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Fragen an Michael Marcus Thurner zu Band 3016

In Band 3016 von Michael Marcus Thurner trifft Perry Rhodan auf seinen alten Weggefährten Icho Tolot. Michael erzählt im Interview,  von einem der typischen RHODAN-Problemen und wie eines der tiefgreifendsten Problemen der Jetzt-Zeit in seinen Roman eingeflossen ist.

 

Nachdem in den Heften 3013-3015 Perry Rhodan seinen ältesten Kumpel Reginald Bull wieder vertraut hat, säst du zu Beginn erneut Zweifel. Übertreibt ihr da nicht etwas?

Nun, ich denke, diese Zweifel sind durchaus berechtigt. Ich mag dieses Spiel mit den Unsicherheiten.

Bully gesteht, dass er auf Perry wütend war, weil er sich vor 500 Jahren im Stich gelassen fühlte.
Äh … Perry ist ja ausgezogen, um den Weltenbrand zu beenden und Bully musste doch annehmen, dass Perry samt der Besatzung der RAS TSCHUBAI bei dieser Rettungsmission gestorben ist. Wie kann er da denken, dass Perry ihn im Stich gelassen hat?

Antwort 1:  Man kann sich sehr wohl im Stich gelassen fühlen, bloß, weil jemand nicht da ist. Das mag ungerecht sein und ein rein subjektives Gefühl – aber so ist es nun mal.

Antwort 2:  Was weiß Bully denn eigentlich noch? Sind seine Erinnerungen real? Weißt Du nach 30 Jahren, aus welchem Grund Du Dich dazumals mit Deiner großen Liebe zerstritten hattest, kannst Du diesen Erinnerungen denn auch trauen?
In der heutigen Medienlandschaft wird mehr denn je bewiesen, was die Realität wert ist: nämlich gar nix. Objektive Informationen werden von Spin-Doktoren so umgedeutet, wie sie gerade gebraucht werden.
Wir befinden uns im Perryversum in einer Zeit, in der Daten sowie Nachrichten galaxisweit und nachhaltig zerstört wurden. Was sind da die Erinnerungen eines Menschen denn noch wert?

In 3014 erfahren wir, dass Perry schnarcht, in 3016 beschwert sich Bully, dass Perry wie immer unpünktlich ist. Wird das der Zyklus der großen Enthüllungen?

Grad diese kleinen Dinge machen eine Persönlichkeit interessant. Ein idealisierter Rhodan, völlig frei von Makel, der wäre schrecklich langweilig.

Ich war erstaunt, dass Bully Schnupfen hat. Schnupfenviren müssten für seinen ZAC doch kein Problem sein?

Da hast du offenbar was falsch verstanden. Bully ist wegen des Wiedersehens von Perry, Tolot und ihm gerührt und hat feuchte Augen sowie eine rinnende Nase. Um das in seiner brummeligen Art nicht zugeben zu müssen, redet er sich auf einen Schnupfen aus. Jeder der drei Beteiligten weiß natürlich, dass eine Erkrankung unmöglich ist.

In seiner Parlamentsrede verspricht Perry, dass alle Terraner eines Tages wieder auf ihren Heimatplaneten zurückkehren werden.
Bis auf die Unsterblichen ist keiner der Lebenden auf Terra geboren. Zusätzlich gibt es diese sechsdimensionale Strahlung, die mehr oder weniger verhindert, dass man an Terra überhaupt denkt. Wie groß ist das Interesse dieser »Terraner« auf einen ihnen fremden Planeten »zurückzukehren«?

Ich denke mir, dass dieses Interesse von allen Entscheidungsträgern auf Rudyn hochgehalten wird. Ich möchte nicht von Hurra-Patriotismus sprechen, aber die Erinnerung auf die Ur-Heimat wird sicherlich hochgehalten werden.


Michael Marcus Thurner am Austria Con 2016
Copyright. Martin Steiner

Zitat Icho Tolot. »Manche von uns sind der Meinung, dass es ein Segen für die Milchstraße wäre, wenn wir ausstürben.«
Seit du damals Ronald Tekener ermordest hast, bin ich bei deinen Romanen immer vorsichtig, ob auch alle meine Lieblingsfiguren überleben. Das ist jetzt nicht euer ernst, dass ihr vielleicht die Haluter austilgt.

Es gibt bekannterweise die fünf Säulenheiligen in der Serie: Perry Rhodan, Reginald Bull, Gucky, Icho Tolot, Atlan. Denen darf nix geschehen.
Sagt die Redaktion. Ich bin anderer Meinung. 

Zitat Perry Rhodan. »Wo immer ich hinkomme, sterben Wesen.«
Ich finde das Wort »Wesen« sehr unpersönlich. Braucht er bei all den Toten diesen Abstand, um nicht in Schuldgefühlen zu ertränken?

Nein, das ist eines dieser typischen PERRY-Probleme beim Schreiben. Das mit den Begrifflichkeiten ist manchmal recht kompliziert. Sag ich »Terraner« oder »Menschen«, ist es falsch bzw. einschränkend. Sag ich »Geschöpfe«, klingt es total abgehoben. Ich bin mit »Wesen« auch nicht zufrieden, aber es trifft den Kern der Sache wohl noch am besten.

Thosen Musay, der tragische Held der Story ist auf der Suche nach der Ahnenhaube, einer Art Wikipedia auf Familienbasis. Wäre das etwas für dich? Würdest du gern wissen, was deine Vorfahren gedacht haben?

Es wäre natürlich interessant. Ich beschäftige mich grad ein bißl mit Genealogie. Da kommt eine Sammlung von alten Informationen zusammen (die vermutlich nicht ganz korrekt ist). Sie zeichnet ein bestimmtes Bild von der Vergangenheit, sagt aber nix über die Menschen selbst aus, die früher gelebt haben.

Eben dieser Musay ist sich während des ganzen Romans unsicher, was Realität ist und was nicht. Wenn man sich auf der Welt so umsieht, geht es dir da manchmal auch so?

Ich hab es weiter oben eh schon gesagt: Es ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit und wird uns in Zukunft in noch viel tiefgreifender Form beschäftigen, als es heute schon der Fall ist. Die Manipulationen von Nachrichten sind erschreckend weitreichend und sorgen für Unsicherheiten in bisher ungekanntem Ausmaß. Unsichere Menschen sind offen für alle möglichen »alternative facts«. Weil die Wahrheit manchmal einfach nur langweilig ist und wir lieber eine gute, spannende Geschichte schätzen, die uns von Verschwörungstheoretikern, Predigern, Politikern etc. frei Haus geliefert wird. 

Am Ende taucht ein neuer Bösewicht auf, den ich noch nicht zuordnen kann. Wann erfahren wir mehr von ihm? Und gehört er zu einer neuen, dem Leser bislang noch unbekannten Macht?

Du meinst Saessbekker? – Nun, lass Dich überrraschen. 

In Band 3004 stammte ein witziger Dialog vom Lektor. Was hat der Lektor diesmal hinein lektoriert? 

Ich lese mir die lektorierten Romane nur dann durch, wenn die Zeit dazu da ist. In letzter Zeit war das eher selten der Fall. Ich weiß es also nicht. 

In deinem Blog hast du Hintergrundgedanken zum Roman, unter anderem auch zum Titelbild von Dirk Schulz, das du als große Kunst bezeichnet hast. Wann wäre für dich einer deiner Romane große Kunst?

