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Zehn Fragen an Susan Schwartz und Christian Montillon zu ihrem Band 3093

Susan Schwartz und Christian Montillon verraten im Interview mit Roman Schleifer, wie sie zu den Lesererwartungen stehen und wieso 3093 aus Sicht von Anzu erzählt wird. 

3093 führt einige Handlungsstränge zusammen bzw. beendet sie. Wie herausfordernd ist das im Vergleich zu einem normalen Roman?

Uschi: An sich ist es genauso herausfordernd wie jeder 99er und ein, zwei Bände davor. In dem Fall war es aber noch ein wenig aufwendiger, da wir zu zweit so einen Roman verfasst haben, wo sich die Handlungsebenen ineinander verflechten und nicht jeder seine eigene Ebene hatte. Das gab also nochmal ein paar Mails dazu, aber ansonsten waren wir inzwischen schon so eingespielt und »drin« im Thema, dass es eigentlich sehr flott ging.

Christian: Ein wenig herrschte ein Feeling wie in einem Zyklusabschlussroman. Allerdings ist es mir persönlich jetzt nicht soooo schwergefallen – das war in der Exposévorbereitung schon kniffliger.  🙂
Will sagen: Es war schon herausfordernder, aber da ich wusste, worauf es hinausläuft, war für mich vor allem die Herausforderung, die Charaktere (in meinem Fall vor allem Anzu) stimmig fortzuführen.

Der Roman wird stellenweise aus der Sicht von Anzu erzählt. Was ist einfacher zu handhaben: Rhodan als Hauptfigur oder eine neue Figur?

Uschi: Immer die neue Figur. Das ist praktisch die Perspektive des Lesers, das Innenleben ist näher am Leser dran, die Gedanken können besser dargestellt werden. Der Charakter entwickelt sich erst.

Christian: Es kommt drauf an, was die Geschichte verlangt. Ich geh mal ein wenig zurück: 3090. Ich wollte den Roman aus Sicht von Rhodan schreiben. Hat nicht funktioniert, ich hab mich lange herumgequält und es versucht.
Also kam ich auf eine großartige Idee: »Schreib aus der Perspektive von Donn Yaradua!« Hab ich versucht. Hat nicht funktioniert. Hab mich lange herumgequält. Dann dachte ich: »Erfinde einfach eine neue Figur im Team, die im Expo gar nicht auftaucht und erzählt aus ihrer Perspektive, das gibt einen frischen Blickwinkel.«
Und alles lief bestens. Die Geschichte hat sich vor mir entfaltet, und ich hab noch während des Schreibens von 3090 beschlossen, alle meine Teile des Viererblocks aus Anzus Sicht zu schreiben, und zwar ausschließlich. Was manchmal auch herausfordernd war, aber für mich selbst sehr gut funktioniert hat.

Perry Rhodan kehrt in die Milchstraße zurück – wie können sich seine Freunde sicher sein, dass er nicht wie Atlan ein Klon ist?
Wird noch geklärt, wieso Gry das Leuchtfeuer war?

Christian: Seine Freunde werden es herausfinden, wie sie es bei Atlan auch herausgefunden haben. Lasst Taten sprechen und schaut mal, was der Perry so tut, der da auftaucht …

Gry: Es ist ihre Entwicklung in den letzten Bänden, ihre spezielle Einzigartigkeit, die nun auch darin gipfelte, dass sie als Leuchtfeuer wahrgenommen worden ist. Es gab ja auch eine kleine Szenerie, in der sie erzählt, wie das so war. Ich finde schon, dass das eine logische Entwicklung war, dass sie – und nur sie – sich in dieser Rolle fand.

ES hat mittels Langzeitplan erneut seine Finger drinnen. Da fällt mir ein, Atlan hat ja auch ein Schiff von ES bei der Bleisphäre gesehen – lesen wir davon im Finale?
Und die Schläferin mit den Visionen … hätte sie deiner Meinung nach Potenzial für den nächsten Zyklus?

Christian: Das Schiff von ES bei der Bleisphäre … über das Finale dieses Zyklus sag ich aus naheliegenden Gründen nichts. Das musste lesen.  🙂
Aber dass über dieses Schiff von ES das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, ja, das geb ich gerne zu.

Und was unsere Schläferin mit den Visionen angeht: Ja, hätte sie, meiner Meinung nach.  🙂

Mit den Ankerstroms und mit Anzu Gotjian habt ihr wieder drei Mutanten mehr. Dürfen wir uns im nächsten Zyklus auf ein neues Mutantenkorps freuen?

Christian:
Nichtspoilernder Monti: »Nein!«

Spoilerfreudiger Monti: »Doch!«

Verwirrter Monti: »Oh!«

Schläferin mit Visionen: »Wer da jetzt lügt oder die Wahrheit sagt, wird die Zukunft weisen.«

Iwa/Iwáns Hintergrund ist im »Mythos«-Zyklus im Dunklen geblieben. Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 »total geil« und »1» ein »naja« ist: Wie werden wir seine/ihre Hintergrundstory bewerten?

Christian: Das weiß ich nicht.

Ich erzählt mal kurz etwas zu dem Roman 3093, bei dem mir das gerade sehr stark aufgefallen ist. Ich habe gelesen, was im Verlagsforum dazu gesagt wird, und ich habe gelesen, was auf Facebook (in den mir zugänglichen Quellen) dazu gesagt wird. Ein bunter Strauß von Meinungen, und eine sehr unterschiedliche Gewichtung/Beurteilung der Geschichte; und würde man nur im Forum oder nur auf Facebook lesen, kämen auch zwei völlig unterschiedliche Meinungsbilder heraus. Das »Leser-Wir« gibt es nicht. Es würde auf dieser fiktiven Wertung sicher 1er-Wertungen geben, auch 10er-Wertungen. So wie es auch der Fall wäre, wenn wir morgen eine Rhodan-Geschichte auf dem Niveau von »Krieg und Frieden« veröffentlichen würden. Oder auf dem Niveau von »Unternehmen Stardust«. Oder auf dem Niveau von »NATHAN«.

Ähnliches gilt für die Zain-Konstrukte. Da Annba eher zu den schweigsameren Figuren des Zyklus gehört hat, bleibt bei mir die Spannung aufrecht. Ich lechze aber nach mehr. Werden die Zain-Konstrukte im nächsten Zyklus thematisiert und darf ich mich darüber freuen, dass ihr den Vorhang ein wenig lüftet?

Christian: Der Vorhangstoff raschelt schon.

Zitat: »Wir haben in der Heimatgalaxis der Cairaner, Ancaisin, die Superintelligenz VECU aus dem Abyssalen Verlies befreit, aber Synn Phertosh, Advokat der Kandidatin Phaatom, wollte die Völker Ancaisins auf uns hetzen und unseren Raumer samt Inhalt in Milliarden Teile zerschießen. Im Prinzip alles wie immer, selbst 270 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.«

Wer von euch hat sich da selbst auf die Schaufel genommen?

Uschi: Ich.

Wie geht ihr mit dem Spannungsfeld um, dass manche RHODAN-Leser immer unzufrieden sind und Neues fordern, während andere »mehr vom selben« wollen?

Christian: Siehe oben – beides geht eben nicht. Manche Leser vereinen auch beide Stimmungen in sich: »Ich will, dass alles beim Alten bleibt, aber endlich mal neu wird!« Damit will ich mich nicht lustig machen – das sind Gefühle, die ich durchaus nachvollziehen kann. Was nichts daran ändert, dass das nicht geht. Oder … doch, es geht, auf einer literarischen Ebene.
Lass mich einen Schritt zurücktreten.
»Der Perry Rhodan in NEO ist nicht der Perry Rhodan, den ich kenne!«
»Star Trek Discovery ist nicht mehr Star Trek!«
»Daniel Craig ist nicht mehr mein James Bond!«
»Daniel Craig ist nicht mehr James Bond!«

Ich könnte weitermachen. Ich erspare es mir. Man kann diese Sätze interpretieren. Oder es lassen und sich fragen, was der Montillon damit nun sagen will.

(Persönliche Anmerkung: Ich habe mit 12 begonnen, RHODAN zu lesen. Damals war es neu und aufregend, ich habe seitenweise Leserbriefe geschrieben, habe mitspekuliert, mich mit den Figuren gefreut und gelacht und mich geärgert, wenn ich einen Logikfehler entdeckt habe. Und ich fand es spannend.
Nun, ein paar Wochen … hüstel … Monate … hüstel okay, Jahrzehnte später lache ich mit den Figuren auch noch mit, aber nicht mehr über alles und ich ärgere mich über Logikfehler, aber nicht mehr so wie damals, als ich noch wütende Leserbriefe geschrieben habe. Und aufgeregt bin ich zum Zyklusbeginn auch nicht mehr, sondern gespannt, wohin mich das Expoteam und die Autoren diesmal entführen. Manches fasziniert mich nicht mehr wie damals mit 12, wäre ja auch seltsam, wenn das mit all der Lebenserfahrung auch so wäre. Anderes jedoch find ich genauso Klasse wie damals mit 12. Und ich finde einen Vergleich zu früher auch sinnlos. Früher ist nämlich vorbei. Und wenn mir die aktuelle Handlung nicht gefällt, kann ich ja jederzeit das Heft kaufen und archivieren und in der Perrypedia die Handlung nachlesen. Und wenn es mich wieder interessiert, dann lese ich wieder mit.)

