Alle Beiträge von Roman Schleifer

Drei Autoren aus dem Perryversum in einer Anthologie

PERRY RHODAN-Autoren sind ja bekanntlich umtriebig und schreiben auch noch für andere Formate. ATLAN-Autorin Nicole Rensmann, PR-STELLARIS-Autor Ulf Fildebrand und PR-Miniserien und –STELLARIS-Autor Roman Schleifer haben in den letzten Jahren Kurzgeschichten im Computermagazin c’t veröffentlicht. Drei dieser Geschichten sind nun in der Anthologie »Massaker in RobCity« des Hinstorff-Verlags erschienen, die Künstliche Intelligenz zum Thema hat.
Grund genug, die drei Autoren zu ihren Geschichten zu befragen.

Nicole, deine Geschichte heißt »Und es hat Klick gemacht«: Worum geht es?

Emma arbeitet zusammen mit ihrem Kollegen Becker an einem geheimen Ort in einer elektronisch-virtuellen Schaltzentrale. Sie lenken die Geschehnisse der Welt, ohne dass die Menschheit davon weiß. Emma hat ihr Leben für ihren Job gegeben, doch die anfängliche Begeisterung ist längst verflogen. Sie überwacht und reguliert die Welt, und die Chefetage überwacht sie. Führt sie die Befehle nicht exakt aus, kann dies ihr Leben kosten. Als sie eines Morgens zur Arbeit erscheint, ist Becker verschwunden. Doch das ist, an ihrem überwachten Arbeitsplatz, nicht möglich. Emma versucht die Kontrollen zu überlisten, um herauszufinden, welche Rolle, sie in diesem Weltspiel auskleidet. Und das, was sie dabei herausbekommt, ist erschreckend und tragisch zugleich.

Wie bist du auf die Idee zur Story gekommen?

 Die Idee zu »Und es hat Klick gemacht hat« kam während eines Familiengesprächs. Beim Abendessen unterhalten wir uns oft über das Tagesgeschehen oder spinnen Zukunftsideen. In diesem Fall sprachen wir über soziale Medien, die Menschheit und künstliche Intelligenz. Im Laufe des Gesprächs hat es bei mir Klick gemacht und der Anfang der Geschichte stand fest. Wie immer entwickelte sich die Handlung dann beim Schreiben und endete so, wie sie nun zu lesen ist.   

Ich habe den leisen Verdacht, dass du in der Story Gesellschaftskritik verpackt hast.

 Erwischt. Die Story darf durchaus als gesellschaftskritisch angesehen werden, obwohl es nicht meine Absicht war, eine Botschaft zu vermitteln. Letztendlich soll die Story Spaß machen, wenn sie zusätzlich zum Denken anregt – großartig!Für mich ist »Und es hat Klick gemacht« eine real-surreale Story, in der nichts ist, wie es anfänglich zu sein scheint. Nicht für den Leser, nicht für die Protagonisten.  

Was sind deine nächsten Projekte?

 Im Sommer 2019 erscheint mein Fantasy-Jugendroman »Gewebewelten« im Atlantis Verlag (https://atlantisverlag.wordpress.com/2019/04/03/neu-im-sommer-gewebewelten). Außerdem arbeite ich an einem weiteren Jugendroman und an einem Roman, den ich in die Kategorie Drama und Schicksal einordnen würde. Parallel schreibe ich an einer Kurzgeschichte.   

Die zweite Story »Naos Botschaft« stammt von PR-STELLARIS-Autor Ulf Fildebrandt. Ulf, worum geht es in deiner Story?  

Was wäre, wenn ein streng logisch denkender Roboter anfängt, die Projektentscheidungen von Menschen zu hinterfragen? Wäre er der bessere Projektleiter? Roboter gehören in Zukunft zu den Ressourcen bei Projekten, und nicht immer werden die Ressourcen optimal verwendet. Doch manchmal denken Ressourcen über ihr Schicksal nach.  