Darüber zerbreche ich mir wirklich nicht den Kopf. Ich kann die Werke anderer Künstler beurteilen und sagen, was mir gefällt und was mich besonders anspricht. Aber das, was ich selbst schreib, das sollen andere Leute beurteilen und einschätzen

Danke für deine Zeit.

Homepage Michael Marcus Thurner: http://www.mmthurner.at/

 

 

 

 

Acht Fragen an Leo Lukas zu Band 3015

Leo Lukas bringt mit seinem Roman »Raptus Terrae« Licht ins Dunkel zum Raub der Erde und des Mondes. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er unter anderem, ob er wie Bull seine Tochter samt Frau hätte ziehen lassen und welche Schwierigkeiten er bei der Umsetzung des Expos meistern musste.

Leo, mit Band 3015 schreibst du den ersten Schlüsselroman des Zyklus. Was war das schwierigste bei der Umsetzung des Expos?

Das Schwierigste, und zugleich meine »Spezial-Herausforderung« bei diesem Band, waren die vielen Erzählebenen. Einmal erzählt Bull, dass ihm Ganud erzählt hat, dass ihm Shinae erzählt hat, dass ihr Ezenzer erzählt hat … Ich glaube, du weißt, was ich meine. All die Infos so zu verteilen, dass das nicht langweilig oder vollkommen unübersichtlich wird, hat mich ganz schön viel Planung gekostet.

Hättest du gern einen Doppelroman daraus gemacht, um die Zeit rund um den Raptus dramaturgischer zu schildern?

Ja und nein. Ja, weil ich dann mehr hätte »zeigen« können. Nein, weil ich mich dazu noch wesentlich mehr und intensiver mit den Exposé-Autoren hätte austauschen müssen, als das ohnehin passiert ist. Ich hätte noch unzählige weitere Details abchecken müssen, um auszuschließen, dass ich durch meine Ausschmückungen unabsichtlich etwas postuliere, das im Widerspruch zur Gesamtplanung steht.

Im Forum wird mehrfach der alte Grundsatz »show, don’t tell« eingemahnt …

Durchaus zu Recht, einerseits. Andererseits ist auch diese Regel dazu da, gebrochen zu werden … Ich halte dagegen, dass ich das Gespräch der beiden uralten Freunde in den Mittelpunkt stellen wollte, und mir außerdem wichtig war, Bullys subjektive Sicht hervorzuheben. Das wäre auch mit Rückblende-Kapiteln in »Ich-Form« gegangen; aber die ist für mich so stark mit Atlan verknüpft, dass ich Sorge hatte, zu sehr in dessen Erzählstil zu verfallen.

Zitat. »Du wirst staunen, was alles möglich war.«
Wieso kommt mir als Östereicher dieser Satz so bekannt vor …?

Ich habe nicht die geringste Ahnung.

Hulio kämpft mit seiner Abschlussarbeit »Quintadim-Topologie nach Nemo Partijan«, ihm schwirrt regelrecht der Kopf. Ich bin verwundert, gibt es doch Hypnoschulungen.

Ich verstehe das so, dass man zwar die Fakten, Formeln etc. quasi im Schlaf eingepflanzt bekommt. Verstehen lernen muss man das Ganze aber trotzdem weitgehend selber, schon gar bei einer so schwierigen Thematik.

Hulios Mutter deutet an, dass sein biologischer Vater ein Hohes Tier war. Wird das noch aufgeklärt?

(singt:) „Eventuell, e-ven-tu-ell …“

Vor dem Raptus tauchte ein DREYER-Sonde aus der Zukunft auf. Könnten Terra und Luna nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit versetzt worden sein?

Siehe vorige Antwort.

Reginald Bull hat sich für Terra und gegen seine Tochter entschieden. Ja, er weiß sie in Sicherheit, hätte sie aber sicher auch gern weiter im Leben begleitet. Du bist selbst Vater dreier Kinder – wie hättest du dich an seiner Stelle entschieden?

Ich bin sehr froh, nicht vor eine derartige Entscheidung gestellt zu werden. Aber an seiner Stelle hätte ich, glaube ich, letztendlich ebenfalls so gehandelt wie Bull.

Leo, danke für deine Zeit.

 

 

 

Acht Fragen an Michelle Stern zu ihrem Band 3014

Mit Band 3014 liefert Michelle Stern ihren zweiten Roman zum Zyklus ab. Im Interview mit Roman Schleifer verrät sie unter anderem, ob die Cairaner der wirkliche Gegenspieler der Terraner sind und wie sie mit den Postings im Galaktischen Forum umgeht.

Michelle, bei dir spitzt sich die Lage rund um die Kopfgeldjäger Dancer und Schlafner zu. Ich stelle mir die Frage, mit welcher Technologie sie den Schirm der THORA geknackt haben. Wieso wurde diese Technologie ausgerechnet von den Kopfgejägern  und nicht zB von den Cairanern angewendet?

Wie genau diese Technologie funktioniert, wüsste ich auch gern, um ein Patent anzumelden. Man kann davon ausgehen, dass es eben nicht rein Dancer und Schlafner waren, die hier gewirkt haben. Es ging ja ein Angriff auf die RAS TSCHUBAI voraus. Die spannendere Frage ist eher, wer stellt hier wem welche Technologie zur Verfügung? Wer arbeitet wie zusammen?

Zu deiner Frage, warum die Cairaner ihre Technologie nichtanwenden, habe ich eine Gegenfrage: Warum wenden die Länder dieser Erde – glücklicherweise –  nicht all ihre Mittel an, wenn sie etwas vom anderen wollen und ein Interessenkonflikt vorliegt? Die Cairaner und die Liga Freier Galaktiker sind nicht im offenen Krieg. Offensichtlich wollen sie diesen momentan auch nicht.

Aluna Meghendi ist bereits Sicherheitschefin auf dem Flaggschiff der LFG – zeitgleich denkt sie daran, dass es ein phatastisches Aushängeschild ihrer Karriere ist, sollte sie Dancer und Schlafner fangen. Was ist für sie die nächste Karrierestufe?

Zum Beispiel Sicherheitschefin der LFG – allerdings gibt es da sicher noch die eine oder andere Zwischenstufe. 

Rhodan ist von Bullys Selbstvorwürfen überrascht, dass Bully den Raub der Erde nicht verhindert konnte. Wie kann Perry mit seiner Lebenserfahrung das im Vorfeld nicht zumindest andenken und stattdessen fürchten, dass Bully negativ verändert sein wird?

Möglicherweise habe ich das ein wenig verkürzt dargestellt. Es ist ja immer die Frage wieviel Raum ich mir in einem Roman für eine Charakterdarstellung lasse. Sicher hat Perry da Bedenken, und er hat auch einiges befürchtet und erwartet – ich dachte, das wäre auch schon in anderen Romanen genügend thematisiert worden und wollte hier nicht zu ausufernd darauf eingehen. Was – wie ich finde – dennoch überraschen kann, ist ein Reginald Bull, der weniger Tatkraft ausstrahlt als sonst. Auch wenn Perry sich all diese Gedanken gemacht hat, ist für ihn doch kaum Zeit vergangen, und er hofft natürlich dem alten Freund gegenüberzustehen, der sich nun einmal gerade durch Tatkraft auszeichnet, wenn auch nicht immer für Optimismus.

