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Dreizehn Fragen an Oliver Fröhlich zu seinem Band 3087

Oliver Fröhlich verrät im Interview mit Roman Schleifer, welcher Teil des Romans aus dem Expo stand und welcher von ihm und wie Kalendersprüche in den Band eingeflossen sind.

Der Untertitel deines Bandes lautet »Die Geschichte des Bergs – der zu den Sternen reisen wollte«. Das ist wohl der philosophischste Untertitel eines PR-Romans. Oder fällt dir ein ähnlicher ein?

Ich kann mich spontan an keinen erinnern. Ich will mich allerdings nicht mit fremden Federn schmücken. »Der Berg, der zu den Sternen reisen wollte« war tatsächlich der im Exposé vorgeschlagene Romantitel. Für einen groß und dick gedruckten Romantitel wäre das dann aber doch zu lang gewesen. Mir hat er aber so gut gefallen, dass ich ihn zumindest in den Untertitel retten wollte.

Dieser Berg … wieso erfahren wir nie, wer das wirklich ist?

Das hat verschiedene Gründe. Der schlichteste: Es stand nicht im Expo, ich weiß es also selbst nicht. Das finde ich aber gar nicht schlimm, wenn in der Chronik einer Superintelligenz große Lücken klaffen. Das bewahrt das Geheimnisvolle an einem solchen Wesen, das Un(be)greifbare. Hätte es wirklich einen Mehrwert, wenn wir wüssten, dass es sich um einen parabegabten Raumfahrer aus dem Volk der Mugatoren namens Gönk Trözzkütter handelt? Ich könnte jetzt natürlich behaupten, dass ich den Verlag gebeten habe, die komplette Geschichte erzählen und auch die ganzen anderen Lücken füllen zu dürfen, dass der Verlag aber abgelehnt hat, weil ihm das Honorar für 74.324.902 Manuskriptseiten mehr zu viel gewesen wäre, ganz abgesehen von der Logistik, so ein Heft zu drucken, auszuliefern und in die Romanständer am Kiosk zu stellen. Außerdem wäre der Leser womöglich nicht bereit gewesen, den dadurch nötigen, um etliche 100.000 Euro geringfügig höheren Kaufpreis zu bezahlen. Ja, das könnte ich behaupten, fürchte aber, dass du es mir nicht glauben würdest.

Ich hatte das Gefühl, dass dir der Roman leichtgefallen ist. Stimmt das?

Das stimmt, zumindest ab einem gewissen Punkt während des Schreibens, nämlich dem, in dem ich das Expo für mich geknackt hatte.

Und was war der Grund, dass er dir leichtgefallen ist?

Der Grund ist, dass ich das Expo für mich geknackt hatte.
Als ich es zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich: »Wow! Was für ein klasse Expo.« Ich stieß trotzdem ziemlich schnell auf ein Problem, das zumindest ich als solches angesehen habe: Davon abgesehen, dass Aipu die Geschichte von HATH’HATHANG erzählt, gab es kein gemeinsames Thema der einzelnen Superintelligenz-Episoden und der Gegenwartshandlung. Bis mir die Idee kam, die Gegenwartshandlung aus der Sicht des TARA-Psi zu schreiben, und ich mich fragte, wie es einem menschlichen Bewusstsein in einem Roboterkörper wohl gehen könnte. Er muss sich als ziemlicher Außenseiter fühlen, dachte ich mir. Und als ich plötzlich erkannte, dass es den einzelnen Figuren, durch deren Augen wir HATH’HATHANG begleiten, genauso ergangen sein dürfte, war das übergreifende Thema plötzlich da. Ab diesem Augenblick ging das Schreiben wie von selbst. Nun ja, von den üblichen Selbstzweifeln des Autors mal abgesehen …

Du hast ein paar Zitate aus unserer Realität eingebaut. Bist du ein wandelndes Zitatelexikon oder musst du dafür im Netz suchen?

Das möchte ich mit einem anderen Zitat eines unbekannten Urhebers beantworten: Google ist dein Freund.

Zitat: »Schweigen konnte so viel mehr bedeuten als das bloße Fehlen von Worten.«
Kann das auch als Kritik an den sozialen Medien verstanden werden?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Gemeint habe ich es auf jeden Fall nicht so.
»Ich mag ihn/sie, weil ich mich so gut mit ihm/ihr unterhalten kann.« Diese »Definition« von Freundschaft habe ich in meinem Leben immer mal wieder gehört. Und sich gut unterhalten zu können, ist sicherlich auch wichtig. Ich glaube aber, dass eine Freundschaft erst dann so richtig tief ist, wenn man gut zusammen schweigen kann. Wenn man also zusammensitzt, ohne etwas zu sagen, und trotzdem ist die Stille nicht unangenehm und keiner hat das Bedürfnis, die Stille mit Worten zu füllen.

Zitat: »Wer immer in die Vergangenheit schaut, bekommt irgendwann einen steifen Hals und kann den Blick nicht mehr in die Zukunft richten.«
Wie geht’s dir? Bist du rückwärtsgewandt oder zukunftsorientiert?

Dieses Zitat zeigt, wie gut es wirklich um meinen Zitatenschatz bestellt ist. Denn tatsächlich wollte ich an dieser Stelle eigentlich ein Zitat bringen, das ich vorher auf einem Kalenderblatt gelesen hatte. Ich kannte es bis dahin nicht, fand es inhaltlich aber sehr schön.
Es heißt: »Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.«
Bevor ich es verwendete, wollte ich sehen, von wem dieser kluge Spruch stammt. Also habe ich die Weisheit des Internets befragt (Du erinnerst dich? Google ist dein Freund.) und dabei zwei Dinge herausgefunden. Erstens stammt das Zitat von Henry Ford. Zweitens ist es (obwohl ICH es nicht kannte) offenbar bereits so ausgelutscht, dass man es beispielsweise in einem Bewerbungsschreiben besser nicht verwenden sollte. Also hab ich schweren Herzens darauf verzichtet, es zu benutzen, und mir etwas eigenes ausgedacht.
Wie es mir geht? Keine Ahnung. Ich hab immer mal Verspannungen und einen steifen Hals. Ob das mit Rückwärtsgewandtheit zu tun hat? 

Und … wenn du dir die Unsterblichen ansiehst … wie ist deren Einstellung?

Die Klügsten unter den Unsterblichen greifen auf ihre reichen Erfahrungen der Vergangenheit zurück, um in der Gegenwart das zu tun, wovon sie sich für die Zukunft die positivsten Folgen versprechen.

Zitat: »An Bord befand sich angeblich ein ES, das auf seiner Wanderschaft eine Rast einlegte.« Jetzt hast du da leider keine Zeitangabe … das kann ja nur innerhalb der Zeitschleife von ES gewesen sein, oder?

Ist es nicht das Schöne an solchen kurzen Erwähnungen, dass sie die Phantasie anregen und einem kühne Theorien ermöglichen? Ich finde schon. Und deshalb will ich dir das nicht kaputt machen, indem ich diesen Augenblick genau datiere.

Wenn du deinen Sallu Brown-Roman und diesen hier vergleichst … wo siehst du da die Unterschiede im Schreiben für dich?

Der Hauptunterschied ist, dass der Expo-Auftrag beim ersten Roman lautete: »Erzähl die Geschichte von Sallu Brown.« In diesem Roman lautete er: »Erzähl die Geschichte von HATH’HATHANG.« Verstehst du, wie ich das meine? Im ersten Roman waren die Lebensabschnitte von Sallu im Expo vorgegeben. Er war zwangsläufig die Hauptfigur. Ich musste die Geschichte nur noch mit Sallus Wesen ausfüllen. 
In diesem Roman war der TARA-Psi zwar als eine der Figuren aufgeführt (einfach deshalb, weil er in dieser Szenerie in den Vorbänden dabei war), ihm war aber keine besondere Rolle zugedacht. Deshalb bin ich auch dankbar für den Zufall, dass er im Expo überhaupt vorkam, weil mir das ermöglicht hat, mich noch einmal mit einer Figur auseinanderzusetzen, die ich im ersten Roman sehr gemocht habe.

Die Cairaner sind in Bezug auf Diebstahl von anderer Technik ja die besseren Terraner. Sollten ihnen auf dem Gebiet die Terraner Respekt zollen?

Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob es tatsächlich Diebstahl ist, was die Cairaner da tun. Denn sie bekamen die Technik ja ausgehändigt, haben damit aber nicht getan, was sie tun sollten. Ist das dann Diebstahl? Oder eher Unterschlagung? Oder schlicht ein Vertragsbruch? Oder eventuell nicht mal das?
Wenn man es als Diebstahl betrachten will, glaube ich nicht, dass die Terraner ihnen Respekt zollen sollten. Denn Diebstahl ist verboten. Das tut man nicht. Und man respektiert nicht diejenigen, die es besser tun als man selbst. 
Außerdem: Den Cairanern sind die Techniken ja in den Schoß gefallen. Sie mussten nichts allzu Gewieftes, Respektwürdiges tun, um die Technik zu bekommen. Sie mussten sie schlicht behalten, anstatt sie zu vernichten.

Was wünscht du dir vom folgenden »Chaotarchen«-Zyklus?

Dass meine Pläne für die nächsten zwei Jahre nicht wieder durch die unterschiedlichsten Umstände torpediert werden, und dass ich es deshalb hinbekomme, wieder etwas häufiger darin vertreten zu sein.

Welches Thema sollte auf jeden Fall vorkommen?

Irgendwas mit fremden Planeten. Und vielleicht Raumschiffe. Ja, Raumschiffe wären schön.
Im Ernst? Ich habe da volles Vertrauen in die Expo-Redaktion und lass mich von ihnen auf die weitere Reise führen, wie jeder Leser es tut. Nur dass ich die nächsten Etappen dieser Reise ein paar Wochen eher kenne als die Leser. Ansonsten lasse ich mich gerne überraschen.

Olli, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360874/perry-rhodan-3087-lausche-der-stille-von-oliver-frohlich-e-book-epub

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Zehn Fragen an Arndt Ellmer zu seinem Band 3086

Arndt Ellmer verrät im Interview mit Roman Schleifer, welchen Unsterblichen er durch die Hintertür in die RHODAN-Serie eingeführt hat und welche Stärken das aktuelle Expo-Team hat.
Außerdem sucht er zwei Fanzines vom SFCU.

 

Arndt, du bist in die RHODAN-Erstauflage im Jahre 1983 eingestiegen, ich nutze daher das Interview gleich für einen kleinen Rückblick.
Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 das Optimum ist, wie leicht fällt es dir, in die Geschichte in den Expos einzutauchen?

8 – 10. Tauchen war immer eine meiner Lieblingsdisziplinen. Bei den Exposés fällt es mir nach über 200 Romanen leicht. Und Routine hilft viel.

Was war das witzigste Expo?

Schwer zu sagen bei so vielen Romanen. Das Expo zu Band 1182 hat mich zu einem heiteren Roman über die Blues animiert.

Was das traurigste?

Weiß ich nicht.

Und was war das am schwierigsten umzusetzende?

Arcoana 1614/1615. Da habe ich ideenmäßig aufgedreht. Die Kollegen mit den Nachfolge-Doppelbänden (Robert und Ernst) haben ganz schön geschwitzt.
Und: „Kleiner Stern von Chattria“. Das war ein Frauen- oder Familienroman.

Du hast über viele Figuren geschrieben – welche davon ist die besonders gut in Erinnerung?

Myles Kantor, den ich durch die kalte Küche in die Handlung geschleust habe. Er war nicht geplant. Und was ist aus ihm geworden!
Myles als Kind hatte ein wenig Ähnlichkeit mit Aipu heute.

Mit welchem der Unsterblichen (kann auch schon bereits verstorben sein) würdest du gern frühstücken gehen?

Mit Ernst Ellert. Und mit Tek.

Du blickst auf viele Expo-Autoren zurück. Was ist die Stärke von Monti/Hartmut?

Wer hat mich das kürzlich schon mal gefragt?
Im Unterschied zu früheren „Gespannen“ schreiben die beiden eine kohärentere und harmonischere Handlung. Die Exposés kommen bei mir im Kopf leichter an. Und wenn man den Kopf frei hat, schreibt man freier/besser.

