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Fünfzehn Fragen an Christian Montillon zu Band 3051

Christian Montillon verrät im Interview mit Roman Schleifer, wer die Bände 3050 – 3053 wirklich hätte schreiben sollen und wie er Homer G. Adams neue Rolle sieht.

Christian, letztes Mal hast du beim Grund für den Vierteiler aus meiner Sicht etwas »herumgeeiert«. Magst du mir heute den wahren Grund verraten?

Also sowas! Ich habe doch nur deine Geld-Anmerkung genutzt, um auszuweichen. 🙂

Ursprünglich war es tatsächlich anders geplant. Der Vierteiler hätte eine Kooperation zwischen Oliver Fröhlich und mir werden sollen. Oli musste (was ihm wirklich schwergefallen ist) wegen unaufschiebbarer Verpflichtungen in seinem Hauptberuf recht kurzfristig abspringen. Genauer gesagt, so kurzfristig, dass wir beide schon etliche Mails gewechselt und uns Gedanken gemacht hatten. Von Oli stammt zum Beispiel die Idee, den ersten Roman mit einem Brief des Vergleichenden Historikers einzuleiten; die Figur stammt in den Grundzügen auch von ihm, wenn ich mich richtig erinnere, habe ich ihn dann zum »Vergleichenden« Historiker gemacht, weil ich vor vielen Jahren Vergleichende Literaturwissenschaft studiert hatte. Im Mailaustausch mit Oli habe ich auf seine Idee hin, die Vergangenheitsebene könnte doch ein Traum sein, die erste »Traumspiel«-Einleitung geschrieben und ihn gefragt, was er davon hält. Damit stand die Grundstruktur des Viererblocks.
Als Oli abspringen musste, stand kurz die Frage im Raum: »Was jetzt?«, und ich brachte den Vorschlag, es allein durchzuziehen.

Zitat: »Jeder Mensch ist wie ein Mond – er hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt.«
Welche dunkle Seite hast du? Und welche dunkle Seite hat Perry Rhodan uns noch nicht gezeigt?

Naja, das sind ja Seiten, die wir – siehe Zitat – niemandem zeigen. Also werde ich mich hüten, diejenige des armen Perry, der sich nicht wehren könnte, hier ans Licht zu zerren.

Zitat: »Kein Abenteurer, der an der Seite eines Helden – diesen Status muss man Rhodan zweifellos zugestehen – ins Unbekannte marschiert, am besten noch mit einer Waffe in der Hand.«
Wieso assoziiert ausgerechnet ein vergleichender Historiker wie Tergén, dass man Rhodan am besten mit der Waffe begleitet?

Das zeigt – auf recht interessante Weise, wie ich finde, mich freut’s, dass du dieses Zitat gebracht hast – das Bild, das Tergén aufgrund seiner historischen Studien von Rhodan gewonnen hat. Studien, die tausende Versionen der Rhodan-Historie einschließen, wie wir ja wissen. Die für ihn ein Gesamtbild vermitteln, das stimmen kann oder nicht – wie z.B. das Detail der Schokolade mit ganzen Nüssen ja belegt.

Zitat: »Wahrscheinlich radikalisieren sich gewisse Mitglieder der Vanothen deswegen – weil sie sonst keine Botschaft mehr verkünden können, die irgendwen bewegt. Nichts ist schlimmer für eine früher elektrisierende Gruppe als Langeweile.«
Das klingt nach Seitenhieb für die Gegenwart – von IS über XRebellion bis hin zu manchen Politikern. Wie fließt die Gegenwart in deine Texte ein?

Das sehe ich weniger als einen Gegenwartsseitenhieb. Vielmehr so: Das ist eine allgemeinmenschliche Erkenntnis. Die natürlich auch auf unsere Gegenwart zutrifft. Und in Zukunft auch noch treffen wird.

Ich bin erstaunt, wie viel die Topsider über Terra wissen – gibt uns da einen Anhaltspunkt, woher das Wissen stammt.

Wir wissen, dass Topsider maskiert undercover auf Terra unterwegs sind. Da haben sie garantiert auch Daten erbeutet oder einfach in öffentlichen Datennetzen nachgeschaut.

Das Dyoversum ist sehr mysteriös, es kann nicht natürlich entstanden sein. Ich möchte mir ja die Spannung erhalten, was dahintersteckt, hätte dennoch gern einen Hinweis. Gib daher bitte einfach zu, dass dahinter der Plan irgendeiner Wesenheit steckt.

Ich gebe gar nix zu, was das angeht. Denn: Oh doch, entstanden sein kann es sehr wohl auf natürliche Weise. Über die Entwicklung stellen sich unsere Romanfiguren ja jede Menge Fragen. Die würde ich mir auch stellen, wenn ich eine Romanfigur wäre. Dumm sind sie ja nicht, unsere Helden …
Aber Antworten haben sie noch nicht gefunden. Zumindest nicht, dass Perry (und damit der Leser) das Ende PR 3051 bereits wüsste.

NATHAN entdeckt seine Kreativität – nach tausenden von Jahren. Wieso ausgerechnet jetzt? Und wieso hat er das im alten Universum nie bemerkt?

Ich glaube, das hat er durchaus bemerkt. Aber – da gebe ich dir recht – so stark ausgelebt wie jetzt hat er sie wohl noch nie.

Welche Rolle spielen die Ylanten im weiteren Zyklusverlauf?

Ach, das wirst du sehen, wenn du den weiteren Zyklusverlauf verfolgst …

Bereits nach zwei Heften entdecke ich in Homer G. Adams neue Qualitäten als Haupthandlungsträger. Der »Junge« hat Potenzial. Wie könnte man ihn ab sofort stärker in die Haupthandlung einbinden?

Indem man ihn zum Advisor im Dyoversum macht 😀

Ernsthaft: Genau deshalb haben wir das ja ausprobiert und ihm diese Rolle gegeben. Die ich persönlich sehr spannend finde.

Zitat: »Dieser neuerliche Vorfall bewies, dass er die Identitätsprüfung durch NATHAN schnellstmöglich hinter sich bringen sollte – er musste endlich nach Terra, ins Herz der Macht, und aktiv werden!«
Im ersten Moment war meine Reaktion: »Perry, du arroganter Arsch!«
Wieso denkt er, dass er der Messias ist, der allen zeigt, wie es geht?

Ach, denkt er das? Nö, sicher nicht. Aber er will aktiv werden.
Ich denke schon, dass er weiß, dass es auch ohne ihn geht – siehe Terra, siehe Bully, siehe die vergangenen 500 Jahre. Aber er ist da, will handeln, will aktiv werden. (Was, nebenbei gesagt, für einen Romanhelden auch sinnvoll ist …)

Zitat: »Warum bleiben unsere Erinnerungen so oft an der Gewalt hängen, am Schrecklichen, und sammeln sich nicht in den Momenten der Ruhe und der Schönheit?«
Ja, warum? Was denkst du? Und wie geht es dir in dieser Hinsicht in Bezug auf deine Arbeit bei Rhodan?

Das Zitat stammt aus den Gedanken von Homer G. Adams, aus einer Traumspiel-Einleitung. Ich glaube persönlich nicht unbedingt, dass das immer und überall stimmt. Es gibt ja auch das umgekehrt – das Verklären der Vergangenheit. Das gibt es sowohl im echten Leben als auch (um ein willkürliches Beispiel zu wählen) bei Romanserien, wo meistens ausgerechnet die Phasen der Serie am besten sind, bei denen man eingestiegen ist. 🙂
Aber klar gibt es auch das Phänomen, das Adams hier beschreibt. Ich sehe seine Frage tatsächlich als ein wenig … verzweifelt. „Warum nur“ ist das so, fragt er sich. In seinem Fall wage ich eine Antwort: Weil diese Phasen gesamtpolitisch wichtig und entscheidend waren.

Im letzten Interview hast du bekrittelt, dass ihr die Tesan zu wenig in Szene gesetzt habt – wie ändert sich das im restlichen Zyklus?

Ich weiß nicht recht, ob ich das wirklich bekrittelt habe. Lies nochmal nach. Das ändert sich ganz einfach, indem es sich ändert. Also indem Zemina mehr in Szene gesetzt wird.

Ich möchte noch einmal auf deinen im April 2020 erscheinenden Roman »Fallender Stern« kommen. Was war der Grund für diesen reißerischen Titel?