Am 18. Januar 2021 wird es einen Live-Videochat mit dir und Hartmut zu Band 3100 und dem »Chaotarchen«-Zyklus geben. Wie nervös bist du vor dieser Weltpremiere?

Christian: Ach, das ist ja erst nächstes Jahr. Bis dahin wird die Welt sich weitergedreht haben.

Erste Details des Beginns des »Chaotarchen«-Zyklus sind bereits von KNF veröffentlicht. Es geht also nach Andromeda, das ja bekanntlich abgeschottet ist. Wie geht ihr damit um, dass beim Schauplatz Andromeda viele Leser vermutlich automatisch den Vergleich zum »MdI«-Zyklus bemühen werden?

Christian: Ja, dieser Vergleich wird kommen. Wir sind gewappnet. Natürlich schreiben wir keinen MdI-Reloaded – das wäre auch Unsinn. Weil es erstens nicht klappen kann und zweitens … naja, nicht klappen kann. Und wir das auch gar nicht wollen. Der »MdI«-Zyklus war damals großartig und weichenstellend, überhaupt keine Frage. Heute würde er so nicht mehr funktionieren, wie er damals erzählt worden ist. Sagte ich schon, dass die Welt sich weitergedreht hat? (Nicht falsch verstehen: Die Essenz des »MdI«-Zyklus ist immer noch großartig. Wer mir aus dieser Antwort nun Bashing-der-alten-Gründungsautoren vorwirft, dem möge gesagt sein: Dreh mir bitte nicht das Wort im Mund herum.) Auch KHS und CD und wie sie alle hießen würden heute den »MdI«-Zyklus anders schreiben, als sie es damals getan haben. Und die Kollegen und ich würden ihn damals anders geschrieben haben, als wir es heute tun würden. Sehr konjunktivisch, das alles.

Uschi, Christoph, danke für eure Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
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Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/NATHAN_(Roman)

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12533

Zwölf Fragen an Susan Schwartz und Christian Montillon zu ihrem Band 3091

Susan Schwartz und Christian Montillon verraten im Interview mit Roman Schleifer, ob der Viererband hemmend oder fördernd war und wieso die Wirklichkeit weit und tief ist.

Hand auf’s Herz: Wer hat welche Ebene verfasst?
Christoph: Die Anzu-Ebene ist von mir, und das gilt freilich für alle Romane im aktuellen Viererblock.

Die Handlung des Dyoversums-Zwillings wurde in Viererbänden erzählt – inwieweit war das für die Story und die Dramaturgie hemmend oder fördernd?
Uschi: Ich kann es nur fördernd nennen. Die volle Konzentration auf eine geschlossene Handlung, die sich über mehrere Ebenen erstreckt und vielfältig ist durch zwei Autoren, die ihre Ideen einbringen.

Christoph: Das sehe ich genauso! Uschi und ich konnten uns sozusagen auch selbst Spuren legen, die gar nicht im Expo vorkamen – wir wussten ja, dass wir noch ein paar Romane Zeit hatten, diese Spuren aufzulösen. Ich hab das übrigens extrem getan diesmal: Anzu kam im Exposé gar nicht vor.

Zitat: »Zeigt ihr mir, dass es in der langen Geschichte unseres größten Terraners Perry Rhodan keine Schattenseiten gibt.«
Was sind Perrys größte Schattenseiten?

Uschi: Das überlasse ich der Leserschaft. Aber es gibt natürlich keine strahlenden Helden, die immer das Richtige tun, ohne dass es Opfer fordert. In seiner langen Geschichte hat Perry sicherlich den einen oder anderen Fehler begangen oder etwas tun müssen, was er nicht wollte.

Und könnte man die Schattenseiten der Unsterblichen nicht für einen Zyklus verwenden?
Uschi:  Nicht einen Zyklus, aber schon den einen oder anderen Roman.

Und was sind eure Schattenseiten als PR-Autoren?
Uschi: Ich kann nicht von Nougat lassen. Und Toffees. Und ich halte mich nicht an mein eigenes Zeitmanagement. Aber wenn ich mal groß bin, wird das gelingen. Ganz bestimmt. Sicher.

Christoph: Also Uschi – streng dich mal an! Ich hab neulich erst meine Ernährung umgestellt! Die Kekse stehen jetzt links von der Tastatur.

Bei der Schwangerschaft von Milton Chu verändert die Transition den Embryo. Gibt es ein Datenblatt zum Thema »Transition« und »Schwangerschaft«?
Uschi: Also, seine Mutter Maud Dana war schwanger, nicht Milton Chu. 😉
(Anm.: LOL – der grammatikalische Klassiker)
Und nein, es gibt kein Datenblatt, es wurde im Roman kurz erklärt, wie das passiert ist, mehr Platz brauchte es nicht im Exposé.

Zitat: »Die Wirklichkeit ist weit, und sie ist tief. Die Geheimnisse des Kosmos setzten sich fort, und wer an ihnen kratzt, entdeckt immer nue Schichten. Das Universum ist verschwenderisch und komplex.«
Ah ja … wer immer es geschrieben hat, bitte erklärt mir das.

Christoph: Findest du das nicht, dass das stimmt?! Schau doch mal nach oben. Sieh dir an, wie das Universum ist: groß, herrlich, unendlich, wunderbar. Und das nicht nur in der PERRY RHODAN-Serie. Denkst du nicht, dass das verschwenderisch ist? Überfließend?

Und geh nur mal vom Großen ins Kleine – ich habe neulich das bislang detailreichste Bild einer menschlichen Zelle gesehen. U-n-f-a-s-s-b-a-r! In einer einzigen Körperzelle!

Wer Lust hat, folge einmal diesem Link, und es lässt sich auf diesem unfassbaren Bild weiterklicken. Irrsinnig komplex schon auf den winzigen Ebenen des Lebens.

http://www.digizyme.com/cst_landscapes.html

Hach, ich möchte fast sagen: »Die Wirklichkeit ist weit, und sie ist tief.«

Zitat: »Seitdem Frage ich mich, ob die Angst der Cairaner vor den Höheren Mächten noch rationial ist oder auf einen entsetzlichen Verfolgungswahn gründet. Trotzdem lässt mich die Frage nicht los.«
Äh … die Thesan und die Cairaner sind doch Partner, die müssen doch wechselseitig wissen, was los war.
Das ist für mich auch das große Fragezeichen des Zyklus. Ich konnte die Paranoia der Cairaner nie nachvollziehen. Welche Hefte hätte ich genauer lesen müssen?
Christoph: Die Nummern hab ich nicht im Kopf.
Aber die Geschichte der Cairaner: Die Vecuia, jene Gemeinschaft aus vier Galaxien, wurde quasi zerstört. Da kann man schon mal Paranoia entwickeln.

Der Thesan sagt, dass es grauenvoll ist, in die Zukunft zu sehen. Könnt ihr das nachvollziehen?
Uschi: Klar. Das versauert einem das ganze Leben.
Christoph: Es hat schon seinen Sinn, dass wir über die Zukunft nur das wissen, was wir wissen. *orakel*

Wie weit voraus würdet ihr gern sehen?
Uschi: Gar nicht.

Zitat: »Sagt mir, wer von euch nicht so handeln würde wie ich unter diesen Umständen? Würde es sich um irgendeinen No-Name handeln, der zufällig in die Geschichte stolpert und alles niedertrampelt, würdet ihr gar nicht darüber nachdenken, ihn auszuschalten, oder? Wenn ihr wisst, wie die Zukunft aussieht, welche Gefahr für sie besteht – was würdet ihr anders machen, als ich es getan habe, um Milliarden zu schützen?«
Was sind eure Gedanken zu diesen Überlegungen
?
Uschi: Ich habe Milton Chu die Möglichkeit gegeben, sich zu erklären. Meine Gedanken spielen dabei keine Rolle, ich schreibe hier reine Fiktion, keinen Essay oder ein Sachbuch.

Christoph: Ich möchte ergänzen: Manchmal glaubt man als Leser ja, die Gedanken des Autors zu kennen, weil man sie gerade gelesen hat. Aber häufig waren das die Gedanken der Romanfigur. Nein, meistens sogar. Spiegelt sich darin die Gedankenwelt des Autors der Geschichte? Ja, auch, manchmal … aber vielleicht verwandelt. Einen einfachen Rückschluss würde ich nicht ziehen. Mir ist immer das Beispiel des jüdischen Autors Aaron Appelfelt in Erinnerung geblieben, der einen Roman über Antisemitismus geschrieben hat – und dem dann Antisemitismus vorgeworfen ist.