Der TARA-Psi hat mich überrascht. Erzähl uns mehr über ihn.

Ha! Nein. Der kommt, soweit ich weiß, noch im einen oder anderen Roman vor. Er darf ruhig ein wenig rätselhaft bleiben. 

Bully berichtet davon, dass ihn diese Situation überfordert, denn meist hatten die Terraner einen eindeutigen Feind, eine klare Front, die Freund und Feind trennt. Wir sind bei Hefte 3014 – wann kommt der Feind?

Womöglich ist er längst da. Es geht ja gerade darum, dass es eben nicht so schwarzweiß zu sehen ist. Was genau hinter allem steckt, wird sich wohl nach und nach erschließen.

Bully meint, die Cairaner wirken nicht wie Siedler, Zerstörer oder Herrscher, um der Macht allein willen. Sie räumen eher Hindernisse aus dem Weg. Sind die Cairaner vielleicht gar keine Feinde?

Eben das ist eine Frage. Trotzdem will Perry natürlich wissen, was mit der Erde samt Homer G. Adams geschehen ist. Wie hängt das alles zusammen?

Zitat aus 3014: »Was würde passieren, wenn du einfach akzeptierst, dass du eben nicht weißt, was als Nächstes passiert? Dass du keine Kontrolle hast und auch keine brauchst? Ich sage es dir. Du würdest frei werden! «
Diesen Satz könntest du auch an manche User im Galaktischen Forum adressiert haben. Liest du das Forum? Wie gehst du mit den kritischen Stimmen dort um?

Ich lese nur selten im Forum, nehme es mir immer mal wieder vor und tue es dann doch nicht. Wenn da konstruktive Kritik steht, nehme ich sie ernst. Wenn jemand sich in seinen persönlichen Werturteilen suhlen will, um sich als besonders intellektuell oder sonst etwas darzustellen, dann lasse ich ihn sich suhlen. Das betrifft mich nicht wirklich und meine Romane auch nicht. Das nehme ich nicht persönlich.

Der obige Satz steht fast genauso im Buch »Letting go« von Christopher Curtis, einem Sensei achter Dan im Ki-Aikido, bei dem ich gerade auf drei Wochenend-Seminaren war. Ich denke, der gilt für jeden Menschen, egal ob Forum oder nicht. Wir wollen die Dinge gern kontrollieren – und verlieren deshalb unsere Natürlichkeit und Stabilität. Es ist vollkommen Okay nicht zu wissen, was als nächstes passiert. Gerade im »Kampf« – wenn dich jemand angreift, kannst du das nicht wissen. Aber auch im Alltag meinst du oft nur, dass du es weißt. Du läufst dann auf Autopilot, gehst gar nicht wirklich mit der Situation um und dem, was ist. Dadurch verschenken wir viele Möglichkeiten – und büßen Freiheit ein.

Zitat aus 3014: »Was half es, im Kampf schon die Faust zur Abwehr zu heben, wenn ein Fußtritt gegen das Schienbein kam. Man musste auf das reagieren, was war, nicht auf das, was man sich vorstellte. Je mehr man das Jezt annahm, umso leichter wurde das.«
Michelle, wie hilft dir die Philosophie deines Kampfsports im Leben und beim Schreiben.

Ich habe das Wort »Kampf« oben in Anführungszeichen geschrieben, weil ich keinen Kampfsport mehr mache. Ki-Aikido ist nicht das Aikido, das viele im Kopf haben, wenn sie das Wort hören. Es geht gar nicht um Kampf. Daran muss ich mich noch selbst immer wieder erinnern, denn ich komme aus der Kampkunst und setze noch immer zu viel Kraft und Anspannung ein – was aus der Welt der Beurteilungen und Vorurteile kommt. Wenn ich einen Mann wie dich auf der Matte vor mir sehe, denke ich möglicherweise, da wäre ein Hindernis – das ist aber gar nicht so. Das Hindernis ist in meinem Kopf. Wenn ich das wegräume, können wir ganz entspannt zusammen bewegen, und ich brauch dich nicht anders berühren, wie ich ein Baby halten oder dir als Freund die Hand geben würde.

Zu deiner Frage: Sie hilft mir mehr und mehr Freiheitsgrade zu entdecken. Zu erkennen, was natürlich, was wesentlich ist und was nicht. Früher habe ich mich in schwierigen Situationen oft zurückgezogen. Das mache ich heute nicht mehr. Das Leben will jetzt gelebt werden.

Michelle, danke für deine Zeit.

 

PRFZ-Newsletter 29 erschienen

PRFZ-Newsletter 29, erste Seite

Liza Grimm, Lucy Guth, Bernd Perplies plaudern über ihre Werke im Perryversum (»Wenn ich das preisgebe, stehen morgen vermutlich Klaus Frick und Icho Tolot bei mir vor der Tür – und es wird kein Höflichkeitsbesuch sein.«)

Sabine Kropp, Uschi Zietsch aka Susan Schwartz und Klaus N. Frick schwelgen dagegen in der Vergangenheit: über die Arbeit hinter den Kulissen, einen Freund und Kollegen und über die Anfänge der PRFZ. Die STELLARIS hat den 500-Jahre-Sprung ebenfalls gut überstanden. Wie es weitergeht, berichtet Olaf Brill.

Auch die Fans kommen nicht zu kurz. Während Michael Mühlehner zu Recht stolz auf seine Buchveröffentlichung als FanEd 21 ist, sorgen andere für nettes Beisammensein auf dem Gut-Con (der TCE) und dem JahresCon des Atlan Club Deutschlands.

Christina Hacker ist wie immer mit ihrer Kolumne »Neulich im NEOversum« am Start und Martin Ingenhoven macht Lust auf einen neuen Podcast zu eben jenem NEOversum.

Auf die Interviewreihe Roman Schleifers zu jedem neuen Band der Erstauflage seit Band 3000 kann man nicht oft genug hinweisen.

Der Newsletter erscheint alle zwei Monate und wird (digital) kostenlos per E-Mail an alle Abonnent*innen versandt. Auf der Website der PERRY RHODAN FanZentrale können sich Interessierte zum Newsletter anmelden.

Voraussetzung für den kostenlosen Erhalt ist eine Mitgliedschaft in der PRFZ. Informationen dazu gibt es auf der Website der PRFZ.

Zehn Fragen an Uwe Anton zu Band 3013

Uwe Anton schreibt mit Band 3013 seinen zweiten Roman für den Zyklus. Im Interview verrät er Roman Schleifer unter anderem, wie die Autoren die Spannung im Zyklus halten wollen und ob Icho Tolot noch ein Haluter ist.

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»Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und zitterte heftig.«

Band 3013 beginnt mit dieser Reaktion von Perry Rhodan, als er endlich Reginald Bull gegenübersteht. In den vergangenen Heften hat Perry regelrecht Panik geschoben, dass Bully sich in den fünfhundert Jahren negativ verändert hat. Wieso traut er seinem ältesten Gefährten so etwas überhaupt zu? Und wieso hat er das Gefühl am Ende des Heftes immer noch?

Reginald Bull hat bekanntlich einen Zellaktivator chaotarchischer Herstellung, und niemand weiß, was diese kleinen Dinger mit ihrem Träger so anstellen. Fünfhundert Jahre sind eine lange Zeit, um etwas anzustellen. Allerdings interpretierst du hier falsch. Nach fünfhundert Jahren verliert Perry ganz einfach vor Freude/Spannung/Erwartung ein wenig die Kontrolle, als er seinem ältesten Freund gegenübersteht. Du hast diese Erfahrung doch bestimmt auch schon mal bei einer Begegnung nach fünfhundert Jahren gemacht, Roman!

