Archiv der Kategorie: Interview

Zwölf Fragen an Michelle Stern zu ihrem Roman 3060

Michelle Stern verrät im Interview mit Roman Schleifer, wie es ist, aus Sicht eines Eisklotzes zu schreiben, und welches Potenzial Zemina Paath für den nächsten Zyklus hat.

Michelle, Band 3060 handelt von Monkey, der ja alles andere als überbordend gefühlsbetont ist, und von Zemina Paath, der mysteriösen Unbekannten. Was war dein erster Gedanken, nachdem du das Expo gelesen hast?

Ich dachte, das ist eine interessante Kombination, Zemina und Monkey, und habe mich gefragt, wie ich das umsetzen könnte. Dabei war der Gedanke, dass ich bei Zemina Paath einfach zu wenig Informationen hatte, um in eine Innensicht zu gehen und ich fragte mich, ob ich das mit Monkey tun sollte. Auch wenn er wenig Gefühle hat, hat mich das gereizt. Letztlich kann auch eine Kameraperspektive Gefühle erzeugen.

Christian Montillon bereut, Zemina Paath nicht stärker in die Handlung eingebracht zu haben. Wie siehst du ihr Potenzial? 

Ich finde es immer gut Figuren innerhalb des großen Plots auch Handlung zu geben. Sie müssen eine Bedeutung haben. Dass sie einfach nur da sind, reicht eben nicht aus. Als Figur ist Paath vor allem äußerlich beschrieben. Wir kennen ihren Paau und ihr Raumschiff nahezu besser als sie. Wer genau diese Figur ist, wissen wir leider meiner Meinung nach nicht, deshalb habe ich mich nicht in der Innenperspektive an sie herangetraut. Mein Roman ist eine vorsichtige Erweiterung. Potenzial hat für mich im Grunde jede Figur. Man (oder frau) muss sich halt in Ruhe überlegen, was man mit dieser Figur genau will und vor allem, wer das überhaupt ist. Aus dem Charakter und den äußeren Umständen entsteht für mich die Geschichte.

Am Ende der meisten Zyklen werden die Zyklenfiguren zumeist entsorgt. Wie könnte Zemina den nächsten Zyklus beeinflussen

Ich find’s ja immer herzlos und unromantisch wenn von »entsorgen« die Rede ist. Idealerweise hat eine Figur eine Geschichte, die dann erzählt ist. Wenn man eine Figur eventuell weiter mitnehmen will, ist es hilfreich das von Anfang an zu entscheiden, oder zumindest als Möglichkeit offen zu lassen. Dafür sollte die Figur im ersten Zyklus auch viel Raum in den Romanen haben und irgendwie wichtig sein. Am Anfang hatten wir Figuren wie Gucky, Atlan und Icho Tolot, die dann auch mitgenommen wurden. Jetzt möchte man das eben nicht immer machen, damit es nicht zu viele Figuren werden.

Zurück zu Monkey: Wie schwer ist es, aus der Innensicht eines Eisklotzes zu schreiben?

Ich fand das interessant, nicht unbedingt schwer. Ich kann aber verstehen, wenn nicht jeder Leser das mag. Teilweise musste ich Nebensätze wegstreichen, weil sie eben zu gefühlsbetont waren, ich dann aber dachte, das passt nicht zu Monkey. Ich war also schon immer ein wenig auf der Suche nach dieser Figur, obwohl sie sehr klar beschrieben ist.

Monkey ist von Zemina Paath durchaus fasziniert. Braucht Monkey eine Partnerin, die ihn zu mehr Tiefgang verhilft? 

Vielleicht brauchen beide einander, um an Profil zu gewinnen. Natürlich kann Monkey auch einen Roman mit einer anderen Figur bestreiten. Diese Paarung ist aber durchaus spannend.

Kai hat Monkey in Band 3032 ebenfalls aus der Innensicht geschildert. Was hast du aus dem Roman von Monkeys Psyche für Band 3060 übernommen und weitergesponnen? 

Offen gestanden hatte ich gar nicht vor so viel weiterzuspinnen. Ich habe den Monkey genommen, wie er mir zuvor begegnet ist, und ihn mit Zemina Paath zusammentreffen lassen – und gesehen was passiert. Vorher hatte ich nicht den Plan dieses oder jenes weiterzuspinnen.

Zitat: »Es ist mir eine Freude, Sie einmal persönlich zu treffen, Lordadmiral., Auch wenn es heißt, dieser Satz ist manchmal der letzte, den USO-Spezialisten sagen.«
Ist es gefährlicher mit Monkey in Einsatz zu gehen als mit Perry Rhodan?

Gute Frage. Vermutlich ist beides gefährlich. Jeder Hochrisikoeinsatz birgt – nun ja – Risiken (grins). Tatsächlich würde ich mich mit Perry im Einsatz dennoch wohler fühlen, denke ich.

Wer der beiden könnte dich eher motivieren, ihm zu folgen? 

Eindeutig Perry.

Was ich nicht verstanden habe … Orpard Surrutaio ist irgendwie mit den Phersunen verbunden. Wieso ist er dann als Konsul vorgesehen?
Und diese Verbindung oder Beeinflussung durch die Phersunen muss ja bereits vor dem Aufbruch in die Milchstraße vorgelegen haben – wieso haben sie ihn überhaupt mitgenommen
?

Leder weiß ich nicht, wie genau das mit der Beeinflussung passiert ist. Es muss an den Eigenheiten des Wesens liegen, das ihn »besetzt« hat. Hier müsste man noch mal bei den Exposéautoren nachhaken.

Und warum versetzen ihn die Cairaner nicht einfach in Tiefschlaf, dann könnte er auch nichts verraten. 

Es ging darum, das rätselhafte Wesen bei ihm zu lassen und es nicht zu verleiten das »Pferd« zu wechseln. Es war unsicher, ob dieses Geschöpf nicht genau das tut, wenn er dauerhaft betäubt wird. Hätte man damit wirklich auch den »Reiter« ausgeschaltet, oder das Problem größer gemacht?

Im GalFor ärgert sich Askosan darüber, dass sowohl Monkey als auch Zemina aufgrund der Vorbände im ersten Zyklusteil bereits von den Phersunen wissen – der Cairainerin geben sie sich jedoch erstaunt.

Man muss ja nicht immer alle Karten offen auf den Tisch legen. Auch muss ich ganz ehrlich gestehen, ich bin gerade unsicher: Hat Monkey schon einmal einen Phersunen gesehen? Zemina Paath hat ihre Erinnerungen gesprochen, soweit ich weiß. Tatsächlich bin ich während des Romans natürlich ganz da drin, aber nach der Abgabe lasse ich viel los. Da bewundere ich manche Fans, die sich als Experten jedes Detail merken.

Wie gehst du mit Corona um? Fühlst du dich auch wie am Beginn eines Apokalypse-Horrorfilms?

Nein, jedenfalls nur selten. Klar, es ist manchmal sehr sonderbar. Allerdings eher, weil die Leute teilweise so durchdrehen. Wenn ich dann vor leeren Seifenregalen stehe und kein Klopapier bekomme, frage ich mich, warum ich nicht in Frankreich lebe, wo angeblich Rotwein und Kondome Mangelware sein sollen.
Okay, entschuldige meinen schwarzen Humor. Diese Krise ist furchtbar, weltweit. Ich bemühe mich das zu sehen, was wirklich ist, und in Hessen, wo ich wohne, ist es zum Glück (noch) nicht so schlimm. Von daher würde ich mir wünschen, dass andere auch das sehen, was da ist, und sich nicht verrückt machen, wegen Dingen, die nicht da sind. Dann hätten wir alle mehr Kapazitäten denen zu helfen, die wirklich Hilfe brauchen und das zu tun, was man jetzt tun muss oder sollte.
Das Thema Corona gehört nun in unser Leben. Wie gehen wir damit um? Welche kreativen Lösungen haben wir, damit wir trotzdem verbunden bleiben, auch mit alten und kranken Menschen, die Wirtschaft weiterlaufen kann, alle bestmöglich geschützt sind und vor allem die gesundheitliche Versorgung erhalten bleibt?
Im Großen und Ganzen bin ich sehr froh, dass ich schon seit Jahren meditiere und mich in Gelassenheit übe. Danke an meine Lehrer, denn auch eine solche Krise kann ich zum Glück sehr entspannt sehen und damit umgehen. Natürlich mache auch ich mir manchmal Sorgen, und ich habe viel Mitgefühl mit den Menschen weltweit. Wenn wir den einen oder anderen mit PERRY RHODAN für ein paar Stunden auf andere Gedanken bringen können, finde ich das schön.

