»Wanderer«-Stammtisch OWL

von Markus Gersting

Markus Regler und ich sind nicht nur Mitglieder der #twitterbande (als @lokoshan und @hydorgol), sondern ebenfalls aktiv im sich neu formierenden Stammtisch OWL, der aktuell aus einer Handvoll PERRY RHODAN-Fans aus Ostwestfalen/Lippe und Umgebung besteht.
Die Gruppe ist neu, aber rege und trifft sich an wechselnden Locations in Ostwestfalen zum gemütlichen und entspannenten Plausch über die Serie. Der Stammtisch hat keine feste Lokalität, sondern erkundet reihum das schöne Ostwestfalen-Lippe. Die Metropole Bielefeld haben sie bisher noch nicht besucht. Weitere Aktivitäten sind in Planung.

Die Absprache findet über die Facebook-Gruppe https://www.facebook.com/groups/257399588007992/?ref=group_header statt. Wer Facebook nicht nutzt, kann sich jederzeit gerne – über Twitter, auf Cons oder wie auch immer es sich ergibt – direkt an eines der Mitglieder wenden.

Fünf Fragen an Christian Montillon zu Band 3004 plus Fünf Fragen den Expokraten in IHM

»Frieden bedeutet, die Situation unter Kontrolle zu halten.«
Dieser Satz wird Caluroc, dem ersten Cairaner, der sich an die Milchstraßenvölker gewandt hat, zugeschrieben. Die Angst, die Kontrolle zu verlieren, kann auf eine Angst- oder Panikstörung hindeuten. Haben wir es bei den Cairanern mit einem Volk zwanghafter Persönlichkeiten zu tun?

Das ist glaube ich zu menschlich-terranisch gedacht. Die Cairaner mögen eine ganz andere Psychologie haben. Und das Zitat umrahmt ja mit einem zweiten den Roman (siehe unten, das ist dir ja auch schon aufgefallen :-)).
Wie die Cairaner ticken, wird sich freilich zeigen. Es sind schon Exposés erstellt, in denen auch aus der Innensicht über dieses Volk geschrieben wird. Das wird in vielerlei Hinsicht erhellend.

Die Cairaner zapften den Gefangenen die Vitalenergie ab und sammeln sie im Vital-Supressor. Was machen die Cairaner mit dieser Energie? Davon müsste Perry Rhodan doch ebenfalls Gerüchte aufgefangen haben?

Ups: Ich glaube nicht, dass sie es im Vital-Suppressor sammeln. Ätsch.

Was machen sie mit der gesammelten Vitalenergie?

Das ist die große Frage, die sich nicht nur Perry stellt. Hier gilt: Abwarten und weiterlesen.

Unter dem Einfluss des Vitalenergie-Supressors denkt Perry Rhodan darüber nach, ob er es nicht auch verdient hätte, sich zur Ruhe zu setzen. Was würde Perry denn in der Pension machen?

Das Universum retten, denke ich. Ich sehe ihn nicht als Pensionär. Aber wenn er mal vieeeeel Zeit hat, glaube ich, wird er viele Bücher lesen. Und dann, wenn er erstmal genug davon hat, naja, das Universum retten.

Perry ZA sitzt in deinem Roman im Brustbein statt in der Schulter. Wie sehr ärgert es dich, dass so etwas durch alle Kontrollinstanzen rutscht?

Es ärgert mich, dass ich das offenbar geschrieben habe. Aber ich gucke jetzt gar nicht nach.
Gegenfrage: Wie sehr ärgert es dich, dass du einen Tippfehler in deiner Frage hast, den ich nicht verbessert habe (wie ich es oben getan habe), sondern den du dank meiner perfiden Rückfrage nun stehenlassen musst? Har, har! (<– fieses Kater-Karlo-Lachen)

Oh, da fällt mir der miese Witz ein: Schreibt der eine Autor an seinen Kollegen: Du hast in deinem Text einen Feler … 😉

»Die Kontrolle zu verlieren, bedeutet Krieg.«
Dieser Satz wird ebenfalls Caluroc zugeschrieben. Angenommen, die Cairaner verlieren die Kontrolle über die Milchstraße – gegen wen kämpfen sie dann?