Perry Rhodan setzt in 3090 und 3091 eines seiner Talente ein, nämlich andere Menschen mit seinen Ideen mitzureißen. Ihr schreibt beide seit Jahrzehnten für RHODAN und habt ihn oft genug gelenkt. Welche seiner positiven Eigenschaften hat auf euch abgefärbt?
Uschi: Haha, keine – schließlich schreibe ich ihm das zu. Eher bekommt er welche durch mich. 😉
Aber sicherlich habe ich damals als Jugendliche viele positive Gedanken mitgenommen, den Umgang mit Andersartigen, der Wunsch eines friedlichen Miteinanders. Gedanken, die ich natürlich sowieso schon hatte, aber die dadurch bestätigt wurden. Eine Utopie eben, die erstrebenswert ist. Da bin ich ganz bei Perry.

Susan, Monti, danke für eure Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
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https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12504

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Erdmantel_(Roman)

 

Neun Fragen an Uschi Zietsch und Christoph Dittert zu ihrem Band 3090

Uschi Zietsch und Christoph Dittert verraten im Interview mit Roman Schleifer, ob sie im zweiten Teil des Dyoversums bleiben würden und ob Dramaturgie bevorzugt wird.

Noch ist nicht klar, ob Perry mit seinem Plan der Rückversetzung die Zustimmung der Bevölkerung für den Rücktransfer von Erde und Mond erhält.
Wie würdet ihr entscheiden und weswegen?

Uschi: Keine Ahnung. Ich bin ja nicht dort und habe eine Existenz aufgebaut. Ich denke, es hängt zuerst davon ab, was ich mache, und dann, woran ich mehr hänge. Und natürlich hängt es davon ab, wie meine Familie sich entscheidet, wenn ich eine habe. Schließlich bedeutet eine Trennung »für immer«, und bis auf Adams und Rico ist ausnahmslos jeder auf Terra nach dem Change-Everything-Event (CEE) geboren. Das ist also eine ganz große Sinn- und Existenzfrage, die man nicht aus dem Handgelenk schütteln kann, sondern die man sich reiflich überlegen muss. In dem Fall ist es die wichtigste Entscheidung des Lebens.

Milton Chu ist also der Vano, der offenbar noch etwas plant, um die Erde und Luna in seinem Teil des Dyoversums zu halten. Aus Sicht von Band 3090 könnte er ja nur Perry Rhodan daran hindern, dieses Passwort zu senden …

Uschi: Tja. Warten wir ab, was er ausgeheckt hat … wir haben noch drei Romane Zeit. Da kann alles passieren und ich werde ihm gewiss nicht vorgreifen.

Zitat: »DyTh war die derzeit einzige ernstzunehmende Serie, die Einsendung von Fans prüfte und hin und wieder tatsächlich annahm.«
Klaus N. Frick hat auf dem Con in Osnabrück erzählt, dass in den 1980er-Jahren gefordert wurde, dass es neben dem Expoteam auch eine beratende Fangruppe befragt werden soll. Das wurde aus naheliegenden Gründen nicht realisiert.
Andererseits haben Fans ja unterschiedliche Interesse und Fähigkeiten. Wie könnte man diesen Wissens- und Kreativpool anzapfen?

CM: Ich finde Rückmeldungen von Fans wichtig; und ansonsten tun wir das ja bereits – wir zapfen den Wissens- und Kreativpool an. Die meisten Leute, die bei PERRY mitarbeiten, kommen ja aus der Fanszene, ob sie da nun aktiv engagiert waren oder stille Leser (wie ich, abgesehen von ein paar Leserbriefen).

Viele Terraner glauben, dass Rhodan die Volksentscheidung ignorieren wird und Terra und Luna dennoch zurückversetzt. Wieso trauen ihm die Leute das zu?

Uschi: Wieso nicht? Sie kennen ja nur den historischen Perry. Er hat die Topsider reingelegt. Und auch ansonsten gemacht, was er will und niemanden um Erlaubnis gefragt. Und er hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er Terra und Luna dort haben will, wo sie hingehören. Dass er nur aus diesem Grund hier ist, weil er nach der Ursprungswelt der Menschheit gesucht hat und sie zurückbringen will. Ist doch klar, dass man annehmen muss, dass er das tun wird, egal wie. Sonst wäre seine Mission ja gescheitert. Die Chance zu haben, den Rücktransfer durchzuführen, aber nicht auszunutzen – ganz ehrlich: Wer würde das tun, nachdem er so weit gegangen ist?
 

Sulola sagt, dass sie denkt, dass Spione auch in den TLD eingeschleust sind. Hm. Eine Geheimdienstorganisation, die eingeschleuste Spione nicht findet, sollte sich auflösen, oder?

Uschi: Haha, nein. In jedem Geheimdienst hast du Agenten der anderen Seite. Maulwürfe gibt es überall, in jeder noch so professionellen Organisation. Manche sind Schläfer, die jahrzehntelang absolut loyal sind. Die CIA arbeitet so. Der Mossad arbeitet so. Der MI5 arbeitet so. Der (»natürlich nicht mehr existierende«) KGB arbeitet so. Und alle anderen auch. Es ist unmöglich sicher zu sein, dass alle Mitarbeiter zu 100 % loyal und unbestechlich sind. Jeder hat eine Vergangenheit, bevor er eingestellt wird, jeder ist erpressbar, und jeder kann seine Überzeugungen ändern. Und alle sind Profis, die genauso gut sind wie ihre Vorgesetzten oder Kollegen.

Die Cairaner haben die Erde und Luna übertragen, wollen jedoch auch ins Dyoversum. Wieso sind nicht einfach alle Cairaner auf der Erde gelandet und mit der Erde übergewechselt?

CM: Das musst du mal die Cairaner fragen.

Ernsthaft: Es sind andere Voraussetzungen, und niemand wusste, ob und wie die Versetzung läuft. Einen eigenen Plan, wie sie überwechseln können, haben die Cairaner hingegen – und der bezieht vielleicht Dinge ein, die schlicht nicht mit Terra überwechseln können. Warte mal ab und lies die letzten zehn Romane des Zyklus.

Seit Jahrtausenden oder länger ist diese Maschine der Staubfürsten und die Station der Wasserschatten im Erdinneren. Wie konnte das so lang von allen Zivilisationen auf Terra übersehen werden?

CM: Das wirst du ganz leicht verstehen, wenn du die nächsten Romane liest und erfährst, wie die Maschine funktioniert.

Immer, wenn wir nachträglich erfahren, dass etwas vor Jahrmillionen schon installiert worden ist, stellt sich bei mir die Frage: Schwebt Dramaturgie über allem?

CM: Am Ende fragst du noch, ob etwas plotdriven ist! Uuuuuh! 🙂

(Anmerkung: Wär mir jetzt nicht eingefallen. Aber danke, ich nehm die Frage gern auf … 😉 )

In RHODAN gibt es seit Jahren unterschiedliche Beschreibungen des Sozial- und Wirtschaftssystems. In 3090 wird Terra beschrieben einerseits mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, andererseits mit Firmen, die als Erste mit einem Produkt auf den Markt kommen wollen, um einen guten Preis zu erzielen.
Früher hieß es in der anderen Seite, dass es keinen Kapitalismus, kein Geld etc. mehr gibt.
Welches System wünscht ihr euch für den RHODAN-Kosmos?

Uschi: In Wirklichkeit gibt es natürlich kein Geld mehr, wir haben auf Terra die perfekte Utopie, aber die Darstellung in Romanen funktioniert so nicht. Wer keine wirtschaftliche Not oder kein Streben mehr hat, da haben wir dann Bienchen und Blümchen und alle haben sich lieb. Das funktioniert ja auch bei Star Trek nicht, deswegen wurden die Ferengi eingeführt. Weil es stinklangweilig ist, wenn jeder alles hat. Vor allem kann kein Handel mehr stattfinden, es gibt keine freie bzw. private Marktwirtschaft mehr, und alle Erfindungen werden auf staatlicher Seite geregelt. Das ist eben die Kehrseite: Kein Kapitalismus bedeutet volle staatliche Regulierung, denn von irgendwoher muss das Zeug ja kommen und irgendwohin gehen. Natürlich will man über das gebotene Mindestmaß, was aus heutiger Sicht für uns bereits Luxus ist, mehr. Es gibt Neid und Missgunst, Erfindergeist, Streben nach Macht, Herrschaft und so weiter. Deshalb habe ich es so definiert, dass niemand irgendwelche Not leiden muss und das planetare Transportwesen kostet nichts, sodass niemand zur Arbeit gezwungen ist – aber wenn er mehr haben will (etwa einen interplanetaren Flug oder eine eigene Jacht), muss er auch etwas dafür tun. Ist natürlich diskussionswürdig, aber wir vertiefen das ja nicht weiter, das ist nur eine Randerscheinung. Mehr sollte das auch nicht ausgeführt werden.