Dupa Emuladsu will nicht am Trajekt der Cairaner mitmachen, sondern sich zurückziehen. Als Ziel gibt sie das Sternenlabor Simdua oder die Zeitsenke von QUEN an. War das Namedroping für eine zukünftige Handlung?

Es war Namedropping. Simdua wurde schon mal erwähnt. Ob QUEN eine Rolle spielen wird, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Es ist anzunehmen.

Für den Roman musstest du die Vorbände genau lesen. Nimmst du da das Expo oder die Manuskripte?

Ich nehme immer beides. Ich lese die Exposés und dann die Romane. Ich drucke sie aus und stecke sie in Klemmbinder. Dann geht es gemütlich und entspannt.

Wann dürfen wir den nächsten Roman aus deiner Tastatur lesen?

Bei RHODAN weiß ich es noch nicht. Der Plan für den neuen Zyklus ist noch nicht raus. Derzeit macht meine Tastatur die Korrekturen gescannter Texte. Da gibt es viele alte Sachen, die nur noch schwer eingelesen werden können. Ich bereite das Buch „Arndt Ellmer – Frühwerke“ vor. Alles Texte aus dem „Pleistozän“ der SF, also meist unveröffentlichte Sachen.
Derzeit suche ich noch die Fanzines Stardust 4 und 8 vom SFCU aus den Jahren 1983/84. Lesbare Fotokopien der beiden Storys von mir würden mir reichen. Wenn mir da ein Leser/in weiterhelfen kann, bitte melden.
Meine E-Mail-Adresse ist bekannt?: ellmermail@aol.com

Arndt, danke für deine Zeit.

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Stellaris 77 – Fragen an Gerhard Huber

Mit STELLARIS 77 schrieb Gerhard Huber seine zweite STELLARIS-Story. Er ist aber nicht nur Autor, sondern auch Zuständig für die Live-Leseberichte in der STELLARIS-Facebook-Gruppe. Da er verständlicherweise seine eigene Story nicht kommentierten möchte, bin ich ausgerückt und ausnahmsweise seinen Job zu übernehmen. Dabei entstanden Fragen zu den einzelnen Szenen zur STELLARIS 77 »Die Sehnsucht der Flechte«.

Datei:Stellaris77.jpg

Szene 1:
Oha … ein Oxtorner, der sich von einer Jülziish bezaubern lässt.
Gerhard, wie stehst du zum Thema »Erotik« auf und in der STELLARIS?

Tja, Erotik bei STELLARIS und PERRY. Das ist ein etwa so diffiziles und komplexes Thema wie eine PERRY-Verfilmung. Nein, im Ernst: Schreibtechnisch ist Erotik in meinen Augen ein schwieriges Terrain. Klar, wenn das in meiner Geschichte gepasst hätte, warum nicht. Bei bestimmten Themen, wie eben Erotik, ist es in meinen Augen schöner, bei Andeutungen zu bleiben. Im Fall des angesprochenen Oxtorners und der Jülziish soll es dem Leser überlassen bleiben, ob und was sich da entwickelt. Das hat nichts mit Prüderie zu tun, aber ich denke, dass es schwierig ist, eine erotische Szene gut und ansprechend zu schreiben, weil es schnell plump, banal oder schlichtweg peinlich oder dümmlich wirken kann. Ich kenne wenige Autoren, die das gut hinkriegen, denn ehrlich gesagt, sobald ich etwas lese von purpurbehelmten Lanzen, die in irgendwelche samtwarmen Grotten eindringen, dann bekomme ich Lachkrämpfe und fühle mich eher zu Ritterromanen inspiriert.

Das ist auch bei Horror- oder Gruselgeschichten so. Nichts dagegen, wenn Köpfe rollen und Blut spritzt, nur muss man das nicht ausschweifend beschreiben wegen des Effekts. Ich erinnere mich z.B. an die Schlussszene des Films »The Fog – Nebel des Grauens« von John Carpenter, da wird der Protagonist tomopatenwürdig enthauptet oder aufgeschlitzt. Man sieht eben nur wie das Schwert geschwungen wird und man hört ein ziemlich eindrückliches Geräusch mit dem zugleich der Abspann mit entsprechend gruseliger Musik einsetzt. Da spielt sich mehr Kopfkino ab, das ist wesentlich eindrücklicher, als das Blut spritzen und Köpfe rollen zu sehen. Und das kann man, abgesehen vom spritzenden Blut oder rollenden Köpfen, auch auf die Erotik übertragen.

Und ich stelle mir gerade die Frage: Was findet ein Oxtorner an einer Jülziish attraktiv?

Gute Frage, das müsste man einen Oxtorner fragen. Aber Deran deutet es an in meiner Story, er findet z.B. wohl Syipyrds blauen Flaum schön. Vielleicht wie ein Terraner eine spezielle Haarfarbe mag oder dergleichen. Hm, wir sollten Monkey fragen. Aber der wird wohl eher schweigen.

Und wären die beiden überhaupt kompatibel, sprich wie sehen die Kinder aus?

Warum nicht? Bei PERRY gab es schon verschiedenste, nun ja, Konstellationen. Und im Grunde braucht es doch keine Science Fiction für derlei Kompabilitäten. Wenn man sich so die Flora und Fauna unseres Planeten ansieht, dann gibt es da die unterschiedlichsten, ungewöhnlichsten und erstaunlichsten Dinge. Da ist die Fantasie eines Autors doch nur ein kleines Licht im Vergleich zur Natur.

 Und wie haben ein Jülziish-Leichtgewicht und ein Oxtorner-Schwergewicht eigentlich Sex?

Tja, da ich dergleichen, siehe oben, nicht beschreiben würde, sollten wir diese Frage vielleicht auch einer Jülziish oder einem Oxtorner stellen. Wir brauchen wohl mal eine Hyperfunkverbindung mit Monkey. Vielleicht hat er mit der eher leichtgewichtigen Zemina Paath inzwischen mehr, nun ja, Erfahrung gesammelt ?

Wie kann ein Wesen von der Gestalt eines Okrills in einem Wasserabfluss verschwinden?

Ich würde sagen: ganz einfach. Achtung Spoiler: Es stellt sich ja später raus, dass das Wesen sich amöbenartig verwandeln kann, es »verflüssigt« sich quasi und fließt dann ab, passt auch in die Versorgungsleitungen der STELLARIS und »schwimmt« sozusagen durchs Schiff. Es nimmt ja nur die Form eines Okrills u.a. an, verbleibt aber nicht so, ist amöbenartig wandelbar.

Szene 2:
So, jetzt bin ich erst mal überrascht, denn ich habe mit einer Lovestory zw. dem Oxtorner und der Jülziish und auch zumindest auf einen Erotikszene zwischen den beiden gehofft. Und jetzt ist es ein Krimi … nix gegen Krimis, aber meine Erwartungshaltung war eine andere …

Tja, ich mag es, Erwartungshaltungen zu zerstören, solang dabei aber dennoch unterhaltsame Texte daraus werden, die dem Leser hoffentlich zusagen.

Was denkst du? Kann ein Raumschiff zur Heimat werden, wenn man einen Planeten gewöhnt ist?

Warum nicht? Es müssen wohl gewisse Voraussetzungen gegeben sein. Genug Platz, passende Lebensbedingungen, künstliche Schwerkraft etc. In einem kleinen engen Spaceshuttle in ständiger Bedrohung, dass ein vorbeifliegender Asteroid die Hülle aufreißen könnte und es dann mit einem gemütlichen Leben schnell vorbei sein kann und dergleichen, da würde ich wohl kaum heimisch werden. Aber Raumschiffe wie man sie bei PERRY kennt oder Raumstationen wie aus »2001 – Odyssee im Weltraum« etc., warum nicht? Da merkt man ja im Grunde nicht, ob man sich in einem Raumschiff oder auf einem Planeten befindet. Zudem kann sich ein Mensch schnell an andere Lebensumstände anpassen oder gewöhnen. Das ist jetzt natürlich ein hinkender Vergleich zu der Relation Planet-Raumschiff, aber meine Frau und ich haben ein paar Jahre auf einer Insel gelebt, die nur mit einem Bahndamm mit dem Festland verbunden ist. Und die ersten Tage in der neuen Umgebung waren schon etwas gewöhnungsbedürftig. Nicht , dass man jetzt in Panik verfällt, aber die erste Zeit denkt man schon ab und an, na, falls jetzt ein Notfall eintritt, dann kommt man nicht so schnell aufs Festland z.B. Aber kurz darauf stehst du dann einfach in der Küche, zugegeben mit Blick aufs Meer, und machst den Abwasch, bist also ganz banal im Alltag angekommen.

Die beiden Myraner Cru und Sil sind die Ermittler. An Bord der STELLARIS gibt es ja viele Besatzungsmitglieder. Was war der Grund, dass du dich für die beiden entschieden hast?

Ohne zu viel verraten zu wollen: die Herkunft der beiden. Das ist Teil der Geschichte, von daher lag es nahe, vor allem auf Cru zu setzen. Und die Thematik Hoffnung, Heimweh und Sehnsucht spielen nicht zuletzt titelgebend eine gewisse Rolle. Passend zur Hoffnung ist die Farbe Grün auch eine Art Element der Story geworden. (Grünhäutige Wesen, grüne Desintegratorstrahlung etc.)

Szene 3:
Die vom Oxtorner angesprochenen Klischees – jeder Oxtorner hat einen  Okrill, alle Aras sind Mediker etc. – bringen mich zur Frage: Welche Klischees gibt es über RHODAN-Leser?

Da gab es doch vor einigen Jahren mal eine Umfrage, in der festgestellt wurde, dass der durchschnittliche PERRY-Leser soweit ich mich grob erinnere: männlich, in einem technischen Beruf und über 50 sei? Gut, wenn man das als Klischee nehmen möchte, aber ob es zutrifft? Ich bin ja beim Mannheimer PERRY-Stammtisch aktiv und wenn ich mir so unsere Besucher anschaue, dann trifft das teils durchaus zu, aber als repräsentativ oder gar Klischee würde ich es nicht bezeichnen. In den letzten Jahren habe ich zudem einige PERRY-Leser getroffen. Auch das Bild oder die Klischees des Nerds oder Geeks allgemein, aber in diesem Fall auch bei PERRY, hat sich doch stark gewandelt, ist nicht mehr unbedingt überhaupt ein Klischee wie es vor, sagen wir, 20 Jahren noch war. In gewisser Weise, Stichwort: »Altleser«, mag das Klischee der Umfrage schon irgendwie zutreffen, aber ich persönlich finde PERRY-Leser alles andere als klischeehaft, sondern reichlich unterschiedlich und individuell, aber eben mit der verbindenden Leidenschaft für PERRY, wie ausgeprägt die auch immer sein mag.

 Szene 4
Wieso sondern zerfallende Moleküle bei Desintegratorbeschuss grünen Staub ab … hm …?

Von Staub schreibe ich glaube ich nichts, es ist die Kristallschicht, die von Desintegratoren eben in ihre Moleküle zerlegt wird. Diese molekulare Auflösung leuchtet grünlich, wenn ich mich recht entsinne bei PERRY grundsätzlich. Warum grün oder warum das überhaupt leuchtet, da bin ich überfragt. Aber Desintegratoren kamen in der Serie doch recht früh zum Einsatz, so mal grob getippt doch bestimmt schon vor oder um Heft 50 rum? Das grüne Leuchten dürfte wohl eine »Erfindung« von Scheer oder Mahr sein? Oder vom jeweiligen Romanautor in dessen Heft ein Desintegrator erstmals zum Einsatz kam? Da müsste man mal einen PERRY-Kundigeren als mich befragen.

Szene 5
Auch nicht schlecht – in jeder Szene kommt eine neue Figur vor, nunmehr der Mediker. Wie leicht fällt es dir, in diese unterschiedlichen Rollen zu schlüpfen?