Vielleicht fürchten sie ja, gegen die Terraner kämpfen zu müssen, wenn sie die Kontrolle verlieren? Oder gibt es womöglich etwas ihn ihrer Vergangenheit, das ******* (zensiert)

Und nun fünf Fragen an den Expokraten:
Der Zyklus ist fünf Bände alt und derzeit ist Perry Rhodan mit der Bestandsaufnahme beschäftigt. Was ist in der Milchstraße in den 500 Jahren passiert und wie konnte es zum großen Vergessen kommen? Gib uns einen Spoiler: Wann trifft Perry auf Bully, der ihm diese Fragen beantwortet?

Mit Band 3050.

Nein, Spaß!
Viel früher. In Exposés, die längst geschrieben sind. Könnte sogar sein, dass die Romane schon geschrieben sind. Ja, ich glaube, das sind sie.

Eine Frage, die ich auch MMT letzte Woche gestellt habe, nämlich zur möglichen Entfremdung von Perry und Bully. Hartmut Kasper hat in München gesagt, dass PERRY RHODAN eine Geschichte über fünf Freunde ist. Jede dieser fünf Figuren hat seine bestimmte Rolle, aber manchmal können sich diese Rollen verschieben. Was kommt da auf Bully und Perry zu?

Die fünf Freunde, waren das nicht Julian und Dick, Anne und Georg, und Timmy der Hund?
Egal.
Stell dir nur mal vor: Bully war 500 Jahre in der Milchstraße und hat hier alles miterlebt. Perry nicht. Bull hat 500 Jahre Erfahrung mit dieser Situation, Perry nicht. Bull hat sicher vieles gemanagt in dieser Zeit.
Das finde ich spannend, darüber nachzudenken, was das bedeutet.

Offenbar baut der Zyklus darauf auf, dass Perry Rhodan die Erde suchen, finden und dann zurück ins Solsystem bringen muss. Erinnert im ersten Reflex an den Mahlstrom-Zyklus. Was wird anders?

Ja, dieser Reflex ist verständlich und auch gewollt. Genau wie es einen Reflex gibt oder geben könnte, der sagt: Dieser »Zeitverlust« ist ja ähnlich wie bei PR 1400, Cantaro-Zyklus. Die Ausgangssituation von PR 3000 vermischt diese Motive, fügt schon in der Ausgangssituation Neues dazu … und dann ist alles völlig anders als damals. Finde ich schon — echt alles.

An welchem Expo arbeitest du gerade?

Das verrate ich nicht.

Verrätst du uns zumindest die Hauptfigur?

Hauptfigur: Da bin ich mir nicht sicher. Vielleicht Perry. Oder irgendwer aus seinem Team, das ihn begleitet – das liegt beim Autor. Im Roman könnte sogar eine Figur die Hauptfigur sein, die vielleicht im Expo nur mal durchs Bild läuft oder gar nicht auftaucht. Das kommt vor; ich selbst habe das mit Kapitänin Florence Hornigold im letzten Zyklus so gemacht, weil ich mit dem Expo, das ich mir ja (mit Wim gemeinsam) selbst geschrieben hatte, nicht zurechtkam, solange Florence eben nicht die Hauptfigur war.

Das Doppelleben von Michael Marcus Thurner

Michael, nächtens tauchst du als PERRY RHODAN-Autor ins 6. Jahrtausend ein, doch am Tag kann man dich jetzt gegen Bezahlung mieten. Neben Schreibcamps mit Co-Referenten, die schon einige Profi-Autoren hervorgebracht haben, ist dein neuestes Steckenpferd das »Lektorat«.

Beginnen wir aber mit den Schreibcamps – wann ist das nächste und wer ist diesmal dein Co-Referent.

Das nächste Schreibcamp findet bereits Ende April in Wiener Neustadt/Ö statt (29. April – 4. Mai), Star-Referent ist bereits zum zweiten Mal der Spiegel-Bestseller-Autor Andreas Gruber.  

Wie muss ich mir die Schreibcamps vorstellen? Wie laufen sie ab?

Sie sind stressig, nervenzerrüttend und machen dennoch viel Spaß. Sofern ich den Aussagen meiner bisherigen Teilnehmer trauen darf.