Nach elf Romanen mit Einzelabenteuern und einem Band mit einer Lebensgeschichte werden viele Leser deinen Band 3013 als ersten Schlüsselroman werten. Endlich erfährt man etwas über die Vergangenheit. Was war für dich bei der Vorbereitung neben dem Treffen zwischen Bully und Perry der zentrale Punkt im Expo?

Die Aufhellung der Vergangenheit in homöopathischen Dosen.

Cecelia Mulholland, die Mutter von Buatier Mulholland, dem Chef der Station Gongolis, hat bei dir einen Kurzaufritt. So wie Rhodan rätsle ich noch immer nach dem Beweggrund und der Beziehung … Klär mich auf!

Also, Roman, es gibt Blumen und Bienen. Und die Bienen fliegen zu den Blumen und … Ach, das meinst du wohl anders. Na schön: Das hättest du wohl gern. Das bleibt natürlich späteren Bänden vorbehalten.

Geflachse vor den Panels, Rüdiger Schäfer und Uwe Anton

Terra wurde vor 400 Jahren geraubt … viele sprechen von einem Mythos, selbst die Terraner. Wieso nennen sich die Menschen Terraner, wenn es gar kein Terra mehr gibt, sie selbst nicht daran glauben und seit Jahrhunderten woanders geboren werden?

Weil die Macht der Gewohnheit genauso stark ist wie jene Macht, die in einem anderen Universum in dem jungen Luke Skywalker wohnt.

Icho Tolot ist nun offizieller Bürger der LFG, sonst hätte er nicht als Bewacher fungieren können. Sind die Menschen im 5. Jahrtausend immer noch so kleinkariert bürokratisch? Und sehen die halutischen Gesetze eine Doppelstaatsbürgerschaft vor?

Manche Dinge ändern sich nie. Etwa die Bürokratie, die sich selbst erhalten muss, oder das gute Wiener Schnitzel. Was den zweiten Teil der Frage betrifft, werde ich mich bei der nächsten Autorenkonferenz bei Prof. Dr. Sankt Spekulatius erkundigen, unserem Experten für alle Fragen der Gesetzgebung der Haluter und Asporcos, den wir bei Bedarf immer aus Hallstatt-Dachstein im Salzkammergut einfliegen lassen.

Vetris Molaud, die Akonen und ein paar andere Völker arbeiten zusammen. Der äußere Feind, die Cairaner hat also die Milchstraße mal wieder geeint. Brauchen die Milchstraßenbewohner den äußeren Feind wirklich immer für »inneren Frieden«?

Das war schon in einem kleinen gallischen Dorf so, in dem z.B. Fischhändler Verleihnix und Schmied Automatix ihre Zwistigkeiten über die Frische der anrüchigen Ware des Fischhändlers sofort vergessen, wenn die Römer anrücken.

Durch die Anspielung im Roman auf das Dorf Scheernsting sehe ich, dass du den Eschbach gelesen hast. Wie fandest du ihn?

Nach kurzem Suchen auf der Seite eines weltweit tätigen Internet-Händlers. Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Lektüre lohnt sich wirklich.

Was mich irritiert: Rhodan trägt seit Band 3011 von Dancer und Schlafner ein Nanoimplantat im Körper – müsste er das nicht schleunigst loswerden wollen? Wieso wird das nicht erwähnt?

Weil Rhodan in Band 3013 einfach zu viel um die Ohren hat, um auch nur einmal an dieses Ding zu denken.

Du erwähnst Palatschinken, und dass es ein Restaurant geben sollte, in dem nur Palatschinken serviert werden, in Hunderten von Variationen, mit verschiedenen Marmeladen oder einfach nur braunem Zucker. Ich sehe schon, ein Wienbesuch ist fällig. Wann darf ich dich in Wien zur Palatschinkenkuchl entführen?

Wenn es nach mir ginge, sobald du von deiner Reise aus Ägypten zurück bist. Dem Foto nach, das du mir geschickt hast, wandelst du offenbar erfolgreich auf den Spuren der Loower auf ihrer Suche nach Laires Auge …

Aber leider muss ich dann sowohl nach Osnabrück als auch einen RHODAN-Doppelband schreiben. Das besagte Restaurant hat mich natürlich zu dieser Erwähnung inspiriert.

Rhodans Ansprache an Bord der THORA verrät den Verlauf des Zyklus … können wir uns jetzt eigentlich die Hefte sparen, denn eines Tages werdet ihr die Erde wiedersehen und dann auch ins Solsystem zurücktransferieren. Wie halten die Autoren im Zyklus die Spannung aufrecht, obwohl jedem Leser das Ende klar ist?

Das ist das Geheimnis unseres Erfolges, das wir natürlich niemandem verraten. Nicht einmal im Palatschinkenkuchl nach dem Genuss drei verschiedener Palatschinken-Variationen!

Fünfzehn Fragen an Liza Grimm zu Band 3012

Liza Grimm liefert mit Band 3012 »Totenschiff« ihren ersten Gastroman für PERRY RHODAN ab. Im Interview verrät sie Roman Schleifer unter anderen, ob sie heldenhaft ist und wie sie an den Band herangegangen ist.



Jennifer, Band 3012 »Das Totenschiff« ist dein erster Beitrag zur PERRY RHODAN-Serie. Wie groß war dein Respekt bei dieser unglaublichen Anzahl an Heften? Wie bist du an die Aufgabe herangegangen?

Mein Respekt war unglaublich groß. Für PERRY RHODAN schreiben zu dürfen, fühlte sich an wie ein Ritterschlag. Als Klaus mich damals fragte, habe ich ihn sehr ungläubig angeschaut. Irgendwie fühlte es sich sehr unwirklich an – und das tut es immer noch! Aber um ehrlich zu sein ging ich sehr unbedarft an die Aufgabe heran. Das Exposé lag ja vor.

Wie war es für dich nach einem Fremdexpo zu schreiben?

Neu und sehr nervenaufreibend. In meiner Naivität habe ich es mir sehr leicht vorgestellt, denn ich dachte, dass ja alles schon angelegt ist und ich nur ausformulieren müsste. Aber die Charaktere exakt nach Vorgabe handeln zu lassen, war für mich eine große Herausforderung, denn es bedeutete, dass ich ihre Motivation an die Geschichte anpassen musste. Normalerweise formt bei meinen anderen Projekten die Geschichte die Charaktere. Hier war es umgekehrt – und die Geschichte war schon vorgegeben.

Hand aufs Herz: Wie viele RHODAN-Romane hast du im Vorfeld gelesen?

Knapp unter 10, wenn ich ehrlich bin (aber es war ein ganz dicker Silberband dabei!). Da ich als Lektorin arbeite, ist private Lesezeit bei mir sehr knapp – oder besser gesagt: eigentlich nicht vorhanden.

Wie hast du dich vorbereitet? Hast du viel in der Serienhistorie recherchiert?