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Also, Maschinen wird ja nachgesagt, dass sie Entscheidungen nur aus logischen Gründen fällen. Bei Menschen sind die Entscheidungen meistens von allem anderen beeinflusst, aber nicht Vernunft. Ich habe jetzt einfach überlegt, was wäre, wenn eine Maschine zu der Erkenntnis kommt, dass sie Entscheidungen besser treffen kann als ein Mensch. Und dass Entscheidungen nicht logisch begründet sind, erfahre ich jeden Tag.

Wie stehst du zur Künstlichen Intelligenz? Hast du Angst davor?

Künstliche Intelligenz ist so ein großer Begriff. Maschine Learning ist einfach nur Mathematik zur Mustererkennung. Neuronale Netze lernen selbstständig, aber nur im gewissen Rahmen. Selbstlernend ist im Moment noch eingeschränkt. Daher macht mir das im Moment noch keine Angst. Es ist nur die Frage, wann neuronale Netze wirklich miteinander verschaltet werden können, damit sie selbst gestellte Probleme lösen. Das sehe ich im Moment noch nicht. Sie lösen im Moment nur vordefinierte Probleme.

 Was sind deine nächsten Projekte? 

Am 11.3. ist der erste Roman aus dem Weltenkreis herausgekommen, »Meister der Erinnerung«, im High-Fantasy Genre. Infos findest du unter https://www.weltenkreis.com/. Der nächste Roman ist schon für März 2020 geplant. Bei PERRY RHODAN arbeite ich an einer weiteren STELLARIS-Geschichte, die der Redakteur Olaf Brill schon abgesegnet hat. Ende März ist im Computermagazin c’t die Kurzgeschichte »Werkzeug der Fantasie« erschienen. In dem Bereich arbeite ich auch an weiteren Near-Future-Geschichten.
Im SF-Magazin »Exodus« wird im April die Kurzgeschichte »Die Sphäre der Milliarden Wege« von mir erscheinen (https://www.exodusmagazin.de/exodus-ausgaben/exodus-39.html).
Zusätzlich suche ich für einen fertigen Science-Fiction-Roman gerade einen Verlag. Und einen Roman für die Fan-Edition hab ich auch in der Mache, aber daran bastele ich, wenn ich gerade Spaß dran habe.Du siehst also, mir wird nicht langweilig.  

Der Dritte im Bunde ist PR-Miniserien und –STELLARIS-Autor Roman Schleifer, mit seinem Beitrag »Plasmazombie«. Roman, dem Titel nach ist es eine Horror-Story. Wie kommt sie in eine Anthologie über Künstliche Intelligenz?

 Der Titel erklärt sich auf der zweiten Seite der Story, die auf Darkside, dem härtesten Asteroidengefängnis des Solsystems spielt. Dort verbüßt Gibson Miner, ein Auftragskiller seine Strafe. Bereits am ersten Tag gerät er mit Quentin, dem Psychoroboter des Gefängnisses in Clinch, der ihn therapieren will. 

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Bei der Lektüre eines Buches über Pychotherapie. Ungefähr in der Mitte kam mir die Idee eines Psychoroboters, der das komplette psychologische und psychotherapeutische Wissen der Menschheit gespeichert hat. Zu der Idee, dass er in einem Gefängnis die Gefangenen therapieren soll, brachte mich ein Gespräch mit einem Bewährungshelfer und wie es der Auftragskiller in die Story geschafft hat, verrate ich lieber nicht.

Das klingt, als würdest du intensiv recherchieren?

 Ich will, dass meine Stories so realistisch wie möglich sind. Und da ich aufgrund meines Berufs mit vielen Menschen spreche, nutze ich die Chance, Erfahrungen zu sammeln.  

Kann Quentin den Auftragskiller therapieren?

 Diese Frage habe ich mir bei der Planung der Story auch gestellt. Und ob Gibson Miner es schafft, aus dem Gefängnis zu entkommen, in dem ausgerechnet Quentin mit höchst zynischen Maßnahmen die Gefangenen zur Vernunft bringen will.

Höchst zynisch?

Naja, er zwingt  die Gefangenen, Schwanensee zu tanzen.

 Was sind deine nächsten Projekte?  