Michelle, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum Ebook, zur Hör- und Leseprobe:
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Im Gespräch mit Madeleine Puljic über »BARILS Botschaft«, PRMS2, Band 2

Madeleine Puljic
PERRY RHODAN
MISSION SOL 2, Band 2
BARILS Botschaft

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 2. April 2020, 64 Seiten, € 2,50, Titelbild: Arndt Drechsler

 

Beim Gespräch zum zweiten Band der aktuellen PERRY RHODAN-Miniserie gibt es zwei Interviewer, wie schon gelegentlich in unseren Sammelpublikationen »Gespräche über TERMINUS« und »Mission Evolux«. Alexandra Trinley und Ralph Keim beleuchten verschiedene Ebenen.

Alexandra Trinley: Madeleine, das Titelbild deines Romans zeigt ein interessantes Federvieh. Wer ist das?
Madeleine Puljic: Das ist Ha’Tuuk. Sie ist eine Kussu, und wer bei Band 1 besonders gut aufgepasst hat, ahnt, was das bedeutet: Ihr Volk wurde von den Truvaud nahezu ausgerottet. Aber Ha’Tuuk ist Optimistin, sie hofft immer noch, dass die Ritter weitere Überlebende ihres Volkes finden.

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Achtzehn Fragen an Leo Lukas zu seinem Roman 3059

Leo Lukas verrät im Interviesw mit Roman Schleifer, was sich für ihn seit seinem Einstieg mit Band 2059 verändert hat und wie die Orion-Kriege abgehandelt werden könnten. 

Leo, Band 3059 ist genau 1.000 Hefte nach deinem ersten PR-Band 2059 erschienen. Wie hat sich für dich RHODAN verändert, seit du PR-Autor geworden bist?

Einerseits ganz extrem, andererseits fast überhaupt nicht. Selbst tausend Wochen später bekomme ich manchmal noch eine Gänsehaut, wenn ich den Namen Gucky, Atlan oder Rhodan eintippe. Aber die Arbeitsbedingungen sind mittlerweile komplett andere. Dank Email, billiger Telefonie, Skype etc. können wir uns wesentlich mehr austauschen und die Romane besser aufeinander abstimmen. Ich empfinde das schon als eine Qualitätssteigerung.

Welche Figur hat dich als am meisten überrascht, als du sie als Autor gelenkt hast und weswegen?

Das waren eher Nebenfiguren, die sich von der ursprünglich geplanten Funktion emanzipiert und zu Hauptrollen aufgeschwungen haben. Zum Beispiel das Specter, das sich dann über etliche Romane hinweg immer weiter entwickelt hat.

Zu Band 3059 – wieso wird die PR-Kosmologie derart erweitert und das nur in einem einzigen Roman?

Das musst du die Expokraten fragen … Ich glaube zwar eine Ahnung zu haben, aber die möchte ich nicht spoilern.

Und der Konduktor sollte ja in die Synchronie führen. Wieso ist der dann transuniversell? War das von THEZ immer schon so geplant?

Siehe vorige Frage.

Die Biohistorische Fraktion hat nur bewusstseinslose Universen markiert … Wieso haben sie nichts dagegen, dass die Galaktiker sich in ihrem Universum ansiedeln? Das ist doch ein Widerspruch … hm …

Nein, das wird recht deutlich ausgesagt:
»Würden die Fraktion und das Totum es denn dulden, wenn wir hier blieben?«, wollte Shea Halpern wissen. »Im Hyperionsystem, insbesondere auf Ithaka?«
»Natürlich. Dem Totum sind alle Aggressionen fremd; auch das Konzept der Lüge, oft in Verbindung mit Scham, kennen wir nur aus Pedresses Gedächtnis. Die Fraktion und das Totum hatten ja noch nie Kontakt mit Bewusstseinskonstruktionen wie euch.«

Du hast einen Haluter als Haupterzähler gewählt und dabei das Zusammenspiel der beiden Gehirne weitgehend außen vor gelassen. Wäre es möglich einen Roman nur aus dem Planhirn zu schreiben?

Möglich ist viel, aber zumindest ich würde es mir nicht zutrauen. Allerdings habe ich die beiden Gehirne sehr wohl mehrfach erwähnt.

Der Prolog beginnt mit den Worten »Wo warst du, als die Welt zum Erliegen kam?« – Da der Roman ja weit vor Corona geschrieben wurde … Hast du eine teletemporäre Paragabe?

Nein; aber manchmal ist es schon ein bissl unheimlich bei Perry. Der Vorgängerroman von Wim Vandemaan hat ja „Quarantäne“ sogar im Untertitel …

Angenommen, wir hätten so ein Leichentuch … Würdest du dich am Ende dafür entscheiden?

Ja, warum denn nicht?

Gucky schält telekinetisch eine Karotte in hauchdünne, fingerbreite Streifen … so feinfühlig ist Guckys Paragabe wirklich?

Ich denke doch. Er konnte ja auch schon öfters quasi »feinmechanisch« im Inneren irgendwelcher technischer Geräte herum stöbern.

Der Bruderkrieg der Arkoniden wurde in nur einem Heft beigelegt. Früher wäre das ein ganzes Zyklus mit Raumschlachten, Kriegsverläufen, die sich ändern und Agenteneinsätzen geworden. Ich weiß schon, früher ist vorbei, dennoch die Frage: Wollen die Stammleser nun so etwas nicht mehr ausgeschweift lesen?

Du sagst selbst: Das hatten wir bereits.

Um die Bleisphäre aufzusperren, brauchen die Cairaner das Singuläre, das an Atlan haftet. Zitat: »Gucky und ich waren uns einig, dass damit nur meine Ritteraura gemeint sein könnte.« Ketzerische Frage: Und was ist, wenn noch was anderes an oder in Atlan vorhanden ist? Zum Beispiel der ZAC von THEZ …

Interessanter Gedanke, gefällt mir gut. Beantworten kann ich die Frage jedoch leider nicht.

Du erwähnst die Orion-Kriege von 1722 bis 1729 NGZ – wird das auch nur in einem Heft abgehandelt?

Diesbezüglich gibt es verschiedene Pläne, aber meines Wissens noch keine definitive Entscheidung.

Zitat: »Die Herkunft und Ursprünge der ZAIN-Konstrukte blieben weiterhin im Dunklen.« Dürfen wir Licht zumindest im nächsten Zyklus erwarten?

Ja, wenn nicht sogar ein bissel früher.

Zitat: »Auch die Intrawelt in der Galaxis Dwingeloo, wo ich einige haarsträubende Abenteuer erlebt hatte und zum Boten des Flammenstaubes geworden war.« Ist das die nachträgliche Kritik des Lesers in dir an Michael Marcus Thurners Zykluskonzeption?

Die Intrawelt haben wir damals gemeinsam konzipiert. Ich habe auch (als einziger Autor) zwei Romane beigesteuert. Und ich find’s nachträglich immer noch ziemlich toll.