Zu Beginn steht die Analyse der eingereichten Texte. Jeder Teilnehmer musste eine mehrseitige Leseprobe einreichen, die wir gründlich und in der großen Runde durcharbeiten. Gründlich bedeutet: Mehr als drei bis vier Texte können an einem Arbeitstag nicht begutachtet werden.

An den Tagen darauf gibt es meist Übungen, um die Schreibsinne der Autoren zu schärfen und mit ihnen an jenen Problemzonen zu arbeiten, die Andreas und mir im Reader besonders aufgefallen sind. Sprich: Kein Schreibcamp ist wie das andere, es werden immer andere Schwerpunkte gesetzt.

Welches Thema gibt es diesmal? 

Keines im Speziellen. Allerdings ist dieses Frühjahrs-Schreibcamp für erfahrene Autoren ausgeschrieben. Da geht es viel mehr ins Detail als bei unerfahrenen Autoren, einige Kenntnisse setzen wir daher voraus. Und Andreas wird vermutlich viel über seine Erfahrungen mit Verlagen, mit der Expo-Arbeit etc. reden. Unsere »Schüler« werden also mit dem konfrontiert, was sie bei der Suche nach einem Agenten oder einem Verlag erwartet. 

Hat jedes Schreibcamp ein anderes Thema?

Eigentlich ja. Es gab bereits Schwerpunkte zu den Themen Action, Dialoge, Perspektive, Handlungsaufbau etc. Man glaubt gar nicht, wie vielfältig die Arbeit als Autor eigentlich ist. Vielleicht trifft es der Vergleich mit einem Sportler, der unendlich viele Dinge beachten muss, um seine maximale Leistung innerhalb kurzer Zeit zu erbringen. Darauf trainiert er jahrelang hin. Schreiben als Beruf bedeutet enorm viel Geduld, Ausdauer und Training.

Sind beim nächsten noch Plätze frei?

Für Schnellentschlossene – ja. Ein Mail an scrapid@gmx.at reicht. Auf meiner Homepage www.mmthurner.at kann man sich vorab über die Schreibcamps informieren.

Welcher Co-Referenten wäre dein absoluter Wunschtraum?

Neil Gaiman wär nicht schlecht … Stephen King würde ich auch nehmen.

Du hast ja einige Dark-Fantasy-Bücher veröffentlicht. Was tut sich auf diesem Sektor bei dir?

Leider nicht viel. Dark Fantasy ist halt eine Nische innerhalb einer Nische. Aus kaufmännischer Sicht bedeutet es für jeden Verlag ein Risiko, mich mit meinen eher düsteren Themen mit einem Vertrag auszustatten.

Ich hätte früher mal die Gelegenheit gehabt, Liebesromane mit Vampiren und  High Fantasy über Helden mit hehrem Ansinnen zu schreiben. Das ist alles legitim und ich will das keinesfalls schlecht reden – aber ich hab halt persönlich einen anderen Zugang zur Fantasy. Das fällt mir leider auf den Kopf.

Welche Projekte hast du von RHODAN noch außer Schreibcamps und Lektorat?

Viele. Manche von ihnen sind reine Spintisierereien, manche werden auch mal was, im Kleinen wie im Großen. Routinearbeiten machen mich unruhig, ich suche die Abwechslung. Ich hoffe, heuer oder nächstes Jahr im Bereich Selfpublishing eine Erzählung anbieten zu können, die mir persönlich sehr am Herzen liegt.

Kommen wir zum Lektorat – wie ist dieses dritte Standbein entstanden?

Im Prinzip war es der Hinweis eines guten Freundes, der mich fragte, warum ich das nicht auch anbiete. Die Analyse von eingereichten Schreibproben bei meinen Schreibcamps gehe ja in eine sehr ähnliche Richtung. Dieser gute Freund hatte recht.

Wie ist der Ablauf?

Ich finde mich grad in die professionellen Abläufe ein und muss feststellen, dass auch hier die individuelle Betreuung ganz, ganz wichtig ist. Schablonenhafte Bearbeitung von Texten ist nicht das, was ich als Vision vor Augen habe. Ich muss wissen, wie mein »Kunde« tickt, was er braucht, was er mit seinem Manuskript vor hat.