Im der Spezialausgabe zum Mars im SF-Magazin »Exodus« erscheint die Story »Der letzte Tag« und in Nr. 41 die Story »IQ 187«. Dann arbeite ich an einer Kurzgeschichte für das Computermagazin c’t und an einer PERRY RHODAN-STELLARIS-Story.

Die Anthologie gibt es  im gut sortierten Buchhandel, auf den üblichen Internet-Verkaufsplattformen und natürlich auf der Homepage des Hinstorff-Verlags sowohl als Buch als auch als ebook.

https://www.hinstorff.de/science-fiction/720/massaker-in-robcity-9783356022292.html

Die Homepages der Autoren:

 https://www.nicole-rensmann.de

https://www.ulf-fildebrandt.de

 https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Roman_Schleifer 

Raimund Peter – Der Mann, der PERRY RHODAN verfilmt

Raimund, seit Jahren sind deine Animationsfilme fixer Bestandteil des Perryversums. Ursprünglich kommst du aus der Modellbauer-Szene. Spontan fallen mir deine unzähligen Star Wars-Modelle, die GALACTICA und schließlich Kugelraumer, Space-Jets und die Festung der Inquisition ein. Wie bist du vom Modellbau zum Animationsfilm gekommen?

Nun ja. Direkt aus der Modellbauer Szene ist vielleicht nicht ganz korrekt. Meine ersten Modelle entstanden schon Ende der 60er Jahre, immer mit dem Hintergedanken einen Film damit zu machen. Da war ich vermutlich ähnlich motiviert wie Joachim Thunak, ohne von seinem Projekt zu wissen oder ihn zu kennen. Wer weiß? Hätte wir uns gekannt, hätten wir vielleicht zu dieser Zeit schon etwas Gemeinsames gemacht. Auf jeden Fall war der Wunsch einer Verfilmung schon damals präsent. Jedoch konnte ich diesen Wunsch erst im Jahr 2005 realisieren, als es halbwegs erschwingliche Programme dafür gab.

Du hast einerseits »Meister der Insel«, andererseits »Operation Tempus« aus dem NEGASPHÄRE-Zyklus als Animationsfilme gewählt. Was war der Grund, dass du diese beiden ausgewählt hast?

Die Meister der Insel erfreuten sich Mitte der 60er Jahre größter Beliebtheit. Das war auch der Zyklus, mit dem ich eingestiegen bin. Daher auch die Begeisterung für dieses Thema. Außerdem war das damals ein echter Höhepunkt in der Serie. Sogar beim Bundesheer habe ich Leute getroffen, die das mit Begeisterung gelesen haben. Ich hatte während meiner Ausbildung Dienst am Kolomannsberg in der Radarstation. Dort kam ich mir vor wie in der Leitzentrale der CREST.

Der NEGASPHÄRE-Zyklus hat sich dann aus der laufenden Handlung ergeben. 2007 ist das MdI-Video in Garching so erfolgreich gelaufen, dass ich an ein weiteres Video dachte. Allerdings war ich unschlüssig. Sollte ich eine Fortsetzung der Meister drehen oder doch lieber etwas aus der damals aktuellen Handlung?
Robert Feldhoff hat schließlich mit seiner Beschreibung vom Bau der JULES VERNE im Heft 2400 den Ausschlag gegeben. Ursprünglich wollte ich ja nur einen kurzen Clip von der Entstehung des Kugelraumers erstellen, höchstens ein paar Minuten.
Was daraus geworden ist, kann man inzwischen eine Stunde lang auf Youtube sehen. Das Projekt hat eine gewisse Eigendynamik entwickelt und ist entsprechend ausgeufert, wie es bei mir so halt ist. Während der Arbeit kommen immer wieder neue Ideen und es ergeben sich laufend neue Szenen. Ende nie. Sozusagen.

Sowohl MdI als auch Operation Tempus sind jeweils 60 Minuten lang. Wie lange hast du daran gearbeitet?

Von einem Garching Con zum nächsten hatte ich zwei Jahre Zeit. Das ist sich immer ausgegangen.

Die PR-Miniserien »«TERMINUS« und »OLYMP«hat dich zu einer Bilderstrecke animiert. Was war da der Auslöser?