Nochmal zurück zu 3059 – wieso erkennt der Carainer eigentlich Atlan nicht? Immerhin ist der zur Fahndung ausgeschrieben und er trägt keine Maske …

Falls du das Gespräch zwischen Atlan und Serenedse meinst, da ist Atlan ja bereits wieder auf der TARTS. Dass er sich auf dem Flaggschiff aufhält, wissen die Cairaner doch längst.

Der Haluter ist aufgrund seiner Langlebigkeit am Ende der einzige Zeitzeuge. Zitat: »Längst kümmerte das niemanden mehr. Niemanden – außer mir.«
Wie würdest du mit dieser Bürde umgehen?

Ähnlich wie mit der Bürde eines Zellaktivators, glaube ich: möglichst verantwortungsvoll.

Jedes Kapitel trägt bei dir eine Überschrift … Sind das jene Gedanken, die dir spontan beim Lesen des Expos einfallen und du den Roman damit strukturierst? Oder setzt du die Überschriften nachträglich?

Teils, teils.

Wie werden die Corona-Erfahrungen in deine RHODAN-Romane einfließen?

Bewusst und gezielt wahrscheinlich gar nicht. Aber was mein Unterbewusstsein anstellt, kann ich natürlich nicht vorhersagen …

Leo, danke für deine Zeit.

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Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
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Neunzehn Fragen an Hartmut Kasper zu Band 3058 und zum Mythos-Zyklus

Wim Vandemaan, alias Expo-Autor Hartmut Kasper, schreibt seinen vierten Roman im Mythos-Zyklus. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er, ob alle offenen Enden des Zyklus geschlossen werden und ob Perry Rhodan im nächsten Zyklus nach Andromeda aufbricht, um die dortige Allianz zu sprengen.

 

Falls ich mich richtig erinnere, bist ja mit der ATLAN-Serie in die RHODAN-Kosmos als Leser eingestiegen. Welchen Bezug hast du zu dem unsterblichen Arkoniden?

Die Atlan-Romane waren ja keine Atlan-Romane, sondern Tekener/Kennon-Romane. Kennon ist für mich eine der großen Figuren der Serie. Ich habe ihn übrigens auch deswegen gemocht, weil mein Großvater, der mir den Erwerb vieler Romane erst ermöglicht hat (»Opa, die haben da ein neues Heft in der Auslage … nicht ganz billig, aber sicher eine großartige Investition in die Zukunft. Jedenfalls in meine!«), körperbehindert war: Er hatte, Seemann, im Krieg beide Beine verloren.

Wer ist für dich leichter zu handhaben: Perry oder Atlan? Und was ist der Grund?

Perry Rhodan. Eine Figur, die so sozialisiert worden ist wie Atlan, kann ich mir nicht gut vorstellen. Im Grunde ist Atlan eine Art Churchill: Hochadel, legitimer Erbe, zu Höheren geboren, ausgebildet und bestellt. Bei Atlan war früh klar, wie groß er ist – auch körperlich: 1,87 Meter. Rhodans Körpergröße war lange unbekannt, und ich hätte es lieber dabei belassen. Andererseits kann man manchmal Figuren, denen man distanziert gegenübersteht, besser erzählen. Zu große Nähe macht unaufmerksam.

Zitat Atlan: Nicht einer hat mich je gefragt: War es dir auch warm genug?
Sprudelt eine Betrachtungsweise Atlans wie in der ersten Szene einfach aus dir raus oder sitzt du vor dem PC und grübelst, was man über Atlan noch erzählen könnte?

Ich recherchiere Aussagen der Serie und mache mir meine Gedanken, genauer: Ich frage mich, was diese Aussagen in Wirklichkeit für die Figuren bedeuten würden (so, wie Alex Ross die Superhelden als wirkliche Menschen zeichnet).

Zum ersten Mal haben wir vom Andromeda-Desaster auf dem PRFZ-Con in Osnabrück erfahren. War das damals nur ein Schlagwort oder gab es damals schon den Inhalt aus Band 3058?

Der Inhalt war mir weitgehend klar. Auch, dass ich den schreiben und es nur einen Roman geben sollte. Der Tamaron war gesetzt; Ganud auch. Rikmoon ist erst später dazugekommen, erst im fertigen Expose.

Der Eistänzer ist eine höchst mysteriöse Figur, über die ich gern mehr erfahren möchte. Ich hoffe auch, dass er nicht einfach grundlos von dir erwähnt wurde. Kannst du mir versprechen, dass er im nächsten Zyklus eine Rolle spielt?

Der Eistänzer ist nur zum Teil eine Erfindung, ich habe eine entsprechende Gestalt in einem Konzertsaal oder Punkschuppen gesehen, lebensgroß, sicher über zwei Meter, sehr dunkel, ein absoluter Blickfang, wie ich ihn noch nie gesehen hab. Ich habe immer ein Notizheft dabei (Moleskin in Rot) und habe mir alles aufgeschrieben; damit war dieser Teil des Romans klar: eine Kunstfigur, die ich unbedingt im Roman haben wollte. Ein Rätsel, das ich auch selbst bald gelöst haben möchte, aber nicht in diesem Zyklus.

Die Terraner kommen bei Aureni-Tarat nicht besonders gut weg (»Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung«). War Rhodans Einmischung gegen die MdI seinerzeit falsch?

Das weiß ich nicht. Ich habe mal bei Christa Wolf einen Satz gelesen, ich glaube in »Kassandra« (habe es nicht nachgelesen): Man soll den eigenen Erinnerungen nicht trauen.
Das, finde ich, ist ein spannendes Erzählprinzip: Geschichte aus der Perspektive der anderen zu erzählen. Was aber immer nur begrenzt möglich ist.

Der Hinweis auf die beschädigte Milchstraße beschäftigt mich. Ist die Bleisphäre gemeint? (Auch in Bezug zum nächsten Heft »Transuniverseller Keil«) Ist das ein Punkt, den du für den nächsten Zyklus gesetzt hast? Und was ist der Grund, dass ihr so eine folgenschwere Aussage (»Wir glauben, dass die sich die Milchstraße von anderen abgekehrt hat oder noch abkehrt.«) in nur einem Heft abhandelt? Und warum haben die Galaktiker das bislang nicht bemerkt?

Es ist ja nicht abgehandelt.

 Und warum haben die Galaktiker das bislang nicht bemerkt?

Weil wir realistisch erzählen, deswegen sind unsere Helden weder allmächtig noch allwissend.

Apropos nächster Zyklus: Andromeda ist abgeschottet, der Frieden wird von einer Allianz bewahrt. Und Atlan will dieses Problem nicht aus den Augen verlieren.
Ich sehe schon den nächsten Zyklus auf uns zukommen:  Perry bricht nach Andromeda auf und sprengt die Allianz …

Sprengen? Wird er nicht. Ich sehe ihn eher als Allianzenschmied. Und dazu sollte er Gelegenheit bekommen.

Oder sehen wir im nächsten Zyklus den Tamaron gemeinsam mit Rikmoon alias Soynte Abil alias Ex-Faktor VII Andromeda aufmischen.

Zu Rikmoon und Soynte Abil (übrigens eine Erfindung von MMT) machen wir uns viele Gedanken, ja.

Wie sehr würde es dich reizen, den MdI Zyklus neu und anders zu erzählen?
Was müsste passieren, dass ihr das umsetzt?

Ich finde, der MdI-Zyklus ist eine so feste Bezugsgröße der Serie, dass durch die Generationen immer wieder versucht worden ist, ihn neu zu erzählen – in der EA, in der ATLAN-Serie, in TBs und in TB-Serien, zum Beispiel Voltz/Ziegler mit den Chronofossilien, Atlan mit dem Comden-Partan-Zyklus, Robert Feldhoff mit Tradom und Andromeda (JOURNEE, Gelbe Meister), MMT mit Ara-Toxin (einer Serie, die ich immer noch großartig finde!).

Und wie diebisch freust du dich darüber, den Lesern solche Häppchen (Soynte Abil könnte noch leben) hinzuwerfen?

Gar nicht diebisch.