Ist der besonders reißerisch? Das empfinde ich gar nicht so. Mag aber sein, dass ich mich täusche.
Zuerst wollte ich den Roman „Pilgrim“ nennen, auch der Verlag stimmte dem zu. Doch leider ging das nicht, der Titel war bereits geschützt. Die »Fallender Stern«-Idee kam tatsächlich vom Verlag, ich stimmte aber gern zu, weil es die symbolische Ebene des Romans gut wiedergibt. Die ich ganz entscheidend finde.

Was kann man aus dem Titel  für den Inhalt des Romans ableiten?

 Das Titelbild legt tatsächlich einen »fallenden Stern« nahe – wobei »Stern« jetzt mal großzügig auf Himmelskörper ausgedehnt wird  🙂 
Tatsächlich geht es dabei aber um die symbolische Ebene … oder um EINE symbolische Ebene, sicher die für mich wichtigste.

Und wie hast du das mit den Expos für Rhodan unter einen Hut gebracht? Musste Hartmut in der Zeit mehr schreiben? Und schreibst du als Ausgleich nun mehr Expos?

Da gehst du von einer falschen Voraussetzung aus. Es gibt keine Expos von Hartmut ODER von mir. Nur Expos von Hartmut UND mir. Wir arbeiten an jedem Exposé immer gemeinsam. Und das lief natürlich auch während der Zeit so, als ich den Piper-Roman geschrieben habe. Worunter, seufz, der Abgabetermin ein wenig gelitten hat. Zu dem ich auch im Nachwort des Romans etwas schreibe.

Danke für deine Zeit und bis in ein paar Tagen … 🙂

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Einundzwanzig Fragen an Christian Montillon zu seinem Band 3050 und an den Expokraten in ihm

Christian Montillon verrät im Interview mit Roman Schleifer ob er den Vierteiler des Geldes wegen geschrieben hat und was der schärfste Kritiker über den Zyklus »Mythos Erde« sagen würde.

3050 – 3053 ist ein Vierteiler von dir verfasst.  Vor dir hat nur Ernst Vlcek vier Romane hintereinander geschrieben (939-942). Wie stolz bist du darauf?

Stolz ist das falsche Wort.
Hach, das macht Spaß, gleich mal ganz am Anfang den Interviewer zu verbessern 🙂
Es ist ein großes Projekt gewesen, und ich habe es geschafft. Lass mich mal von »Erleichterung« sprechen. Es gab Gründe dafür, dass es so kam (*orakel*), und ich denke, es war für die innere Geschlossenheit des Viererblocks gut. Es war ein Projekt, das ich wirklich geliebt habe.
So viel mal dazu. Und nachdem das alles gesagt ist: Ach, irgendwie schon so richtig stolz! 😉

Hätte es dich nicht gereizt, den ersten Fünfteiler zu schreiben?

Nein, auf die Idee bin ich nie gekommen.

Wie ist es überhaupt dazu gekommen? Provokante Frage: Brauchtest du das Geld?

Das Geld hat keine Rolle gespielt. Ich meine, ich nehme es jetzt gern, so ist es nicht … haha, aber es war keine Überlegung: »Ich schreib mal vier Romane, damit ich viermal Kohle bekomme.«
Zumal ich dann hätte genauso gut (frei phantasiert) 3050, 3055, 3060 und 3061 hätte schreiben können. Oder ein paar Romane in der ersten Zyklushälfte, in der ich ja als Autor sehr unterrepräsentiert war.

Was sollen die Leser am Ende des Vierteilers über eben diesen sagen?

»Das hat Spaß gemacht. Das war spannend und auch noch ein wenig zum Nachdenken anregend. Und Homer ist ja eine coole Figur, das hätte ich gar nicht gedacht.«

Tun wir mal so, als ob du dein schärfster Kritiker wärst: Was würdest du dir in Bezug auf Mythos Erde vorwerfen?

Ich als mein schärfster Kritiker würde über den Zyklus vielleicht sagen, dass Zemina Paath nach einer doch recht starken Einführung ein wenig aus dem Fokus geraten ist. Ob dieser schärfste Kritiker allerdings recht hat, weiß ich nicht.

Und angenommen, du wärst dein größter Fan: Wofür würdest du dich in Bezug auf Mythos Erde am meisten loben?

Ich habe es nicht so damit, mich selbst zu loben. Aber meinen Mit-Exposéautor Hartmut Kasper würde ich für seine Phantasie loben und die verflixt coole Idee des Dyoversums. Außerdem dafür, wie der Zyklus ausgeht. Sprechen wir in einem Jahr nochmal drüber.

Welche Idee aus Mythos Erde fandest du am »geilsten?«

Das Dyoversum.

Zitat: »Sollte ich diese Reise nicht überleben, sterbe ich im Bewusstsein, dass sie sich gelohnt hat.«
Wenn du morgen abtreten würdest, was hat sich für dich im Leben gelohnt?

Mit Gott in Beziehung zu stehen. Meine Frau geheiratet und Kinder bekommen zu haben. Den coolsten Job der Welt gefunden zu haben.

Die Bedrohung der 62 Jahresfrist ist im ersten Moment für Perry Rhodan natürlich tragisch – andererseits denke ich nicht, dass er sich 62 Jahre in dem Dyoversum aufhalten wird, sondern vorher eine Rückführung der Erde und Luna möglich sein wird. Hätte man hier nicht eine andere »ticking clock« verwenden sollen?

Nein, ich glaube nicht. Ich denke, die Frage »Ups, wird Perry im Dyoversum vielleicht draufgehen, weil sein ZA versagt?« ist nicht soooo prickelnd. Bei Homer in PR 3050 sieht das schon anders aus. Da fand ich es prickelnd.

Homer G. Adams erlebt gerade seinen zweiten Frühling. Nachdem er im Cantaro-Zyklus Chef der Widerstandsbewegung war, steht er 3050 wieder im Fokus. Was ist der Grund, dass der älteste Terraner so selten im Mittelpunkt steht?

Ich denke, er ist keine einfache Figur. Etwas verkürzt gesagt: Kein Held, mit dem man Action machen kann. Aber er bietet faszinierende Perspektiven. Ich habe zum ersten Mal mit ihm so richtig gearbeitet in 3050ff. Das war sehr spannend und eine Entdeckungsreise für mich.

Im Dyoversum fällt die hochgezüchtete Technik der TESS erst einmal aus und ist besserer Schrott. Angenommen bei uns in der Echtzeit gebe es einen Degrader: auf welches technische Gimmick könntest du *nicht* verzichten?

Ach, ich könnte auf alle verzichten. Ich möchte zwar nicht, aber es ginge schon. Ich finde ja Filme super. Und ich reise gern. So ein Flugzeug ist schon was Tolles.

Was wäre Bullys erster Kommentar zum Dyoversum gewesen?

Müsste man ihn mal fragen.

In Band 3050 thematisierst du die Problematik eines Zellaktivatorträgers – am Ende steht er am Grab seiner Freunde. Würdest du einen wollen?

Nein, ich denke nicht. Das ist nicht das echte Leben. Das besteht darin, geboren zu werden, älter zu werden und – Teil des Lebens! – zu sterben. Klar, ich möchte noch lange leben, das wäre klasse. Aber nicht unnatürlich lang. Mit dem Tod ist es, davon bin ich eh überzeugt, nicht zu Ende.

Die Zerozone ist ein Zwilling unseres Universums, das beim Urknall entstanden ist. Es ist unrealistisch, dass es sich Milliarden von Jahren annähernd gleich entwickelt hat. Welcher Plan einer kosmischen hohen Macht steckt dahinter?

Das ist in der Tat unrealistisch. Darum stellen sich die Romanfiguren diese Fragen ja. Und ich werde mich hüten, sie hier zu beantworten. Aber ob es ein Plan einer hohen kosmischen Macht ist?
Wer weiß. Vermuten kann man das. Wissen sicher nicht. Das Institut zur Erforschung des Dyoversums werden wir noch kennenlernen.

Die Aussage, das Dyoversum hat sich seit Jahrtausenden nahezu identisch entwickelt, ist so nicht haltbar. Immerhin fehlen die alt bekannten Intelligenzenwesen. Wieso spricht man von diesem angeblichen Gleichklang der beiden Universen?