Ziemlich leicht. Versuch einer Erklärung: Es ist wohl so eine Mischung aus Beobachtungsgabe, Intuition, Einfühlungsvermögen, Fantasie und zudem Recherche. Natürlich betreibe ich nicht für jede Figur oder jeden Text denselben Aufwand, aber ich vergleiche es gern ungefähr mit dem Method Acting bei Schauspielern. Dustin Hoffmann hat in »Rain Man« beispielsweise einen Autisten gespielt. Es sei dahingestellt wie realistisch Hoffmann das hinbekommen hat, aber er hat wohl vor dem Dreh einige Zeit versucht wie ein Autist zu denken, zu sprechen, sich zu verhalten etc. Und durch derlei Recherche etc. versuche ich auch, einer Figur nahe zu kommen. Allerdings nicht mit derartigem Aufwand bzgl. Recherche oder Zeit wie ein Profischauspieler. Wobei, das könnte erklären, warum ich nach so langer Zeit erst wieder eine STELLARIS-Story geschrieben habe. Allein der Weg nach Myra zur Vorortrecherche und wieder zurück.

Eine Alge als Antagonist … wie gut kennst du dich im biologischen
Bereich aus?

Grundsätzliche interessiere ich mich sehr für naturwissenschaftliche Themen. Als Leistungskurse beim Abitur hatte ich Englisch und Biologie. Und auch wenn ich kein naturwissenschaftliches Studium absolviert habe, aber in meiner Studienzeit gab es doch die ein oder anderen Berührungspunkte. Von daher wage ich mal zu behaupten, dass ich ein halbwegs solides Grundwissen und ein klein wenig Spezialwissen im Bereich Biologie mir angeeignet habe. Die Idee mit der Flechte stammt sogar noch aus Leistungskurszeiten, denn da war die symbiotische Lebensform aus Pilz und Alge Thema. Und leuchtende Algenteppiche kenne ich aus eigener Anschauung von der Zeit auf obig erwähnter Insel. Das alles hat sich irgendwie eingeprägt und musste jetzt wohl mal zu einer Science Fiction-Lebensform werden. Apropos Grund- oder Spezialwissen, man könnte es auch Bonusantwort oder Besserwisserei nennen: Pilze sind nicht wie meist angenommen Pflanzen, sondern sind neben Pflanzen und Tieren ein eigenständiger dritter Bereich der sogenannten eukaryotischen Lebewesen. Wer jetzt nicht weiß, was eukaryotisch (auch: eukaryontisch) bedeutet, dessen naturwissenschaftliche Neugier möge ich nun geweckt haben.

Szene 6
Und erneut eine neue Figur. Ich denke, dass ist die STELLARIS-Story mit den größten Figurenensemble.

Das ist jetzt eigentlich keine Frage, aber ich versuche mal eine Antwort. Hm, ob größtes Figurenensemble, ich weiß nicht. Es gibt doch auch Geschichten, beispielsweise »Linearraum-Rhapsodie« von Michael Tinnefeld (Folge 75), wo gefühlt die gesamte STELLARIS-Besatzung in mancher Szene einem Pianisten lauscht. Und dann kommen noch Piraten dazu. Aber ich weiß, was Du meinst. Grundsätzlich ist es für Kurzgeschichten oder auch im Heftroman nicht üblich, abgesehen von ein paar wenigen oder nur einer Perspektivfigur, für den Leser noch weitere Figuren ins Spiel zu bringen.

Jede Figur muss dem Leser nahegebracht werden. Speziell in der SF, oder in dem Fall PERRY, kann man als Autor nicht voraussetzen, dass der Leser weiß, wie ein Oxtorner aussieht z.B. Andererseits ist mehr Personal auch abwechslungsreicher, es kann einer Story auch mehr Facetten, mehr Möglichkeiten geben. Du hattest ja meine Story weiter oben als Krimi eingeordnet. Ein Hercule Poirot ermittelt in der Regel allein, aber nehmen wir z.B. »Mord im Orient-Express«: Ein Ermittler, doch die Zugabteile sind nicht unbedingt leer. Agatha Christie hätte sich auch auf einen Ermittler, eine Leiche und den Mörder beschränken können, aber dann ist die Story witzlos. Man braucht auch Verdächtige oder »Anlaufstationen«, die dem Ermittler Hinweise geben z.B.

Michael Tinnefeld und ich hatten bei unserem PERRY-FanEdition-Roman »Die Heilerin von Hangay« ebenso ein unüblich großes Ensemble, was aber für die Story funktioniert hat. Abgesehen davon, dass wir bei der Einführung, Beschreibung mancher Figur etwas nachlässig waren für unbedarfte Leser. Aber für ein Planetenabenteuer, bei dem man ein Ensemble hat, das man mehr oder weniger unvorhersehbar für den Leser dezimieren kann, hat schon seinen schriftstellerischen Reiz! Siehe im heutigen TV-/Streaming-Erzählen beispielsweise »Game of Thrones«. Sehr großes Ensemble oder weißt du auf Anhieb, wer wann welche Intrige gegen wen ausheckt und wer wann wie überraschend gemeuchelt wurde, obwohl Hauptfigur? Da könnte man G.R.R. Martin auch vorwerfen, er hätte sich auf drei Hauptfiguren konzentrieren sollen. Aber derartiges Erzählen mit großem Ensemble hat im Grunde seine Wurzeln z.B. bei Shakespeare oder im Roman-Bereich bei Dostojewski, aber ich schweife gewaltig literaturwissenschaftlich ab. Und so nebenbei, bei dieser Art des Erzählens wäre nicht mal eine gewisse Weltraumratte sicher! Dann wäre der 23. Oktober nicht Gucky-Tag, sondern Gucky-Gedenk-Tag!

Szene 7
Hey, wo bleibt eine neue Figur?

Irgendwann muss auch mal gut sein.

Ein interessanter Twist, der auch erklärt, warum es ausgerechnet die beiden Ermittlern sind.

Danke! Die Lösung des Rätsels war quasi im Kern der Idee mit Myra als Ausgangspunkt so angelegt. Das war auf der einen Seite ein wenig knifflig, aber andererseits auch konsequent, denke ich.

Szene 8
Schöne Auflösung mit Happyend für den »Täter«. Was denkst du? Was ist Heimat?

Ja, Olaf habe ich nichts davon erzählt, aber ich hatte auch ein »alternatives Ende. Ein Vorschlag von Olaf war, dass der Sicherheitschef der STELLARIS das Wesen aufspüren könnte, fiele ja durchaus in seinen Kompetenzbereich. Na, siehe meine obigen Erläuterungen zu Blut spritzen und Köpfe rollen: ich könnte auch anders.

Aber zur eigentlichen Frage: Eine durchaus tiefschürfende, fast philosophische Frage, über die sicher schon viel geschrieben worden ist. Es gibt da den etwas klischeehaften Spruch, so in etwa »Heimat ist, wo das Herz ist«. Da ist durchaus was dran. Sprich: Für mich ist Heimat da, wo ich lebe, liebe, meine Freunde habe etc. das ist nicht unbedingt ortsgebunden. Aber andererseits, gleichzeitig, aber ursprünglicher ist Heimat das, woher ich komme, wo ich aufgewachsen bin, wichtige erste Erfahrungen machte etc. Ich nenne meine niederbayerische Herkunft daher gern alte Heimat, das ist meine Scholle, da sind meine Wurzeln. Wenn ich dort bin, dann spüre ich das unmittelbar, dass ich von dort komme, da kannst mich mit verbundenen Augen hinstellen und ich rieche, schmecke, spüre das, aber das ist vielen Menschen heutzutage glaub ich verloren gegangen. Und ich spreche einen Dialekt, den ich im Alltag nicht immer spreche, in den ich aber immer gerne verfalle, sobald ich altheimischen Boden betrete oder mit Freunden von dort spreche u.ä. Ich glaube, Du verstehst, was ich meine.

Gerhard, danke für deine Zeit.

 

Sieben Fragen an Michelle Stern zu ihrem Band 3085

Michelle Stern verrät im Interview mit Roman Schleifer, ob Terra und Luna wieder rückgetauscht wurden und woher Rhodan weiß, was zu tun ist.

Du hast ja mehrere Ebenen in deinem Roman. Von welcher hättest du mehr schreiben wollen und was ist der Grund?

Ich hätte gern mehr über Bully schreiben wollen, wenn er denn mehr Handlung im Roman gehabt hätte. Einfach weil ich finde, dass er in diesem Zyklus ein wenig kurz kommt. Aber man muss eben immer eine Auswahl treffen. Auch das Geschehen um Tschirmayn, die Katastrophe, hätte ich ganz anders schildern können – in einem Doppelband. Auf dem engen Raum habe ich entschieden, quasi nur die Feldherrenperspektive einzunehmen und nicht in die Tiefe des Unglücks zu gehen. Einerseits mag das schade sein, andererseits empfand ich es einmal als unaufgeregt angenehm, eben nicht die Katastrophe »auszuschlachten«.
Trotzdem hoffe ich, dass wenigstens ansatzweise rüberkam, wie furchtbar Tschirmayns Schicksal ist.

Zitat agh Fermi: »Warum verstanden so wenige, wie wichtig es war, das zu erkennen, was eben da war, und das zu tun, was getan werden musste, ohne sich dagegen zu sträuben?«
Ja, warum? Was denkst du?

Wegen der ganzen Filter, die wir haben. Weil wir Menschen sind. Von dem, was wir wahrnehmen können, nehmen wir was bewusst wahr? Ein Prozent?
Ich habe die genauen Zahlen gerade nicht im Kopf. Es ist üblich, Erwartungen zu haben, Glaubenssätze, Gewohnheiten. Wirklich wahrnehmen zu wollen, was da ist, so viel wie eben geht, ist für die meisten Menschen harte Arbeit. Das ist genau das, was alle tun, die sich mit dem Thema Achtsamkeit auseinandersetzen. Und oft haben wir nun mal ein Bild von uns und der Welt und wollen, dass der Rest dazu passt. Auch wenn es überhaupt nicht passt.
Ich übe diese Achtsamkeit nun einige Jahre und bin immer wieder über mich selbst erstaunt. Es ist nicht immer angenehm, was man da findet. Wie viele Denkfehler man macht, wie viele Vorurteile man hat. Humor hilft auf jeden Fall dabei.
Ein Arkonide mit arkonidischem Stolz – nun ja. Der hat ganz sicher eine Menge Filter, um auf agh Fermi zurückzukommen. Und er ist schon gemäßigter als so manch anderer unserer Charaktere.
Um dir eine kurze Antwort zu geben, nach dem ganzen Ausholen: Weil wir nicht wollen und glauben, nicht zu können. Oder nicht mal wissen, dass es da etwas zu glauben und zu wollen gibt.

(Anm.: Wie sagen die Systemiker so schön?
Die Realität ist nur ein Konstrukt …)

Und was würde Perry Rhodan antworten?

Ich denke, Rhodan macht das, was er macht, sehr intuitiv. Er hat die Gabe des Sofortumschaltens. Er ist einfach offener und war es schon immer, ohne ein spezielles Achtsamkeitstraining. Vielleicht würde er sagen, weil sie Angst haben, auch wenn sie gar nicht wissen, warum und wovor. Rhodan handelt frei von dieser Angst. Er hat andere, viel weitere Grenzen als ein »Normalmensch«.

Zitat: »Doch bestand nicht das halbe Leben aus Fehlern? Wenn man ihnen auswich, wich man dem Leben selbst aus.«
Atlan kann da wohl am meisten mitreden – wie sieht er das? Besteht das halbe Leben aus Fehlern?

Puh, zu Atlan.
Sicher weiß Atlan, dass man Fehler macht, und wenn er sich wegen jedem einzelnen zermürben würde, wäre er nicht handlungsfähig. Atlan ist ja ein Macher, jemand der tut – da geht zwangsläufig auch mal etwas schief. Für Atlan sollte wohl das halbe Leben aus Weib, Wein und Gesang bestehen. Gleichzeitig hat er auch eine sehr verantwortungsvolle Seite. Er will gestalten, formen, erschaffen. So würde ich ihn sehen.

Zitat Bull: »… etwas an ihm war anders. Bull wusste nicht, wie er den Finger darauf legen sollte.«
Gemeint ist hier Atlan. Im GalFor wird spekuliert dass Atlan auch ein Klon sein könnte … Äh …???