Zurück  zum Raptus, seit dem das Identfeld der Milchstraße verschoben ist. Der Raptus ist immer noch eines der offenen Fäden des Zyklus. Bislang gibt es außer der Prozession der holografischen Lebewesen und den Thesan keine weitern Hinweise auf die Verursacher.  Wie verhindert ihr, dass es am Ende des Zyklus im Schnelldurchgang erklärt wird?

Der wird eine Rolle spielen, auch in den Dyoversum-Geschichten.

Lose Enden gibt es im Zyklus derzeit genug: Raptus, Supramentum, Trajet, Bleisphäre, Zain-Konstrukte, das Dyoversum, Kandidatin Phaatom …
Es gibt ja die Road-Map … gib uns eine Zahl. Auf einer Skala von 0 bis 10 – wie viele offenen Enden werdet ihr schließen?

 Alle. Aber nicht alle in diesem Zyklus. Die Zain, die Kandidatin … haben Zeit.

Ich fand den Abschied auf dem Galaxien-Geviert ziemlich abrupt. Was war der Grund, dass ihr nach Rhodan auch die RAS TSCHUBAI abgezogen habt. Geschichten hättet ihr dort ja noch zu genügend erzählen können.

Ja. Aber man muss ja nicht alles erzählen. Jedenfalls nicht gleich.

Das Corona-Virus hält uns derzeit in Schach und vieles ist schaumgebremst oder überhaupt reduziert. Die RHODAN-Serie erscheint weiterhin regelmäßig. Das erinnert mich an die Aussage von Oliver Fröhlich im Interview zu Band 3001:
»Sie war etwas, das es »schon immer gab«. Seit meiner frühesten Erinnerung an Schreibwarenhändler, Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen lagen da diese bunten Heftchen in den Regalen. Und egal, was in den Jahrzehnten meines Lebens geschah, während modischem Wagemut in den Achtzigern, während Neuer Deutscher Welle, während erster Liebe und erstem Herzschmerz, während Bundeswehrzeit, Ausbildung, dem Sammeln erster Berufserfahrung, während weltpolitischen Krisen, Kriegen irgendwo auf der Welt, wechselnden Regierungen und was noch alles – stets lagen diese bunten Heftchen in den Kiosken. Wie ein ewige Konstante, ein Anker, der einen glauben macht, dass sich manche Dinge trotz allem Wandel in der Welt eben doch nie ändern.«
Wie stolz bist du, Teil des Teams zu sein?

Das Team sehr groß ist: Ich rechne alle Mitarbeiter dazu, Autorinnen und Autoren, die Redaktion, die Leserschaft und die Ex-Leser, auf deren Rückkehr wir immer hoffen, die Zeichner, Lektoren, Korrektoren, Wiener-Fragen-zum-Roman-Steller, SOLaner, Drucker, Kioskeure und Trafikanten und so weiter. Im Grunde stelle ich mir diesen ganzen Komplex vor wie die Besatzung eines Raumschiffs, zum Beispiel der RAS TSCHUBAI, auf einer großen Fahrt.

Und welchen Notfallplan gibt es, falls Corona auch bei euch zuschlägt?

Peter, der Freund meiner Tochter Sophie, hat uns mit soviel Toilettenpapier (vierlagig) versorgt – ich könnte den nächsten Roman darauf tippen!

RHODAN war ja immer auch ein Spiegel der Zeit. Wie wird sich die Erfahrung die Bedrohung und die Einschränkungen durch das Corona-Virus  in den RHODAN-Geschichten widerspiegeln?

Gar nicht. Oder später. Virenimperium 2.0; ich müsste noch einmal bei Kollege Lucács nachlesen, was es mit der  Widerspiegelungs-theorie genau auf sich hat.

Hartmut, danke für deine Zeit und bleib virenfrei.

Schöne Grüße nach Wien, take care (ist das die korrekte österreichische Formel?)!

Fast, fast …  🙂

PS: Noch ein Hinweis in eigener Sache: Ich suche einen Titelbildzeichner für das ebook zur Interviewserie. Es geht natürlich nur um Ruhm und Ehre, aber immerhin.
Interessierte melden sich bitte übers Kommentarfeld. Danke.

Hier gehts zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360584/perry-rhodan-3058-fur-galaktiker-verboten-von-wim-vandemaan-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005196/perry-rhodan-3058-fur-galaktiker-verboten-von-wim-vandemaan-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3058

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12000

 

 

 

Im Gespräch mit Kai Hirdt über »Ritter des Chaos«, PRMS2, Band 1

Kai Hirdt
PERRY RHODAN
MISSION SOL 2, Band 1
Ritter des Chaos

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 19. März 2020, 64 Seiten, € 2,50, Titelbild: Arndt Drechsler

 

Alexandra Trinley: Kai, deine Miniserie MISSION SOL hat eine Fortsetzung. Auf dem Titelbild des ersten Hefts steht nur PERRY RHODAN MISSION SOL 2. Hat die neue Miniserie einen eigenen Namen?
Kai Hirdt: Mein Arbeitstitel war mal »Mission SOL: Labyrinth«. Finde ich bis heute klangvoll, wir betrachten es jetzt einfach als Staffeltitel. Im Gespräch mit Kai Hirdt über »Ritter des Chaos«, PRMS2, Band 1 weiterlesen

Elf Fragen an Verena Themsen zu ihrem Band 3057

Verena Themsen steuert mit Band 3057 ihren vierten Roman zum Mythos-Zyklus bei. Im Interview mit Roman Schleifer verrät sie,  was Atlan überrascht und ob in ihren Romanen neue Technik Pflicht ist.

Verena, in deinem vierten Band für den Zyklus lenkst du Atlan erfolgreich im Psychoduell gegen da Nardonn. Wie oft nehmt ihr Anleihe an Listen aus früheren Romanen?

 Schätze ungefähr so oft wie du Anleihen aus früheren Fragenlisten machst. 😛

Der Roman zeichnet sich durch mehrere Perspektivenwechsel aus. Von welcher Figur hättest du gern mehr erzählt?

Ich hätte gerne aus Lysanders Sicht ein Mal „Nicht schon wieder!“ geschrieben, kurz bevor er auf dem Boden aufschlägt.

Welche Figur ist leichter zu handhaben? Atlan oder Gucky?

Guclan. Atucky. Ich kann mich nicht entscheiden … es ist ein wenig Tagesform. Dieses Mal lag mir Gucky mehr, ein andermal Atlan.

Zitat: »Es war vermutlich schwer, jemanden wie ihn noch mit etwas zu überraschen.«Gemeint ist Atlan. Daher an dich die Frage als Arkoniden-Spezialistin: Womit könnte man Atlan wirklich noch überraschen? Womit brächte man sogar den Extrasinn zum Schweigen?

Atlan ist oft überrascht, wenn sein Extrasinn schweigt. Und sein Extrasinn schweigt, wenn er Atlan sonst recht geben müsste. Ergo ist Atlan überrascht, wenn er recht hat. Moment, das kam jetzt falsch rüber …

Da Nardonn bezeichnet die LFG als Liga, der ach so freien Galaktiker. Welche Unfreiheiten nimmt er wahr?

Ich denke eher, er sieht in der allgemeinen Freiheit, auf die die Galaktiker so viel Wert legen, nichts sonderlich Erstrebenswertes.


Salkis sinniert über ihre Figurenprobleme … denkst du, dass sich im 6. Jahrtausend Frauen immer noch an einem Schönheitsideal (in dem Fall rank und schlank) messen werden?

Traditionalistische Arkoniden tun das, ja. Wenn ich mir unser übriges Figurenportfolio so anschaue, habe ich aber nicht den Eindruck, dass es außerhalb solcher elitären Kreise sonderlich üblich ist, sich mit dem Aussehen zu befassen. 