Wart mal ein wenig ab, was »man« so sagt.

Wir erfahren, dass Schokolade mit ganzen Nüssen *nicht* Rhodans Lieblingsschokolade ist. Welche ist es dann?

Das weiß ich nicht. Vielleicht finde ich es (gemeinsam mit Tergén) noch heraus. Die Stelle zu schreiben, hat mir jedenfalls Riesenspaß gemacht, weil dieses Detail, denke ich, viel über Tergén und einiges über Perry verrät.

Könnte man die Idee des Dyoversums eigentlich als PR-Neo-Neo bezeichnet?

Du hast aber auch Ideen :-).
Nicht mal ansatzweise wäre ich darauf gekommen.

Die Topsider verlangen die Auslieferung Rhodans. Woher kennen sie ihn? Im Dyoversum ist er bislang noch nicht in Erscheinung getreten.

Gute Frage. Abwarten und weiterlesen.

Ich darf mich und Hartmuts Antwort vom 6.07.2019 zitieren:

Ich gehe davon aus, dass die Erde sich irgendwann wieder im Solsystem befindet – würde Perry die Ayees dafür opfern?

Ich gehe davon aus, dass Rhodan keine Person ist, die andere Lebewesen für die eigenen Ziele opfert.

Wie überredet Perry die Terraner, die Terra weiterhin im Dyoversum haben wollen, dass sie die Erde rausrücken und zurückversetzen?

Wenn du das wissen willst – vielleicht passiert ja auch etwas völlig anders – wirst du, tja, weiterlesen müssen.

49 Interviews haben wir schon hinter uns – welche Aha-Erlebnisse gab es für dich beim Lesen der Autorenantworten?

Ich picke keines der Aha-Erlebnisse heraus. Aber ich lese sie gerne, diese Fragen und Antworten. Sie sind erhellend. Spannend. Und abwechslungsreich. Da passen sie doch gut zur PERRY RHODAN-Serie.

Du bist ja auch abseits von PR aktiv – im April kommt ein eigener SF-Roman von dir. Worum geht’s da?

Das ist ein eigenständiger Roman mit weit über 400 Seiten. Er erscheint bei Piper und heißt »Fallender Stern«, Autor bin ich unter meinem Realnamen Christoph Dittert, nicht unter dem Montillon-Pseudonym.
Es ist … untypisch für ein SF-Buch. Im Kern ist es eine Geschichte, die erzählt, wie die Menschheit versucht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen – nämlich einen Gesteinsbrocken, der durch unser Sonnensystem zieht und von dem ein Signal ausgeht, das nicht natürlichen Ursprungs sein kann. Dieses Ziel ist aber mit den heutigen Mitteln der Raumfahrt nicht zu erreichen. Zum Glück bleiben etliche Jahre, bis ein Versuch möglich sein wird.

Soweit, so gut. Die Geschichte wird strikt aus der Sicht zweier Figuren erzählt und ist neben SF auch Charakter- und Familiendrama: Wie gehen diese Figuren mit all dem um? Wie verändert es sie? Wie prägt es ihr Leben? Was bedeutet das für die Menschheit als Ganzes?

Es gibt in der Handlung dann ein paar – wie ich hoffe – unerwartete Wendungen, über die ich nix erzähle. Sonst wären sie ja nicht länger unerwartet.

 Erzähl uns mehr von den Helden des Buches. Was würde zB ich nach einem gemeinsamen Abendessen über sie sagen?

Amy und Eric sind Zwillinge, und wir verfolgen sie über einen großen Teil ihres Lebens. Sie gehen völlig unterschiedlich mit der Situation um, und das ist der Reiz der Sache. Nach dem Abendessen … hm … vielleicht: »Die beiden haben mich verblüfft. Ich kann sie ja beide verstehen. Seltsam, eigentlich.«

  Wo siehst du den Schwerpunkt in dem Buch?

In der Frage, was ein Mensch ist.

Warum muss man das Buch gelesen haben?

Weil es super ist. 🙂
Und weil es sehr anders ist. Und weil es sehr persönlich ist. Und weil es neben Unterhaltung auch ein paar Fragen bietet, über die man nachdenken kann. Und weil ich meine Anteile am Verkauf haben will.

 Wann ist der genaue Erscheinungstermin?

6. April 2020.
Ich habe gerade die Satzfahne zuhause und erledige letzte winzige Korrekturen. Da kann also nix mehr passieren.

Christian, danke für deine Zeit

Hier geht’s zum ebook samt Lese- und Hörprobe:
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Acht Fragen an Kai Hirdt zu seinem Band 3048

Kai Hirdt verrät im Interview mit Roman Schleifer erste Hintergrundinfos zur »Mission SOL II« und ob ein übergeordnetes Ziel jedes Opfer rechtfertigt.

Kai, wie schon bei der Miniserie SOL erlebt der Hauptheld in 3048 eine emotionale Reise, nach der er verändert ist. Wie schildert Yaradua das Erlebte einmal seiner Tochter?

Nein, ich werde jetzt keine Neufassung des Romans im »How I Met Your Mother«-Stil schreiben.

Zitat: »Rechtfertigte ein übergeordnetes Ziel jedes Opfer?« – fragte sich Donn Yaradua.
Was würde ihm Tolot antworten? Und was du?

Tolot würde wohl sagen: »Das kann nur der entscheiden, der das Opfer bringen muss.«
Meine Sicht: Es ist ziemlich leicht zu entscheiden, dass andere etwas für die Sache opfern müssen, und ziemlich schwierig, denselben Maßstab an sich selbst anzulegen. Ich bin froh, dass ich solche Dilemmata meist meinen Romanfiguren überlassen kann. 

Männer nehmen bei Iwan/Iwa die männliche Seite stärker wahr, Frauen die weibliche. Wäre es nicht interessanter, wenn es umgekehrt wäre?

Finde ich nicht. Das würde wahrscheinlich jede Interaktion mit der Figur zumindest unterschwellig sexualisieren, auch weil eine solche Beschreibung beim Leser genau diese Erwartungshaltung auslöst. Und darum geht es bei Iwán/Iwa nicht. Es muss auch möglich sein, dass eine Figur, die nicht eingeschlechtlich heterosexuell ist, geschildert wird, ohne dass dieses Thema zwingend im Vordergrund steht.

Tolot passt auf, dass die Cairaner nichts heimlich mit ANANSI verabreden.  Denkst du, dass ANANSI so etwas tun würde? 

ANANSI ist ein gutes Stück undurchsichtiger als die vielen anderen Schiffsgehirne, mit denen wir im Laufe der Serie zu tun hatten. Ausschließen würde ich das also sicher nicht.

Dass Rhodan 3048 augenzwinkernd agiert, hat mich an die Anfänge der Serie erinnert …

Meinen Perry schildere ich eigentlich immer mit ein bisschen Humor, wenn er nicht gerade mit einer Gefahrensituation kämpft – insofern nicht ungewöhnlich für mich.

Farye ohrfeigt Yaradua, weil er sich drei Tage wie in Idiot benommen hat. Wie würde Rhodan diesen Einsatz der Gewalt kommentieren, wäre er dabei gewesen?

Rhodan wäre wahrscheinlich kurz erschienen, würde sich dann umschauen und sich an den schönen Wolken und den Schmetterlingen über der Wiese erfreuen. Ich mein, ehrlich, der Mann ist dreitausend Jahre alt. Er weiß es besser, als sich bei zwei erwachsenen Menschen in der Balzphase einzumischen.

Die Zerozone steht den Galatikern ohne nennenswerte Hindernisse offen. War das nicht zu einfach? 

Tss-ss. Jetzt habe ich also einen ganzen Roman mit der Suche nach dem Zugang gefüllt, und nichts dabei war ein nennenswertes Hindernis? Pff.
Nein, ehrlich: Sicher lebt dieser Roman mehr vom Sense of Wonder als von einem harten Konflikt. Es muss aber auch mal zerebrale Herausforderungen für unsere Helden geben, ohne Raumschlachten und Bodengefechte. Sonst schränken wir uns zu sehr ein, und die Romane werden einander zu ähnlich.

Du arbeitest gerade an der Miniserie SOL II – Wie läuft es? Was darfst du uns schon verraten? 