Uschi, Monti, danke für eure Zeit.

Hier geht zum ebook und zur Lese- und Hörprobe:
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https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005745/perry-rhodan-3090-erdkruste-von-susan-schwartz-christian-montillon-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Erdkruste_(Roman)

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12492

Zehn Fragen an Susan Schwartz und Christian Montillon zu Ihrem Band 3081

Uschi Zietsch, alias Susan Schwartz und Christoph Dittert, alias Christian Montillon verraten im Interview mit Roman Schleifer, ob es noch Menschen gibt, die an die Alleinstellung der Menschheit glauben und welche Geschichten erzählt werden sollten.

Wie habt ihr euch die Ebenen aufgeteilt?

Uschi: Ich hatte durchgehend den ersten Teil des Romans bis zum Eingang der Hohlwelt.

Auf der Sagarssen-Handlungsebene wird thematisiert, ob die Sagarssen das einzige intelligente Leben im All ist. Dieses Thema wurde in RHODAN im Laufe der Jahrzehnte sehr oft erwähnt. Denkt ihr, es gibt einen Leser da draußen, der denkt, die Menschheit wäre die einzige intelligente Zivilisation im All? (Wobei man sicher über das intelligent und Zivilisation diskutieren könnte …)

Uschi: Bei den PERRY-Lesern oder allgemein SF-Anhängern nehme ich das nicht an. Aber sonst? Davon gibt es heutzutage noch jede Menge Leute, die das annehmen.
Abgesehen von Scheibenwelt-Anhängern (und ich meine NICHT Terry Pratchett) und Aluhüten liegt es oft an mangelnder Bildung in den ärmsten Regionen der Erde, in denen man keine Zeit hat, zum Himmel zu blicken und darüber nachzudenken, oder es hat religiöse Hintergründe. Aber auch manche Wissenschaftler nahmen das bis vor kurzem an, weil es ihrer Ansicht nach noch weniger wahrscheinlich ist als ein Sechser mit Zusatzzahl im Lotto. Ihrer Ansicht nach müssten derart viele Faktoren zusammenkommen, dass sich überhaupt höher entwickeltes Leben entwickeln kann, dass die Wahrscheinlichkeit gegen 0 tendiert. Sogar Stephen Hawking hatte es vor Jahrzehnten mal angemerkt – sich später aber selbst widersprochen, indem er davon sprach, sollte es jemals zum First Contact kommen, dass dieser keinesfalls friedlich verlaufen könne und er große Angst davor habe.
Inzwischen aber haben wir so viele Systeme mit Planeten in der habitablen Zone entdeckt, die wahrscheinlich sogar Wasser tragen, dass da einige Wissenschaftler ihre Ansicht vermutlich revidiert haben. Und vielleicht trotzdem noch vermuten, dass es keine Zivilisation oder gar Raumfahrt gibt. Aber nur, weil wir noch niemanden gefunden haben, heißt das nicht, dass er nicht existiert.

Bei den Sagarssen wird ein Außenseiter zum Helden. Was ist leichter zu schreiben: der Außenseiter oder der von Haus aus strahlende Held?

Uschi: Der Außenseiter natürlich. Strahlende Helden bieten lediglich ein gut sichtbares Ziel für den Abschuss.

Zitat: »Wer hasst das Leben so abgrundtief, dass er es auslöschen will?«
Wann erfahren wir die Hintergründe der Schweigschauer?

Christoph: In dieser und auch einigen folgenden Fragen (vor allem deiner letzten) zeigt sich herrlich, welche unterschiedlichen Vorstellungen es darüber gibt, was »erzählt werden muss«. Wir haben bis jetzt (einschließlich dieses Romans) einen kosmischen Hintergrund angerissen. Perry ist in die zweite Hälfte des Dyoversums vorgedrungen und hat an einem kosmischen Muster gekratzt, das sich von dem unterscheidet, das er kennt. Nämlich unserem.
Wobei gilt: Perry gibt sich sicherlich nicht der Illusion hin, dass er das kosmische Muster unserer Hälfte des Dyoversums wirklich KENNT, also es voll durchdrungen und alle Antworten erfahren hat. Er tastet sich seit 3000 Romanen immer weiter vor, entdeckt neue Schichten der Wahrheit. Er weiß auch (da bin ich mir sicher), dass er binnen weniger Wochen oder Monate nicht alle Geheimnisse dieses anderen Zweigs lüften wird. Das wäre ja Narretei.

Der Staubfürst muss vor der Passage die Reisewilligen prüfen. Habt ihr da Anleihe bei Monty Pythons Ritter der Kokosnuss genommen?

Christoph: Wer täte das nicht, wenn er ein Heldenepos schreibt.

..

.

..

Okay, nö, haben wir eigentlich nicht. Das Motiv ist natürlich auch schon älter.  🙂

Wenn ich jetzt böse bin, sage ich: Rhodan, der Depp, hat die Fragen absolut nicht weise gewählt. Wie kann ihm das nach so vielen Jahrtausenden passieren?

Christoph: Wie gut, dass du nicht böse bist. Aber warum sollten die Fragen nicht weise gewählt sein?

Ich habe es nicht verstanden. Wieso haben die Staubfürsten rein defensiv Transfergetriebe auf Welten installiert?

Christoph: Um Rettungen zu ermöglichen. Weil sie das Leben schätzen. Und dass dann jemand anders gekommen ist … hm, ja, kann passieren. Aber zu dem Thema sagt dann auch der kommende Uschi-Christoph-Viererblock noch etwas.

Rhodan erhält vom Staubfürsten den Schlüssen fürs Transfergetriebe einfach so geschenkt. Hätte er sich diesen Bonus nicht erarbeiten sollen? Rein dramaturgisch betrachtet?

Christoph: Rein dramaturgisch HAT er ihn sich ja erarbeitet, indem er bis zum Staubfürsten und dem Gespräch mit ihm vorgedrungen ist.

Zitat: »Er würde nicht allein zurückkehren. Er würde die Erde und den Mond mitbringen.«
Da vergisst er, der Herr Rhodan, dass er die Menschen abstimmen lassen wollte. Ist er so von sich überzeugt?

Christoph: Die Entwicklung der Dinge hat die Abstimmung nicht etwa weggewischt – aber verschoben. Und so problemlos ist das alles auch gar nicht. Erneut verweise ich auf den kUCV.

Es wird noch einen Vierblock mit dem zweiten Teil des Dyoversums geben. Nachdem dann die Erde und der Mond wieder zurück im Solsystem sind, müsste den Gesetzen des bisherigen Serienverlaufs eigentlich der zweite Teil des Dyoversum in der Versenkung verschwinden. Falls sich die Geschichte wiederholt, finde ich das schade. Warum eine neue Geschichte erzählen, wenn wir doch noch die vorherige nicht einmal ansatzweise fertig erzählt haben?

Christoph: Oh, die Geschichte, die erzählt werden soll, die IST im kUCV dann auserzählt. Dass damit nicht alle Geschichten des Dyoversums erzählt sind, versteht sich ja von selbst. Was nicht heißen soll, dass wir sie in Zukunft erzählen werden. Aber man könnte sie erzählen, wie man auch die Milliarden Geschichten aus Andromeda, der Larengalaxis, der Diener der Materie erzählen könnte. Um nur mal drei von sehr, sehr vielen Stichworten zu erwähnen …

Uschi, Christoph, danke für eure Zeit.

Hier gehts zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360812/perry-rhodan-3081-horror-von-susan-schwartz-christian-montillon-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005653/perry-rhodan-3081-horror-von-susan-schwartz-christian-montillon-heft

Hier zur Heftzusammenfassung auf der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Horror_(Roman)

Hier zur Heftdiskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12369

Zehn Fragen an Uschi Zietsch und Christian Montillon zu ihrem Band 3080

Uschi Zietsch, alias Susan Schwartz und Christoph Dittert, alias Christian Montillon verraten, wie sie sich ihre Schreibpension vorstellen und wie man rasch einen Jülziish-Figurennamen erstellt.

Uff, das Heft hatte einen traurig-tragischen Inhalt. Wie sehr schmerzt einen so eine Story als Autor? Leidet man mit den Figuren mit?