Wie hast du es geschafft, dass das Wort »angelegentlich« im Heft geblieben ist? So ein Bürokratendeutsch wirft KNF doch normalerweise raus …

Ablenkungstaktik. Gib ihm genug anderes zu fressen …
Im Ernst: Müsstest du ihn fragen. Ich empfinde das aber nicht als Beamtendeutsch. Ein wenig angestaubt vielleicht, aber nicht verbeamtet.

Zitat: »Eine Lüge ist umso besser, je näher sie an der Wahrheit liegt.«
Hand aufs Herz: Was war deine raffinierteste Lüge bei der Arbeit an der RHODAN-Serie dem Chefredakteur gegenüber?

Ehm … »Ich gebe morgen sicher ab!«
Wobei das in dem Moment nie als Lüge gemeint ist …

Du beschreibst die neue Waffe der Naats, mit dem sie sogar Paratronschirme knacken können. Ist Technikbeschreibung in deinen Romanen Pflicht?

Nö. Ich bekomme zwar immer Vorschläge, wo ich welche einflechten könnte, weil es als eine meiner Stärken angesehen wird und so etwas ja quasi zum Fundament von Perry gehört, aber ich glaube, keiner in Redaktion oder Lektorat würde je meckern, wenn ich das mal in einem Roman vorbeiziehen ließe, um mich ausschließlich auf die Handlung zu konzentrieren.

Zitat: »Kein <Aber>, Gucky. Du erfährst früh genug, wie es weitergeht?«
Nachdem der Ilt auch kein Unerfahrener in Punkto Kampf und Taktik ist, wieso lässt er zu, dass Atlan so mit ihm redet?

Weil er die trotzdem um einige tausend Jahre höhere Erfahrung des Alten anerkennt, und es ihm in solchen Dingen eigentlich auch lieber ist, wenn nicht er womöglich über die Leben anderer entscheiden muss. Auch wenn er sich im Zweifelsfall da nicht aus der Verantwortung stehlen wird …

Da Nardonn ist meiner Meinung nach erledigt. Hat Atlan mit dieser List den Bürgerkrieg endgültig beendet?

Schalten Sie nächste Woche wieder ein, und Sie werden es erfahren!

Verena, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360577/perry-rhodan-3057-thantur-lok-brennt-von-verena-themsen-e-book-epub

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https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005189/perry-rhodan-3057-thantur-lok-brennt-von-verena-themsen-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3057

Achtzehn Fragen an Uwe Anton zu seinem Band 3056

Uwe Anton stellt sich zum achten Mal den Fragen von Roman Schleifer. Heute verrät er, wieso in seinen Romanen die Familie Voss immer wieder vorkommt und, was unter anderem im Expo von 3056 stand.

Uwe, derzeit stehen Perry Rhodan und Atlan an unterschiedlichen Orten vor demselben Problem: Beide sollen an die Feinde ausgeliefert werden. Was ist der Hintergrund, dass ihr euch für diesen Gleichklang entschieden habt?

Diese Frage müsstest du den Exposéautoren und dem Chefredakteur stellen.

Hab ich doch glatt gemacht – hier Christian Montillons Antwort:

Ganz klar: Weil’s schön ist, das mal so parallel zu führen. Wie reagieren unsere beiden Charaktere jeweils auf die Situation? Wie entwickelt sich die Sache?

Die erste Szene von 3056 beginnt mit Atlan, danach kommt er im ganzen Heft nicht mehr vor und hat auch nichts mit der Handlung zu tun. Was war der Grund für diese Einmalerwähnung?

Weil es so im Expo stand. Irgendwie muss die Handlung ja in Gang kommen.

Tradition hat die Erwähnung einer Figur aus der Familie Voss. Sind das wirklich Cynos? Und ist das eine Anspielung auf eine mögliche Fortsetzung der Miniserie TERMINUS?

Weder noch. Ich bin mit einem Angehörigen dieser Familie seit 50 Jahren eng befreundet und baue ihn gelegentlich in meine Romane ein. Hier gab es sogar einen konkreten Anlass: Er hat neulich bei mir eine Deckenlampe angebracht und turnte dabei abwechselnd mit seiner Lebensabschnittsgefährtin auf einer Leiter herum. Ich selbst rühre Strom nicht brrzll zisch … Auch der Satz »Wahrscheinlich hatte er schon eine Widerstandgruppe gebildet, um den Invasoren zu zeigen, wo die Boliden fuhren.« hat seinen Sinn. Genau wie ich verfolgt er aufmerksam die Geschicke der Roten, allerdings nicht beim Fußball, sondern beim Autorennsport.

Zitat: »Keine Panik, wir schaffen das.« Was wolltest du uns mit dieser Anspielung sagen?

Mit Angela Merkl hat das nichts zu tun, immerhin wurde dieser Roman erst vor einem Vierteljahr oder so geschrieben.
Das Zitat beruht auf der Aussage der Mutter eben jenes Herrn Voss, die in einer schlimmen Situation zu mir gesagt hat: »Du schaffst das!«

Ich habe den Sinn der 1,70 m großen Projektion der Swoon nicht verstanden. Bitte erklär’s mir.

Was ist denn da großartig zu verstehen? Wäre ich eine kleine Gurke, würde ich mir eine Haluter-Projektion basteln, damit nicht ständig alle auf mir herumtrampeln. Und plottechnisch rettet die Projektion die Swoon, als ein Verbrecher ihr vermeintlich in die Brust schießt! Was allerdings nicht im Expo stand.

Zitat: »Ein kurzer Transport vom Schiff aus, aber ein großer Schritt für das Transportwesen in der Milchstraße.« Auf einer Skala von 0 bis 10 – wie viel Spaß macht es dir, Zitate in die Neuzeit zu hieven?

12.

Star Trek kommt mit dem »Kommunikator« auch vor. Was hast du noch verbraten?

Das war echt ein Versehen. Da waren schon meine Testleser unaufmerksam. Gemeint war natürlich das Armbandgerät. Es kann nicht daran liegen, dass ich diese Szene schrieb, nachdem ich gerade eine Folge PICARD gesehen hatte. Diese Serie lief damals noch nicht. Aber der Fehler liegt eindeutig bei mir.

Zitat: »Ein Kommandostuhl für die Zentrale und ein Schock selbstumrührender Becher …« Bitte, was ist ein »Schock selbstumrührender Becher?«

Geh, braus di! Aber vielleicht ist der Begriff »Schock« ja im Wienerischen unbekannt. Ein »Schock« ist ein altes Zählmaß und entspricht fünf Dutzend (= sechzig Stück), wobei ein Dutzend 12 Stück entspricht. Und ein »selbstumrührender Becher« ist Science Fiction per se: ein Becher, dessen Inhalt man nicht mehr umrühren muss, etwa, um den Zucker im Kapuziner zu verteilen. Anstelle »selbstumrührender Becher« hätte ich z. B. auch »sechzig Kracherl« schreiben können, aber das war mir nicht SF-mäßig genug. Ich wollte damit niemanden karnifeln, ich schreibe eben so großgoschert.

Waren die Swoon und die Siganesin im Expo vorgegeben?

Ich verrate keine Details aus den Expos. Ja, natürlich.

Die Tomopathen … spielen sie im Verlauf des Zyklus eine Rolle?

Roman, Roman, Roman … Schon wieder so eine anscheinend harmlose Frage, mit der du den Autor aushorchen willst. Ja, natürlich.

Auf dem Weg durch die Galaxis brauchen Lebewesen eine Pause zur Regeneration. Auch bei Waren wird eine Regeneration eingelegt. Äh … wieso brauchen Waren bei einem Transmittertransport eine Pause?

Diese Frage müsstest du an die Exposéautoren und den Chefredakteur richten.

Auch das hab ich gemacht. Hier Christians Antwort:

CM:  ….und die leiten es an Cheftechnikerin Verena Themsen weiter, die um Antwort nicht verlegen ist:

VT: Weil jeder Transport eine sich potentiell zu disruptiven Vibrationen kumulativ aufschwingende molekulare Mikroverschiebungskomponente hinterlässt, die man gelegentlich abklingen lassen muss, um die Bildung von Mikrofissuren durch spontane Entbindung zu verhindern.