Fluppt. Wir lernen eine neue Galaxis kennen, in der Perry eher widerwillig einer Aufgabe der Kosmokraten nachgeht, und erforschen das Sphärenlabyrinth. Dabei sammeln wir wieder ein loses Ende aus Robert Feldhoffs Ära ein, und wir werden mehr über Roi Danton lesen als in »Mission SOL«.

Kai, danke für deine Zeit.

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Neun Fragen an Leo Lukas zu seinem Band 3047

Leo Lukas verrät im Interview mit Roman Schleifer Atlans letzte Worte und ob Yaradua und der Okrill eine Zukunft haben.

Leo, wir halten Band 3047 in Händen. In Retrospektive: Welchen Roman hättest du gern geschrieben, den aber ein anderer Autor erhalten hat und weshalb?

Ich war eigentlich noch nie einem Kollegen was neidig.

Jeder Autor liest jedes Expo – hast du da schon mal getauscht?

Ja. Ich bin schon das eine oder andere Mal für erkrankte oder sonstwie verhinderte Kollegen eingesprungen. Umgekehrt habe ich auch schon ein- oder zweimal drum gebeten, ein Expo abgeben bzw. tauschen zu dürfen, weil ich das Gefühl hatte, dass mir der Stoff so gar nicht liegt. Beides zieht dann natürlich weitere Umschichtungen nach sich.
»Ich kann den Band von A übernehmen, aber nur, wenn ich meinen nächsten an B abtreten kann, was die machen würde, sofern sie mit C tauschen kann, der wiederum … usw.«

3046/3047 war ein Doppelband. Wie schwer ist ein Doppelband im Vergleich zu einem Einzelheft?

Ein Doppelband hat den großen Vorteil, dass du »großflächiger« planen und verzahnen kannst. Der große Nachteil ist, dass der zweite Band eine Woche nach dem ersten fertig sein muss … Das solltest du also besser von vornherein berücksichtigen.

Oxana fallen keine geistreichen letzten Worte ein. Analog zu der Frage an MMT, wer der letzte Unsterbliche sein wird, an dich die Frage: Was sind die letzten Worte der Unsterblichen?

Falls es sich um Atlan handelt: »Licht aus!«

Und was werden deine sein?

»Verflixt, allmählich sollte ich mir was Originelles einfallen lassen …«

Oxana verneint, dass die ÜBSEF-Konstante mit der Seele gleichzusetzen ist. Wie siehst du das?

Ähnlich.

Donn Yaradua und der Okrill … Passt das wirklich zusammen? Hat das Paar Zukunft?

Ich denke doch. Donn ist der erste Nicht-Oxtorner, den ein Okrill akzeptiert, was durch die Paragabe gut begründet wird. Aber so richtig müssen die beiden erst »zusammenwachsen«, das könnte durchaus spannend werden. Nicht als Hauptschauplatz, aber als eine interessante zusätzliche Facette.

Zitat: »Wer, wie zum Beispiel die orthognomen kalottischen Drubel auf der obskuren Randwelt Schreepid, mit passenden Weibchen nur verkehren konnte, wenn sie kopfüber an einem Galgen hingen, würde sich schwer von diesem Tabu lösen können.«
Mein erster Gedanke war: »OMG! Leo!«
Wie bitte hast du das KNF gegenüber durchgebracht? Wie gern provozierst du?

Ach, Klaus hat schließlich auch Humor … Die Passage ist eine Hommage an einen Zeichner, den ich sehr schätze, weil er ebenfalls recht gern provoziert.

Ich nehme an, dass uns Bru Shaupaard, der Cairaner mit dem Span, die nächsten Hefte begleiten wird. Wie sehr wird er mit seiner arroganten Art anecken?

Sagen wir’s so: Sonderlich viele Fans wird er nicht bekommen. Seinen Wandel vom duldsamen Underdog zum Oberekel zu schildern, hat mir jedenfalls viel Spaß bereitet.

Leo, danke für deine Zeit.

Passend dazu auch die Titelbild-Animation von Raimund Peter

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Acht Fragen an Leo Lukas zu seinem Band 3046

Leo Lukas verrät im Interview mit Roman Schleifer, was man als RHODAN-Autor beachten muss und vor welchem Geschenk er sich fürchtet.

 Das Vektormaterie-Katapult verschießt faustgroße Klumpen an Vektormaterie. Normalerweise wird bei RHODAN geklotzt statt gekleckert. Wieso verschießt das Katapult nur faustgroße Klumpen?

Weil es so im Datenblatt steht. – Nein, im Ernst: Das Zeug ist extrem gefährlich. Diese Menge genügt, um sehr viel Unheil anzurichten.

Ist Monboddo eine Eigenentwicklung?

Nein.

Dir standen bei 3046 mehrere Personen als Haupterzähler zur Verfügung. Was war der Grund, dass du dich für Oxana entschieden hast?

Ich wollte zwei Berichte in Ich-Form, die recht unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen zeigten. Dafür erschienen mir Remalhiu und Oxana ideal, auch wegen der vom Expo vorgegebenen Fortsetzung der Geschichte in 3047.

Eben dieser Remalhiu ist von der Erzählweise ironisch angehaucht. Was war der Grund, dass du ihn so ausgestaltet hast?

Remalhiu ist ein schönes Beispiel für eine Figur, die sich während des Schreibens immer mehr in den Vordergrund drängt und dabei fast wie von selbst Eigenheiten entwickelt. Ich hatte ihn ursprünglich gar nicht so vielschichtig-verschmitzt geplant, er ist mir aber im Lauf der Geschichte mehr und mehr ans Herz gewachsen.

Iwán/Iwa Mulholland ist eine vielversprechende Figur. Wie würde ein Roman aus der Innensicht aussehen? Jedes Kapitel aus einer anderen Geschlechterperspektive geschrieben? Würde dich so etwas reizen?

Reizen ja, aber im Rahmen von PERRY RHODAN wäre es äußerst schwierig und würde vermutlich mehr schaden als nützen. Wie bei vielen anderen originellen, »starken« Figuren finde ich es interessanter, Iwán/Iwa von außen zu schildern, durch die Augen Dritter.

Zitat: »Wenn du in diesem Kosmos und in der Hotellerie auf Dauer bestehen willst, stell dich dümmer, als du bist.«
Was muss man beachten, um als RHODAN-Autor zu bestehen?

Die Abgabetermine.

Zitat: »Ich fürchte die Hohen Mächte, wenn sie Geschenke machen.«
Vor zwei Wochen war Weihnachten – vor welchem Geschenk fürchtest du dich?

Dass irgendjemand anlässlich meines Geburtstags eine Überraschungsparty veranstaltet. Bitte, bitte, bitte nicht! Ich hasse sowas.

Das Ende von 3046 verheißt nichts Gutes für unsere Heldengruppe. Noch dazu, wo Remalhiu zu Beginn von 3046 nachträglich von der Katastrophe berichtet. Wie schlimm wird es wirklich?

Ich werde mich hüten, das hier zu spoilern. Aber Remalhiu übertreibt nicht; zumindest nicht sehr.

Leo, danke für deine Zeit.

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Fünfzehn Fragen an Hubert Haensel zu seinem Band 3045

Hubert Haensel verrät im Interview mit Roman Schleifer unter anderem, wie viele Manuskriptseiten er nach den ersten paar Zeilen des Expos geschrieben hat und ob er lieber mit Atlan oder Bull einen Abend verbringen würde.

Nachdem Band 3027 Überlänge hatte, hast du schon wieder mehr geschrieben. Ich nehme an, du warst im Flow … Hand aufs Herz: Nach wie vielen Manuskriptseiten hattest du wie viele Expo-Seiten?

Das ist nicht ganz so leicht herauszurechnen, wie du erwartest. Einfach, weil die Handlungsebenen einander abwechseln. Ich sage es einmal so: Ich war schon auf Seite 16, da hatte ich von dem Exposé erst einige Zeilen abgearbeitet. Dafür, wie sich Guulmen Cutthunese während bzw. nach dieser umfassenden Operation fühlt, bedarf es doch ohnehin keiner exposémäßigen Anweisungen.

Wäre da im Vorfeld ein Plan sinnvoll, um dich einzubremsen?

Wie sollte dieser Plan aussehen? Die Expofactory hätte höchstens folgende Anweisung geben müssen: Schreibe ja nichts über den Gesundheits- und Gemütszustand des Cairaners. Ob ich mich tatsächlich daran gehalten hätte, wäre allerdings eine andere Frage.