Ich fand es in der Tat sehr tragisch – und habe mich (auch wenn das jetzt sehr schmalzig klingen mag) auf den »süßen Schmerz« der Beziehung zwischen den beiden Jülziish konzentriert. Ist schon klar, wen ich meine, oder?
Ursprünglich wollte ich der zweiten Generation auch mehr Raum geben, also den Heimkehrern, aber das ging einfach nicht. Ich merkte: Es ist die Geschichte der ersten Generation, mit einem Epilog der zweiten Generation, wenn man so will. Und ja, es hat mich mitgenommen. Aber eher auf der Ebene: »Es geht um Gefühle, und ich will diese Gefühle transportieren.«

Hat eine Abart der Bleichsterne die Jülziish auf dem Gewissen?

Das liegt ja sehr nahe, gell?

Nachdem der Staubfürst um Vergebung ersucht – holen die sich regelmäßig für ihre Experimente Lebewesen aus dem anderen Teil des Dyoversums? Und muss man sie als »Böse« einstufen?

Ich bin ziemlich überzeugt, dass der Staubfürst »gut und böse« nicht so definiert wie wir. Für mich sind sie nicht »böse«. Er bittet um Vergebung – und weiß, dass dieses Experiment gescheitert ist. Das ist wohl sehr »menschlich«, obwohl die Figur an sich natürlich nicht wie ein Mensch funktioniert.

Zitat: »Ihr seid wir. Unsere Schatten. Unser Licht.«
Ich versteh den Satz nicht. Wieso sind die Jülziish die Schatten und das Licht der Staubfürsten?

Vielleicht (nur vielleicht) wird es nach der Lektüre des nächsten Romans klarer. Dort wird das zwar nicht erklärt, aber es mag sein, dass man es dann besser »erfühlen« kann, was den Staubfürsten zu dieser – durchaus rätselhaften – Aussage bewegt.

Die Aufgabe des Autors ist es ja, die Helden leiden zu lassen. Jetzt wurden in dem Roman Neugeborene Opfer der Umstände. Abgesehen von FSK … welche Grenzen würdet ihr nicht überschreiten?

Das war schon sehr hart, was in diesem Roman passiert ist, ja. Ich hätte z.B. nicht die Geburt geschildert und dann einen Leidens- und Sterbensweg des Säuglings.

Oder, um mit einem anderen Beispiel zu sprechen: Vor Jahren dachte ich: »Ach, lies doch mal einen Splatterroman – den ersten deines Lebens.«
Also so richtig Splatterzeugs. Ich hab dann angefangen und der Roman begann damit, dass irgendwer eine Bratpfanne nimmt und einen Säugling erschlägt. Dann hab ich aufgehört zu lesen. Klares Urteil: Nix für mich.

Die Jülziish sind ja bekannt für ihre – aus terranischer Sicht – spannenden Namen. Früher hieß es, die Namen seien wahllos aus dem türkischen Telefonbuch entnommen. Wie kommt ihr heute zu den Namen? Gibt es eine Art interne Richtlinie, wie sich Jülziish-Namen zusammensetzen?

Eine solche Richtlinie gibt es nicht. In Exposé stehen bei Fremdvölkern manchmal Hinweise wie: »Beispiele für Namen dieses Volkes sind«, und dann werden ein paar aufgelistet. Dann bastelt man als Autor nach dem Prinzip, das hoffentlich erkennbar ist, selbst Namen. Ich gehe als Autor bei Völkern sehr häufig so vor, dass ich »Bekannte Vertreter des Volkes XYZ« auf der Perrypedia suche, die Namen studiere und dann eben mit dem Sprachmaterial bastele.
Ein Jülziish hat für mich gefälligst ein paar i, j und y zu haben, um es salopp zu sagen. Rijmyn Schliifjr.
Okay, kein guter Name, aber auf dem richtigen Weg. Die »R« stören. Ijmyn Sliify. Kommt fast hin. In einer Minute hätte ich einen passablen (aber sicher nicht brillanten) Namen, dem man die Herkunft dann nicht mehr ansieht.

Uschi, nachdem die Wüstenhandlung in den Vorbänden von dir stammt, in der auch Obyn eine prominente Rolle einnimmt: Gab es für die Frau ein echtes Vorbild von deiner Wüstenreise?

Nein, ich habe ihren Charakter anhand der Herausforderungen entwickelt, die auf sie zukommen, und natürlich dem, was schon vorgegeben war. (Ihr Alter, ihr großer Traum, ihre soldatische Vergangenheit). Wenn, dann ist ein wenig Perry in ihr. (Freut mich übrigens, dass sie als Sofortumschalterin erkannt wurde – das hatte ich eingebaut und wusste nicht, ob es jemand erkennt.)

Noch eine Frage zu den Vorbänden. Es gibt Richtlinien für den Erstkontakt mit außerirdischen Völkern. Da heißt es, dass erst ab einem bestimmten Niveau der Erstkontakt hergestellt werden darf. Die Yenranko waren meiner Meinung nach unterhalb dieses Niveaus. Wenn das schon die Topsider ignorieren, müssten doch zumindest die Terraner Einspruch erheben …

Uschi: Ich weiß bei Star Trek, dass es die Oberste Direktive gibt (an die sich keiner hält), aber bei Perry? Das wäre mir neu. Perry hatte in der Hinsicht nie Hemmungen, sonst hätte sich Gucky ja gar nicht an Bord des Raumschiffs schleichen können. Perry landet überall, wo er eine Aufgabe zu bewältigen hat, egal wer da lebt. Ich kann mich dunkel erinnern, mit Bré Tsinga einen Erstkontakt beschrieben zu haben, mit einem niedlichen elefantenähnlichen Völkchen (Name ist mir entfallen), das auf einer Welt mit sehr hoher Schwerkraft lebte (es gab keine Vögel, weiß ich auch noch) und keinerlei Technik besaß. Die Yenranko haben zumindest Flugzeuge, motorisierte Bodenfahrzeuge, Funk und fortgeschrittene Waffen (Bomben, Granaten, Munition), ihre Intelligenz ist gut entwickelt. Ich wüsste also nicht, was gegen einen Erstkontakt spräche.

Der Kommandant der Jülziish wird gefragt, was er in der Pension macht.
Uschi, Monti … wie ist da eure Vorstellung? Schreibt ihr, bis man euch mit dem Kopf auf der Tastatur findet?

Uschi: Ja.

Monti: Uschis Antwort ist so wortgewaltig, dass ich mich geniere, daran anzuschließen. Ich sag mal so: Ich will schreiben, solange es geht – einfach weil es Spaß macht, sinnvoll ist und das Oberstübchen fit hält. Aber ich werde auch irgendwann ein wenig runterfahren und weniger publizieren – so mein Plan. Mal sehen. Hat ja noch Zeit, und das Leben birgt Überraschungen.

Der nächste Roman heißt »Horror« – natürlich taucht sofort die Assoziation zum »MdI«-Zyklus auf. Wie sinnvoll ist diese Assoziation? Könnt ihr die Erwartungshaltung dann auch halten?

Monti: Wir halten die Assoziation für sinnvoll, sonst hätten wir sie nicht gewählt :-).
Die Leser müssen entscheiden, wie sie das auffassen. Es wird solche und solche Rückmeldungen geben, schätze ich. Natürlich werden wir in einem Roman (der nicht nur den »Horror«-Teil enthält) keine Nacherzählung der alten Horror-Story liefern. Es ist wirklich eine Assoziation, die Perry durch den Kopf geht.

Uschi, Christoph, danke für eure Zeit.

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https://www.perrypedia.de/wiki/Sternfinder

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https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12359

 

Zwölf Fragen an Uschi Zietsch und Christian Montillon zu ihrem Band 3079

Uschi Zietsch und Christoph Dittert, alias Susan Schwartz und Christian Montillon verraten im Interview mit Roman Schleifer unter anderem, wann die Herkunft von Iwán/Iwa Mulholland geklärt wird und was ein Roboter tut, wenn er allein ist.

Uschi, Obyn entpuppt sich als weiblicher Rhodan. Hätte man das im ersten Roman noch besser herausstreichen sollen?

Die Frage verstehe ich nicht, es ist doch offensichtlich klar? Es wird in 3078 deutlich ausgesagt, dass sie vom Frieden aller Völker träumt. Und daran arbeitet, aber im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten heimlich, um nicht als Verräterin dazustehen. Das war der Grund ihrer Reise: Den Weg zum Frieden zu finden. Was fehlt da noch?

Als RHODAN-Autor schildert man ja immer wieder fremde Lebewesen und Gesellschaften. Wie schwer fällt es, spezifische Vergleiche zu finden?

Uschi: Die Yenranko ähneln natürlich unseren Wüstenvölkern, aber das ist auch völlig okay so, denn in der Wüste gibt es nur wenige Gesetze, aber diese sind universell. Ansonsten leitet man von der Physiologie das Verhalten her und entwickelt die Regeln und die Gesellschaft.

Monti, Iwáns Herkunft liegt weitgehend im Dunkeln, auch wie er ins Galaxiengeviert zur Kandidatin Phaatom gekommen ist. Erfahren wir im nächsten Zyklus mehr von seiner Vergangenheit?