Die Cairaner haben nun einen Etappenhof annektiert. Brauchen Sie den für die Bleisphäre?

Die Tomopathen lasse ich mir ja noch angehen. Aber die Frage geht echt zu weit!

Wor sagt, sie hätten von den Transmitter-Hasadeuren gewusst. Hab ich das war überlesen? Das kam weder in den Vorbänden noch im Band selbst vor.

Keine Ahnung, wie aufmerksam du die Romane liest. Abgesehen davon ist die Milchstraße groß, und wir können wirklich nicht alle Geschichten erzählen.

Wieso sind Wor und Linh so dämlich und geben den ihre echten Namen an?

Weil sie bei der betreffenden Lektion des Schnellkurses »In fünf einfachen Schritten zum Geheimagenten« gepennt haben. 😀

Bei den beiden habe ich ohnehin ein Fragezeichen. Sie wurden in Band 3000 als Zivilisten eingeführt, und jetzt schickt Atlan sie in den Einsatz gegen die ihm (lt. Heft) bekannten Transmitter-Hasadeure?

Weil sie mit Erfolg den Schnellkurs »In fünf einfachen Schritten zum Geheimagenten« absolviert haben. Lanko Wor hat kein einziges Mal »Mein Name ist Wor, Lanko Wor!« gesagt. Hmm … Warum bin ich darauf nicht gekommen, als ich den Roman schrieb?

Zitat: »Kein Wort des Dankes über die gelungene Befreiung kam über seine Lippen.« Geht auch schwer, ein Cairaner hat einen lippenlosen Mumd. *duckundrenn*
Aber mal ernsthaft: Wie sehr ärgert dich so ein Fehler, über den deine Testleser und die offiziellen Korrekteure drüberfallen?

Normalerweise würde mich so etwas teuflisch fuchsen, aber bei diesem Fall könnten wir jetzt stundenlang über idiomatische Redewendungen diskutieren. Ich werde aber mal ein ernstes Wort mit meinen Testlesern reden, die müssen sich besser konzentrieren. Einer von denen faschiert jeden Schaas, aber das fällt ihm nicht auf!

Die Cairaner haben den Hof erobert und von den Hasadeuren befreit. Das hast du in einem Absatz erwähnt. Wieso hast du das nicht geschildert? (Und red dich jetzt nicht auf die Heftlänge aus!)

Weil es nicht im Expo stand.

Die Tomopathen machen im »leeren« Hof Jagd auf die Swoon und die Siganesin. Woher wissen die beiden, dass die Mädels noch an Bord sind?

Weil es im Expo stand.

Hm .. klingt nach Ausrede und geht sicher noch etwas genauer.

Aber sicher. Zum einen beschreibt dieser Roman weniger die Geschichte der Eroberung eines Etappenhofs als die einer Swoon und einer Siganesin. Und die hatten während der Eroberung an sich genug zu tun. Zum anderen sind die Ortungsmöglichkeiten im Jahr 2046 NGZ eben so hoch entwickelt, dass zwei Lebewesen in einem »leeren« Hof auffallen wie ein Hetschapetschtee beim Heurigen!

Uwe, Christian und Verena, danke für eure Zeit.

Hier geht’s zum ebook:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360560/perry-rhodan-3056-transmitter-hasardeure-von-uwe-anton-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005172/perry-rhodan-3056-transmitter-hasardeure-von-uwe-anton-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3056

Hier zur Diskusion über Heft 3056 im Galaktischen Forum, dem offiziellen Verlagsforum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=11977

Mission Evolux. Eine Interviewsammlung zur PERRY RHODAN-Miniserie MISSION SOL

Cover »Mission Evolux«
Cover »Mission Evolux«

Mission Evolux
Gespräche über die
PERRY RHODAN-Miniserie MISSION SOL

Pünktlich zum Start der Nachfolgeserie MISSION SOL 2 »Labyrinth« erscheint diese kleine Sammlung von Gesprächen zur PERRY RHODAN-Miniserie MISSION SOL.

Die 12 Heftromane erschienen im zweiwöchentlichen Rhythmus von Juni bis November 2019. Parallel zu den Veröffentlichungen führte Alexandra Trinley mit den jeweiligen Autoren Interviews, die im Newsletter der PRFZ, auf proc.org/Geisterspiegel.de oder im Corona Magazine veröffentlicht wurden. Die meisten von ihnen sind in dieser Publikation enthalten. Verweise auf Interviews, Artikel und Werkstattberichte im Mitgliedermagazin SOL der PRFZ erweitern die Publikation.

Hier geht es zum E-Book – in Bunt und in Farbe.

Das Andromeda-Projekt des TCE

Seit Juni 2012 erscheint die PR-Fanroman-Serie des Terranischen Club Edens mit dem Schwerpunkt »Andromeda«. Anlässlich der Veröffentlichung von »Andromeda-Breakdown« schauen wir hinter die Kulissen.

Michael, seit Juni 2012 bringt der Terranische Club Eden (TCE) die Andromeda-Fanromane heraus. Was war der Auslöser für diese Reihe?

Fanromane des TCE gab es bereits, ehe ich dem Club beitrat. Auch das Interesse an den MdI ist älter (Norbert Mertens, Geleitzug nach Andromeda). Die Idee zu dem ersten Fanroman von mir entstand im Zuge eines Telefonats mit Kurt Kobler, als ich ihm erzählte, dass ich neben wissenschaftlicher Literatur auch gerne Romane schriebe. Das Thema MdI ergab sich für zwei Alt-Leser dann quasi von selbst. Das Verblüffende war, dass wir beide uns an Romane erinnerten, die wir vor Jahrzehnten gelesen hatten und zwar zum Teil bis in Dialogfetzen der Hauptpersonen hinein. Ich habe nun berufsbedingt als Klassischer Archäologe Tausende von Büchern in der Hand gehabt und natürlich auch eine Menge jenseits der Wissenschaft gelesen. Aber eine derartig präzise Erinnerung an Unterhaltungsliteratur, die ich als Teenager verschlungen habe, das gibt es bei mir nur bei Perry Rhodan und vielleicht mit Abstrichen bei Karl May.

Wie der Titel schon vermuten lässt, spielen die Romane in der Zeit des Solaren Imperiums, genauer gesagt, während des MdI-Krieges. Was war der Grund, dass ihr euch gerade diese Zeit für die Fanromane ausgesucht habt?

Um es mit Kurts Worten zu formulieren: Die Meister der Insel sind der Heilige Gral der Perry-Rhodan-Serie, auch wenn das die heutigen Autoren vielleicht nicht so gerne hören. PR-Chefredakteur Klaus N. Frick brachte es einmal ein wenig resigniert auf den Punkt: Für viele Leser würde es vielleicht ausreichen, einfach die MdI-Serie nachzudrucken. Für Fanromane ist es meines Erachtens wichtig, dass man die zugrunde liegende Geschichte extrem gut kennt. Kurt Kobler ist ohnehin ein wandelndes Perry-Rhodan-Lexikon und mich haben die Meister aus weltanschaulichen Gründen schon als Teenager fasziniert. Aus meinem Blickwinkel hat die Erstauflage den Kampf »Gut gegen Böse« nie wieder so archetypisch in Text gegossen, denn der größte Feind des Menschen bleibt der Mensch. Und so kämpfen letztlich die guten Zellaktivatorträger gegen die bösen.

Wie kam es zu den MdI-Videos von Raimund Peter?