In Band 3027 ist Atlan einer der Haupthelden, in 3045 Reginald Bull, zu dem du durch die Kosmos-Chroniken ein besonderes Verhältnis hast. Wenn du wählen müsstest: Mit wem würdest du einen Abend in der Kneipe verbringen und warum?

Am liebsten wären mir ein Abend mit Bully und ein Abend mit Atlan. Warum sollte ich mich mit halben Sachen zufriedengeben? Mit Bully gäbe es so viele Interna zu bereden, angefangen bei der Entdeckung des Arkonidenraumschiffs auf dem heimischen Mond, über die Entwicklung der Dritten Macht und wie es so war, den Statthalter zu spielen, während Perry Rhodan immer weiter draußen umherflog … Und mit Atlan gäbe es galaktische Historie, Aufstieg und Fall vieler Imperien und natürlich endlos viel über Frauen zu reden. Vielleicht könnte ich ihm etwas Neues über Mirona Thetin entlocken.

War Atlan oder Bull leichter zu handhaben? Und warum?

Jeder auf seine Weise. Aber eigentlich: Reginald Bull. Er ist und bleibt ein Mensch, mit dem ich mich durchaus identifizieren könnte. Ich muss mir nur immer rechtzeitig die Haare schneiden lassen – die Haarlänge ist das, was uns unterscheidet.

In Band 2496 beschreibst du die Wandlung von Roi Danton zu Dantyren. In 3045 beschreibst du die Qualen eines umgewandelten Cairaners. Wieso teilen ausgerechnet dir unterschiedliche Expokraten so eine Aufgabe zu?

Das fragst du den Falschen. Ich habe keine Ahnung. Die Frage solltest du besser den Expokraten jenseits der Mat…, äh, jenseits der Landesgrenze stellen. Aber vielleicht wollen sie mich ganz einfach beschäftigen, damit ich nicht auf die verrückte Idee komme, wie bei Dantyren aus zwei Expokraten einen machen zu wollen. (hustet)

In 3045 lese ich, dass ein Organoid ein Statussymbol ist. Bislang hatte ich eher den Eindruck, es sei ein Spionagemittel …

Warum sollte ein Statussymbol kein Spionagemittel sein? Oder anders herum: Ein Spionagemittel kann durchaus zugleich Statussymbol sein. Das traf doch schon auf die Bezeichnung »007« zu. Und Eindrücke können trügen, Fakten zählen.

Zitat: »Schließlich trage ich meinen Teil dazu bei, die Grundlagen unserer neuen Heimat zu stabilisieren.«
Äh, … ich dachte, die Cairaner sehen die Milchstraße nur als Durchzugsgebiet, weil sie mit dem Trajekt und dem Konduktor irgendwo anders hinwollen …

Andere Frage, gleiche Antwort. Im Ernst: So ein Durchzug kann durchaus lange dauern, sehr lange, wenn es sein muss. Und wenn es einem irgendwo gefällt, kann man auch länger bleiben – wie im Urlaub halt.

Der Cairaner kommt mir in deiner Schilderung der Innensicht sehr menschlich vor. Denkst du, dass Cairaner und Terraner wirklich ähnlich motiviert sind?

Tjaaaaeeiiinnn … Beide sind intelligent, beide technisch ähnlich weit entwickelt. Bei vergleichbarer Problemstellung sollten, von spezieseigenen Besonderheiten abgesehen, ähnliche Lösungen zu erwarten sein.

Die baust mit der WUIDE HENNA den Sprachdialekt deiner süddeutschen Heimat ein. Würde dich ein RHODAN in Mundart reizen?

Nein. Das wäre dann sozusagen Realpolitik, der Rückfall in kleinstaatliches Denken. Stell dir vor, jedes Dorf hätte seinen RHODAN in eigener Mundart. Ich könnte mir bestenfalls eines vorstellen, und da zitiere ich quasi einen allseits bekannten Text: »Die ganze Milchstraße ist von den Cairanern besetzt. Die ganze Milchstraße? Nein. Ein von unbeugsamen Terranern besiedeltes Sonnensystem hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten …«

Ein anderes Zitat: »Es hatte uns ohnehin alle böse erwischt welches Unheil sollte eigentlich noch über uns hereinbrechen?« Wie glaubwürdig ist es, dass ständig das Solsystem und damit die Milchstraße im Zentrum des Unheils steht?
Zusatzfrage: Sollte Dramaturgie immer über der Logik stehen?

 Das tut sie doch nicht! Jeder, der mit offenen Augen durchs Leben geht, weiß zwangsläufig, dass die schlimmsten Dinge passieren, und das alles ist immer plotdriven. So könnte man es jedenfalls nennen. Warum gewinnen immer andere im Lotto? Das ist vergleichbar der Frage, warum die anderen Völker nie Ziel einer Invasion sind. Alles eine Frage des Standpunkts. Warum Sol und Terra so oft das Ziel fremder Mächte sind, wissen wir. Und was glaubst du, würden die Leser mit uns machen, wenn wir anfangen würden, über ein unbedeutendes Volk XY zu schreiben, bei dem absolut nichts los ist? Nur ein kleiner Zyklus von vielleicht 50 Heften über ein Volk, das in Frieden und Zufriedenheit lebt, mit seiner Natur und sich selbst im Einklang ist … Wer hält das 50 Hefte lang durch, ohne sein Garagendach mit den Heften zu pflastern?

Bull war ja bei allen Angriffen live dabei. Woraus schöpft er bei all dem Negativen seine Kraft?

Aus dem Alter. Wer erst einmal ein paar Jahrtausende auf dem Buckel hat, der weiß, dass es nach jeder Katastrophe irgendwie wieder aufwärts geht. Der weiß ebenso, dass es nichts bringt zu verzweifeln, sondern dass er anpacken muss. Und der ist gewöhnt, dass Menschen in seinem Umfeld kommen und gehen, um das vorsichtig auszudrücken. Folglich hat Bully gar keine andere Wahl, als Kraft zu entwickeln. D’accord?

Bully entscheidet sich für Terra und dagegen, seiner Frau und seinem Kind in die Sicherheit zu folgen. Kannst du das nachvollziehen oder verurteilst du als zweifacher Vater und dreifacher Großvater seine Entscheidung?

Bully stellt sein Privatleben hinter seine Pflicht. Das ist nun einmal so bei Personen, die bereit sind, für andere Verantwortung zu übernehmen. Natürlich hofft er dabei insgeheim, dass ihm das Schicksal gnädig sein wird.

Unter anderem beschreibst du eine Begräbnisart, nämlich sich in Harz einzugießen und in der Tiefsee zu versenken. Wäre das was für dich? Und hast du das mit dem Karbon aus Star Wars geklaut?

Ich habe es nicht aus Star Wars geklaut, weil ich den Film mit dem Karbon nicht kenne. Oder vergessen habe, falls es in den ersten drei Filmen erschien. Die späteren drei, muss ich eingestehen, habe ich bis heute nicht gesehen (obwohl ich sie als DVD im Regal stehen habe). Irgendwann werde ich sie mir schon noch zu Gemüte führen. Wenn du genau wissen willst, was mich zu dieser Idee »moderner Bestattung« verleitete: Ich hatte als Vorbild einfach nur in Epoxidharz gegossene Pflanzen oder Käfer.

Die Psychoampullen, die Guulmen im Magen mit sich führt, kommen mir als Waffe denkbar ungeeignet vor. Immerhin muss er damit in den Infight, sprich auf Körpernähe an den Gegner ran. Wieso hat er nur solche »Waffen« mitgeführt?

Er hatte selbstverständlich auch andere Waffen dabei; ich glaube auch, das habe ich explizit erwähnt. Es kommt eben immer darauf an, was man davon einsetzt. Guulmen war wohl eher der Mann fürs Feine, nicht fürs Grobe.

Obwohl Tia Ahaner auf den Psychoampullen fremde Schriftzeichen erkennt, vertraut sie ihm? Immerhin zeichnen sich Personen mit ihrem Weltbild durch Paranoia aus …

Wie du schon sagst: eine gewisse Paranoia. Tia sieht das, was sie sehen will, und vermeidet Konflikte, solange sie sich einen Vorteil davon verspricht.

Hubert, danke für deine Zeit.