Ich mache auf Wunsch ein Probelektorat über einige Seiten und sage ihm, was er von mir erwarten kann und wie mein preislicher Gestaltungsspielraum ist. Mag sein, dass es darum geht, ein bereits fertiges Buch durchzuarbeiten. Oder darum, ein Plotgutachten abzuliefern. Oder darum eine 50seitige Leseprobe so intensiv zu überarbeiten, dass der Kunde daraus seine Lehren ziehen und sie auf den Rest des Manuskripts übertragen kann. Oder darum, die Problemzonen in einem Text zu lokalisieren und mit meinem Gegenüber nach Lösungen zu suchen …

Wie gesagt: Ich möchte jedermann das geben, was er braucht. 

Gibt es bei deinem Lektorat Genrebegrenzungen?

Nein, die sehe ich eigentlich nicht. Ich hab mich selbst schon in so ziemlich jedem Genre herumgetrieben. Und bei den Schreibcamps gibt’s sowieso alles.

Mir fällt grad auf, dass ich es noch nie mit einem Western-Autor zu tun hatte. Darüber würde ich mich mal freuen!

Wer ist deine Zielgruppe?

Jedermann zwischen 18 und 108. Schreiben ist doch so was Schönes und im Leben von so vielen Leuten unendlich wichtig. Das klingt so fürchterlich abgedroschen, ich weiß – aber ich hab nun mal Spaß dran, in die Universen anderer Menschen vorzudringen. 

Ich drück die die Daumen, dass du mit der Arbeit nicht nachkommst.

Seufz, danke. So ist es eh jetzt schon. 

Fünf Fragen (und eine Zusatzfrage) an PR-Autor Michael MArcus thurner

Auch diese Woche stellt sich PR-Autor Michael Marcus Thurner den Fragen von Roman Schleifer. Dieses Mal zu Band 3003.

Michael, dein Band 3003 ist so lang geworden, dass die LKS, der Glossar und die Rißzeichnung gestrichen werden musste. Für jene Fans, die die RZ vermissen: Erklär ihnen doch, was Osmund Solemani mit derTransregressiven Spannungsregel meint.

Das würde ich Dir ja gerne beantworten, aber Solemani hat es nicht geschafft, mir das autorengerecht zu erklären.

Was die Länge des Romans betrifft: meine Schuld. Ich hab es einfach nicht geschafft, die Handlung ausreichend zu verknappen. 

In deinem Band hat Perry Rhodan Angst davor, dass sich Bully und er entfremdet haben können. Dazu passt Hartmut Kaspers Aussage von München, dass PERRY RHODAN eine Geschichte über fünf Freunde ist. Jede dieser fünf Figuren hat seine bestimmte Rolle, aber manchmal können sich diese Rollen verschieben. Was kommt da auf Bully und Perry zu?

Ich bin ja schon ein bisschen weiter als die Leser mit dem, was ich weiß. Ich beschäftige mich grad mit diesem Thema. Jedenfalls mag ich das Spannungsfeld Bully/Rhodan sehr. Der Zeitsprung über 500 Jahre wirft da einige interessante Fragen auf. Das sind gar nicht so sehr Dinge, die die Expokraten vorgeben. Aber wie ist das, wenn einer der  beiden auf einmal fünfhundert Jahre mehr Erfahrung angesammelt hat? Wie groß ist da der Wissensvorsprung? Was hat Bully dazugelernt? Ist er jetzt der Reifere im Vergleich zu Perry – oder machen die paar Jahrhunderte angesichts der ungeheuren Lebensspanne der beiden eh nix mehr aus?

Es gibt auch noch Nebenaspekte, die nicht unmittelbar mit dem Verhältnis Perry/Bully zu tun haben, die ich aber auch für sehr interessant (und wichtig) halte: Wie klingt das Interkosmo für Perry in dieser neuen Zeit? – Sprachen entwickeln sich ja nun mal weiter. Wie ist das mit der Architektur? Mit der Weiterentwicklung von Haushaltsgeräten und Hauspositroniken? Sind Bedienungselemente in Raumschiffen  noch an derselben Stelle wie vor fünfhundert Jahren? – Der Vergleich hinkt ein wenig, aber versetz mal einen Menschen des Jahres 1519 in die Jetztzeit und unterhalte Dich mit ihm. Ihr werdet euch völlig fremd sein.