Raimund hatte bereits für den »Geleitzug nach Andromeda« einen Trailer konzipiert und stellte sich danach auch sofort in den Dienst unserer ersten Andromeda-Romane (https://www.youtube.com/watch?v=Da0mRXzh7Rw). In seinem zweiten Trailer haben wir dann zum Teil das Perryversum zugunsten einer Parallelwelt verlassen, sodass meine eigenen Kugelraumer Gestalt annehmen konnten. Es war die Geburtsstunde unserer DUPLEX, ein Schiff, das für unsere Andromeda-Saga mindestens so wichtig ist wie die CREST III (https://www.youtube.com/watch?v=uesiyOUx5gc). Ein weiterer Trailer greift sogar weit in die Zukunft unserer Serie. In dem Trailer geht es um einen neuen OLD MAN, bestückt mit Raumschiffen wie die DUPLEX. Wir sprechen immer von OLD MAN II. (https://www.youtube.com/watch?v=bpfH2rgD0x8&feature=youtu.be). Raimund Peter schuf somit die Bilderwelten zu unserem MdI-Revival. In jüngster Zeit hat sich auch Thomas Röhrs unserer Serie mit großem Erfolg angenommen (https://www.youtube.com/watch?v=yKRxg6TGh7I).
Diese Animationen haben mitunter nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die Gestaltung unserer Geschichten genommen.

Könnt ihr euch vorstellen, auch andere Zeitpunkte der RHODAN-Serie mit euren Fanromanen zu ergänzen?

Die Zeitpolizei, also M-87, ist ohnehin in unsere MdI-Romane inkorporiert. Uns beide interessiert vor allem das Schicksal der DINO III und der GOOD HOPE, also die Entstehung von OLD MAN. In Andromeda-Cyborg (dem sechsten Teil unserer Reihe) steht deshalb auch der Flottentender und der Start der GOOD HOPE im Zentrum.

Und wäre es nicht interessant, ein Projekt analog den »Dunklen Jahrhunderten« zu starten?

Warum nicht, wenn der TCE einen einschlägig interessierten Autor findet? Ich selbst komme dafür nicht infrage, weil ich aus den späteren Zyklen immer nur einzelne Romane kenne. Das reicht nie und nimmer für fundierte Fanliteratur, selbst wenn mich das Thema interessieren würde.

Du und Kurt Kobler sind die Autoren – wie habt ihr euch gefunden?

Wir waren bereits lange vorher in sporadischem Kontakt. In einem Telefonat kamen eher zufällig Fanromane zur Sprache und die Faszination für die MdI tat dann das ihre.

Michael Pfrommer

Wie teilt ihr euch den Roman auf?

Das ist kein Problem, weil die bisher existierenden sieben Romane ausschließlich von mir geschrieben wurden. Aber wir werfen natürlich unsere Ideen im Sinne eines Brainstormings zusammen, sodass im Zuge dieser Diskussionen häufig ganz neue Konzepte entstehen. Kurt erledigt darüber hinaus nicht nur hingebungsvoll den gesamten Vertrieb, er liest die Manuskripte natürlich auch bereits im Zuge ihrer Entstehung. Wenn er warnend die Hand hebt, weiß ich stets, dass es Zeit ist, den Stoff neu zu überdenken. Da kann es dann schon mal passieren, dass sich ein Roman um viele Monate verzögert, weil ich eine Warnung von Kurt Kobler kaum je ignoriert habe.
Ich habe seit vielen Jahren versucht, Kurt davon zu überzeugen, selbst Romane zu schreiben und zu meiner großen Freude ist er gerade dabei. Unter dem Titel »Andromeda-Race« wird er einen Aspekt unserer Andromeda-Reihe beleuchten. Eine Geschichte, die unmittelbar mit dem siebten Teil unserer Reihe »Andromeda-Breakdown« verbunden sein wird, und auch eine Brücke schlägt zu dem oben erwähnten Fanroman von Norbert Mertens.

Kurt Kobler

Du bist Klassischer Archäologe, beschäftigst dich also mit den alten Griechen und Römern. Wie beeinflusst dieser Job Deine Schriftstellerei?

Nun, eine der Hauptpersonen unserer Andromeda-Reihe ist der Archäologe Dr. Ron Fox. Natürlich nur rein zufällig ein Archäologe! Aber Spaß beiseite, es gibt in den Romanen immer wieder Bezüge zur Klassischen Antike. Etwa im Falle des Museumsplaneten History. (»Andromeda-Backup«, »Andromeda-Timeshift« und vor allem »Andromeda-Dungeon«). So gehört unsere Amazone Thalestris zu den Entführten von History. Alexander der Große spielt hingegen eine nicht unbeträchtliche Rolle in Andromeda-Prequel.
Wie sagt man in Hollywood?
Ein Drehbuchautor sollte über Themen schreiben, von denen er etwas versteht. Ein anderer Nebeneffekt meiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt darin, dass ich mich mit außergewöhnlichen Gestalten der Weltgeschichte beschäftigen durfte (Alexander der Große, Kleopatra und Caesar). Perry Rhodan und Atlan zu schildern, ist für mich deshalb kein großes Problem.

Kommen wir zum Inhalt … welche Figuren aus der RHODAN-Serie spielen mit?

 Perry Rhodan und Gucky bzw. ihre Duplos spielen in »Andromeda-Breakdown« die zentrale Rolle. Auch ein Duplo von Icho Tolot treibt ein undurchsichtiges Spiel. In Nebenrollen treten Iwan Iwanowitsch Goratschin, Laury Marten und ihr Vater auf.

In anderen Romanen der Serie hat natürlich auch Atlan seine großen Auftritte, nicht zu vergessen Betty Toufry. Uns geht es nicht zuletzt darum, auch Charaktere zu beleuchten, die in der EA sonst eine geringe Rolle spielen, obwohl sie Zellaktivatorträger sind.

 Gibt es einen durchgängigen Helden?

 Neben dem bereits erwähnten Archäologen Ron Fox spielt vor allem die ehemalige Nobelkurtisane Syntha in unseren Romanen eine zentrale Rolle. Beide nehmen sich jedoch in »Andromeda-Breakdown« eine Auszeit. Zentral auch der vierzehnte Meister (nach H.G. Ewers, Amoklauf der Schläfer, Seite 49). Bei uns heißt dieser von H.G. Ewers nicht näher spezifizierte MdI Rahol Fontan und war ehedem der Stratege der Meister. Er wurde vor zwanzigtausend Jahren aus dem Kreis der Erhabenen ausgestoßen. Seither ist er auf der Flucht und plant seine Rückkehr an die Macht.

In welchem Genre sind die Romane einzuordnen (und Science-Fiction geht jetzt nicht)?

Wie die gesamte klassische Serie der EA gehören wir natürlich zur Military-SF. Zugleich sehen wir unsere Andromeda-Romane jedoch dezidiert als Retro-Literatur. Wir beschwören somit letztlich die große Vergangenheit der EA.

 Gibt uns mit jeweils zwei bis drei Sätzen einen Teaser zu den bisherigen Andromeda-Fanromanen:

Die Romane schildern den Versuch von Faktor XIV, die Macht der Meister aufs Neue zu begründen. Diese Pläne, die vom Zusammenbruch des Halutischen Imperiums über die Entstehung von OLD MAN bis in das Jahr 2406 n. Chr. greifen, nennen wir das Andromeda-Backup. Der ahnungslose Ron Fox diente dem Strategen ursprünglich als Tarnexistenz, der Meister versteckte sich in seinem Unterbewusstsein. Syntha hielt sich anfangs für ein Synthomädchen, eine jener Gespielinnen der Meister, die die MdI für ihren Privatgebrauch züchteten. Faktor XIV hat zudem einen Pakt mit ES, um Zellaktivatoren für die nächste Meistergeneration zu erhalten, doch ES interpretiert diesen Pakt auf seine ganz persönliche Weise. Wird der Alte von Wanderer einem Revival der MdI im Wege stehen?

Worum geht es im aktuellsten, Andromeda-Breakdown?