In diesem Roman kann Atlan nicht mehr meditieren. Er macht vieles, als wäre er ein Anfänger, und er bemerkt das selbst. Was schließen wir daraus? Liegt es an Guckys vermeintlichem Tod?

Es wird angenommen, dass Terra und Luna erneut ausgetauscht wurden – nehmt ihr da der Dyoverumebene nicht die Spannung?

Wurden Terra und Luna erneut ausgetauscht? Und wenn ja gegen was? Perry ist quasi gerade erst losgezogen. Zur Zeit der Handlung meines Romans ist er wohl noch nicht einmal in Ancaisin angekommen, das müsste ich prüfen. Jedenfalls braucht er eine kleine Ewigkeit für diese Reise, und die Handlung um Perry liegt eine gute Wegstrecke in der Zukunft. Ist es also wirklich die Erde, die Perry zurückgeholt hat, oder ist da etwas ganz und gar anderes passiert, mit dem die Cairaner nicht gerechnet haben? Drang etwas aus dem Multiversum ein?

In deinem Panel während der PERRY RHODAN ONLINE WOCHE im Juli hast du gesagt, du arbeitest an einem eigenen Projekt. Erzähl uns davon.

Ich arbeite wieder an einem Erotikroman, aber einem eher ungewöhnlichen. Da geht es auch um Denkfehler und Achtsamkeit. Um Menschsein und diesen ganzen Kram.  😉
Sexualität ist etwas Wundervolles, und sie wird meiner Meinung nach viel zu oft ausgeklammert.

Ob und wann dieser Roman einmal fertig wird – wir werden sehen. Im Moment ist erst mal wieder PERRY dran.

Michelle, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
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Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Der_verurteilte_Planet

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12432

Vierzehn Fragen an Uwe Anton zu seinem Band 3084

Uwe Anton erzählt im Interview mit Roman Schleifer über seinen Einblick ins Denken von Superintelligenzen und deckt einen bislang im Zyklus übersehenen Zusammenhang auf.

Zitat: »Die Zeit radierte viele Spuren aus, und man durfte sich glücklich schätzen, wenn man Spuren oder gar Zeitzeugen fand, die Aufschluss über längst vergangene Tage gaben.« Welche bleibenden Spuren abseits RHODAN hast du bislang hinterlassen?

Ach Gott, da sollen sich zukünftige Generationen auf die Suche nach Spuren oder Zeitzeugen machen. Das ist ein Zitat aus einem Roman, kein Lebenscredo.

Was mir bei deinem Band erst so richtig aufgefallen ist: Wieso hat weder die VECU noch die Kosmokratin Mu kontrolliert, ob die Cairaner ihren Job ordnungsgemäß ausführen und alle Artefakte entsorgen?

Vielleicht hatten sie Besseres zu tun? Oder einfach keinen Bock darauf? Wer kann die Gedanken von Superintelligenzen oder Kosmokraten nachvollziehen? Und – Verzeihung, aber dieser Gedanke drängt sich bei dieser Zusammenballung auf – schon gar die von weiblichen? Die VECU, die HATH’HATHANG, die Mu … das muss doch eine Bedeutung haben.

HATH’HATHANG hat der Kosmokratin mitgeteilt, dass sie quasi keinen Bock mehr hat weiterzumachen. Gibt es im Zwiebelschalenmodell so eine strenge Berichtslinie?

Offensichtlich. Genaue Einzelheiten sind mir allerdings nicht bekannt.

Das Sternenrad kehrt vor den Urknall zurück und platziert sich im Protoplasma des Zielraums, spielt sozusagen also die Ausdehnung des Alls rückwärts ab, um sich positionieren zu können. Das finde ich eine geile Idee. Selbiges gilt für den Weißen Schirm, der die eintreffenden Energien ebenfalls zurück bis fast zum Urknall schickt. Welche technische Idee hat dich bislang am meisten fasziniert?

Dass das Sternenrad vor den Urknall zurückkehrt und sich im Protoplasma des Zielraums platziert, sozusagen also die Ausdehnung des Alls rückwärts abspielt, um sich positionieren zu können. Und das der Weiße Schirm eintreffenden Energien ebenfalls zurück bis fast zum Urknall schickt.

Laut Verena kamen die Ideen für das Sternenrad vom Expoteam. Neidisch auf solche Ideen?

Da müsste ich den ganzen Tag grün vor Neid durch die Gegend laufen, wie ein kleiner Hulk aus einem Paralleluniversum. Das Expoteam hat ständig grandiose Ideen. Deshalb ist es das Expoteam.

Endlich wissen wir, was es mit dem nächsten Volk auf sich hat. In Anbetracht dessen, was die Cairaner für Arschlöcher sind, habt ihr sie ziemlich harmlos geschildert. Wie stehst du zu ihnen als Antagonisten?

Ich halte die Cairaner keineswegs für … ähem, Zitat, »Arschlöcher«. (Du weißt, dass das Schimpfwort »Arschloch« im Strafrecht den Tatbestand der Beleidigung nach § 185 StGB erfüllt?) Dieser Blick ist mir viel zu eindimensional. Es sind eher Getriebene, die bislang keinen Grund hatten, ihr Tun zu überdenken, weil ihnen niemand so richtig auf die acht Fingerchen geklopft hat.

Im Heft wird diskutiert, ob man tausend Leben nehmen darf, um eine Million zu retten. Wie siehst du das?

So, wie ich es schildere. Diskussionswürdig. Ich bin froh, dass ich niemals solch eine Frage beantworten werden muss.

Das Sternenrad erzwingt den Frieden. Tenshuun fragt sich zurecht, wie es in den »befriedeten« Galaxien weitergeht, sobald das Sternenrad abgezogen ist. Wie denkst du darüber?

Dass Tenshuun ein kluges Kerlchen ist, das sich die richtigen Fragen stellt.

800 Jahre ist das Sternenrad unterwegs, bevor es laut SI stillgelegt werden soll. 800 Jahre sind weniger als ein Wimpernschlag für eine SI. Wozu hat sie das Sternenrad überhaupt erbaut? Sie muss doch schon vorher gewusst haben, dass sie als SI bald aufhört und damit auch die Artefakte entsorgt werden.

Ich muss mich wiederholen: Wer kann schon die Gedanken von Superintelligenzen nachvollziehen?

Was ich auch nicht verstehe … die SI muss doch von der Hyperimpedanz gewusst haben. Die ist alt genug, um das schon ein paar Mal erlebt zu haben. Warum sichert sie das Sternenrad nicht dagegen ab?

Und noch einmal: Wer kann schon das Vorgehen von Superintelligenzen nachvollziehen?
Aber selbst, wenn sie schon ein paar Hyperimpedanzen mitgemacht hat, kann sie wohl schlecht vorhersagen, wann die nächste kommt. Außerdem: Laut Cairol III kennen die Hohen Mächte Methoden, die Hyperimpedanz zu manipulieren. Wer weiß, was damals in dieser fernen Region des Universums gelaufen ist?

Zitat: »Niemand kann die Zukunft korrekt vorhersagen. Die meisten können nicht mal die Vergangenheit richtig wiedergeben.« Das klingt nach Gesellschaftskritik … Was sollte man in Deutschland/Europa verbessern?

Wenn überhaupt ist das keine Aufforderung, lokale Verbesserungen vorzunehmen, sondern die Beschreibung eines bedauerlichen Ist-Zustandes.

Du hast das böse Wort »Maßnahmen« durchs Lektorat bekommen, ein Wort, auf das KNF allergisch reagiert. Wie hast du das geschafft?

Ich habe ihm das Manuskript ausnahmsweise mit der Post geschickt und ein Antiallergikum dazu gepackt. Nein, gegen eine vernünftige Verwendung dieses Begriffes hat Klaus nichts einzuwenden. »Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.« ist nun mal ein geläufiger Spruch, und Tenshuun teilt ja schnaubend mit, was er davon hält: »Ein geradezu abscheuliches Wort!« Das ist natürlich ein Insider-Gag, den Klaus nicht gestrichen hat. Es ist ja nicht so, dass er keinen Humor hätte.

In dem Band steht, dass die Cairaner oft verraten worden sind … oder sich oft verraten gefühlt haben. Wann wird geklärt, woher ihre Paranoia stammt? Bislang habe ich nämlich nichts gelesen, das ihre Paranoia rechtfertigt.

Muss wirklich geklärt werden, woher ihre Paranoia stammt? Besagt dieser Begriff das nicht aus sich heraus? Eine paranoide Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch besondere Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen und ein übertriebenes Misstrauen. Es besteht die Neigung, Erlebtes ständig in Richtung auf feindselige Tendenzen gegenüber der eigenen Person zu deuten.
Das musst du doch wissen, Roman!
Paranoia ist eine gesunde Sicht, die Welt zu sehen.

Was war eigentlich der Grund, dass du in den Kapitelüberschriften die Handlung der Kapitel vorweg zusammengefasst hast?

Weil ich diesen literarischen Kniff poetisch, angebracht und in diesem Zusammenhang sehr passend finde. Schon der Mausbiber Gucky hat ihn in seinem »Epos über die Eroberung des Universums« angewandt, das mir in Auszügen vorliegt. »Sage dem Leser, was du ihm sagen willst, dann sage es, und dann sage ihm, was du ihm gesagt hast«, schreibt er dort im Vorwort. Nicht von ungefähr reflektiert Bouner Haad viel über das, was Tenshuun gesagt hat. Ich bewege mich also in bester literarischer Tradition.

Uwe, danke für dein Zeit.

 

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Interview mit Andreas Brandhorst zu seinem Buch „Netz der Sterne“ und zu seinen nächsten Büchern

Andreas Brandhorst verrät im Interview mit Roman Schleifer in welchem seiner Universen er ein RHODAN-Crossover ansiedeln würde und wie er es mit einem Blick in die Zukunft hält.

 

Andreas, in deinem PR-Band 3005 hast du das Lichtwesen Exta erwähnt, dass sich auf die Suche nach der Gloriose begibt. In »Netz der Sterne« ist diese Gloriose, die im Superplasma der Schöpfung gebadet hat, prominent vertreten. Hast du den Expokraten ein Themenpapier dazu vorgelegt, damit sie es noch mal aufgreifen?

Nein, die »Expokraten« haben kein Themenpapier von mir erhalten. Wenn sie irgendwann auf die Gloriose zurückgreifen möchten, können sie das gern machen. Vielleicht komme ich selbst einmal darauf zurück, wer weiß?

Wenn du ein RHODAN-Crossover mit einem deiner Bücher/Universen schreiben könntest, welches wäre es?

Interessante Idee. Wie wäre es mit den Kantaki oder einer Dimensionsbrücke zum Omniversum?

In »Netz der Sterne« treffen wir auf Tess, die in die Fänge von Interkosmika gerät, da sie die Schulden ihrer Schwester abarbeiten muss. Dazu muss sie unbekannte Regionen der Milchstraße vordringen. Nach dem ersten Einsatz wird ihr ein weiterer Frondienst aufgebrummt.

Durch deine SF-Werke zieht sich eine wirtschaftliche oder politische Organisation, die alles beherrscht und zumeist unterdrückt. Woher kommt dieses Setting?

Es ist ein Teil unserer Wirklichkeit, und ich vermute, dass es auch in der Zukunft der Fall sein wird: Wirtschaftliche und politische Organisationen bestimmen maßgeblich unser Leben.

Hast du Angst vor der Vorherrschaft eines Konzerns?

Nehmen wir Microsoft: Ein Konzern bestimmt, wie etwa neunzig Prozent aller Computerbenutzer auf der Welt mit ihrem Rechner umzugehen haben. (Ich gehöre da glücklicherweise zu den Ausnahmen, denn ich verwende Linux, inzwischen seit mehr als 15 Jahren). Oder Google, unser Fenster zum Internet. Google regelt, was wir bei unseren Reisen durchs Internet sehen, aber es gibt noch viel, viel mehr da draußen. Die Vorherrschaft eines Konzerns geschieht nicht irgendwann in der Zukunft, wir erleben sie schon jetzt. In meinen Romanen ist eine solche Organisation oft als Metapher für eine übermächtige Instanz zu sehen, gegen die der Einzelne kaum eine Chance hat.

