Acht Fragen an Leo Lukas zu Band 3015

Leo Lukas bringt mit seinem Roman »Raptus Terrae« Licht ins Dunkel zum Raub der Erde und des Mondes. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er unter anderem, ob er wie Bull seine Tochter samt Frau hätte ziehen lassen und welche Schwierigkeiten er bei der Umsetzung des Expos meistern musste.

Leo, mit Band 3015 schreibst du den ersten Schlüsselroman des Zyklus. Was war das schwierigste bei der Umsetzung des Expos?

Das Schwierigste, und zugleich meine »Spezial-Herausforderung« bei diesem Band, waren die vielen Erzählebenen. Einmal erzählt Bull, dass ihm Ganud erzählt hat, dass ihm Shinae erzählt hat, dass ihr Ezenzer erzählt hat … Ich glaube, du weißt, was ich meine. All die Infos so zu verteilen, dass das nicht langweilig oder vollkommen unübersichtlich wird, hat mich ganz schön viel Planung gekostet.

Hättest du gern einen Doppelroman daraus gemacht, um die Zeit rund um den Raptus dramaturgischer zu schildern?

Ja und nein. Ja, weil ich dann mehr hätte »zeigen« können. Nein, weil ich mich dazu noch wesentlich mehr und intensiver mit den Exposé-Autoren hätte austauschen müssen, als das ohnehin passiert ist. Ich hätte noch unzählige weitere Details abchecken müssen, um auszuschließen, dass ich durch meine Ausschmückungen unabsichtlich etwas postuliere, das im Widerspruch zur Gesamtplanung steht.

Im Forum wird mehrfach der alte Grundsatz »show, don’t tell« eingemahnt …

Durchaus zu Recht, einerseits. Andererseits ist auch diese Regel dazu da, gebrochen zu werden … Ich halte dagegen, dass ich das Gespräch der beiden uralten Freunde in den Mittelpunkt stellen wollte, und mir außerdem wichtig war, Bullys subjektive Sicht hervorzuheben. Das wäre auch mit Rückblende-Kapiteln in »Ich-Form« gegangen; aber die ist für mich so stark mit Atlan verknüpft, dass ich Sorge hatte, zu sehr in dessen Erzählstil zu verfallen.

Zitat. »Du wirst staunen, was alles möglich war.«
Wieso kommt mir als Östereicher dieser Satz so bekannt vor …?

Ich habe nicht die geringste Ahnung.

Hulio kämpft mit seiner Abschlussarbeit »Quintadim-Topologie nach Nemo Partijan«, ihm schwirrt regelrecht der Kopf. Ich bin verwundert, gibt es doch Hypnoschulungen.

Ich verstehe das so, dass man zwar die Fakten, Formeln etc. quasi im Schlaf eingepflanzt bekommt. Verstehen lernen muss man das Ganze aber trotzdem weitgehend selber, schon gar bei einer so schwierigen Thematik.

Hulios Mutter deutet an, dass sein biologischer Vater ein Hohes Tier war. Wird das noch aufgeklärt?

(singt:) „Eventuell, e-ven-tu-ell …“

Vor dem Raptus tauchte ein DREYER-Sonde aus der Zukunft auf. Könnten Terra und Luna nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit versetzt worden sein?

Siehe vorige Antwort.

Reginald Bull hat sich für Terra und gegen seine Tochter entschieden. Ja, er weiß sie in Sicherheit, hätte sie aber sicher auch gern weiter im Leben begleitet. Du bist selbst Vater dreier Kinder – wie hättest du dich an seiner Stelle entschieden?

Ich bin sehr froh, nicht vor eine derartige Entscheidung gestellt zu werden. Aber an seiner Stelle hätte ich, glaube ich, letztendlich ebenfalls so gehandelt wie Bull.

Leo, danke für deine Zeit.

 

 

 

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