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https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3045

Dreizehn Fragen an Michelle Stern zu ihrem Band 3044

Michelle Stern verrät im Interview mit Roman Schleifer, ob sie das Exposé bei der Romanze in 3044 beflügelt oder gebremst hat und welche Idee sie für die Rettung des Planeten hat.

Michelle, du hast die von Michael Marcus Thurner eingefädelte Romanze in 3044 fortgeführt – Hand aufs Herz: Stand das im Expo oder war das MMTs Idee?

Ich glaube, angedeutet stand es im Exposé. Wir haben uns tatsächlich kurz abgesprochen. Ich wollte die beiden auch miteinander schlafen lassen. Michael hatte jedoch Bedenken, dass die Redaktion eingreifen könnte, wenn es zu körperlich wird.
Für mich hat sich das gerade in einer Agentengeschichte angeboten. Das hat ja eine lange Tradition, Mann, Frau oder man denke an James Bond.
Manchmal macht es mir einfach Spaß, Traditionen und sogar Klischees aufzugreifen.

Hast du dich mit ihm abgesprochen und ihm Hilfestellung bei der Romanze in 3043 gegeben?

Hilfestellung musste ich nicht geben. Ich fand, Michael hat das schön angelegt.

Hat dich das Expo in dieser Hinsicht beflügelt oder gebremst?

Im Expo stand da nicht viel, zu dem Thema. Mich hat die Romanze eher beflügelt. Ich mag es, wenn es »menschelt«.

Wie war es für dich, MMTs Figurencharakterisierung zu übernehmen?

Im Allgemeinen mag ich das sehr, weil dann schon etwas da ist.
Wenn schon eine Figur vorgegeben ist, kann ich erweitern, vielleicht noch einen draufsetzen oder ergänzen, damit spielen. Dann muss ich nicht eine völlig neue Figur erfinden.
Im Besonderen ist es bei aufeinanderfolgenden Romanen immer etwas schwierig, weil wir ja parallel schreiben. Es geht also um einen Blindflug, und dabei nirgendwo aneinanderzustoßen, ist gar nicht so einfach.
Wenigsten wird bei dieser Art von Flug höchstens mein Ego verletzt und sonst niemand – als nachfolgender Autor darf ich dann entsprechend ändern und anpassen. In dem Fall hat aber alles gut geklappt und ich hatte kaum zusätzliche Arbeit. 

Werden wir die beiden wiedersehen? Haben sie eine Chance auf ein gemeinsames, langes Leben?

Äh, auf ein gemeinsames langes Leben wohl eher nicht. Vielleicht sehen wir einen der beiden wieder. Auf jeden Fall liegt das an den Exposéautoren.

Mit dem Supramentum im Mittelpunkt des Romans schreibst du ja quasi einen Schlüsselroman. Was hast du nach dem Lesen des Expos gedacht?

Für mich ist das Supramentum immer noch ein wenig rätselhaft, was ja auch so sein darf.
Die Idee an sich fand ich nach dem Lesen gut und ich habe mir erste Notizen gemacht, was mir eben dazu einfällt und was nicht, und ob Spinozas besondere Sicht auf die Dinge helfen könnte, das Supramentum noch anders darzustellen.
(Anm. Roman: Mir hat sich beim Lesen des Romans »Frankenstein« aufgedrängt …)

Mit welcher Figur aus 3000 Heften wäre das Supramentum zu vergleichen?

Das finde ich schwierig. Wahrscheinlich würden hier verschiedene Figuren aufgerufen. Den Frankenstein-Vergleich finde ich gar nicht so schlecht. Auch wenn das Supramentum eben doch anders sein mag. Genannt wird ja auch der Begriff Golem. Auch dieses Thema war hier ein wenig Vorbild.

Stand die Figur Klicker im Expo oder ist es eine Eigenkreation?

Klicker stand im Expo. Ich hatte viel Freiheit bei der Gestaltung und wollte eine andere, einfache und vielleicht etwas ungewöhnliche Sicht auf die Geschehnisse.

Zitat: »Unwichtig sein ist gut, da kann man viel falsch machen, ohne dass es jemandem wehtut.« Wie siehst du das?

Ich behaupte ja öfter, von allem, was gesagt werden kann, ist auch das Gegenteil wahr.
Ich wollte hier einfach auch einmal eine unpopuläre Sicht einnehmen, die aber doch viele unbewusst haben. Wir ducken uns schon mal weg, anstatt uns richtig auseinanderzusetzen – da bin ich keine Ausnahme.
Bin ich wichtig für den Planeten? Würde es etwas ändern, wenn wir eine Plattform gründen, auf der jeder Mensch vorab 5 Euro bezahlt für einen Behälter, der nicht aus Plastik, sondern aus Pilzen gebaut ist, für eine Firma, die noch gar nicht existiert?
Wenn wir 10.000 oder sogar 100.000 Menschen animieren könnten, die sich und den Planeten auch für wichtig halten, dahin 5 Euro zu überweisen, die da einfach für 30 Jahre liegen, bis jemand vielleicht wirklich den Mut hat, das Geld zu nehmen und die Firma zu gründen, würden wir etwas verändern?
Sind wir – jeder Einzelne – dafür wichtig? Gäbe es dann vielleicht irgendwann eine Alternative zu Plastik- oder Styroporbehältern?
Würde es sich lohnen, erst mal das Geld da sein zu lassen, im Vertrauen, dass es dann auch jemand haben will und etwas Vernünftiges damit anfängt?
Gerade in Zeiten von Amazon und Co. mit Verpackungshoch-Konjunktur nicht ganz uninteressant …

Wir denken ja oft, unwichtig zu sein, weil es bequem ist. Klicker ist für mich einfach einer von uns, ein wenig demaskiert, ein wenig direkter – ein Teil von dem, was wir eben so im Hintergrund denken, und das will ich gar nicht bewerten oder beurteilen.

Ich werde übrigens keine solche Plattform ins Leben rufen, sondern Romane schreiben. Aber falls Du es machst, spende ich gern 50 Euro. 😉

Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Klicker will unwichtig sein, um keine Verantwortung tragen zu müssen. Ich meine, wir haben die Verantwortung.
Immer.
Wir können sie nur wahrnehmen oder nicht wahrnehmen, aber an der Verantwortung an sich ändert das gar nichts. Weil wir wichtig sind, von Geburt an. Weil jeder einzelne einen Unterschied macht, ob er will oder nicht, ob er daran glaubt oder nicht … das ändert nichts an dem, was ist.
(Anm. Roman: Das merke ich gerade bei der Verlosung der signierten Hefte 3000 – 3013 für einen guten Zweck. Wenn sich da jeder RHODAN-Leser mit einem Euro beteiligen würde, könnten man vielen Menschen in Not helfen. Bis 24.12 ist übrigens noch Zeit ist für eine Spende:
http://www.frostrubin.com/weihnachtswunder)

Der Konsul hat ein Bild von Venno Ziora in seinem Haus. Ein Bild von diesem milchstraßenweit bekannten Porträtmaler hängt auch bei Buatier Mulholland, dessen Kind Perry Rhodan 3039 gerettet hat. In wie weit spielt er im weiteren Zyklus eine Rolle?

Möglich. Vielleicht ist es aber auch nicht so. Wir werden sehen.

Die Tefroderin fordert hartes Durchgreifen gegen die Cairaner. Wie siehst du die Situation in der Milchstraße?
 
Endlose Straßen sollte man abschaffen. Die Situation empfinde ich als sehr verworren und bin selbst gespannt, wie sich das alles auflösen wird.

Nach Leo hast du nun auch Einhörner erwähnt. Sehnst du dich nach Fantasy in RHODAN?

Nein. Fantasie ist ja jede Menge drin. Fantasy muss nicht sein. Ob ich Einhörner mag? Ja, schon. Der Einschub kam mir einfach gerade so. Ich fand ihn witzig.

In ein paar Wochen kommt 3050: Was werden die Leser nach der Lektüre sagen?

Na hoffentlich werden sie sagen: Wo ist der nächste Band?

Michelle, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum Heft und zur Leseprobe
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Und hier zur Handlungszuammenfassung:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3044

Elf Fragen an Michael Marcus Thurner zu seinem Band 3043

Michael Marcus Thurner verrät im Interview, aus welchem Grund  er bei RHODAN kündigen würde und wie lange er noch auf der Überlebenschance von Ronald Tekener herumreiten wird.