Die Serie PERRY RHODAN ist da leider ein wenig statisch. Veränderungen dieser Art können gar nicht richtig in die Serie einfließen, sonst hätten wir mit fast jedem Zyklus einen Erklärungsnotstand, was sich wieder alles weiterentwickelt hat. Aber ich halte es für wichtig, zumindest mal darüber nachzudenken und es beiläufig in den Romanen zu erwähnen. 

Ich glaube, ich habe noch nie so oft »Bauchgefühl« im Zusammenhang mit Perry Rhodan in einem Roman gelesen. Wie stark beeinflusst Perry Rhodan das Bauchgefühl im Vergleich zu seiner Erfahrung?

Rhodan besitzt natürlich immens viel Erfahrung. Dennoch ist ihm die Milchstraße ziemlich fremd geworden. Die oben angesprochenen Veränderungen, die stattgefunden haben müssen, erschweren es ihm natürlich, seine Erfahrungswerte einzusetzen. Die gefangenen Terraner in PERRY RHODAN 3003 leben darüber hinaus in einer Art Sektenumgebung. Ich glaube nicht, dass er sich da viel auf seine Erfahrungen verlassen kann. 

Ich gebe zu, dass ich dieses Bauchgefühl sehr oft im 3003er-Roman eingesetzt habe und damit womöglich nicht immer richtig gelegen bin. Das ist halt meine Interpretation von Perrys Verhalten. 

Bei dem Dialog Gag »Ich bin Pau.« – »Ich bin der Duke. Recht so?« habe ich laut aufgelacht. Wie war das bei dir, als du es geschrieben hat?

Ganz ehrlich? – Das war nicht ich, das war der Lektor. 

In 3003 reflektieren die Figuren über die Unsterblichkeit. Du wirst in vier Jahren sechzig. Wie gehst du mit dem altern um?

Ich bin übrigens froh drüber, daß es keine Zellaktivatoren gibt. Sie würden das Leben auf eine gewisse Weise entwerten. 

Es ist eigentlich so, wie ich’s befürchtet habe: Der Fünfziger war für mich überhaupt kein Problem, aber der Sechziger bringt mich ganz schön ins Grübeln. Das ist schon verdammt nah am offiziellen Pensions- bzw. Rentenalter dran. Ich spür das Alter auch allmählich in den Knochen. Mehr als vierzig Jahre Sport/Fußball einerseits und nicht immer der gesündeste Lebenswandel  andererseits hinterlassen einige Spuren. Ich werd mich damit arrangieren müssen, dass mir manche Dinge nimmer so locker von der Hand gehen wie früher. So wie jeder Mensch halt. Aber es ist halt nicht leicht.

Eine Zusatzfrage habe ich noch: Deine Kurzgeschichte zu den Dunklen Jahrhunderten »Die Leben des Blaise O’Donnell« handelt von einem der Figuren von Band 3003. Was erwartet den Leser dort? Wie ergänzt es den 3003er?

Ich hab mich riesig gefreut, als ich das Exposé von Christoph Dittert bekommen habe. Es erlaubte mir, eine der Figuren näher zu charakterisieren, die in Band 3003 ja eigentlich eine Hauptrolle spielte. Ich musste sie aus Platzgründen im Hintergrund halten, seufz.  Ich durfte also ein wenig darüber schreiben, was mit den Wesen geschah, die von den Gemeni im 2900er-Zyklus mit Zellaktivatoren bedacht worden waren.
Was macht die Unsterblichkeit aus einem Menschen? Führt sie zu Tristesse, zu Monotonie, zu einem langen Leben voller Abenteuer – oder der Ängste?
Würde jemand, der weiß, dass er nun eine doppelte oder gar dreifache Lebensfrist hat, sich zu Hause einsperren, so dass ihm nur ja kein körperlicher Schaden zugefügt werden kann?
Würde er langfristiger planen oder sind wir Menschen, genetisch bedingt, gar nicht dazu in der Lage?
Ich hatte im Kurzroman »Die Leben des Blaise O’Donnell« die Gelegenheit, drei Unsterbliche zu beschreiben. Jeder von ihnen hatte einen geringfügig anderen Zugang zu diesem Thema. Das Individuelle wollte ich in meinem Text ein wenig herausstreichen. Auch deswegen, weil bei den uns bekannten Unsterblichen eine ziemliche Einigkeit herrscht.
Perry Rhodan, Bully & Co. sehen die moralische Verpflichtung, ihr Wissen und ihre Tatkraft uneigennützig der Menschheit zur Verfügung zu stellen. Sie sind nun mal Heldenfiguren. Aber ich denke, dass in der Realität Egoismus und Individuailität eine wesentlich prominentere Rolle spielen würden – und das wollte ich in dem Kurzroman ein bissl herausarbeiten.