Mit Tess verknüpfst du Gesang und Mathematik. Jemals »Gödel, Escher, Bach« gelesen?

Nein. 🙂

In »Netz der Sterne« kann Tess mögliche Zukünfte sehen, ebenfalls ein Thema, das du gern verwendest. Was ist der Hintergrund?

Versuchen wir nicht alle, in die Zukunft zu sehen? Und was passiert, wenn jemand tatsächlich einen Blick in die Zukunft werfen kann? Diese Vorstellung hat mich schon immer fasziniert. Wenn man weiß, was geschehen wird, und wenn man die Ereignisse kennt, die dazu führen, dass eine bestimmte Zukunft Gestalt annimmt … Kann man dann die Zukunft ändern? Kann man etwas ändern, das noch gar nicht geschehen ist? Die Antwort lautet: ja, natürlich. Eins der Mittel dazu heißt Planung. Auch heute planen wir, um Dinge zu schaffen, die uns gefallen, zum Beispiel eine bessere Welt. Oder um etwas zu verhindern, das uns nicht gefällt, zum Beispiel eine vorhersehbare Katastrophe.

Haderst du mit der Vergangenheit? Wie viel Prozent deines Lebens würdest du nachträglich betrachtet anders machen?

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, mit dem Wissen von heute, würde ich fast alles anders machen und versuchen, einige große Fehler, die ich sehr bedauere, zu vermeiden.

Andreas Brandhorst am Austria Con 2016 im Wiener Rathaus

In vielen deiner SF-Werke gibt es eine Superzivilisation, die vor Jahrmillionen verschwunden ist und von der nur mehr Artefakte übriggeblieben sind. Die Frage der Fragen: Sind wir allein im Universum?

Nein. Ich bin davon überzeugt, dass das Universum voller Leben ist. Unter all diesen zahlreichen Lebensformen gibt es zweifellos auch intelligente, die schon vor den Menschen die Leiter der Evolution emporgeklettert sind. Ich denke, in hundert, zweihundert oder tausend Jahren werden wir – wenn wir uns nicht vorher auf die eine oder andere Weise in die Steinzeit zurückbefördern – auf die Hinterlassenschaften früherer Zivilisationen stoßen.

Im Oktober 2019 habe ich dich bei unserem letzten Interview zu deinem Buch »Das Flüstern« gefragt, welche Frage ich dir nach Lesen von »Netz der Sterne« stellen werde. Deine »Wie wär’s mit: Wie bist du bloß auf diese Idee gekommen?«
Nun gut, du darfst die Frage beantworten 
🙂

Ich würde nie jemandem empfehlen, mich zu fragen, wie ich auf die Idee für einen bestimmten Roman gekommen bin. Aus dem einfachen Grund, weil das eine Standardfrage ist, die man immer wieder zu hören bekommt. 😉 Es ist eine der Fragen, die man einem Autor besser nicht stellen sollte. 🙂 Ich wiederhole etwas, das ich auch bei jener Gelegenheit gesagt habe: »Das Flüstern« ist ein Roman mit einer sehr persönlichen Bedeutung für mich.

Tess kommt in dem Buch zu dem Punkt, an dem sie sich fragt, welche Verantwortung der Einzelne im Bezug auf die Menschheit und die Zivilisation hat. Eigentlich will sie ja nur in Ruhe leben und singen. Und mitten im unfreiwilligen Kampfgetümmel stellt sie sich die Frage nach ihrer Verantwortung und was sie als Einzelne bewegen kann.
Angesichts Corona und unvernünftigen Leuten … wie beantwortest du diese Frage?

Jede einzelne Person kann etwas bewegen und muss sich ihrer Verantwortung stellen, ob sie nun nichts tut oder aktiv wird. Das wird oft vergessen. Es ist leicht und bequem, die Verantwortung immer den anderen zu geben, anstatt in den Spiegel zu blicken und zu fragen: »Was habe ich getan oder unterlassen?«

Wie wichtig ist der Einzelne für die Geschichte?

Der Protagonist ist die Figur, die den Lesern Tür und Tor der Geschichte öffnet. Sie sehen mit seinen Augen, hören mit seinen Ohren, sie denken und fühlen mit ihm. Ohne eine geeignete zentrale Figur werden es die Leser schwer haben, Zugang zu der Geschichte zu finden.

Am 5. Oktober 2020 kommt »Die Eskalation«, die Fortsetzung deines Spiegel-Bestsellers »Das Erwachen«. Ich darf den Klappentext zitieren:

»Die Künstliche Intelligenz, die in »Das Erwachen« zu einer globalen, dem Menschen weit überlegenen Maschinenintelligenz wurde, hat unsere Welt verändert. Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Kriege, Armut, Elend, das alles gehört der Vergangenheit an. Niemand muss mehr arbeiten – die Maschinenintelligenz hat die Produktion automatisiert und stellt den Menschen alles zur Verfügung, was sie brauchen. Doch welche langfristigen Pläne verfolgt sie?
Manche Menschen glauben, dass sie ihre Freiheit verloren haben und nur noch geduldet sind …
Dies ist die Geschichte des Widerstands, eines geheimen Plans und einer letzten Chance für die Menschheit. Eine Leseprobe finden Sie hier: https://www.piper.de/buecher/die-eskalation-isbn-978-3-492-06185-8

Ich erinnere mich an den PR-Con in Osnabrück, als du die Frage ins Publikum gestellt hast: In welcher Welt wollen Sie leben? In einer, in der es keine Gewalt und kein Verbrechen gibt, dafür sind wir unfrei oder in einer freien Welt mit all seinen Vor- und Nachteilen?
Wie beantwortest du die Frage?

Schwer zu sagen. Man sollte sehr genau überlegen, bevor man antwortet. Wenn man sich für die eigene Freiheit entscheidet, sollte einem klar sein, dass andere dafür den Preis zahlen, in Form von Krieg, Verbrechen und Elend. Mir wäre eine Welt ohne diese drei Gräuel lieber, und ich wäre bereit, dafür auf einen Teil meiner Freiheit zu verzichten. – Die Frage erinnert mich übrigens ein bisschen an die so genannten Querdenker (will heißen: Spinner), denen die kleine »Freiheit« der Maskenverweigerung wichtiger ist als das Wohl der Gemeinschaft.

Wenn die Menschen nicht mehr arbeiten müssen (weil es zB das bedingungslose Grundeinkommen gibt (nachdem wir unsere komplettes Steuer- und Sozialsystem umgekrempelt haben)), was werden dann jene tun, die eher zu den bildungsfernen Schichten gehören?

Sie könnten die Zeit nutzen, etwas für ihre Bildung zu tun. 🙂

Welche Figuren treffen wir aus dem Buch »Das Erwachen«?

Es gibt ein großes Wiedersehen mit Coorain Coogan und anderen Protagonisten von »Das Erwachen«. Außerdem lernt der Leser einige interessante neue Figuren kennen. Es wird dabei die eine oder andere Überraschung geben …

Am 4. Jänner 2021 erscheint das nächste Buch »Mars Discovery«. Auch hier der Klappentext:

Eleonora Delle Grazie verlor ihre Eltern früh bei einem tragischen Unglück der NASA. Die Welt ahnt nichts von dem sogenannten »Mysterium«, dem Eleonoras Eltern auf der Spur waren, und Eleonora ist fest entschlossen, die geheime Mission ihrer Eltern fortzuführen. Als sie Jahre später an Bord der »Mars Discovery« ins All aufbricht, scheint sie dem Ziel nah. Kurz nach dem Start erfährt sie von einem außerirdischen Artefakt auf dem Mars. Doch was Eleonora tatsächlich auf dem Roten Planeten findet, übersteigt die Vorstellungen der Menschheit. Ein wahrhaft kosmisches Abenteuer beginnt …
https://www.piper.de/buecher/mars-discovery-isbn-978-3-492-70513-4

Wird Eleonore auf dem Mars ein Artefakt einer Superzivilisation finden?

Sie entdeckt etwas, das ihr Leben völlig verändert. Ihr wird klar: Der Mars ist nur der Anfang. Eleonora bricht auf zu einer Reise bis zum Ende von Raum und Zeit.

Auch in »Das Erwachen« kommt eine Marsmission vor. War das der Auslöser für »Mars Discovery«?

Der Titel »Mars Discovery« bezieht sich auf das gleichnamige Raumschiff, das der Leser in kurzen Zwischenkapiteln in »Das Erwachen« kennenlernt. Auch in »Die Eskalation« wird darüber berichtet. Der Roman »Mars Discovery« enthält die vollständige Geschichte der Crew.

Was würdest du tun, wenn du ein Artefakt auf dem Mars findest, mit dem du Welt verbessern könntest, aber dich dafür zum Diktator der Menschheit aufschwingen müsstest?

Die Frage wäre, ob ich die Welt objektiv verbessern oder sie nur meinen Vorstellungen von einer besseren Welt anpassen könnte. Hier ist große Vorsicht geboten.

Gerade ist Exodus Nr. 40 und 41 zum Thema »Mars« erschienen.

https://www.exodusmagazin.de/exodus-ausgaben/exodus-40.html
https://www.exodusmagazin.de/exodus-ausgaben/exodus-41.html

Wirst du die Storys nachträglich lesen?

Ich denke schon. 🙂

Und dann gibt es noch »Sleepless«, ein Thriller in 7 Hörbuchfolgen, den es auch als Buch und als ebook geben wird. Was kannst du uns exklusiv darüber verraten?

Mit diesem großen Projekt bin ich gerade fertig geworden. Ein ganzes Jahr hat es mich beschäftigt: ein Thriller in 7 Hörbuch-Folgen, wie eine Netflix-Serie für das Ohr. Zeitgleich erscheinen die 7 Hörbuch-Folgen auch als E-Books bei Piper. Im Januar 2021 geht es los. Einige Monate später, im Sommer 2021, erscheint »Sleepless« bei Piper als großer Print-Roman, der noch mehr bietet als Hörbücher und E-Books. Es geht um eine Welt, die nicht mehr schläft. Mehr verrate ich noch nicht. 😉

Andreas, danke für deine Zeit.

Homepage von Andreas Brandhorst:
https://andreasbrandhorst.de

Hier geht’s zu »Netz der Sterne«
https://www.piper.de/buecher/das-netz-der-sterne-isbn-978-3-492-70512-7

Hier zu »Die Eskalation«:
https://www.piper.de/buecher/die-eskalation-isbn-978-3-492-06185-8

Hier zu »Mars Discovery«:
https://www.piper.de/buecher/mars-discovery-isbn-978-3-492-70513-4

Im Gespräch mit Olaf Brill über »Anker der Superintelligenz«, PRMS2, Band 11

Olaf Brill
PERRY RHODAN
MISSION SOL 2, Band 11
Anker der Superintelligenz

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 6. August 2020, 64 Seiten, € 2,50, Titelbild: Arndt Drechsler

 

Alexandra Trinley: Olaf, was ist das herausragende Merkmal dieses Romans?
Olaf Brill: »Anker der Superintelligenz« war endlich mal ein Roman, der mitten im furiosen Finale einer Miniserie spielte, gemeinsam mit Band 12, Kai Hirdts »Der Chaopressor«. Das war natürlich ein besonderer Spaß – und eine entsprechende Verantwortung. Im Gespräch mit Olaf Brill über »Anker der Superintelligenz«, PRMS2, Band 11 weiterlesen

Zehn Fragen an Michael Marcus Thurner zu seinem Band 3083

Michael Marcus Thurner verrät im Interview, wer bei Fehlern im Heft Schuld trägt, und wie es mit seinem Projekt »Alte Eisen auf Reisen« weitergeht.

Michi, nach zwei Romanen mit Icho Tolot als Hauptheld hast du erneut einen Haluter als Protagonisten. Wie leicht fällt es dir, in die Psyche von Halutern einzutauchen?

Bouner Haad war für mich deutlich schwieriger zu »fassen« als Tolot. Den kenn ich einfach besser.