Christoph: Du weißt ja, dass ich nicht spoilere. Aber ich sag mal so: Iwán/Iwa ist eine wichtige Figur. Und wenn seine Herkunft nicht geklärt wird, könnte es durchaus naheliegen, dass sie später noch geklärt werden wird 🙂

Rhodan fragt sich, was ein Roboter tut, wenn er allein ist, bleibt aber die Vermutung schuldig. Daher … was tut ein Roboter, wenn er allein ist?

Christoph: Die Frage, was ein Roboter tut, wenn er allein ist: Findest du nicht, dass das schade wäre, jetzt im Interview meine Meinung dazu kundzutun?
Im Roman ist es (meiner bescheidenen Meinung nach) so schön angelegt, dass Rhodan sich diese Frage stellt. Eine Frage, über die jeder Leser nachdenken kann, wenn er mag. Sie lässt sich philosophisch breit weiterdenken, wenn man will.

Hartmut und du habt Rico aus der Versenkung geholt. Was war die Überlegung dahinter?

Christoph: Die Überlegung ist ganz einfach: Rico und Terra, Rico und Neu-Atlantis … das gehört irgendwie einfach zusammen. Als wir über die Erde in der anderen Hälfte des Dyoversums nachdachten, da war da plötzlich dieser Rico und rief: »Hallo! Ihr wisst ja, wer ich bin, wofür ich stehe und wie es mir so geht! Also … ich mische hier mit, ist das klar?!«
Und plötzlich dachte ich beim Romaneschreiben: »Ich weiß eigentlich nicht, wie es ihm aktuell geht. Aber ich werde es herausfinden!«

Zugegeben, so wie die Entführung aufgelöst wird, ist es elegant, dennoch habe ich mich vorher gefragt, warum die Topsider nicht einfach mit einem Paralysator die Entführung beenden …

Uschi:  Du meinst vom Mutterschiff?
Das wäre sicher noch gekommen, wenn es anders nicht funktioniert hätte. Aber grundsätzlich wird nicht gleich mit Bomben geschmissen, wenn es noch andere Wege gibt. Man weiß ja nicht, wie die Yenranko unter Obyns Führung darauf reagieren. Schließlich waren ein Haufen Topsider auf dem Platz. Vor allem Obyn muss die Gelegenheit gegeben werden, einzugreifen und mit ihrer Stellvertreterin zu reden. Das ist eine heikle diplomatische Situation, die man erst mal abwägen muss. Man muss ja auch verstehen lernen, warum diese Yenranko so handeln, weil das richtungsweisend für die Zukunft ist.

Der Translator der Topsider übersetzt einen Fluch nicht. Seit wann gibt es eine Zensurfunktion bei Translatoren?

Uschi: Seit nie.
Das Idiom ist zu dem frühen Zeitpunkt noch nicht übersetzbar. Mit anderen Worten: Es ist ein Gag!

Im Forum schreibt RolfK: »Zusammenfassend: Storyelemente werden ohne Rücksicht auf Plausibilität so zurechtgebogen, dass ein vorab festgelegter Plot erreicht werden kann.«

Was denkt ihr euch bei so einer Analyse?

Uschi: Sollte ich?

Ein anderer Leser nennt den Roman einen der besten im Zyklus.
Die Bandbreite der Meinungen ist sehr groß. Worauf verlässt man sich dann als Autor?
Auf sich und den Redakteur?

Uschi: Ich verfasse seit nunmehr 28 Jahren PERRY RHODAN-Romane und habe insgesamt annähernd 250 Veröffentlichungen in diversen Genres, arbeite seit 37 Jahren als Autorin, Lektorin, Verlegerin, Schreibdozentin und Agentin. Damals wie heute verlasse ich mich nur auf mich, nur heute ist es durch die jahrzehntelang gewachsene professionelle Erfahrung einfacher. Natürlich kann ich nicht immer gleichbleibende Qualität schaffen, ich bin ja kein Roboter. Aber ich liefere immer in der Qualität ab, mit der ich mindestens zufrieden, im besten Fall glücklich bin. Ernst Vlcek sagte immer »druckbar muss es sein«.
Das entscheidet der Redakteur und macht Verbesserungsvorschläge, und ggf. arbeitet man was nach, das ist ja kein Problem. Es ist ein kreativer Prozess, der sich in ständiger Bewegung befindet. Alles andere, ob es gefällt oder nicht, entscheiden subjektiv die Leser. Jeder Leser geht anders dran, der eine nur zum Konsumieren, der andere nur zum Fehlersuchen. Die Bandbreite dazwischen ist groß, und das finde ich gut so und sehe das völlig unproblematisch. Denn durch die Vielfalt der Serie und der Autoren ist im Serienverlauf für ausnahmslos jeden irgendwann etwas dabei.

Der Roman endet mit einem Cliffhanger … Band 3080 spielt auf Gatas, damit werden nach den Topsidern auch die Jülziish ihren Auftritt im zweiten Teil des Dyoversums haben.
Was war der Grund, dass ihr euch bei all der Menge an Völkern für die Topsider und die Jülziish entschieden habt?

Christoph: Die Topsider waren »sofort da«, als wir an die Arbeit gingen … und die Jülziish … ach, die Jülziish. Ich finde sie so herrlich unwahrscheinlich in Uschis und meiner Handlungsebene. Etwas, mit dem man nicht rechnen konnte. Das alle überrascht – einschließlich der Autoren.

Monti, du hast dich am Wochenende mit KNF und Hartmut getroffen … tease uns den nächsten Zyklus an …

Das Treffen mit Klaus Frick und Hartmut Kasper war wunderbar. Wir saßen draußen, es gab Schatten (wichtig bei diesen Temperaturen); ich bin stolz auf mich, weil ich dran dachte, Hartmut eine Flasche seines geliebten Malzbieres bereitzustellen (das Treffen fand bei mir zuhause statt) … Alkohol ist keiner geflossen, aber gefuttert haben wir gut. Und bis zum nächsten Mal übe ich noch, das Drumherumplaudernundnixverraten etwas spannender zu gestalten für Interviewfragen.

Uschi, Christoph, danke für eure Zeit.

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Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Yenren_(Roman)

Hier zum Diskussionsthread im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12348

 

Das Live-Video-Interview mit Uschi Zietsch und Christoph Dittert

Anlässlich des ersten gemeinsamen PR-Vierteilers 3062-3065 interviewte Roman Schleifer die beiden PR-Autoren Uschi Zietsch und Christoph Dittert. Dabei verraten Sie, wie eine Kaffeemaschine den Zyklusausgang beeinflusst und wie es im Dyoversum weitergeht.

Fünfzehn Fragen an susan Schwartz zu ihrem Band 3063

Susan Schwartz verrät im Interview mit Roman Schleifer, welches Potenzial Sichu und Perry noch haben und wer in der Vergangenheit wusste, dass es besser sein wird, die Erde zu retten und ins Dyoversum zu versetzen.

Zitat: »Wie es wohl war, die Enkelin des berühmtesten Terraners zu sein?«
Uschi, du bist die Tochter eines berühmten bayrischen Politikers, kannst das also ein wenig nachvollziehen. Was wären deine Gedanken, wenn du Perrys Enkelin wärst?

Zwischen Farye und mir besteht der Unterschied, dass ich in der Obhut meines Vaters aufgewachsen bin, wohingegen sie ihren Großvater erst sehr viel später kennenlernte. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht einfach ist, man ist hin und hergerissen zwischen der Freude, einen so nahen Verwandten zu treffen, und dem Misstrauen, wie wohl der Umgang mit ihm sein wird. Ich würde zunächst keine verwandtschaftlichen Gefühle empfinden, das müsste erst langsam wachsen, wie es auch bei Farye war. Gerade wenn es sich um eine so herausragende Person wie Perry handelt, wären meine Vorbehalte zunächst doch recht hoch. Um in Rhodans Nähe zu sein, betritt man seine Welt – und ist damit raus aus dem »normalen« Leben, das man bisher gewohnt war. Unwillkürlich steht man im Rampenlicht.
Kann man damit umgehen? Will man damit umgehen? Da müsste ich eine Entscheidung treffen.
Zum Glück war Farye zu dem Zeitpunkt schon auf dem aufsteigenden Ast ihrer Karriere und entschlossen, weiterzumachen und ihre Talente und Fähigkeiten zu beweisen, und Perry braucht sie dadurch. So entsteht mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis besonderer Art. Man ist sich näher als »nur Freunde«; in gewisser Weise bleibt es dadurch bei aller Zuneigung auch eine komplizierte Beziehung.

Zitat: »Es ist wirklich alles perfekt.«
Eigentlich ist das ja ein Satz, der in keinem Roman stehen sollte – Stichwort Spannung und Konflikt.