 Terminus geht auf deine Kappe, denn von dir haben ich von der Miniserie am PR-Stammtisch Wien erfahren. Und als Alexandra Trinley von mir bestehendes Bildmaterial für die Sonderpublikation »Gespräche über Termius« haben wollte, habe ich mich von der Storyline inspirieren lassen.
Olymp zu verfilmen hat sich als Trailer für den GarchingCon angeboten. Außerdem hat mich die Visualisierung von Sichu Dorksteiger immer schon gereizt , die bei dieser Miniserie eine Hauptrolle spielt.

Welches Programm benutzt du?

Cinema 4D

 

Was für einen Rechner hast du? Was war die längste Renderzeit?

Inzwischen habe ich acht Rechner und vier Laptops mit den verschiedensten Betriebssystemen. Die längste Renderzeit hatte neben Gucky der kleine Laosoor mit seinem Fell. Da ist mir auch zum ersten mal (nach drei Jahren) der Rechner abgestürzt, als ich versucht habe, den Haaren eine gewisse Dynamik zu verleihen. So wie ich es bei Sullivan (in Monster AG) gesehen habe. Meines Wissens war auch bei PIXAR dieses Fell eines der stärksten Probleme. Aber im Vergleich zu denen, kann ich da natürlich nicht mitreden.

Auf youtube hast du mit deinen Filmen die 100.000er Marke geknackt. Wie war da das Gefühl?

Unbeschreiblich! Und an der Stelle nochmals viele Dank an alle, die auf die Videos geklickt und sie sich angesehen haben. .

Falls jemand Lust bekommt, sich auch an einem eigenen PR-Animationsfilm zu versuchen: Was rätst du ihm?

Nun das kann pauschal gar nicht beantwortet werden. Jeder hat da seine eigenen Vorstellungen und muss selbst seinen Weg finden. (Wie man bei Thomas Zeug sehen kann). Es kommt auch auf das jeweilige benützte Programm an. Wenn jemand Fragen für C4D hat, bin ich gern bereit, meine Erfahrungen beizusteuern und Hilfe zu leisten. So wie immer wieder Anfragen von der Modellbauseite kommen, wegen meines Papier-Todessternes, der schon vor vielen Jahren auf phoxim.de veröffentlicht wurde.

Mit Thomas Röhrs hast du den Trailer für die PR-Tage gemacht. Also eigentlich habt ihr eure Filme einfach aneinandergeschnitten. Thomas haucht den Titelbildern Leben ein. Reizt dich so etwas auch?

Ja, Thomas hat die animierten Tibis beigesteuert. Das ist eine recht aufwendige Arbeit, weil das jeweilige Bild in seine sämtlichen Bestandteile zerlegt werden muss. Das habe ich früher auch mal gemacht.

Was sind deine nächsten Projekte?

Da gibt es vorläufig noch gar nichts. Mal sehen, was die laufende Handlung an Anregungen bringen wird. Auch bei NEO könnten sich Szenarien ergeben. Diese Serie hat sich in letzter Zeit schön herausgeputzt. Eventuell inspiriert mich wieder der neue Kurzzyklus SOL. Mal sehen, was Kai Hirdt so alles einfällt….

Raimunds Animationsvideo findet ihr hier:

Youtube:
https://www.youtube.com/results?search_query=Raimund+Peter+

https://www.proc.org/tribut-zu-perry-rhodan-3000-von-raimund-peter/

PERRY RHODAN-Terminus:
https://www.frostrubin.at/projekte/terminus

https://www.proc.org/impressionen-zur-perry-rhodan-miniserie-olymp/

https://www.proc.org/tribut-zu-perry-rhodan-3000-von-raimund-peter/

Fünf Fragen an STELLARIS-Redakteur Olaf Brill

Olaf, in deiner STELLARIS 68 erfahren wir, dass die STELLARIS die 500 Jahre überstanden hat. Blieb sie vom Posizid verschont?

Das erfahren wir in der nächsten STELLARIS-Story, die in acht Wochen erscheinen wird!