Zitat: »Täuschen und tarnen, lügen und betrügen – das war ihr Metier.«
Die cairanische Jägerin denkt so über die Terraner. Was würde ihr Perry Rhodan entgegnen?

Vermutlich so etwas wie: »Dasselbe könnte ich von Dir behaupten.«

Haluter, die im Sternenrad leben. Hm. Wie haben die Cairaner es geschafft, dass die Haluter sich fügen? Dass sie nicht ausbrechen und alles kurz und klein schlagen?

Haluter sind ja im Grunde genommen äußerst friedfertige Lebewesen. Es muss einen Grund geben, warum sie sich im Inneren des Sternenrads wohlfühlen.
Wir haben es bei den Cairanern ja nicht unbedingt mit Wesen zu tun, die wir als „schlecht“ bezeichnen würden. Sie leiden – aus terranischer Sicht – an Neurosen und Psychosen. Aber wahrscheinlich würde Perry mit einem beliebigen Konsul auf ein Bier gehen können und sich gut mit ihm unterhalten.

Äh … auf dem Boot … wenn die Cairaner das Gesamtgewicht der Schiffsinsassen kontrollieren, wären doch alle Versteckten aufgeflogen …

Willst Du mir etwa einen Logikfehler andichten?
Dieser Vorwurf zielt ins Leere. Selbstverständlich wären an einem Fehler im Text Redakteur, First Reader, Lektor, der für die Schlussabnahme zuständige Redakteur, der Korrektor, der Drucker und noch einige andere Stellen in der langen Kette bis hin zur Veröffentlichung eines PERRY-Romans schuld.
Aber sicher nicht ich.

Was meinst du? Sollten die Cairaner bei all ihren Verfehlungen ihr Ziel erreichen, ins Dyoversum überzuwechseln? Oder sollte man ihnen das Handwerk legen?

Trotz allem, was ich weiter oben über die Cairaner bereits gesagt habe, mag ich sie persönlich nicht. Sie haben mir eindeutig zu viel gelogen und betrogen. Ich wollte sie dafür nicht auch noch belohnen.

Wer hatte die Idee mit den Sexkontaktseiten?

Ich kann mich, ehrlich gesagt, nicht mehr daran erinnern, worum es geht. Aber im Zweifelsfall bin ich dran schuld.

Was bitte ist ein halutischer Explosionskäse?

Ich kann das Rezept leider nicht verraten. Ein paar Leute würden es vermutlich ausprobieren wollen, und ich kann nicht verantworten, dass überall auf der Welt Nuklearexplosionen passieren.

Du arbeitest gerade an dem Konzept samt Expos für den 2021 erscheinenden Minizyklus WEGA. WEGA war früher in Wien mal der Name einer polizeilichen Spezialeinheit: Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung. Wirst du dich von ihr inspirieren lassen?

Definitiv nicht.
Die WEGA hatte in Österreich übrigens einen – für eine Polizeieinheit – exzellenten Ruf.

Okay, und jetzt ernsthaft – gibt uns erste Hinweise.

Nein.
Ich bitte um Verständnis dafür. Es gibt zwar schon ein Grobkonzept mit einer Art Erzählstruktur, aber Klaus Frick und ich feilen noch an den Inhalten.
In fünf Wochen kommt eh der nächste PERRY von mir raus, im Rahmen des Interviews dazu kann ich Dir sicherlich schon mehr verraten.

Dein Projekt »Alte Eisen auf Reisen« hat dich unter anderem ans Nordkapp geführt. Du besuchst mit deinem Motorrad nicht nur die PR-Autoren, sondern auf Wunsch auch Fans, die dich unterstützen. Gib uns Details zu dem Projekt.

Die Nordkapp-Fahrt war meine »Trainingsreise« – und sie hat ihren Zweck voll erfüllt. Ich hab viel über mich selbst und das Herumvagabundieren herausgefunden. Vor allem hab ich begriffen, dass mir dieses Leben wirklich taugt und dass ich mit den Herausforderungen recht gut zurechtkomme.
Was die Details zur Reise nächstes Jahr betrifft: Puha, das ist nicht leicht. Corona gackt uns zur Zeit ganz schön ins Leben rein. Alles, was ich jetzt zu meinen Planungen sage, kann in einem halben Jahr schon wieder ganz anders aussehen.
Mein Plan ist, dass ich mir für die Monate April und Mai Zeit nehme und so viele PERRY-Stammtische wie möglich in D, Ö und CH besuche. Für mich ist das auch eine persönliche Herausforderung, weil ich nicht unbedingt der sozialste Mensch bin. Aber ich freu mich drauf, so viele Fans wie möglich zu sehen und mir anzuhören, was sie zur Serie denn so zu sagen haben. Ich möchte wie eine Art mobiler Seismograph unterwegs sein und Stimmungsbilder aufnehmen, auch mit dem Hintergrund des 60-Jahre-Jubiläums von PERRY RHODAN. Vielleicht ergibt sich danach ein besseres Bild für mich, wie die Fans ticken, wie die Serie ankommt, wo es Verbesserungsmöglichkeiten bei PERRY RHODAN gibt, was wir Autoren richtig oder falsch machen. Wohlgemerkt: Ich bin nicht im Auftrag der Redaktion unterwegs, es handelt sich um mein eigenes Ding.
Ich würde gerne auch Leser „erwischen“, die nicht unbedingt zu Stammtischen gehen. Wenn also Fans ohne besondere Fandom-Anbindung im April oder im Mai mit mir plaudern wollen, können sie sich gerne melden: scrapid@gmx.at.
Ich kann jetzt noch nicht versprechen, dass ich auf individuelle Wünsche eingehen kann. Aber ich gebe mein Bestes.

Michi, danke für deine Zeit.

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Hier zur Handlungszusammenfassung auf der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Die_drei_Haluter

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Sieben Fragen an Kai Hirdt zu seinem Band 3082

Kai Hirdt verrät im Interview mit Roman Schleifer die Hintergründe des Salatmannes und wie er als Kommandant mit 30.000 Toten umgehen würde.

Kai, du hast in 3082 mehrere Handlungsebenen und Figuren. Welche davon würdest du im echten Leben gern mal treffen und weswegen?

Ich persönlich finde ja Mava da Valgathan, die Kommandantin der TARTS, ziemlich cool. Abgebrühte Frau mit trockenem Humor – das wäre sicher ein spaßiger Abend mit allerhand faszinierendem Flottentratsch. Atlan zu treffen, wäre natürlich auch spannend, aber auch riskant. Man weiß ja nicht, in welche hochgefährliche Verwicklung man hineingezogen wird.

Nach der Materialisation des Sternenrades sind auch die Ladhonen vom Ausfall der Technik betroffen. Wieso sind die betroffen? Die hätten ja wissen müssen, wann das Sternenrad kommt.

Das würde voraussetzen, dass die Cairaner es ihnen angekündigt hätten. Davon weiß ich nichts. Aber selbst wenn es stimmte: Die Mannschaft der Titanic hat den Eisberg auch gesehen, untergegangen sind sie trotzdem. Und einfach das Feld räumen konnten die Ladhonen ja auch nicht. Also werden sie wohl gesagt haben: Wir wissen, dass wir ausfallen werden, aber alle andere auch. Wir bereiten uns gut drauf vor und schauen, dass wir etwas schneller wieder auf den Beinen sind.

Ist der Salatmann, sprich Korporal Klowka, deine Eigenerfindung? Gab es eine Vorlage in der Realität? Wie würdest du als Kommandant mit so jemandem umgehen?

Der kommt tatsächlich von mir. Ich wollte schildern, welche Probleme es gibt, wenn ein Raumschiff eine Woche lang beinahe stromlos im All treibt, und Lebensmittellagerung fiel mir an. Ich habe also schön etwas über verderbliche Lebensmittel und drohenden Hunger geschrieben, bis mir einfiel: Kühlung ist im Weltall nun wirklich das geringste aller Probleme.
Insofern gab es tatsächlich eine reale Vorlage, nämlich mich. Ich bin dann allerdings auch die Vorlage für die Kommandantin, die sich über diese Idiotie die Haare rauft.

Zitat: »Bouner Haad seufzte wie jemand, der einem unverständigen Kind einen komplexen Sachverhalt erklären musste.«
Wie oft hast du bei deiner Tochter schon derart geseufzt?

Die Lütte ist ja erst 1. Auf die »Wieso? Wieso? Wieso?«-Phase bereite ich mich zwar schon moralisch vor, aber das kommt erst später.
In der Realität ist der Seufzer mehr für trotz Pandemie blankrüsselnde Erwachsene reserviert.

Der Schutzschirm des Sternenrades scheint Angriffsenergien in die Vergangenheit abzutransportieren. Eine sehr geile Idee. Welche technische Idee aus der RHODAN-Historie findest du am interessantesten?

Klickende Relais und Lochkarten für die Raumschiffsteuerung …
Und ehrlich: Sonnenzapfung finde ich ein sehr spannendes Konzept. Und wenn wir etwas höher und kosmischer greifen: Ich fand die Brücke in die Unendlichkeit und die Zeitbrunnen ohne Ende cool und finde es sehr schade, dass diese Transportmittel weg vom Fenster sind.

Wie würdest du mit den 30.000 Toten als Kommandant umgehen?

Ich fürchte, da muss man sich in der Flotte fast dran gewöhnen, das dürfte der Normalfall sein. Wer das nicht kann, hat in Kommandopositionen nichts verloren. Schlachtschiffe haben im Perryversum ja gern eine Besatzungsstärke von mehreren Tausend, d. h. selbst wenige verlorene Schiffe führen schnell zu solchen Gefallenenzahlen – was in den frühen Jahren der Serie gerne ausgeblendet wurde.
Insofern ist das auch nicht mit einer Situation auf der Erde vergleichbar. Selbst die US-Streitkräfte haben nur 1,3 Millionen aktive Mitglieder. Wenn ein einzelnes Scharmützel mehr als zwei Prozent davon das Leben kostet, ist das eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, und *der* Kommandeur möchte ich wirklich nicht sein. Aber bei Kampfflotten gelten andere Maßstäbe.

Im Wesentlichen läuft das wohl darauf hinaus, dass ich so oder so kein militärischer Kommandeur sein möchte.

Dein Roman endet mit einem Cliffhangar – das ganze Solsystem soll explodiert sein. Das glaubt man so wenig, wie Guckys … okay, anderer Vergleich. Das glaubt man so wenig wie Rhodans Tod. Wie schwer ist es aus Sicht eines Exposéautors die Bedrohungen zu steigern?

Tatsächlich ist es nicht ganz einfach. Als Exposéautor zweier Miniserien hatte ich auch noch das Problem, dass mir zwar ein paar coole und einigermaßen neue Bedrohungen eingefallen sind, die sogar hätten eintreten können. Da hätte uns aber kein Mensch geglaubt, dass wir ein solches Thema im Rahmen einer Miniserie abfrühstücken statt in der EA.
Aber wir erzählen ja immer eine Geschichte auf mehreren Ebenen. Insofern gibt es vielleicht nicht so furchtbar viele unterschiedliche Bedrohungen für Erde und Menschheit, und man ahnt, dass es schon irgendwie gut ausgehen wird. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Hauptfiguren auf dem Weg dorthin nicht durch die Hölle schicken können. Und ihnen können tatsächlich Dinge geschehen, die für sie persönlich hochbedrohlich und katastrophal sind. Da liegt eher der Schlüssel dazu, mitreißende Geschichte zu erzählen.

Kai, danke für deine Zeit.

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EXODUS-Magazin Nr. 40 & 41 – das Interview zum Magazin

Seit gut 17 Jahren ist das Magazin EXODUS ein fixer Bestandteil der deutschen Science-Fiction-Kurzgeschichten-Szene. Es wird also Zeit, René Moreau, Gründer und einer von vier Herausgebern, zu interviewen.

 

Roman Schleifer: René, was genau findet der Science-Fiction-Interessierte in EXODUS?