Der Satz zu Beginn eines Romans bietet genau die Voraussetzung dafür, dass mit Gewissheit alles schiefgehen wird, was nur schiefgehen kann. Er bezieht sich auf die Technik eines neuen Gefährts. Jeder Leser denkt sofort: »Aha, da wird was passieren, denn wenn das am Anfang kommt, wäre ja der Roman schon vorbei.«
Wir wissen alle, dass Technik nicht perfekt ist. Bald erkennen wir, dass die Annahme stimmt. Wenngleich auch anders als erwartet. So kann man daraus noch einen Twist zaubern. 😉

Zitat: »Auf Sichu ist immer Verlass.«
Welches Potenzial haben Sichu und Perry dramaturgisch? Anfangs war ja die Frage »Werden wir sie zusammenkommen?«. Nun sind sie zusammen, und was nun?

Nun haut Sichu Perry des Öfteren aus der Bredouille. Funktioniert gut, finde ich!
Sichu hat ihren eigenen Bereich. Sie ist Top-Wissenschaftlerin, und wenn es darauf ankommt, auch Top-Soldatin. Perry ist der Abenteurer und Politiker/Diplomat, auch wenn er keinen offiziellen Titel führt. Wo er forsch drauflosgeht, überprüft sie erst mal alles. Perry kämpft für eine friedliche Zukunft und gerät dauernd mit Aliens aneinander. Sichu hingegen möchte alles bis zum winzigsten Quantenteilchen auseinandernehmen. Auf diese Weise können die beiden kooperieren, ohne sich in die Quere zu kommen, sie ergänzen sich, und sie harmonieren, auch wenn sie oft geteilter Meinung sind. Sichu ist das, was ein Partner sein sollte – Geliebte, Kameradin, Freundin, Mitstreiterin und Kontrapart. Dabei ist sie eine völlig eigenständige Figur, die an Perrys Seite Format hat und auch ohne ihn bestehen kann.

Irgendwer hat irgendwann in der tiefen Vergangenheit die Erde präpariert – über welchen Langzeitplan reden wir hier?

Das lässt dich nicht los, was? 🙂
Wir reden über den Langzeitplan, der mit Perrys Erkundungen seine Auflösung und Erfüllung finden wird.

Geht es nur mittels Langzeitplan und Rückgriff in die Vergangenheit?

Geheimnisse finden ihren Ursprung immer in der Vergangenheit, und nur das macht sie auch interessant. Es ist eine mysteriöse Sache, die auf alle Fälle mit den Cairanern zu tun hat, wie wir gerade erlebt haben. Sie stehen mittlerweile im Mittelpunkt des Geschehens, und welche genaue Rolle sie spielen, wissen wir weniger denn je.

Dieser Langzeitplan muss die Zukunft perfekt vorhergesehen habe, muss gewusst haben, dass Iwán/Iwa geboren wird, dass Farye eine geniale Pilotin wird … oder hat diese Macht direkt eingegriffen? 

Ich glaube nicht, dass es dabei um solche Details geht. Die Zukunft steht ja nicht fest, es gibt immer mehrere Möglichkeiten. Letztendlich führt es immer auf die eine oder andere Weise zu dem einen oder anderen Zeitpunkt zum richtigen Ergebnis, sobald alle benötigten Voraussetzungen eingetreten sind. Das kann man berechnen. (Also ich nicht. Meine Planungen reichen kaum bis zur nächsten Woche und gehen schief.) Perry ist durch Terras Verschwinden angestupst worden, und dadurch geraten die Dinge ins Rollen, weil er gründlich nachbohrt und seine Heimat zurückhaben will. Iwán/Iwa ist dabei ein unberechenbarer Faktor und weiterhin mysteriös. Mit dem Geschehnis verflochten, aber auf welche Weise?

Andere Spekulation: Unternimmt Perry einen Zeitreise und installiert das Gerät selbst auf Terra in tiefster Vergangenheit?

Hm. Dafür erschließt sich mir nicht so recht der Sinn. Warum sollte er das tun?

Mit 3063 gibt es eine neue Interpretation des Posizids: Er dient dazu, die Spuren zu verwischen. Wer wusste in der Vergangenheit, dass die Erde wohl besser durch einen Ortswechsel gerettet werden muss?

 Derjenige, der das Gerät installiert hat. 🙂

Und … hm … wovor eigentlich? 500 Jahre ist nichts Dramatisches passiert?

 Wenn du das so siehst, weshalb also sollte Perry in der Vergangenheit das Gerät installiert haben? Nach dem Raptus ging es aber schon ordentlich ab, finde ich. Sämtliche Strukturen sind zerfallen, neue Besatzungsmächte und eine Entität, die unbedingt Chaotarchin werden will, bedrohen die Milchstraße, Terra ist weg, Arkon weiterhin hinter dem Bleischirm, kein Perry da … also gewiss ist es nicht der Weltenbrand, aber »nicht dramatisch«?

Der Plan der Cairaner, sich im Dyoversum in Sicherheit zu bringen, ist unlogisch. Warum sollte die Kandidatin Phaatom ihnen nicht folgen können?

Weil es im zweiten Zweig keine SI, Kosmokraten und Chaotarchen gibt/geben kann. Sie kann’s ja mal versuchen. Ich glaube nicht, dass das gutgeht …

Und wie sollen sie die Spuren verwischen, wenn doch die Milchstraßenvölker live beim Wechsel dabei sind?

Noch ein Posizid und ein Odium dazu, und fertig ist das Vergessen.

Wenn es im Dyoversum keine Superintelligenzen gibt … könnte das Dyoversum das Neuroversum sein?


Nein. Kann es definitiv nicht, es hat kein eigenes Bewusstsein.

Atlan wird als letzter Ritter der Tiefe genannt – ist er der letzte Ritter? Wer sagt, dass es keine neuen Weihen gab?

Ich gehe davon aus, dass der Orden nicht mehr existiert, weil er überholt ist.

Zitat: »Atlan hat seine Rolle zu erfüllen.«
Äh … wer sagt das?

Da sind wir wieder bei den Cairanern, die ins Zentrum des Geschehens gerückt sind.

Zitat: »Suchst du Rhodan, such das Chaos, dort findest du ihn.«
Sieht man sich sein Leben so an, dann sorgt er zuerst für Chaos, um es dann zu beseitigen …

Genau. Er ist immer im Zentrum des Chaos!

Uschi, danke für deine Zeit.

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Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3063

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12086

 

Zehn Fragen an Susan Schwartz zu Ihrem Band 3049

Susan Schwartz verrät im Interview mit Roman Schleifer, ob sie Perry Rhodan folgen würde und  wie leicht ihr Band 3049 gefallen ist.

Uschi, beim letzten Interview haben wir festgestellt, dass dir Band 3041 leicht von der Hand gegangen ist. Wie war das bei Band 3049?

Schwieriger, weil natürlich bei einem »kleinen Abschluss« einiges aufgeräumt werden muss und ich immer wieder Notizen gemacht habe, um niemanden zu vergessen (wie Icho Tolot beispielsweise), und weil es nicht so einfach ist, das Nichts zu beschreiben. Es war allerdings sehr interessant, auch dem verschwundenen Netz zu begegnen, und wie es da wohl sein mochte.

Yaradua spielt Varianten durch, ob man Terra überhaupt suchen hätte sollen und/oder zurückbringen sollte. Wärst du in seiner Lage: Was wäre deine Meinung zu der Mission?

 Ich folge Perry. Her mit Terra und Luna!

Zitat: »Systemausfall und Hüllenbruch, übermittelte der Hangarchef.«
Da hab ich aufgelacht – ist das von dir oder stands im Expo?

Von mir. Hals- und Beinbruch sagt man ja bestimmt nicht mehr. 😉
 
In Band 3048 wird der vergleichende Historiker eingeführt, der bei dir an Bord der TESS wechselt. Rein von seiner Profession, denkt man nicht gerade an einen Protagonisten mit Konflikt- und Spannungspotenzial. Du kennst das Figurendatenblatt: Beschreib sein Potenzial in einem Satz.

Ich kenne ihn nicht. Die Figur kommt erst im Dyoversum zum Tragen und gehört zu Christian Montillon. Er stand auch nicht im Expo, es kam erst nachträglich, dass ich ihn einmal durchs Bild laufen lassen sollte, damit er nicht plötzlich »da« ist, sondern der Name schon mal gefallen ist. Dass er bereits in 3048 vorkommt, mag denselben Grund haben.

Du beschreibst, wie Farye über die SERT-Haube mit der TESS verbunden ist. Kannst du dir vorstellen, so mit deinem Auto verbunden zu sein?

Nein. Ich kann mir vorstellen, mit einer Kapsel verbunden zu sein, die mich fix von hier nach da transportiert. Aber ein Auto? Beim besten Willen nicht. Das Batmobil vielleicht. Aber keinen Opel Manta.