Der Frachtraumer wurde von dir ins Jahr 2045 NGZ gehievt, die Besatzung bis auf einen jedoch nicht. Welche schillernden Charaktere kommen auf uns zu?

Einige haben wir in der aktuellen Story ja bereits kennengelernt: Es sind Einwohner des Planeten Myra, die nun mit der STELLARIS auf große Reise gehen. Die Myraner sind ein Volk, das von Lemurern abstammt, im Laufe der Geschichte auf vortechnologischen Stand zurückgefallen ist und sich vor historisch wiederum relativ kurzer Zeit mit Nachfahren der STELLARIS-Besatzung vermischt hat. Myra befindet sich allerdings auf einem Entwicklungsstand noch vor dem planetaren Raumfahrtzeitalter. Nur einige wenige Vertreter des Planeten brechen nun mit der STELLARIS ins Weltall auf. Also braucht unser Raumschiff natürlich noch eine professionelle Besatzung, die wir in den nächsten Storys kennenlernen werden. Und ja, ich hoffe, es sind ein paar schillernde Charaktere dabei.

In der STELLARIS-Gruppe auf Facebook postet STELLARIS-Autor Gerhard Huber Live-Leseberichte zu den Stories – wie ist es für dich als Autor, wenn du ihm quasi über die Schulter schaust?

Das ist einfach wunderbar! Der Autor erfährt dabei, ob es ihm gelungen ist, die Gedanken des Lesers in die Richtung zu lenken, die er geplant hat. Also, ob erfolgreich bestimmte Erwartungshaltungen und Spannungsmomente aufgebaut werden konnten, und ob der Leser bei deren Auflösung dann befriedigt oder enttäuscht ist. Und er erfährt natürlich, ob wenigstens einem Leser die Story gefallen hat oder nicht. Das ist ein wichtiges Feedback, und mir macht es jedenfalls großen Spaß, Gerhard bei seinen Live-Lesungen über die Schulter zu schauen. Ich versuche, wenn ich kann, immer „live“ dabei zu sein.

Du bist seit Februar 2017 Redakteur der STELLARIS-Serie – was muss ein STELLARIS-Expo haben, damit du dem Autor sagen kannst: Okay, schreib mal und dann sehen wir weiter?

Gute Frage! Weiß gar nicht, ob man die mit einem „Rezept“ beantworten kann. Aber ich versuch’s mal: Der Autor muss natürlich eine Idee haben, die eine richtig gute Science-Fiction-Handlung ermöglicht. Dann muss er „menschliche“ Figuren einbringen, deren Schicksal uns interessiert. „Menschlich“ in Anführungszeichen, denn das können bei uns natürlich auch Außerirdische oder Roboter sein. Und schließlich sollte die Geschichte so gestaltet sein, dass beim Lesen oben erwähnte Erwartungshaltungen aufgebaut werden: Der Leser soll mitfiebern, Spekulationen, Wünsche und Ängste über den Fortgang der Handlung aufbauen … und dann sehen, was der Autor draus gemacht hat!

Es gibt einen harten Kern an STELLARIS-Autoren – wann ist die nächste Gelegenheit ein paar von ihnen auf einem Con zu treffen?

Das stimmt. Ich bin ganz froh über diese nicht kleine Gruppe von Schriftstellern, die sich schon bei der STELLARIS bewährt und auch Lust haben, weitere Storys zu schreiben. Da habe ich ein paar Leute, auf die ich mich jederzeit verlassen kann. Und das ist durchaus manchmal nötig. Es kommt zum Beispiel gelegentlich vor, dass eine eigentlich vorgesehene Story aus diesem oder jenem Grund ausfällt und ich Ersatz brauche. Dann hat meist einer der Stammautoren schon eine Geschichte zur Hand, die wir in wenigen Tagen in Zusammenarbeit von Autor und Redakteur zur Veröffentlichung fertigstellen können. Diese Autoren kann man als nächstes auf den PERRY RHODAN-Tagen Osnabrück im Mai auf einem STELLARIS-Panel treffen. Wird ein recht vollbesetztes Podium! Ich freu mich schon drauf, denn ich werde natürlich am Rande mit jedem dieser Autoren über seine nächste Story sprechen. Und wir wollen ja hoffen, dass dabei sehr viele schöne, bunte, anregende und mitreißende Geschichten herauskommen!