Michael, danke für die Antworten und deine Zeit.

Corona Magazine 02/2019

Haarscharf auf den letzten Februartag erschien die Ausgabe 02/2019 des zweimonatlich erscheinenden Corona Magazines, das als PDF und E-Book auf http://corona-magazin.de/ und den gängigen Plattformen heruntergeladen werden kann. Das ehrenamtlich betriebene Fanzine ist kostenlos.

Die Ausgabe enthält ein lesenswertes Interview mit Andreas Eschbach, in dem der Autor zu seinem Werdegang, zu »NSA« und zu seinem aktuellen, am 27.02.2019 bei Fischer Tor erschienenen Hardcover »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« Auskunft gibt.

Die regelmäßige PERRY RHODAN-Kolumne titelt in einer Anspielung auf früheres Verschwinden Terras »Der Fall Mythos«, widmet sich aber vor allem dem Zyklusabschluss. Der Überblick über Band 3000 bis 3007 vermeidet Spoiler.

Auch der Veranstaltung zu Band 3000 im Literaturhaus München ist ein bebilderter Artikel gewidmet.

PERRY RHODAN-Autor Uwe Anton bespricht ebenso kenntnisreich wie witzig »Conans ewige Schlachten«, wobei er die zeichnerische Gestaltung von Held und Gefährtin zu gesellschaftlichen Strömungen der jeweiligen Jahre und Länder in Verbindung setzt.

Als Top-Thema der Ausgabe rangiert »Orville vs. Discovery — Wer hat den längsten … Überlichtantrieb?« als einer der Artikel, die Thorsten Walch beigesteuert hat. Und er ist nur einer von mehreren Vollblut-Trekkies unter den Corona-Redakteuren …

Wie immer gibt es jede Menge Neues aus den Bereichen Literatur und Comics, von DVD, Blu-ray & Netflix sowie Perlen der Filmgeschichte, Artikel über Soundtracks, Hörbücher & Hörspiele, Games on- & offline sowie VR, den Subspace Link — Neues aus dem All, Phantastisches Fandom — Projekte von Fans für Fans & Cons, und so weiter. Diese Ausgabe enthält gleich drei Kurzgeschichten.

Fünf Fragen an PR-Autor Michael Marcus Thurner

Die Interviewserie »Fünf Fragen an … « geht weiter mit Michael Marcus Thurner, dem Autor von Band 3002.

 

Michael, die PR-Serie hat Band 3000 erreicht – was bedeutet dieses Jubiläum für dich?

Viel Ehrfurcht vor den altvorderen Autorenkollegen und ein klein wenig Stolz, dass ich am Gesamtkunstwerk PERRY RHODAN mitarbeiten darf. 

Du hast seinerzeit Ronald Tekener gekillt – in Band 3002 hat sich der Siganese Sholotow Affatenga daran erinnert, dass er die vorgebliche Wiedererweckung Ronalds Tekeners auf Lepso untersucht hat.
Auf einer Skala von Null bis Zehn – wie diebisch freust du dich über den Hoffnungsschimmer der Leser?

Ein Hoffnungsschimmer?
Oje, das wollte ich nicht. Wirklich nicht. 🙂 

Ich lass das jetzt mal so stehen. Pralinen mit allen möglichen Geschmacksrichtungen sind in deinem Roman sehr präsent – wie hast du dafür recherchiert? Und welche wäre deine Lieblingspraline? Und welche hätte Perry Rhodan Tenga aufs Grab legen sollen?

In dem Fall war keine Recherche notwendig. Und da ich Tenga recht gut kenne, weiß ich, dass er entsetzt wäre, würde ihm jemand eine Praline aufs Grab legen. Was für eine Verschwendung!