Nachdem ich das Exposé bekommen habe, waren die Figuren für mich der Knackpunkt. Ich hatte vorab darum gebeten, einen Handlungsstrang ohne Perry Rhodan zu bekommen, denn an ihn hätte ich mich niemals herangewagt. Band 3012 kann auch eigenständig gelesen werden: er erzählt die tragische Geschichte eines Geschwisterpaares. Aber dadurch, dass der Roman sich fast ausschließlich um Odin und Diva drehte, waren sie für mich essentiell. Ich habe sehr viel über Vorgeschichten und Motivationen von Kopfgeldjägern in anderen Büchern, aber auch in Videospielen und Filmen recherchiert.

Bei der Recherche zur Serie selbst war Perrypedia mein bester Freund! Aber ich habe auch die Rezensionen und Leseeindrücke im Forum zu Band 3000 – 3005 (glaube ich…Ich bin mir nicht mehr sicher, wie viele damals erschienen waren) gelesen. Für PERRY RHODAN zu schreiben bedeutete für mich, einer gigantischen Geschichte mit einer tollen Fangemeinde etwas hinzufügen zu können – aber ich wollte, dass diese Fangemeinde mit meinem Roman zufrieden ist.

Welche Figur hat dich beim Lesen des Expos am meisten angesprochen?

Spontan am meisten angesprochen hat mich tatsächlich Diva. Der Konflikt, immer Nummer 2 zu sein, war im Exposé nicht konkret angelegt, aber als ich den Handlungsrahmen las, war mir klar, dass sie diesen Konflikt von mir bekommen würde.

Was war das schwierigste für dich an diesem Gastroman?

Ich dachte, dass das Exposé recht streng sein würde, was Erzählstruktur und Inhalt angeht, aber dem war nicht so. In meinem Fall bekam ich zwar sehr viele Seiten mit Informationen, aber es blieb mir überlassen, welchen Perspektiventräger ich wähle, welche Dinge ich ausformuliere und welche kurz zusammenfasse. Theoretisch hätte ich also aus der Sicht einer Fraßmatte schreiben können.

Gastromane sind bei PERRY RHODAN auch immer ein Blick von außen – um KNF zu zitieren. Was ist dein Blick auf die PR-Serie?

Bei meiner ersten Berührung fühlte ich mich von der gewaltigen Menge erschlagen. Mittlerweile weiß ich, dass es verschiedene Zyklen und sogar Mini-Serien gibt. Für mich war PERRY RHODAN immer der Inbegriff für deutsche Science Fiction-Literatur.

Diva und Odin sind eigentlich zwei tragische Helden. Freust du dich als Autorin über solche Helden?

Sehr! Ich bin kein Freund von Charakteren, die inhärent böse sind. Für mich brauchen Figuren immer eine nachvollziehbare Hintergrundgeschichte. So eine Geschichte zu schreiben, macht enorm viel Spaß!

Wie bewertest du die moralische Komponente von Divas und Odins Leben? Sie hätten keine Kopfgeldjäger werden müssen, hätten auch ihr Leben opfern können …
Was sagst du zu ihrer Rechtfertigung, dass sie nur Kriminelle beseitigen?

Hätten sie wirklich ihr Leben opfern sollen?
Wenn man bedenkt, wie sie aufgewachsen sind, war Heldentum nie eine wirkliche Option für sie. Sie wurden schon als Kinder der Mutter entrissen und haben keine Gute Nacht-Geschichten über Heldentum erzählt bekommen. Auf ihrem Planeten gab es keine Akte der Nächstenliebe, die sie irgendwie hätten inspirieren können. Natürlich hätten sie so angelegt werden können, dass sie von selbst auf die Idee kommen, sich zu opfern – aber das wäre nach ihrer Kindheit, in der sie nur ums Überleben kämpften, sehr unglaubwürdig gewesen. Sie selbst sehen sich nicht als böse, sondern sind der Meinung, für das Richtige zu kämpfen: sie wollen jenen helfen, die in ähnlichen Situationen stecken, wie sie selbst. Aber vor allem wollen sie überleben.

Am Ende werden sie zu dem, was sie anfangs hassen. Besteht in den  nächsten Bänden noch die Chance auf Läuterung?

Leider kenne ich die Exposés zu den Folgebänden nicht… Aber ich würde nicht sagen, dass sie zu dem werden, was sie hassen. Sie haben eine falsche Entscheidung getroffen. Spannend wird, wie sie mit den Konsequenzen umgehen.

Hast du durch den Gastroman Blut geleckt? Kannst du dir vorstellen, regelmäßig für RHODAN zu schreiben?

Wenn es die Zeit erlaubt würde ich das wahnsinnig gerne. Die Zusammenarbeit mit dem Team war toll und ich bin sehr stolz auf das Ergebnis. Jetzt hoffe ich nur, dass die LeserInnen ebenfalls zufrieden mit mir sind.

Eine Autorin, nämlich du, hat mal gesagt: »Jeder von uns kann heldenhaft sein und das ist doch eigentlich das, woran uns Geschichten immer wieder erinnern.«
Wann warst du zuletzt heldenhaft und in welchem Bereich?

Ich finde es wirklich witzig, dass dieses Zitat nun auch irgendwie zu meinem PERRY-Roman passt. Als würde Heldentum sich durch all meine Geschichten ziehen. Vielleicht hätte man die Geschichte von Odin und Diva auch so erzählen können, dass sie nicht als tragische Helden erscheinen… Aber dann hätte man dieses Projekt wohl nicht mir geben dürfen.
Die Frage ist, wie man »heldenhaft« definiert. Für mich ist Heldentum ein Akt der Selbstlosigkeit, den man selbst nicht einmal wirklich mitbekommt… deshalb hoffe ich einfach, dass ich meinen Freunden und meiner Familie gegenüber regelmäßig heldenhaft bin.

Wann ist ein Buch für dich ein gutes Buch? 

Wenn es etwas beim Lesen bewegt. Und damit meine ich nicht unbedingt große philosophische Erkenntnisse oder lebensverändernde Botschaften. Stunden voller Staunen und Lesefreude reichen, um ein Buch zu einem guten Buch zu machen. Wenn ich es weglege und mir denke: dabei habe ich etwas gefühlt.


Dein aktuelles Buch ist » Die Helden von Midgard«, ein Fantasy-Roman bei Knaur. Warum muss man es gelesen haben?
Ich beschäftige mich in dem Roman mit der Frage, wann ein Held ein Held ist. Wer also Helden mag und nordischen Göttern nicht abgeneigt ist, könnte viel Freude mit meinem Buch haben.

Was sind deine nächsten Projekte? 
Aktuell überarbeite ich ein Romanprojekt und arbeite das Exposé für ein anderes aus. Ich hoffe, dass 2020 zwei Bücher von mir auf den Markt kommen – aber das steht noch nicht fest, deshalb nehme ich alle gedrückten Daumen, die ich kriegen kann!

Danke für deine Zeit.

Homepage von Liza Grimm alias Jennifer Jäger samt Leseprobe von »Die Götter von Asgard« : http://jennifer-jaeger.com/

Liza Grimm auf Facebook: https://www.facebook.com/LizaGrimm/

Fünf Fragen an Verena Themsen zu Band 3011

Mit Band 3011 entführt uns Verena Themsen in das »Habitat der Träume«. Im Interview will Roman Schleifer unter anderem von ihr wissen, wofür sie kämpft und ob 3013 ein Schlüsselroman wird.

Verena, das Perryversum zeichnet sich bei 3011 Heften durch eine enorme Datenfülle aus. Wie behältst du als Physikerin vom Dienst und Datenrechercherin den Überblick?