René Moreau: Erst einmal ausgewählte Stories, die thematisch ein möglichst breites und interessantes Spektrum der Science-Fiction und Phantastik abdecken. Die Texte sollen gut lesbar, möglichst anspruchsvoll – dabei aber trotzdem spannend und unterhaltend – sein. Wir legen dabei großen Wert auf ein professionelles Lektorat, was in der semi-professionellen Szene nicht immer selbstverständlich ist. Die Kurzgeschichten bilden das Haupt-Standbein des Magazins.
Nebenher ist es aber vor allem auch die besonders stark ausgeprägte grafische Seite, die EXODUS schon lange als besonderes Magazin auszeichnet. So wird jede einzelne Geschichte im Magazin adäquat illustriert, was das gesamte optische Erscheinungsbild enorm aufwertet. Da sind schon seit langer Zeit ebenso arrivierte Künstler wie auch wirklich tolle Newcomer dabei. Zur ständigen Einrichtung in der Heftmitte gehört unsere »GALERIE«. Sie bietet jeweils einem Künstler die Möglichkeit, sich mit seinen Werken ausführlich vorzustellen. In EXODUS 40 ist das beispielsweise Dirk Berger, in der Nummer 41 Rainer Schorm, um nur die zwei aktuellen Namen zu nennen. In der Ausgabe 39 Jan Hoffmann, den wir zudem auch mit einer abgeschlossenen Comic-Geschichte vorstellten. Somit findet auch die Neunte Kunst, ebenso wie die vielfach vernachlässigte lyrische Seite des Genres Eingang ins Magazin. Von Zeit zu Zeit bringen wir auch interessante Essays zu Themen rund um die Science-Fiction. Aktuell: Dirk Alt mit dem zweiten Teil zu seiner Betrachtung »Jenseits der Betondecke – SF in aktuellen Literaturzeitschriften«.

Roman: Was war euer Motiv für die Gründung des Magazins?

René: Das wäre ganz sicher eine viel zu lange Geschichte!
In der Kurzform: EXODUS  erschien, eigentlich als Nachfolger zu einem zuvor herausgegebenen und eingestellten Fanzine namens PROCON, erstmals im Jahre 1975 mit einer als Einzelausgabe geplanten »Nullnummer«. Damit wollte ich meine Aktivitäten in diesem Bereich endgültig abschließen. – Dass es anders kam, ist inzwischen Geschichte: Denn bis 1980 folgten 13 Ausgaben und ein weiterer Sonderband zusammen mit der PHALANX-Redaktion aus Freiburg. Nach 23 Jahren Abstinenz vom SF-Geschehen juckte es mich dann doch wieder. 2003 wurde das Magazin mit der Ausgabe 14 von mir wiedererweckt. Und seitdem hat sich verdammt viel getan …

Roman: Das Magazin wurde mit dem Kurt-Laßwitz-Sonderpreis für langjährige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF geehrt. Auch veröffentlichte Geschichten werden laufend mit dem KLP- oder dem DSFP prämiert. Wie stolz seid ihr darauf?

René: Natürlich erachten wir dies als eine besondere Auszeichnung, beweist sie doch, dass unsere Aktivitäten über die Jahre hin beim Fachpublikum wahrgenommen und entsprechend gewürdigt werden. Für die vielen Autoren und Künstler, die mit ihren Beiträgen im Magazin nominiert wurden und dabei oftmals punkten konnten, freut es uns allerdings noch sehr viel mehr! Schließlich arbeiten alle Beteiligten zum Nulltarif, und sie sind es letztlich, die das Magazin zu dem zu machen, was es inzwischen ist.

Roman: Erkennt ihr bereits beim Lesen potenzielle Preisanwärter?

René: Klingt es vermessen, wenn wir sagen, dass jede Geschichte, die es ins Magazin schafft, bereits per se preisverdächtig ist? – Aber im Ernst: Wir veröffentlichen nur, wovon wir überzeugt sind. Was bei der Vielzahl der veröffentlichten Geschichten in der Szene am Ende mit einem Preis gekrönt wird, lässt sich nicht vorhersehen. Auf der Zielgeraden braucht es nicht nur innere Qualität, sondern wie immer auch Glück. Und natürlich spielen auch menschliche Faktoren eine Rolle wie etwa der Bekanntheitsgrad des Autors oder auch, was vielleicht ein bekannter Meinungsmacher der Szene über diese oder jene Geschichte gesagt hat. Wenn eine Story allgemein viele positive Reaktionen bekommt, ist das genauso viel wert wie ein Preis. Bei so mancher Perle ist man allerdings hin und wieder verwundert, dass ihr Glanz offenbar nicht allgemein erkannt worden ist.

Roman: Wie viele Stories habt ihr im Laufe der Jahre veröffentlicht? Und wie viele wurden prämiert?

René: Zu viele, als dass ich das ohne aufwendige Recherche benennen könnte.  Jedes Jahr gibt es nur einen ersten Platz bei den einschlägigen Preisen. Dem stehen enorm viele Veröffentlichungen sowohl aus den regulären wie auch den vielen Kleinverlagen gegenüber. Sehen wir es so: Seit dem Neustart von EXODUS sind inzwischen schon wieder 17 Jahre ins Land gegangen. Die ersten Jahre sind wir mangels Bekanntheit kaum beachtet worden. Ab 2007 aber hat es zweimal den Deutschen-Phantastik-Preis, fünfmal den Kurd-Laßwitz-Preis für Kurzgeschichten sowie zweimal für Illustrationen, einmal den Deutschen-Science-Fiction-Preis und dreimal den Traumkristalle-Preis für die beste Anthologie des jeweiligen Jahres gegeben. Hinzu kommen noch einige knappe Verfehlungen des ersten Platzes. Wichtiger ist uns auf jeden Fall, dass es uns gelungen ist, mit sehr viel Mühe die Startauflage von 200 auf 500 gesteigert zu haben. Mit jeder Ausgabe gibt es einen neuen Rekord der direkt am ersten Tag versandten Hefte. Bedenkt man, wie klein der engere Kreis an Interessierten in Deutschland ist, erreichen wir verhältnismäßig viele Leute.

Roman: Aus all den veröffentlichten Stories: Welche drei sind dir da besonders in Erinnerung geblieben und warum?

René: Das ist nun wirklich kaum zu beantworten, dazu haben wir im Laufe der Jahre einfach zu viele Texte veröffentlicht.

Roman: Wie haben sich die Themen der Stories im Laufe der 17 Jahre gewandelt? Hat sich die Grundstimmung der Stories verändert? Kann man darin ablesen, ob die Autoren positiv oder negativ in die Zukunft blicken?

René: Das ist eine interessante Frage. Ich denke, dass wir mit den Kopf zu nah am Geschehen und deshalb vielleicht ein wenig betriebsblind sind. Es wäre spannend, wenn eine Analyse dazu von außerhalb kommen würde. Unser Eindruck ist aber, dass generell zukunftskritische Texte dominieren, was angesichts des Zustandes unserer Welt aber auch nicht überraschen wird. Fröhliche oder humorvolle Texte finden da eher weniger Beachtung.

Roman: Gab es auch kontroverse Stories?

René: Auf jeden Fall! Das lässt sich immer sehr schön an den Leserkommentaren selbst oder aber an den kontroversen Meinungen in den einschlägigen Diskussionsforen erkennen. Sehr oft deckt sich das mit unseren eigenen vorausgegangenen und unterschiedlichen Einschätzungen innerhalb des Herausgeberteams. Für uns bleibt so etwas stets sehr spannend. Eine kontroverse Diskussion zu jedwedem Thema sollte immer möglich sein. Da wir finanziell nicht auf Profit ausgelegt sind, brauchen wir da auch keinerlei kommerzielle Rücksichten zu beachten. Zumindest verschafft uns das ein Stück weit verlegerische Freiheiten.

Roman: Gab es schon mal Stories, die ihr mit Bauchweh veröffentlicht habt?

René: Ja, natürlich hat es das schon gegeben, wie aus der vorherigen Antwort herauszulesen ist. Dann wartet man neugierig auf Feedback aus der Szene. Im Großen und Ganzen sind wir aber ganz ehrlich keine Redaktion, die sich über mögliche Kritik arg den Kopf zerbricht. Wer will schon aalglatt sein? Da sind uns die eben erwähnten Freiheiten schon sehr viel wichtiger.

Roman: Apropos kontroverse Stories: SF zeichnet sich ja dadurch aus, mögliche Entwicklungen der Menschheit vorauszudenken. Welches Thema wäre für euch ein No-Go?

René: Grundsätzlich dürfte man da eigentlich kaum etwas ausschließen. Nicht einmal, wenn es um Religion oder ähnliche Themen geht. Menschenverachtende oder frauenfeindliche Positionierungen allerdings würden wir ganz sicher nicht publizieren. Ebenso hat rechtes Gedankengut in EXODUS nichts verloren.

Roman: Und welches Genre lehnt ihr definitiv ab?

René: Elfen, Drachen, Zwerge, sprich: jeglichen Fantasy-Zauber. Ganz sicher auch die klassischen Zombie- und Vampir-Geschichten. Nicht, dass wir dagegen etwas einzuwenden hätten, aber wir wollen nun einmal gezielt die SF-Story fördern. Eine gute Phantastik-Story darf es hingegen, neben puristischeren Texten der erkennbaren Science-Fiction (die dabei aber auch sehr gerne realitätsnah sein darf) durchaus sein. Weird-Fiction, im Stile Lovecrafts, Kafkas, Poes o. ä. ist uns aber ebenso willkommen, wenn der Autor es schafft, uns da zu überzeugen. Wir hatten schon den Fall, dass wir eine unglaublich gut geschriebene Geister-Geschichte abgelehnt haben, weil sie nun mal nicht wirklich in unseren Rahmen passte. Das war einer der Fälle, über die wir sehr lange diskutiert haben und zu keinem übereinstimmenden Ergebnis gekommen sind. Aber schließlich hat niemand behauptet, dass es einfach ist, ein Literaturmagazin herauszugeben. Unsympathische Entscheidungen gehören nun mal dazu.

Roman: Wie wählt ihr die Schwerpunkte der Stories aus?

René: Das ergibt sich zwangsweise von allein und liegt am eingehenden (und ausgewählten) Material. – Thematische Vorgaben gibt es nur, wenn ein Themenband (von denen es bislang nur einige gab) geplant ist.

Roman: Wie reicht man Stories ein?

René: Am besten per Mail an: stories@exodusmagazin.de
Allerdings weise ich ausdrücklich darauf hin, dass es immer wieder zu ganz erheblichen Wartezeiten kommen kann, bis wir uns rückmelden … Wir schieben ständig einen Berg an Manuskripten vor uns her, und es kostet naturgemäß sehr viel Zeit alles zu sichten. – Wir wählen Geschichten, die es ins Magazin schaffen, im Herausgeber-Kollektiv aus. Von daher muss jeder von uns vieren auch jeden Text lesen und bewerten.

Roman: Welche Vorlaufzeit habt ihr, sprich wie viele Stories liegen derzeit in der Warteposition?

René: Das mögen gerade zwanzig, dreißig Stories sein, die bereits zugesagt sind und auf eine Veröffentlichung warten. Dazu gibt es den Stapel an Geschichten, der noch gelesen werden will und die neuen, die uns indes ständig zugeschickt werden. Im Moment muss man im Extremfall damit rechnen, zwei bis drei Jahre auf eine Veröffentlichung zu warten. Das ist für niemanden eine befriedigende Situation – auch für uns Herausgeber nicht. Aber schneller können wir – zumindest im Magazin – nicht veröffentlichen und ich bin mir auch nicht sicher, ob der Markt mehr haben will … Sonst gäbe es evtl. ein, zwei weitere Kurzgeschichten-Magazine auf diesem Sektor. Das würde zumindest diese missliche Lage für die schreibende Zunft ein wenig entzerren.

Roman: Als Autor lohnt es sich, bei euch zu veröffentlichen, denn viele der großen Verlage gehören zu euren Abonnenten. Habt ihr Rückmeldungen von Autoren, dass Verlage an sie dezidiert wegen EXODUS an sie herangetreten sind?