Auf deiner Homepage (http://www.mmthurner.at) gibt es einen Bericht über deine Arbeit an Band 3002. Du schreibst, dass du dir Ladhonen ganz anders visualisiert hast, als er letztendlich auf dem Titelbild gelandet ist. Wie hast du dir Ladhonen vorgestellt?

Ich hatte kein deutliches Bild von den Ladhonen vor Augen, sondern bloß eine Art Gefühl für sie.  Und das stimmt halt nicht mit der Ladhonen-Interpretation von Arndt Drechsler überein. Das ist auch völlig normal. Arndt sieht nicht, was ich sehe – und umgekehrt.

Wie geht es in Band 3003 – Triumvirat der Ewigen weiter? Was dürfen wir erwarten?

Ernsthaft? Das soll ich Dir jetzt verraten? 
3002/3003 bilden ja keinen Doppelband im klassischen Sinne. Anders gesagt: Ich durfte zwei Einzelromane hintereinander schreiben. Also geht es in 3003 an einem ganz anderen Schauplatz mit einer ganz anderen Dramaturgie weiter. Es geht in dieser frühen Phase des Zyklus ja auch darum, die Milchstraße neu zu »erklären«. Stammleser und Neuleser sollen das Perryversum, seine geänderten Bedingungen, seine neuen Figuren fühlen und begreifen. Und natürlich geht es darum, die Handlung ein kleines Stückchen weiter zu bringen. Also wird man ein wenig mehr über Zemina Paath erfahren. 

Michael, danke für deine Zeit.

Fünf Fragen an PR-Autor Oliver Fröhlich

Mit Band 3001 startet die Interviewserie »Fünf Fragen an …«, die nach jedem Heft des aktuellen Zyklus erscheinen soll. Oliver Fröhlich, Autor von Band 3001, stellte sich den Fragen von Roman Schleifer.

 

Oliver, was bedeutet es für dich, dass die RHODAN-Serie Band 3000 erreicht hat?

Ehrlich gesagt finde ich die Zahl 3000 irgendwie surreal. Einerseits eine schlichte Nummer, die andeutet: »Ja, diese Serie gibt es schon ein Stück lang.« Wenn man die Zahl aber hinterfragt, kommt man ins Staunen. 3000 Wochen? Fast 60 Jahre? Eine Serie, die es gibt, seit mein Vater 35 Jahre jünger war, als ich es jetzt bin? Und das Woche für Woche? Irre! Ich habe vor einigen Tagen Band 3000 und 3001 jemandem geschenkt, der langsam auf die 30 zugeht. Er hat von Rhodan wohl schon mal gehört, die Serie aber bisher nie bewusst zur Kenntnis genommen. Als ich ihm die Romane gegeben habe, sind seine Augen groß geworden. »3000 schon?«, hat er gefragt. In dem Augenblick ist mir klar geworden, wie ich Rhodan wahrgenommen habe, selbst zu einer Zeit, in der ich die Serie noch nicht gelesen habe (geschweige denn dafür geschrieben). Sie war etwas, das es »schon immer gab«. Seit meiner frühesten Erinnerung an Schreibwarenhändler, Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen lagen da diese bunten Heftchen in den Regalen. Und egal, was in den Jahrzehnten meines Lebens geschah, während modischem Wagemut in den Achtzigern, während Neuer Deutscher Welle, während erster Liebe und erstem Herzschmerz, während Bundeswehrzeit, Ausbildung, dem Sammeln erster Berufserfahrung, während weltpolitischen Krisen, Kriegen irgendwo auf der Welt, wechselnden Regierungen und was noch alles – stets lagen diese bunten Heftchen in den Kiosken. Wie ein ewige Konstante, ein Anker, der einen glauben macht, dass sich manche Dinge trotz allem Wandel in der Welt eben doch nie ändern. Wie die Tagesschau um 20 Uhr, Fußball oder Coca Cola und wie alle anderen Dinge, von denen man weiß, dass es sie keineswegs »schon immer« gibt, die sich aber so anfühlen.

Und dann auch noch die Ehre zu haben, bei dieser ewigen Konstante ein bisschen mitspielen zu dürfen, das ist schon … wow! Wie gesagt: ein bisschen surreal.