Durch ein brauchbares Gedächtnis, eine Unmenge gut sortierter Dateien und neuerdings ein Confluence-Wiki, das aber noch im Aufbau begriffen ist. Das ist etwas anderes als eine Wikipedia, mehr auf Zusammenarbeit an Texten und saubere Dokumentenablage ausgelegt und nicht so sehr ein Lexikon.

Bis jetzt gab es im Bereich Technik in diesem Zyklus schon ein paar interessante Neuerungen. Gibt uns einen Ausblick – was dürfen wir noch erwarten?

Nicht so viel, wie man nach 500 Jahren vielleicht denken würde. Es gab eben den einen oder anderen Hemmschuh auf dem Weg; Posizid und Datenflut sind dawohl der wichtigste Aspekt, aber auch ständige Unruhen und Umwälzungen tragen nicht zu einem guten Klima für die Forschung bei.

Du koordinierst auch die Risszeichner – der Zyklus ist noch jung, was kommt in Punkte Schiffen auf uns zu?

Risszeichnungen sind ja nicht nur Schiffe, auch wenn sie meist den Großteil der Objekte ausmachen. Wir haben aber zum Beispiel auch das Habitat Gongolis als Risszeichnung, um das es in PR 3011 ja geht. Aber natürlich wird es auch weiter Schiffe geben, und natürlich auch die bereits angekündigte THORA – die braucht allerdings noch ein wenig Zeit.

Konzentrierst du dich bei deiner Hintergrundarbeit eher auf Kosmologie oder auf Raumschiffstechnik?

Ich konzentriere mich auf alles, was benötigt wird.

Zum Roman selbst. Ich darf zitieren: »Jeder Kampf muss einem Ziel dienen, einem Vorankommen: entweder dem persönlichen, das ist das niederste Ziel. Oder dem des eigenen Khasurn, der eigenen Familie, das ist das nächsthöhere Ziel. Das allerhöchste Ziel aber ist, seine Kämpfe zugunsten des Vorankommens jener Gemeinschaft zu wählen, ohne die weder die Person noch die Familie Bedeutung hätte: des eigenen Volkes, dessen Kultur und Werten.«
Wofür würdest du privat kämpfen?

Für die Anerkennung des Wertes von Diversität und Heterogenität. Und ich würde nicht nur, ich tue.

Tenga und Yaradua erinnern mich in deinem Roman an Lemy Danger und Melbar Kasom. Was können wir in dieser Hinsicht in den weiteren Romanen erwarten? Apropos Tenga: Der Siganese ergrünt in deinem Roman. Ich überlege gerade, wie das geht, wo er doch eine grüne Hautfarbe hat …

Er wird dunkler grün. Wir haben mit zartrosa auch einen Rotton als Grundfarbe der Haut, der intensiviert wird, wenn wir erröten. Der Begriff ist allerdings ohnehin nicht auf meinem Mist gewachsen, er ist so alt wie die Siganesen in der Serie.

Im Kampf verwendet ein Naat eine Axt, die wieder zu ihm zurückkommt. War das eine Anspielung auf THOR?

Nicht, dass ich wüsste. Es ist einfach praktisch, wenn eine Waffe zurückkehrt. Darum mag ich Bumerangs, und auch Mjöllnir.

In deinem Band 3011 ist es endlich so weit: Perry trifft auf Bully. In 3012 schwenkt die Handlung von ihnen weg, um 3013 zu ihnen zurück zu kehren. Wird 3013 durch das Treffen von Bully und Perry zum ersten Schlüsselroman des Zyklus?

Kommt darauf an, was man unter einem Schlüsselroman versteht. PR 3013 ist ein Roman, der einiges an Wissen vermittelt, weil Rhodan zum ersten Mal jemanden hat, dem er offen Fragen zu stellen wagt. Aber das tun die Folgeromane ebenfalls.

Was müsste deiner Meinung nach passieren, dass Perry seinem ältesten Kumpel die Freundschaft aufkündigt?

Schätze, er müsste aus echter Überzeugung zum Massenmörder werden. Was nicht passieren wird.

Verena, danke für deine Zeit.

Corona Magazine 04/2019

Aus dem Inhalt der im kostenlosen Download erhältlichen Ausgabe 4/2019 (die Website hat auch das PDF):
• Top-Thema: Escape Games – auf dem Weg zum Holodeck?
• Interviews mit Rüdiger Schäfer (PERRY RHODAN NEO) und Damon Whitehead

• Kolumne zur PERRY RHODAN Erstauflage von Alexandra Trinley
• Comic-Kolumne von Uwe Anton: Verbrecher sind ein abergläubiges, feiges Pack: Batman – 80 Jahre und 25 Milliarden Dollar

• George R. R. Martin vor „Game of Thrones“, von Hermann Ritter • Games on- & offline sowie VR, u.a. von Bernd Perplies

• Kurzgeschichte des Monats, diesmal von Regina Schleheck
• Alle News rund um Star Trek: Rezensionen, Kolumne, News, Schauspielerportrait
• Kinorezensionen: Captain Marvel, Avengers: Endgame u. v. m.
• Neu auf DVD, Blu-ray & Netflix sowie Perlen der Filmgeschichte
• Neues & Rezensionen aus dem Bereich Literatur
• Subspace Link — Neues aus dem All
• Phantastisches Fandom — Projekte von Fans für Fans & Cons
… und vieles mehr!

Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt. Bis zu unserer Jubiläumsausgabe 300 im Mai 2014 veröffentlichten wir das Corona Magazine in Form eines E-Mail-Anhangs im HTML-Format, seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt publizieren wir im zeitgemäßen E-Book-Gewand. Zur Lektüre ist nun folglich ein E-Book-kompatibles Anzeigegerät (Amazon Kindle, Tolino, iPhone/iPad, Android Smartphone/Tablet), bzw. eine entsprechende Software auf dem heimischen Computer (z. B. Calibre) erforderlich.

Con Osnabrück: Interview mit Herbert Kessel

Vom 25. bis 26. Mai 2019 finden in Osnabrück die 3. PERRY RHODAN-Tage statt, der Con der PERRY RHODAN-Fanzentrale. Herbert Kessel einer  der Organisatoren gibt eine Vorschau auf den Con.

Infos und das Programm findet sich http://prtag.prfz.de/home.html

Infos zur offiziellen PR-Fanzentrale: http://www.prfz.de

 

Herbert, wie viele Leute sind im Hintergrund aktiv?

Wir sind zu acht.

Wie habt ihr euch aufgeteilt? Wer macht was?

Jeder macht das was sie/ er am besten kann. So ist Christina (Hacker) für die Kommunikation z. B. zur PERRY RHODAN-Redaktion oder zur Presse zuständig, unterstützt das Orga Team aber auch beim Verfassen von Texten, wie dem Progress Report. Nils (Hirseland) organisiert u.a. die Technik vor Ort im Haus der Jugend mit dem Techniker des Hauses, sorgt für den Con Opener, für Fotos und macht die Online Berichterstattung. Uwe (Burkhardt) organisiert alles rund um Kasse, Anmeldungen und Verteilung der Contüten. Rainer (Giesecke) und Rolf (Kiessling) sorgen mit Nils dafür, dass die 3. Perry Rhodan Tage Osnabrück 2019 auf unseren Internetseiten immer einen aktuellen Platz finden. Peter (Scharle) nutzt seine vielfältigen Kontakte und wirbt bei Autoren und Zeichnern für unseren dritten PRFZ Con. Außerdem sorgt er mit Nils dafür, dass die geplante Versteigerung reibungslos und hoffentlich erfolgreich verläuft. Andre ist für das Conbuch verantwortlich. Ich übernahm die Programmzusammenstellung, natürlich in Absprache mit dem gesamten Orgateam. Zusammen mit Andre  koordinieren wir beide den Con.