Yaradua krault den Okrill … kann das ein Mensch von New Kerry überhaupt? Also, so, dass es ein Okrill überhaupt spürt.

Er erkennt zumindest die Geste und empfindet damit Wohlbehagen. Allerdings gehe ich davon aus, dass er Sensoren an der Hautoberfläche besitzt, die auch auf leichte Reize reagieren. Man kann auch ein Nashorn kraulen, das ja ein echter Dickhäuter ist, und das grunzt dabei wohlig. (Und man sollte darauf achten, dass keine Wand hinter einem ist, sonst könnte es etwas eng werden.)

Überraschenderweise gelingt die Reise durch die Übergangszone ohne Komplikationen – hast du das im Expo übersprungen oder waren da keine Komplikationen vorgesehen?  

Da stand nichts weiter drin, ich hatte also freie Hand. Es ist aber durchaus knapp geworden, als »ohne Komplikationen« würde ich das nicht bezeichnen. Es hat sich halt im Stillen vollzogen, ohne dramatische Geräusche, Rotalarm und panische Leute, denn schließlich hat Farye das Schiff gesteuert, niemand sonst wusste, was passiert. Es gibt keine optischen Veränderungen, es gibt keine Erschütterungen, kein Ruckeln, kein plötzliches »stürzen«. Jede größere Komplikation hätte das Stranden des Schiffes zur Folge gehabt, und dass das System droht auszufallen, erschien mir zu übertrieben, zu »ist ja typisch, wie zu erwarten«. Ich habe »ein bisschen Probleme« beschrieben, das sollte genügen.
Es war uns allen ja klar, dass unsere Helden bei einem Band -49 diesen Durchgang passieren werden.
Wenn der Schutzfilm nicht gereicht hätte – gestrandet. Wenn Farye sich verflogen hätte – gestrandet. Mit den Konsequenzen, keine Chance mehr zu haben, jemals wieder rauszukommen. Viel spannender sind aber die Abenteuer nach dem Durchgang.

Es ist Zyklushalbzeit – welcher Roman deiner Kollegen hat dir am besten gefallen und weswegen?

Das kann ich dir beim besten Willen nicht beantworten, ich bin bereits in den 60ern und hab nur noch einen groben Überblick, was vorher war. Ich kenne die Romane meistens nicht im Detail, ich lese die Expos und von den Romanen dann das, was für mich von Belang ist. Ich weiß jetzt auch schon nicht mehr, was ich selbst in 3049 im Detail geschrieben habe, das ist ja Monate her, und ich habe noch zwei Firmen und an anderen Projekten zu arbeiten, neben dem ganzen Privatkram. Ich musste sogar kurz nachdenken, wie das mit dem Systemausfall und Hüllenbruch war 😉

Weißt du schon, wie viele Romane du in der zweiten Zyklushälfte schreiben wirst?

Nö. Es sind ja noch nicht alle vergeben, aber ich gehe davon aus, dass es nicht weniger als in der ersten Zyklushälfte sein werden. Es ist allerdings etwas Besonderes geplant, woran ich nicht unbeteiligt sein werde, und das wird eine coole Sache, denke ich.

Uschi, danke für deine Zeit

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Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/In_der_Zerozone

Zwölf Fragen an Susan Schwartz zu Band 3041

Susan Schwartz alias Uschi Zietsch erzählt, welcher Roman im Zyklus ihr leicht gefallen ist und wie sie sich die im Band erwähnte lüsterne Variante des Garrabo-Spiels vorstellt.

Uschi, Band 3041 ist dein sechster Roman zum »Mythos Erde«-Zyklus. Welche der sechs Romane ist dir am schwersten gefallen und weshalb?

* lach *, da muss ich erst mal nachschauen, welche das überhaupt waren … einen Moment. * in der Perrypedia kram *

Okay, ich hab’s. Am schwersten ist mir der 3008 gefallen, weil das Setting quasi das Nichts war und das Movement gegen Null ging. Eine echte Herausforderung, die ich sehr interessant fand.

Welcher am leichtesten?

Alle anderen.
Na gut, die 3041 vielleicht noch ein bisschen mehr.

Ja, ich habe auch eine gewisse Leichtigkeit in Band 3041 gemerkt. Was war der Grund, dass dir dieser Roman leicht gefallen ist?

Am leichtesten, weil ich am wenigsten recherchieren musste. Hinsetzen, losschreiben, das ging ganz flott. Dazu war einfach alles drin. Kosmische Wunder, Tragödie, Rätsel, Lebensgeschichte. Ich habe mich bei den Expokraten für das tolle Expo bedankt. War ganz mein Ding.

Hast du ein Rezept, diese Leichtigkeit auf alle Romane zu übertragen?

Nein, denn das ist abhängig vom Thema. Ich habe ja fast immer eine Prise Humor drin, zur Auflockerung, bevor es zu düster wird, aber auch das geht einfach nicht immer. Manchmal ist es zu dramatisch oder zu enthüllend, da braucht’s schon eine gewisse Erhabenheit.

Was war dein Ziel in punkto Leserreaktionen bei Band 3041?

Dasselbe wie immer: Sie sollen den Roman geil finden.

Im Spoilerthread von 3041 des Galaktischen Forums diskutieren die Fans über den Atopischen Konduktor statt über die Lebensgeschichte in deinem Roman. Was denkst du, warum das die Fans zu Diskussionen reizt?

Das entzieht sich meinem Verständnis, weil der Atopische Konduktor erst auf der letzten Seite erwähnt wird. Vorher, fand ich, war es in einigen Szenen sehr kosmisch und rätselvoll, mit dem Hauch eines Großen Ganzen. Aber ich habe natürlich auch andere Wertigkeiten und Schwerpunkte.

Zitat: »›Es ist immer der rechte Moment‹, erwiderte der Paau. ›Es gibt keinen anderen.‹«
Was denkst du? Stimmst du dem »Koffer« zu?

Coole Szene. Natürlich hat er recht. Aus zwei Gründen. Zum einen, wenn man ein lineares Zeitverständnis hat, dann kann es immer nur den einen und keinen anderen Moment geben. Zum anderen, ein falscher Moment liegt nur in unserem persönlichen Empfinden begründet – also ganz individuell und rein perspektivisch. Jemand anderer mag am selben Ort zur selben Zeit ganz anders empfinden. Wenn’s einen dabei trifft, hat man Pech gehabt, wenn nicht, hat man Glück gehabt. Oder umgekehrt. Ob aber nun gerade recht oder falsch, hat es keinen Einfluss auf das Geschehnis selbst. Es geschieht so oder so. Es ändert also nichts.

Offenbar hat mal wieder ES irgendwie seine Finger im Spiel. Angenommen, du würdest im Perryversum leben und wärst unsterblich. Wie sehr würde dich ES nerven?

Extrem. Wie Q in Star Trek. Aber trotzdem hat man ihn irgendwie gern. Und hilft ihm, wenn er es braucht.

Zitat: »Leben wir nicht im Licht der Zukunft, leben wir nicht. »«
Wie würde Perry Rhodan diese Aussage sehen? Und wie Atlan?


Vom jetzigen Stand aus betrachtet, zu dem ich noch nicht weiß, wie die beiden laut Expokraten das sehen werden, gehe ich einfach von meinem persönlichen Empfinden aus.
Perry würde den optimistischen Aspekt dabei rausziehen, nämlich dass er genau darauf hinarbeitet, dass alle »im Licht« leben. Er will ja eine großartige Zukunft schaffen. Atlan hingegen würde überlegen, welcher Schatten gerade auf das Licht der Zukunft geworfen wird und wie er ihn verhindern soll.

Es gibt eine lüsterne Variante des Garrabo-Spiels? Erzähl uns mehr …

Ich gehe von einer deftigen Variante des Strip-Pokers aus … 🙂 Also nicht nur ausziehen, sondern mit Aktion. 😉

Chariklis prophezeit  Atlan den Tod, sofern er den Cairanern das Transuniversale Tor, sprich den Atopischen Konduktor öffnet. Jetzt gehört Atlan bekanntlich zu den fünf sakrosankten Figuren der RHODAN-Serie. Die Todesdrohung glaubt ja kein Leser. Wie soll auf dieser Ebene Spannung aufkommen?

Na, indem er es schaffen muss, eben nicht zu sterben, und wie ihm das gelingt. Das ist ein Rätsel, das es zu lösen gilt, und selbstverständlich spannend.

Was wird Atlan statt seinem Leben opfern müssen?

Wird er das? Du beschreibst selbst gerade eine weitere Spannungsmöglichkeit: Was mag es stattdessen sein und wie verkraftet er das?

Und natürlich kann er sein Leben verlieren. Heißt ja nicht, dass er nicht wiederkommen kann. Und wie er das verkraftet.
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, dass Spannung aufkommt. 🙂

Uschi, danke für deine Zeit.

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