René: Das wäre mal schön! Aber nein, so ein Fall ist uns zumindest (offiziell) noch nicht bekannt geworden. Schaden wird es gewiss nicht, EXODUS in seiner Bibliographie stehen zu haben. Einige Illustratoren konnten allerdings schon bei verschiedenen Verlagen Buchcover gestalten nachdem sie in EXODUS vorgestellt wurden.

Roman: Jede Story enthält mindestens eine oder mehre Illustrationen – sprechen sich Grafiker und Autor ab?

René: Das kommt schon mal vor, ist aber eher die Ausnahme. Meistens arbeiten die Illustratoren allein nach dem Text. Eine gewisse künstlerische Freiheit bei der grafischen Umsetzung des Textes ist sogar ein Stück weit gewünscht. In der Regel überlege ich selbst zunächst einmal, welcher Zeichenstil wohl am besten zu welchem Text passt. Dann kontaktiere ich die Illustratoren und spreche mich mit ihnen ab.

Roman: Ihr bringt Newcomer, aber auch renommierte Autoren, wie zum Beispiel Andreas Eschbach. Tretet ihr an die Autoren heran? Kommen Sie zu euch, sprich: wie kommt ihr zu euren Stories?

René: Bekannte Autoren muss man natürlich gezielt ansprechen. Andreas Eschbach war damals, als wir ihn in Wetzlar kennenlernten, sofort hellauf begeistert von EXODUS und ist übrigens auch im aktuellen MARS-Themenband wiederum mit einer Erstveröffentlichung vertreten: »Mars One Way«. Darüber freuen wir uns natürlich … und seine Fans ganz sicher auch! Andere Autoren, die wir angesprochen haben, zeigten wenig Neigung fürs Magazin – ohne Bezahlung – eine exklusive Story zu schreiben, was wir natürlich nachvollziehen können.
Zumindest hat sich dieses Thema teilweise aber erledigt, seitdem wir im Hirnkost Verlag eine neue EXODUS-Buchreihe etablieren konnten: Mit einem Verlag im Rücken kann man anders agieren und auch ein Honorar anbieten!
Ansonsten werden wir aber nach wie vor mit Story-Angeboten überflutet, was sicherlich auch daran liegt, dass es hierzulande so wenig lohnende Veröffentlichungsplattformen in unserem Literaturgenre gibt und die Szene zudem sehr klein ist. Dennoch hat sich im Laufe der Zeit eine beachtenswerte Gruppe von AutorInnen herausgebildet, die regelmäßig bis häufig bei uns veröffentlichen und immer eine gute Qualität liefern. In der Szene sind dies durchaus keine unbekannten Namen. Es mangelt also wirklich nicht an Material. Wie schon erwähnt: wir kommen kaum nach!

Roman: Erzähl uns mehr zu der eigenen EXODUS-Buchreihe.

Der Hirnkost Verlag hat bereits durch die Fortführung des traditionsreichen Jahrbuchs »DAS SF JAHR 2019« hohes Ansehen bei den Lesern gewonnen. Hirnkost-Chef Klaus Farin ist nicht nur ein sehr agiler und rühriger Herausgeber, sondern legt auch großen Wert auf ein qualitativ hochwertiges und thematisch vielseitiges Verlagsprogramm. Vor einigen Monaten erschien dort die erste EXODUS-Anthologie: »DER GRÜNE PLANET – Zukunft im Klimawandel« und schon am 01. Oktober folgt die zweite Anthologie in der Reihe: »PANDEMIE – Geschichten zur Zeitenwende«, die für Vorbestellungen bis zum 30.09.2020 sogar noch zum Subskriptionspreis bezogen werden kann. Hans Jürgen Kugler, inzwischen auch EXODUS-Herausgeber, betreut diese neue Buchreihe gemeinsam mit mir. Und wie im Magazin üblich wird jede Geschichte separat illustriert und die Titel erscheinen jeweils als hochwertige Hardcover mit Lesebändchen. Natürlich auch in den bekannten eBook-Formaten. Gerade gehen wir an den dritten Band heran, der im Frühjahr 2021 erscheinen wird.

Roman: Welche Kriterien gilt es für ein Titelbild zu erfüllen?

René: Das ist einfach: Es muss uns bloß umhauen! Das Cover verkauft.
In der Redaktion ist es auch schon mal zu einem großen Streit wegen des Covers gekommen. Das war besonders schlimm bei der Ausgabe 30, dem Themenband »Revival-SF, Retro-Futurismus & Steampunk«, für den ursprünglich ein ganz anderes Bild vorgesehen war. Kollege Olaf Kemmler probiert meistens mehrere Illustrationen aus und spielt mit der Farbe unseres Schriftzugs. Dann wird darüber diskutiert. – Letztlich gewann dieses Cover von Angelo Boog, einem wirklich großartigen Künstler, dem ich gerne noch einmal eine »GALERIE« in EXODUS widmen würde, den Kurd-Laßwitz-Preis.

Roman: Bekanntlich kann man bei so einem Projekt nie genug Mitarbeiter haben. Welches Aufgabengebiet wäre zu haben?

René: Lektorat geht immer. Wenn aber jemand ein Genie im Umgang mit Webseiten ist, und so etwas gerne macht, ist er uns mehr als nur willkommen – denn ich kann auch das als »One-Man-Show« schon lange nicht mehr aktuell begleiten. Von daher bin ich schon einmal froh, dass wir soeben einen neuen Mann für unsere Facebook-Seite gewinnen konnten. Sollte auch  jemand das Programm InDesign besitzen und Lust verspüren, jede Woche viele Stunden ohne Bezahlung in das Layout eines großartigen Science-Fiction-Magazins zu investieren, sehen wir uns auch eine solche Bewerbung sehr wohlwollend an. – Allerdings ist es wahrscheinlich eher Fiction, auf solch unwahrscheinliche Ereignisse zu hoffen. Manchmal denke ich, es wäre besser das Magazin in die Hände eines Verlages zu geben, der all diese „Hintergrund-Arbeiten“ (denn auch der gesamte Vertrieb hängt ja da noch hinten an) komplett übernimmt …

Roman: Gibt es so etwas wie ein Probeexemplar, wenn man erst mal reinschnuppern will?

René: Verschenken kann man so ein hochwertiges Printprodukt natürlich nicht. Wir verdienen allemal keinen Cent, aber draufzahlen wollen wir bestimmt nicht. Es gibt aber zurzeit eine sogenannte »Paket-Aktion«, in der wir 3 Ausgaben zur Wahl für 27,–€ anbieten. Das ist, denken wir, ein faires Angebot für neue Leser oder auch für die, die ihre Sammlung vervollständigen wollen. Die Anzeigen hierzu sind derzeit geschaltet. Man kann aber auch hierfür den Shop direkt kontaktieren: shop@exodusmagazin.de

Roman: In den beiden Ausgaben 40 und 41 habt ihr das Thema »Mars« als Schwerpunkt, unter anderem Stories von Andreas Eschbach, Uwe Hermann, Horst Pukallus u.v.a.m.

René: Ja, und auch dein Name steht ja in der langen Autorenliste. Und gerade deine Geschichte »Der letzte Tag« ist ein gutes Beispiel für den internen Ablauf. Obwohl mir persönlich deine Story sofort gefallen hatte, wurde sie von einigen Redakteuren zunächst abgelehnt. Das Thema war dem einen oder anderen Kollegen vielleicht zu heikel. Doch nach einigen Diskussionen haben wir uns dann doch entschieden, sie in den Mars-Band mit aufzunehmen.
Der Rote Planet hat die Phantasie der Menschen schon über Jahrtausende hinweg beschäftigt. Der Wettlauf dorthin ist gerade in diesen Tagen in vollem Gange. Also auch hier einmal mehr realitätsnahe Fiction!
Die geladenen AutorInnen haben hier ganze Arbeit geleistet und dem Thema faszinierende und neue Facetten abgewinnen und hinzufügen können. Im Übrigen ist der Mars in der Science-Fiction schon immer ein »literarischer Ort« gewesen. Daran hat sich (und wird sich) nichts ändern. Im Gegenteil: jetzt, wo er allmählich immer weiter in greifbarer Nähe rückt, wird das Thema noch einmal viel, viel spannender!
Die Leserinnen und Leser dürfen sich also auf einen wirklich starken »EXODUS-Doppeldecker« freuen!

Roman: Na, dann bring ich doch gleich mal den »Teaser« zu meiner Story.
Die Menschheit hat es geschafft – sie ist auf dem Mars gelandet. Doch die Mission ist anders verlaufen als geplant. Zwölf Jahre nach der Landung steht die Kommandantin auf dem Mars und lässt die dramatischen Ereignisse Revue passieren …

Roman: Fast zeitgleich mit dem EXODUS-Doppelpack 40/41 erschien auch COZMIC 2 – worum gehts bei dem Magazin?

René: COZMIC ist kein Magazin, sondern eine »Phantastische Comic-Anthologie«. Womit wir schon beim Inhalt sind: COZMIC bringt Comic-Storys aus dem phantastischen Bereich. Das können ebenso kurze wie längere in sich abgeschlossene Geschichten sein; ebenso gibt es aber auch den gelungenen Ein-Seiter oder die klassische Fortsetzungsgeschichte, die über drei oder vier Ausgaben erzählt wird. Zudem bringen wir auch in jedem Band einen sekundärliterarischen Genre-Artikel: In COZMIC 3, die noch in diesem Jahr erscheinen wird, ist dies beispielsweise ein ausführliches Feature zur Fantasy-Reihe »THORGAL«. Viel aussagekräftiger ist aber sicherlich diese LESEPROBE oder aber auch eine ganz aktuelle Kritik auf comic.de.
Diese hochwertige Hardcover-Reihe gebe ich gemeinsam mit Michael Vogt (»Mark Brandis«, »Ein seltsamer Tag«) im Atlantis Verlag heraus und ist mir – als Liebhaber der Neunten Kunst – ein wahres Herzensprojekt geworden! Im Grunde ist ja der Schritt von einer guten Kurzgeschichte zu einem künstlerisch anspruchsvollen Comic (oder aber auch der umgekehrte Weg) ein sehr kurzer. Wir haben inzwischen bemerkt, dass viele EXODUS-Leser, die ja seit jeher die ebenso starke grafische Ausrichtung des Magazins goutieren, inzwischen auch COZMIC begleiten. Die beiden Projekte scheinen also gegenseitige Synergien zu entwickeln.

Roman: Lassen wir zum Abschluss noch einen jahrelangen Leser zu Wort kommen, nämlich PR-Autor Uwe Anton.

Uwe, seit wann liest du das Exodus-Magazin?

Seit der ersten Ausgabe. Und damit meine ich jetzt nicht die neue
»Staffel«, die seit 2003 erscheint, sondern die erste (1975 – 1980). Schon damals zählte Exodus zu den besten literarischen Magazinen in diesem unserem Lande, auch wenn es noch ein Fanzine war. Das war in etwa die Zeit, als ich auch noch Fanzines machte.

Was ist der Grund, dass du schon so lange die Treue hältst?

Herausgeber René Moreau und das Team macht einfach einen guten Job. Er hat einen zielsicheren Geschmack für die Auswahl guter Geschichten, er hat einen Blick für gute Graphiken, die dann die Galerien bilden, er hat die nötigen Kontakte zu bekannten Autoren und Malern und entdeckt immer wieder unbekannte, die durchaus überzeugen können. Natürlich ist nicht jede Geschichte der absolute Renner, aber das durchschnittliche Niveau ist sehr hoch. Bei dem heutigen Kurzgeschichtenmarkt könnte man durchaus sagen: Wenn
ich Stories lese, dann die in Exodus.

Wie haben dir die Mars-Sonderbände gefallen?
Obwohl das Thema ja eigentlich begrenzt ist, bin ich beeindruckt von der Vielfalt, mit der man es angehen kann. Und die Galerie von Dirk Berger war einfach nur gut.

Also ein Pflichtkauf aus deiner Sicht?
Auf jeden Fall!

Uwe und René, danke für eure Zeit.

René und Uwe: Gern.

Hier gehts zur Homepage des EXODUS-Magazins samt Bestellmöglichkeit
https://www.exodusmagazin.de