Michael, beim letzten Interview hast du dich als nicht die beste Wahl für Liebesromanzen bezeichnet. In 3043 behandelst du den Beginn einer eventuellen Liebesstory. Wie hast du dich dieser erneuten Herausforderung gestellt?

Seltsamerweise bin ich diesmal recht gut mit dem Thema zurechtgekommen. Wiewohl das Lektorat einige meiner Gedanken zum Liebesthema rausgelöscht hat. Ich bin offenbar ein klein wenig kindisch, was das betrifft. 🙂

Übung macht ja bekanntlich den Meister. Haben Monti und Hartmut das eh am Schirm, dass du nur noch Romane mit diesem Grundthema schreiben willst?

Selbstverständlich. Sie wollen mich diesbezüglich disziplinieren.

Wie würdest du reagieren, wenn deine nächsten zehn Romane wirklich Romanzen enthalten würden?

Kündigen.

Zitat: »Der TARA-Psi und er sollten erkunden, warum manche Cairaner die Baalols als das nächste Volk bezeichneten.«
Jetzt war Gucky im Vorgängerband im diplomatischen Einsatz und auch Monkey hat schon mit ein paar hochrangigen Cairaners geplaudert. Was war der Grund, warum sie nicht einfach gefragt haben?

Vertraust du den Cairanern und ihren »Verbündeten« etwa? Meinst du wirklich, dass sie die Wahrheit sagen würden?

Spin und Ydio-Do reisen in dem Kehlsack eines Glashas – würdest du das auch machen?

Wasser ist nicht unbedingt mein liebstes Element. Aber trotzdem: Würde ich sofort machen (wenn die Rahmenbedingungen mit einem bereitgestellten SERUN passten).

Die Vital-Suppressoren sind Ydio-Dos Moralempfinden zutiefst zuwider. Wie steht sie zu den moralischen Verfehlungen ihres Geheimdienstes?

Ich gehe davon aus, dass es ähnlich wäre wie in unserer Realität. Man sieht sich als Geheimdienstvertreter jeder beliebigen Nation als derjenige, der das Richtige tut, um sein Land zu schützen. Und da heiligt der Zweck die Mittel.  

Du erwähnst wieder Ronald Tekener – wie groß ist die Freude, die Leser bei dem Thema zu foppen?

Sehr groß. Das werd ich bis ans Ende meiner Tage fortsetzen.

Spinoza hält in den Computern der Cairaner nach allem Ausschau, was Terraner enthält. Sollte er nicht was anderes suchen? Nach Geheimnissen der Cairaner zum Beispiel?

Nun, viel Zeit war ja nicht für Spin. Ich gehe davon aus, dass beim »Download« auch einiges Material über die Cairaner gefunden wurde. Vielleicht erfahren wir noch mehr darüber …

Zitat: »Du weißt, dass es sich bei der Suche nach unserem Ursprung um ein heikles Thema handelt. Wir müssen das Material erst einmal durcharbeiten.«
Äh … die Terraner rund um Rhodan wissen doch von ihrem Ursprung. Warum suchen sie danach? Die Datenlage der Cairaner ist da ja irrelevant.

Bist du dir sicher?

Wie geht es in Michelles Roman mit den beiden »Turteltäubchen« weiter? Gib uns einen Tipp. 

Wenn du den Film »Mr. & Mrs. Smith« kennst, weißt du, wie diese Geschichte ausgeht. Mein Herz bebt bereits vor lauter Vorfreude.

Stichwort Supramentum: Was kommt da auf die Milchstraße zu?

Da ich die Exposés zu den darauffolgenden Romanen noch nicht gelesen habe, kann ich dir nix dazu sagen. Ansonsten würde ich es ja tun. Wirklich. Du hättest es dir mit deiner Beharrlichkeit, mir Infos zu kommenden Romanen aus der Nase zu ziehen, längst verdient, Roman.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe: 
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Hier zur Handlungszusammenfassung: 
https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Die_Welt_der_Báalols

Zwölf Fragen an Uwe Anton zu seinem Band 3042

Uwe Anton bleibt mit seinem Band 3042 Michael Marcus Thurner im Kampf um den »Vielschreiber« des Zyklus auf den Fersen. Im Interview mit Roman Schleifer verrät er, was es mit der Kuratorin auf sich hat und woran man erkennt, dass cairanische Strahlwaffen entsichert sind.

Uwe, der Rudyner Dalglish Karuh erinnert mich an Gerhard Huber. Trügt mich dieser Verdacht?

Ja, Roman. Das ist nur eine Zufälligkeit, wie sie sich immer mal wieder ergibt. Es mag aber durchaus sein, dass mein Unterbewusstsein mich beeinflusst hat. Gucky spielt die Hauptrolle in diesem Roman, und Dalglish muss sich um Gucky kümmern. Gerhard trägt doch immer einen Plüschgucky mit sich und kümmert sich liebevoll um ihn, oder?

Gucky erinnert sich daran, dass seine Frau und sein Sohn in ES aufgegangen sind. Wie tröstend ist es für ihn, dass sie in dieser Form »weiterleben«?

Eine durchaus heikle Frage. Sie setzt ES irgendwie mit dem Gott des christlichen Glaubens gleich. Das ist ein Thema, das ich eigentlich meide wie der Teufel das Weihwasser. Aber da es ja schon zu einer Begegnung zwischen Gucky und den verstorbenen Iltu und Jumpy gekommen ist, müsste der Gedanke für unseren kleinen Mausbiber sehr tröstlich sein, auch wenn er als angestammter Bewohner des Planeten Tramp nichts mit einer Religion des Planeten Terra zu schaffen hat, sondern Anhänger von Daucuscarota ist.

Zitat: »Seines Erachtens machten sie zu wenig Fortschritte, was das Enträtseln der Geheimnisse betraf, die sich wie Pilze in der Milchstraße ausgebreitet hatten.«
Ist das eine dezente Kritik am Expo-Team?

Keineswegs. Gucky ist ein kleiner Heißsporn, dem manchmal nichts schnell genug geht. Ich hingegen bin sehr zufrieden mit der Geschwindigkeit, mit der Geheimnisse aufgebaut und dann enträtselt werden. Wir sollten nicht vergessen, dass der Zyklus 100 Bände haben wird!
Manchmal kann man dem Autor Sätze seiner Figuren in den Mund legen, aber nicht immer.

Gucky erkennt, dass die Cairaner ihre Waffen nicht entsichert haben. Ich frage mich, wie man bei Strahlwaffen erkennt, ob sie entsichert sind …

An dem Lämpchen an manchen, aber nicht allen cairanischen Waffen, das je nach Sicherungszustand gelb oder violett leuchtet. Oder hat er einfach die Gedanken der Waffenträger gelesen?

Ich bin über den Begriff »Kuratorin« im Zusammenhang mit dem Friedensbund gestolpert. Dieser Begriff kam bislang nur in Band 3019, ebenfalls von dir, vor. Wer ist diese Kuratorin und wie steht sie zu dem Friedensbund?

Dieser Begriff ist keineswegs eine Eigenkreation des Autors. Die Kuratorin hat eine offizielle Funktion inne und wird noch eine wichtige Rolle spielen. Sie ist abdmeghtlnjxsgzer*, und dem Friedensbund steht sie kdmenjruoeld* gegenüber.

 (*Cairanisch: »Glaubst du wirklich, dass ich dir das auf die Nase binde?« und »Stell doch mal Fragen, die ich beantworten kann!«)

Eine 14-jährige Cairanerin überlistet mit ihren Parafähigkeiten einen so erfahrenden Mutanten wie Gucky. Wird er auf seine alten Tage schleißig?

Schleißig? Ein Austriazismus, nicht wahr?
Nun ja, manchmal steht die Lebenserfahrung hinter einer schönen Geschichte zurück. Nobody’s perfect, nicht einmal unser sowieso sehr sentimentaler Mausbiber.

Gucky besucht das Museum, in dem er als blutrünstiger Killer dargestellt wird. Wieso erkennt ihn keiner von den Besuchern und geht auf ihn los?

Stell dir mal vor, du besuchst im Museum eine Ausstellung über die Wikinger, und plötzlich steht Ragnar Lodbrok neben dir. Oder seine Frau Lagertha. Da denkst du doch auch, du spinnst, und fragst ihn nicht, wie sich das damals wirklich mit Floki abgespielt hat!
Vielleicht haben Autor, Expoteam, Lektor und Redakteur hier aber ganz einfach auch nur gepennt.