Bereits in »Andromeda-Timeshift« hatte Rahol Fontan mithilfe von Duplos des Duplikatorschiffes SUSAMA einen Angriff auf die CREST III gestartet. In »Andromeda-Breakdown« wird dieser Angriff zu Ende erzählt, aber das Interesse des MdI konzentriert sich auf die ganz große kosmische Geschichte. Er zielt letztlich auf Ereignisse, die beinahe fünfzigtausend Jahre zurückliegen, ihm geht es um den Zusammenbruch des Halutischen Reiches in der Milchstraße. Um seine Ziele zu verwirklichen, treibt der Stratege Rhodan in eine psychologische Grenzerfahrung, in der selbst ein Perry Rhodan am Ende nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist. Ist er noch er selbst oder doch nur ein Duplo?

Wieso muss man als Rhodan-Fan eure Fanromane gelesen haben?

 Wir versuchen, dem Leser eine Zeit der EA in Erinnerung zu rufen, als Abitur-Aufsätze über PERRY RHODAN geschrieben wurden und die EA vor allem Jugendliteratur war. Damals galt für PERRY RHODAN im Gegensatz zu heute: No country for old men.

Ein leider mittlerweile verstorbener Leser erzählte mir dafür eine archetypische Geschichte. Er kaufte sich vor vielen Jahren das »Andromeda-Backup«, den ersten Band unserer Serie. Er las die ersten Seiten, die auf Tamanium spielen. Die Terraner stürmen die letzte Bastion der Meister. Da ging unser Leser in den Keller, holte sich eine Flasche Rotwein, schenkte sich ein Glas ein, legte sich aufs Sofa und flog zurück in glückliche Tage. Für solche Leser schreiben wir unsere Andromeda-Serie.

Wie wär’s mit einem Fanroman im Zuge der PRFZ- Fanedition?

Ich fürchte, dafür habe ich im Moment keine Zeit.

Noch mal zurück zu »Andromeda Breakdown«: Du hast zwei Leseproben vorbereitet, die am Ende zu lesen sind. Was macht sie so besonders, das sie für den Roman Pate stehen?

Die erste Leseprobe führt uns zu dem zentralen Thema des Romans: Rhodan wird mit seinem eigenen Duplo konfrontiert. Sein Kampf mit dem letzten der MdI treibt seinem Höhepunkt entgegen. Es ist ein mentales Duell.

Der Multiduplikator steht auf dem Steuerplaneten des Pyramiden-Fünfecks von Holoin und Rhodans Entkommen hängt in der zweiten Leseprobe davon ab, ob ihn Duplos von Icho Tolot und Gucky überhaupt entkommen lassen, denn die duplizierten Haluter proben den Aufstand. Und selbst wenn er entkommt, wer wird auf die CREST III zurückkehren? Rhodan selbst oder ein Rhodan-Duplo? Selbst Gucky als Telepath ist sich da nicht so sicher.

Michael, danke für deine Zeit.

Hier gehts zur Bestellseite der Andromeda-Reihe:

http://www.terranischer-club-eden.com/special/andro-breakdown.htm

Die Leseproben:

Breakdown Leseprobe 1

Breakdown Leseprobe 2

Acht Fragen an Michael Marcus Thurner zu seinem Band 3055

Michael Marcus Thurner stellt sich zum neuten Mal den Fragen von Roman Schleifer. Diesmal antwortet er mit einem Totschlagargument und ob die Kandidatin in dem Zyklus noch eine Rolle spielt.

Michi, du hast mit Tolot in einer Action-Szene begonnen und dann den Roman zum Teil als Rückblende erzählt. Was war der Grund, dass du diese Dramaturgie gewählt hast?

Eine solche Struktur ist ja nicht unbedingt was Neues, die findet sich immer wieder in PERRY RHODAN-Romanen wieder. Aber ich gebe zu, dass PERRY RHODAN 3055 nicht ganz leicht zu konstruieren war. Es gab auch Diskussionen drüber, ob und wie wir auf die Rückblenden in den Kapitelüberschriften hinweisen.

Zitat: »Den logisch begründeten Ärger musste er einmal verdauen.«
Wie kann es logisch begründete Gefühle geben? Hm?

Bei einem Wesen, das über ein strikt logisches, aber auch über ein gefühlsbetontes Denkzentrum verfügt, ist das durchaus möglich. Behaupte ich jetzt mal.

Wie viel Freiraum hattest du bei der Charakterisierung von Onker Dou? Und was war der Grund für die Ausgestaltung als »nicht sonderlich beliebt«?

Die Gründe für eine derartige Ausgestaltung waren folgende: Erstens wollte ich wieder mal eine sperrige Figur beschreiben, zu der man als Leser von Anfang an eine gewisse Distanz entwickelt. Auch, um mir selbst zu beweisen, dass ich mit solchen Protagonisten umgehen kann. Zweitens war meine erste Assoziation beim Begriff »Interne Sicherheit« (der Onker Dou an Bord der RAS TSCHUBAI ja angehört) die mit einem hochrangigen Mitarbeiter des Innenministeriums.
Einerlei, ob man eine solche Person in der Jetztzeit in D, Ö oder der CH verortet – Innenminister und deren Stab sind ganz, ganz selten Sympathieträger. Sie müssen von Berufs wegen eine gewisse Verschlossenheit ausstrahlen, eine Härte, eine Kompromisslosigkeit. Das war eigentlich der Grundgedanke bei der Entwicklung der Figur Onker Dou.
Es gab vage Vorgaben bei Dou, aber ich hatte eigentlich große Freiheiten. Wenn Du’s nicht weitererzählst, verrate ich Dir, dass Dou in einem der nächsten Romane wieder eine tragende Rolle übernehmen wird.

Die SI könnte doch alle Lebewesen an Bord übernehmen oder zumindest beeinflussen. Was ist der Grund, dass sie die Karte nicht ausspielt?

Das Totschlagargument als Antwort auf diese Frage ist natürlich: VECU war geschwächt.

Wie genau beeinflusst Speiseöl die Nährflüssigkeit von ANANSI? Also, wie genau kommt es zum »Schluckauf«?

Ich hab natürlich genauest recherchiert, wie sich Speiseöl auf die Verdauung von Semitroniken auswirkt. Leider habe ich ein sehr schlechtes Gedächtnis und habe das schon wieder vergessen. Schade.

Die SI schlüpft vollends in den Cairaner. In Band 3054 hat es noch geheißen, ein Lebewesen ist zu wenig …

Ich hoffe, es kommt im Roman ausreichend gut rüber, dass der Cairaner über kurz oder lang dabei draufgegangen wäre.

Die Vun beißen ihren Toten des Kopf ab, pfählen sie und sorgen dafür, dass Restleben in ihnen steckt – war das vorgegeben oder stammt das von dir?

Solch grausliche Dinge bin ich nicht in der Lage, mir selbst auszudenken. Das stammt aus dem Exposé, und ich war gebührend entsetzt darüber. Aber ich war selbstverständlich gezwungen, diese Vorgaben umzusetzen.

Die RT fliegt zurück in die Milchstraße – war es das mit dem kosmologischen Hintergrund für diesen Zyklus? D.h. spielt die Kandidatin keine Rolle mehr? Hebt ihr sie euch für den nächsten Zyklus auf?

Ich denke, dass die Kandidatin Phaatom weiterhin als Bedrohung präsent bleiben wird. Was, wenn sie erfährt, dass die Cairaner in der Milchstraße untergetaucht sind? Aber nachdem die RAS TSCHUBAI jetzt mal Fahrt aufgenommen hat und in die Milchstraße zurückreist, wird es wohl auf absehbare Zeit keine direkten Berührungspunkte mehr geben.
Wobei es durchaus möglich sein könnte, dass ich Dich schlichtweg anlüge.

 Michi, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook und zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360553/perry-rhodan-3055-die-vecu-von-perry-rhodan-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005165/perry-rhodan-3055-die-vecu-von-perry-rhodan-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3055