Du hast ja schon die zwei vorherigen Cons organsiert – welche Lehren daraus hast du bei Con Nr. 3 umgesetzt?

Aufgrund der immer größeren Beliebtheit der PERRY RHODAN Tage und der damit immer umfangreicher werdenden Arbeit, war es wichtig, die Aufgaben auf noch mehr Schultern als bisher zu verteilen und noch mehr Helfer für die Contage zu suchen. Da sind wir auf einem gutem Weg, haben aber noch Luft nach oben.

Was dürfen wir vom Con erwarten?

Mehr als wir bisher bieten konnten. Die Programmvorschläge sind so umfangreich, vielfältig und spannend, dass wir den Besucher fast Nonstop Highlights aus dem PERRY RHODAN und PERRY RHODAN-NEO Universum anbieten können. Ich empfehle deshalb allen Fans, die uns in Osnabrück besuchen wollen, sich Zeit für beide Tage zu nehmen.

Wer sind die Ehrengäste?

Bisher fest zugesagt haben die PERRY RHODAN  und PERRY RHODAN NEO Autoren Uwe Anton, Arndt Ellmer,  Verena Themsen, Wim Vandemaan, Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm.  Das trifft auch auf den STELLARIS Expose Redakteur Olaf Brill zu. Ein große Ehre ist es für uns, dass der Bestsellerautor Andreas Brandhorst sich Zeit nimmt. Ganz besonders freut uns, dass neben dem Marketingchef der PERRY RHODAN-Redaktion und PRFZ-Ehrenmitglied Klaus Bollhöfener auch der Chefredakteur der PR- Redaktion Klaus N. Frick sich die Zeit nimmt, in Osnabrück mit dabei zu sein. Stolz sind wir auch, dass der bekannte PR-Zeichner Alfred Kelsner wieder sein Werke präsentieren wird.

Hinzu kommen noch viele Fanaktive. Diese alle aufzuführen, würde meines Erachtens den Rahmen des Interviews sprengen. Auch ist die Auflistung der Ehrengäste eine Momentaufnahme.  Es könnten noch mehr dazukommen.

Am Con wird es ja auch eine Weltpremiere geben ..

Ja, wie schon erwähnt besucht uns Bestseller-Autor Andreas Brandhorst. Er präsentiert  vor Ort u.a sein neues Buch und plaudert eine Stunde über seinen Gastroman PR 3005 und seine nächsten Projekte. Dank deiner Hilfe, Roman, erfahren wir vom Autor aus erster Hand Details seines wenige Tage nach dem Con erscheinenden Buch »Eklipse« .

Was kostet der Eintritt?

Im Rahmen des Vorverkaufs bis 30.04.2019 für beide Tage 22,00 € (PRFZ-Mitglieder 14,00 €), Samstag 17,00 € (PRFZ-Mitglieder 12,00 €) und Sonntag 11,00 € (PRFZ-Mitglieder 9,00 €). Danach können Eintrittskarten nur noch an der Tageskasse erworben werden.

PRFZ-Mitglieder können also sehr viel Geld sparen, um an den 3. Perry Rhodan Tagen Osnabrück teilzunehmen. Es lohnt sich also auch dafür, vorher noch Mitglied zu werden.

Wird es ein Conbuch geben?

Ja.

Anlässlich PR-NEO 200, der am 17.05.2019 erscheint, hat Rüdiger Schäfer den Osnabrücker Con zum offiziellen NEO-Weltcon ausgerufen. Was dürfen wir da erwarten?

Auch ich bin gespannt, was Rüdiger mit uns vorhat.. Der von ihm gewünschte Programmteil »Menschen unter fremden Sternen – PERRY RHODAN NEO 200 und darüber hinaus!« klingt sehr verlockend.

Rüdiger Schäfer plant ja einen besonderen Abendprogrammpunkt – was kannst du uns dazu verraten?

Es ist eine weitere Premiere. Aber auch da werde ich mich, wie alle Besucher, wieder von Rüdiger überraschen lassen. Aber »Saturday Night Live – ein bunter Abend mit Gästen«, so die bisher einzige Information, lässt entspannte abendliche Unterhaltung nach dem anstrengenden Contag erwarten.

Es wird wieder eine Versteigerung geben – welche Schätze bringt ihr unter die Leute?

Was ich gehört habe, nimmst du die von Michael Marcus Thurner signierten Hefte 3002, 3003 und seinen Band 1 der Dunkelwelten-Trilogie »Schwarze Saat« mit. Auch in deinem Gepäck ist der von Leo Lukas signierte Band 3009 und der japanische Sonderband zu PR Band 2000.  Und das sind nur einige Highlights …

Das hört sich alles sehr interessant an. Klingt, als würde es wieder  ein lässiger Con werden. Freue mich darauf. Herbert, danke für deine Zeit.

Neun Fragen an Susan Schwartz

In Band 3010 führt Susan Schwartz aka Uschi Zietsch den Leser durch Perry Rhodans Augen durch die Station Gongolis. Im Interview verrät sie unter anderem was passieren müsste, dass Perry Rhodan seinen ältesten Kumpel tötet und wie Clark Darlton  Leserreaktionen zum Zyklusbeginn kommentiert hat.

Uschi, in Band 3008 hattest du Atlan als Haupthelden, in Band 3010 Rhodan. Wenn du die Wahl hättest – bei wem würdest du eher dahinschmelzen (unter der Annahme, dass du solo wärst)?

Atlan natürlich. Der ist viel lockerer als Perry und kann besser einen draufmachen. (Ich nehme an, du redest nur von einer Affäre – denn als Lebenspartner will ich beide nicht.) Und er hat natürlich die viel interessanteren Anekdoten und Geschichten auf Lager und kann sich tolle romantische Abenteuer ausdenken. Eine Stippvisite in die Jenzeitigen Lande zum Beispiel, um einem alten Kumpel hallo zu sagen und dich ihm vorzustellen. 😉

Perry denkt in deinem Band (wie in den Vorbänden) über Bully chaotarchische Prägung des ZACs nach, befürchtet eine Beeinflussung und verwirft den Gedanken wieder. Wird Perry langsam paranoid?

Nein, das ist schließlich ein nicht zu unterschätzender Faktor. Bully kann sich in den vergangenen 500 Jahren komplett zum bösen Diktator gewandelt haben. Perry weiß überhaupt nicht, wem er begegnet – und diese Unsicherheit ist schlimmer, als wenn er zum ersten Mal mit einem Fremden zusammentreffen würde. Immerhin ist Bully sein ältester und am meisten nahestehender Freund. Ich hätte auch gehörig Manschetten vor dieser Wiederbegegnung.
Man könnte Perry vielleicht vorwerfen, dass er Bull gegenüber misstrauischer ist als gegenüber Zemina Paath – aber in diesem Fall hat er auch mehr Anlass dazu. Bei Paath greift die Unschuldsvermutung, bei Bull hingegen weiß er, über welche herausragenden Fähigkeiten sein Freund verfügt, die zum Guten wie zum Bösen enorme Wirkung haben können.