Band 3000 ist aufgrund der Nummer ein Einstiegsband, für Neu- wie für Altleser. Wie groß war der Druck, den Anschlussband 3001 zu schreiben? Und wie bist du damit umgegangen?

Dass ich den Band schreiben darf, wusste ich ja schon lange, ehe Band 3000 oder ein Expo für Band 3001 vorlag. Während dieser Zeit fand ich es ein wenig einschüchternd, denn mir war bewusst, dass der erste Band nach dem großen Jubiläum ein wenig undankbar ist. Denn während der Jubiläumsband neue und ehemalige Leser anlockt, muss der Roman danach, die neu oder wieder Hinzugekommenen halten. Er darf also nicht so kompliziert ausfallen, dass er die Neuleser verschreckt, aber auch nicht so einfach, dass er Altleser unterfordert. Als es dann aber mit dem Schreiben losging, habe ich versucht, mich davon zu befreien, um nicht zu verkrampfen. Damit wäre keinem geholfen. Ab diesem Moment war es also ein Roman wie jeder andere.

Du hast die Gedanken einiger Besatzungsmitglieder eingebaut, wie sie mit dem Verlust von 500 Jahren umgehen. Was wären deine Gedanken, wenn du 500 Jahre „verloren“ hättest?

Sie wären ein Mittelding aus allen Gedanken, die ich im Roman geschildert habe. Warum? Na ja, schließlich habe ich diese Zwischenszenen geschrieben – und mich vorher immer gefragt: »Wie erginge es dir selbst?« Da eine solche Situation aber eine wäre, die man ohnehin nicht ändern kann, würde ich es wohl am ehesten mit denen halten, die nicht darauf schauen, was sie verloren, sondern was sie gewonnen haben. Besondere Aufmerksamkeit verdient meines Erachtens die Aussage von Muntu Ninasoma. Denn stell dir mal vor: 500 Jahre! Das wären rund 26.000 Wochen. Perry Rhodan würde also geradewegs auf Band 30.000 zumarschieren. Wie sollte man all die Romane innerhalb eines Lebens nachlesen können?

Der Siganese, Major Affatengo, hat eine Schwäche für Pralinen. Welche ist seine Lieblingspraline. 

Das hat er mir noch nicht verraten. Ich vermute aber, dass er keine Lieblingspraline hat, denn dass würde ja bedeuten, dass er alle anderen Pralinen weniger mag. Das ist etwas, was er den armen Dingern nie antun würde.

Der Zyklus ist zwei Hefte jung: Was kommt da auf uns zu?  Gib uns doch bitte einen Ausblick!

Schwierig. Würde ich schon alles erzählen, was ich weiß (und das ist gar nicht soooo viel), müsstet ihr die folgenden Bände ja nicht mehr lesen. Band 3000 hinterlässt viele offene Fragen.

Was ist mit der Erde geschehen? Wie kann es sein, dass sich niemand mehr an sie erinnert? Wo ist sie überhaupt?
Haben die Cairaner etwas damit zu tun oder kamen sie erst später? Welche Rolle spielt Zemina Path? Was hat es mit ihrem Koffer auf sich?

Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass Perry Rhodan Antworten auf all diese Fragen haben möchte – und sie wohl auch bekommen wird. Allerdings ist er bedächtig genug (Atlan würde wohl sagen: zögerlich), um nicht blind vorzupreschen. Er muss sich also zunächst einen Überblick verschaffen, wie sich die Lage in der Milchstraße verändert hat.

Wird er viel Bekanntes antreffen? Oder mehr Neues? Wie hat sich die Technik verändert? Haben sich neue Völker etabliert?

Ich glaube, ihm steht eine spannende Reise bevor.
Das ist dir zu vage?
Du willst es genauer wissen?

Dann habe ich eine gute Nachricht für dich: Woche für Woche wird Perry neue Eindrücke sammeln, neue Informationen bekommen und so das Puzzle langsam zusammensetzen. Am besten ist es, du verfolgst ihn auf seinem Weg.

Oliver, danke für die Antworten und deine Zeit. Nächste Woche stellt sich Michael Marcus Thurner meinen Fragen zu Heft 3002.

Die Perry Rhodan Online Gemeinschaft