Zitat: »Nichts erfüllt sich leichter seine Träume als die Erinnerung, nicht ist hartnäckiger als eine lieb gewonnene Selbsttäuschung.« Was ist deine liebste Selbsttäuschung in Bezug auf PR?

Keine Ahnung. Vielleicht, dass ein österreichischer RHODAN-Aktivist, dessen Initialen identisch mit dem Autokennzeichen meiner eigentlichen Heimatstadt Remscheid sind, irgendwann mal einfach zu beantwortende Fragen stellt wie: »Warum kratzt Gucky sich auf Seite 47 an der Nase?«

Wir erfahren, dass das Supramentum die Lösung für alles ist. Für die Cairaner und die Milchstraße. Bei solchen Worten wird mir angst und bange.
Droht der Milchstraße die Auslöschung? Oder wenn schon nicht die Auslöschung, dann zumindest die Aufnahme aller Lebewesen in eine Superintelligenz?

Wie kommst du darauf, dass das Supramentum eine Superintelligenz ist? Wobei ich das der Form halber weder ausschließen noch bestätigen möchte.

Andererseits soll Atlan das Supramentum vervollständigen. Das kann er ja nur mit seinem ZAC von THEZ oder mit seiner Ritteraura …

Rätsel über Rätsel, nicht wahr?
Sei versichert, Gucky brennt darauf, sie aufzuklären. Wobei diese Sätze ja eher eine Spekulation als eine Frage beinhalten. Wie lautet die Frage also, auch wenn ich mich hüten werde, sie zu beantworten?

Perry hilft mit seinem ZAC der Thesan, Gucky jetzt der Cairanerin. Als nächstes müsste dann wohl Atlan jemanden mit dem ZAC wiederbeleben. Ist so etwas für alle ZAC-Träger im Zyklus vorgesehen?

Ich sehe das eher als Zufall. Außerdem wird es langsam mal Zeit, dass unsere ZAC-Träger mit ihren Chips was Vernünftiges anstellen.

Galuu Alvaraidse wird die neue Konsulin des Sternöstlichen Konsulats. Wie werden sich durch sie die Beziehungen zwischen dem Friedensbund und den Terranern ändern?

Das wird die Zukunft erweisen. Sind Cairanerinnen multitaskingfähig? Dann können die Terraner sich warm einpacken.

Uwe, danke für deine Zeit.

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Hier zur Handlungszusammenfassung: 
https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Gucky_und_der_Sternenkonsul

Zwölf Fragen an Susan Schwartz zu Band 3041

Susan Schwartz alias Uschi Zietsch erzählt, welcher Roman im Zyklus ihr leicht gefallen ist und wie sie sich die im Band erwähnte lüsterne Variante des Garrabo-Spiels vorstellt.

Uschi, Band 3041 ist dein sechster Roman zum »Mythos Erde«-Zyklus. Welche der sechs Romane ist dir am schwersten gefallen und weshalb?

* lach *, da muss ich erst mal nachschauen, welche das überhaupt waren … einen Moment. * in der Perrypedia kram *

Okay, ich hab’s. Am schwersten ist mir der 3008 gefallen, weil das Setting quasi das Nichts war und das Movement gegen Null ging. Eine echte Herausforderung, die ich sehr interessant fand.

Welcher am leichtesten?

Alle anderen.
Na gut, die 3041 vielleicht noch ein bisschen mehr.

Ja, ich habe auch eine gewisse Leichtigkeit in Band 3041 gemerkt. Was war der Grund, dass dir dieser Roman leicht gefallen ist?

Am leichtesten, weil ich am wenigsten recherchieren musste. Hinsetzen, losschreiben, das ging ganz flott. Dazu war einfach alles drin. Kosmische Wunder, Tragödie, Rätsel, Lebensgeschichte. Ich habe mich bei den Expokraten für das tolle Expo bedankt. War ganz mein Ding.

Hast du ein Rezept, diese Leichtigkeit auf alle Romane zu übertragen?

Nein, denn das ist abhängig vom Thema. Ich habe ja fast immer eine Prise Humor drin, zur Auflockerung, bevor es zu düster wird, aber auch das geht einfach nicht immer. Manchmal ist es zu dramatisch oder zu enthüllend, da braucht’s schon eine gewisse Erhabenheit.

Was war dein Ziel in punkto Leserreaktionen bei Band 3041?

Dasselbe wie immer: Sie sollen den Roman geil finden.

Im Spoilerthread von 3041 des Galaktischen Forums diskutieren die Fans über den Atopischen Konduktor statt über die Lebensgeschichte in deinem Roman. Was denkst du, warum das die Fans zu Diskussionen reizt?

Das entzieht sich meinem Verständnis, weil der Atopische Konduktor erst auf der letzten Seite erwähnt wird. Vorher, fand ich, war es in einigen Szenen sehr kosmisch und rätselvoll, mit dem Hauch eines Großen Ganzen. Aber ich habe natürlich auch andere Wertigkeiten und Schwerpunkte.

Zitat: »›Es ist immer der rechte Moment‹, erwiderte der Paau. ›Es gibt keinen anderen.‹«
Was denkst du? Stimmst du dem »Koffer« zu?

Coole Szene. Natürlich hat er recht. Aus zwei Gründen. Zum einen, wenn man ein lineares Zeitverständnis hat, dann kann es immer nur den einen und keinen anderen Moment geben. Zum anderen, ein falscher Moment liegt nur in unserem persönlichen Empfinden begründet – also ganz individuell und rein perspektivisch. Jemand anderer mag am selben Ort zur selben Zeit ganz anders empfinden. Wenn’s einen dabei trifft, hat man Pech gehabt, wenn nicht, hat man Glück gehabt. Oder umgekehrt. Ob aber nun gerade recht oder falsch, hat es keinen Einfluss auf das Geschehnis selbst. Es geschieht so oder so. Es ändert also nichts.

Offenbar hat mal wieder ES irgendwie seine Finger im Spiel. Angenommen, du würdest im Perryversum leben und wärst unsterblich. Wie sehr würde dich ES nerven?

Extrem. Wie Q in Star Trek. Aber trotzdem hat man ihn irgendwie gern. Und hilft ihm, wenn er es braucht.

Zitat: »Leben wir nicht im Licht der Zukunft, leben wir nicht. »«
Wie würde Perry Rhodan diese Aussage sehen? Und wie Atlan?


Vom jetzigen Stand aus betrachtet, zu dem ich noch nicht weiß, wie die beiden laut Expokraten das sehen werden, gehe ich einfach von meinem persönlichen Empfinden aus.
Perry würde den optimistischen Aspekt dabei rausziehen, nämlich dass er genau darauf hinarbeitet, dass alle »im Licht« leben. Er will ja eine großartige Zukunft schaffen. Atlan hingegen würde überlegen, welcher Schatten gerade auf das Licht der Zukunft geworfen wird und wie er ihn verhindern soll.

Es gibt eine lüsterne Variante des Garrabo-Spiels? Erzähl uns mehr …

Ich gehe von einer deftigen Variante des Strip-Pokers aus … 🙂 Also nicht nur ausziehen, sondern mit Aktion. 😉

Chariklis prophezeit  Atlan den Tod, sofern er den Cairanern das Transuniversale Tor, sprich den Atopischen Konduktor öffnet. Jetzt gehört Atlan bekanntlich zu den fünf sakrosankten Figuren der RHODAN-Serie. Die Todesdrohung glaubt ja kein Leser. Wie soll auf dieser Ebene Spannung aufkommen?

Na, indem er es schaffen muss, eben nicht zu sterben, und wie ihm das gelingt. Das ist ein Rätsel, das es zu lösen gilt, und selbstverständlich spannend.

Was wird Atlan statt seinem Leben opfern müssen?

Wird er das? Du beschreibst selbst gerade eine weitere Spannungsmöglichkeit: Was mag es stattdessen sein und wie verkraftet er das?

Und natürlich kann er sein Leben verlieren. Heißt ja nicht, dass er nicht wiederkommen kann. Und wie er das verkraftet.
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, dass Spannung aufkommt. 🙂

Uschi, danke für deine Zeit.

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