Angenommen, der chaotarische ZAC wirkt sich negativ aus – was müsste passieren, dass Perry seinen ältesten Kumpel tötet?

Ein zweiter Weltenbrand und absolut überhaupt kein anderer Ausweg und keinerlei Wahl mehr an einem Punkt, wo nur noch einer von beiden überleben kann (oder keiner).
 

In Band 3008 war der Tod eines Einsatzmitglieds vom Expo-Team vorgegeben. In Band 3010 stirbt nun einer der Bösen. War auch das vorgegeben? Und dürfen wir in diesem Zyklus in jedem deiner Hefte mit mindestens einen Toten rechnen?

Zu deiner letzten Frage: Jep. Gibt weiterhin Tote. 😉
Zu 3010: Ja, das war so nach Expo geplant. Die Figur, die es trifft, war allerdings frei gestaltbar. Ich hätte die Figur eventuell nicht umgebracht, aber die damit verbundenen Gemeinheiten haben sich so schön angeboten, da konnte ich nicht widerstehen. Es ist ja kein Zwang, ich hab im vergangenen Zyklus einen Terraner mal nicht wie vorgesehen umgebracht, weil er mir leid getan hat. Und ich ihn für die Schlussszene gebraucht habe, damit ich keine unnötige zusätzliche Figur als Stichwortgeber einführen musste.

Rhodan denkt in deinem Band an Murphys Law (»Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen.«) und stimmt dem zu. Eigentlich dürfte er dann nicht mal mit der STARDUST auf dem Mond gelandet sein ..

Ja, das ist natürlich anhand seiner weit über 3000 Jahre Erfahrung eine ordentliche Portion Selbstironie. Er kann sich ja vorstellen, dass wieder alles schiefgehen wird, weil es meistens so kommt, es interessiert ihn aber nicht – denn wenn er nur wegen dieser Befürchtung klein beigäbe, wäre er in der Tat gar nicht erst zum Mond geflogen.
Er war damals »Risikopilot« und genau das ist es, was ihn innerlich antreibt und ihm gefällt – das Risiko. Es ist neben seinem übergroßen Verantwortungsbewusstsein sein grundlegender Charakterzug, sich unüberwindlich scheinenden Widrigkeiten und Konflikten zu stellen und sie zu bewältigen. Obwohl er sich so spröde und verantwortungsbewusst gibt – was verständlich ist bei der Aufgabe, die er hat – ist er im Grunde seines Herzens immer noch ein Abenteurer und voller Neugier, das Unbekannte zu ergründen, und begeisterungsfähig.

Perry denkt in 3010 »Die Menschen schienen immer wieder dieselbe Lektionen lernen zu müssen.«
Was ist die Lektion, die Rhodan in 3500 Jahren gelernt hat?

Diese Lektion wird erst dann abgeschlossen und gelernt sein, wenn er die Kaffeemaschine abschaltet, das Licht löscht und die Tür zum Universum für immer hinter sich schließt.
Bis dahin befindet er sich fortwährend im Lernprozess der Lektion. Er bewältigt lediglich winzige Teilschritte, in denen er erkennen muss, dass nichts so ist wie es scheint und dass er sich selbst – seinen positiven Grundsätzen – treu bleiben muss.
 

Tenga fragt sich, wie oft Perry durch seine Fähigkeit des Sofortumschaltens schon in kritische Situationen geraten war. Was war deiner Meinung nach die kosmopolitisch schlimmste Situation, in der sich Perry hineinmanövriert hat?

So etwas wie der Weltenbrand, für den er – ob gewollt, bewusst oder nicht, spielt keine Rolle – die Mitverantwortung trägt, ist meiner Ansicht nach kaum noch zu toppen. Aber wer weiß!

Ragnu möchte seiner Frau einen angemessenen Lebensstil bieten. Was denkst du, erwartet im 6. Jahrtausend die durchschnittliche Frau von einem  Männern?

Ich glaube nicht, dass es angesichts der vielen Völker und vielen unterschiedlichen Lebensweisen so etwas wie einen Durchschnitt gibt, und vor allem gibt es ja das für uns typische Rollenverhalten, dass der Mann der Familienversorger ist, nicht mehr. Zuletzt hatte sich auf Terra niemand Sorgen um sein Auskommen machen müssen, es gab eine Grundsicherung, mit der es sich angenehm leben ließ, und den Rest musste man sich eben erarbeiten. Ragnu hat einfach immer nur illusorisch gelebt. Obwohl seine Frau gearbeitet hat, war er der Ansicht, sie mit Wohlstand und Geschenken überhäufen zu müssen, um sie halten zu können, weil er sich für viel zu unzulänglich hielt. Auf Gongolis gibt es so etwas wie eine Grundsicherung nicht, da muss man arbeiten für sein Auskommen, und wer das nicht schafft, wird rausgeschmissen oder landet in den düsteren Gegenden. Es ist zwar wohl nicht schwer, einen gewissen Standard zu erreichen und zu halten, denn es gibt viele Arbeitsplätze, die eigentlich von Positroniken oder Robotern übernommen werden könnten. Aber dann gäbe es auf der Station nur einige wenige Privilegierte, und das ist ja nicht das Ziel des Habitats.

Der Zyklus ist jetzt zehn Hefte alt … ein paar Lesern geht es im Galaktischen Forum zu langsam. Was entgegnest du ihnen?

Ich glaube, das ist immer bei einem neuen Zyklusstart der Fall. Bei dem stets kosmischen Finale eines Zyklus, in dem sich entwicklungstechnisch gesehen die Ereignisse immer überschlagen und ordentlich »aufgeräumt« werden muss, fällt man als Leser mit einem neuen Zyklusstart, der bei 0 beginnt, immer erst mal ernüchtert zu Boden.
Weil das neue Geheimnis sich aufbauen muss und nicht sofort wieder enthüllt wird, dabei haben wir in den ersten zehn Bänden schon jede Menge Verstrickungen und Fäden.
Manche Leser wollen, dass es genauso temperamentvoll weitergeht wie es aufgehört hat, aber es geht eben auf einem anderen Niveau weiter.
In all den 27 Jahren habe ich es eigentlich nie erlebt, dass von manchen nicht der »schlechteste Zyklus aller Zeiten« befürchtet wurde.
Und auch davor war es so, das hat mir sogar Walter Ernsting/Clark Darlton schon erzählt: »Wirst sehen, wenn es jetzt wieder losgeht, wird es der schlechteste Zyklus aller Zeiten sein. Das ist immer so. Damit müssen wir leben.«
Es ist ja nicht so, dass früher immer alles eitel Wonne war, es gab lediglich kein Internet, in dem man sich öffentlich austauschen konnte. Früher gab es nur wütende Leserbriefe und Drohungen an den Verlag. Die Fanzines hatten relativ betrachtet zu Internetforen und Social Medias eine winzige Reichweite, vor allem auch gemessen an den damaligen Heft-Auflagen. Und genauso wie damals ist es nicht der Großteil der Leser, die sich überhaupt zum Kundtun einer Meinung aufraffen, sondern es sind verhältnismäßig nur einige wenige.
Die Kollegen damals haben dasselbe gesagt, wie ich es heute sage: erst mal abwarten.