Bislang haben folgende STELLARIS-Autoren für Osnabrück zugesagt:

Olaf Brill

Dieter Bohn

Dietmar Schmidt

Gerhard Huber

Roman Schleifer

Infos zum Con: http://prtag.prfz.de/home.html
oder
https://www.facebook.com/PRTOsna/

Fünf Fragen an Uwe Anton

Band 3006 stammt aus der Feder von Uwe Anton, der sich ebenfalls den Fragen von Roman Schleifer stellte.

Bereits in Michael Marcus Thurners Roman Nr. 3004 agiert Perry Rhodan sehr oft nach seinem Bauchgefühl. Auch bei dir kommt das ein paar Mal vor: Ist das die neue Doktrin? Und gleich daran anknüpfend: Was denkst du: Agiert Rhodan mehr aus dem Bauch oder aus der Ratio? Und warum denkst du das?

Rhodan agiert in diesem Roman tatsächlich aus dem Bauch, nämlich aus dem eines großen Wurms, der ihn verschlungen hat. Das ist keine Doktrin, sondern Anpassung an eine ganz bestimmte Situation. Wenn mich ein Wurm verschlungen hätte, würde ich kaum anders reagieren – nämlich aus dem Bauch heraus. Im Allgemeinen ist Rhodan ein Mensch, der genau abwägt und dann eine Entscheidung trifft. Zumindest in meinen Romanen wird das auch so bleiben.

In deinem Band hinterfragt sich Perry Rhodan des öfteren, stellt jedoch fest, dass er kein Zauderer oder gar lahm ist und, dass es besser ist, zu überlegen, bevor man agiert. Ist Perry Rhodan in der midlife-crisis?

Ich wäre froh, wenn meine midlife-crisis mit etwa dreieinhalbtausend Lebensjahren kommen würde. Das ist der ewige Spagat: Nach dreieinhalbtausend Lebensjahren ist Rhodan nicht mehr der Draufgänger aus jungen Jahren, der mal eben einen Jet auf einem Flugzeugträger landet. Er hat an Erfahrung hinzugewonnen, wie es bei uns allen der Fall sein sollte, die wir älter werden. Er überlegt, bevor er handelt. Die liebe Konkurrenz zieht das noch konsequenter durch. Da achtet der 1. Offizier Riker streng darauf, dass Captain Picard nicht auf Außeneinsätze geht.

(Wäre das nicht ein Thema für eine Mini-Serie, nennen wir sie Crisis?)

(Roman, die Science Fiction hier schreibe ich!)

Zitat aus deinem Band: Wie vielen Menschen hatten Entscheidungen, die in solchen Konferenzräumen getroffen worden waren, das Leben gekostet? Und wie viele Menschen hatten aufgrund dieser Entscheidung gerettet werden können? Durfte man ein Leben gegen ein anderes aufrechnen? Solche Gedanken waren müßig. Es ging nicht anders, wenn er der Verantwortung gerecht werden wollte, die auf seinen Schultern lastete.
Welche Verantwortung lastet auf seinen Schultern? Er kam 500 Jahre aus der Vergangenheit. Keiner kennt ihn wirklich (außer eine Handvoll Unsterbliche) und wenn er sich zur Ruhe gesetzt hätte, wäre es auch gut gewesen.
Zusatzfrage: Was ist sein Antrieb?

Rhodan ist kein Mensch, der die Hände in den Schoß legt, zum 97. mal “LSD-Astronauten” von Philip K. Dick liest (also einmal etwa alle 30 Jahre), sich auf einer Touristenwelt die Sonne auf den Bauch scheinen lässt und vom Ersparten lebt. Dass er überlegt, bevor er handelt, bedeutet nicht, dass er keine Neugier mehr verspürt, nicht mehr wissen will, was da, verflixt noch mal, passiert ist. Er käme nie auf die Idee, sich zur Ruhe zu setzen (und seine Leser zu enttäuschen).

Der Siganese Sholotow Affatenga bezeichnet sich selbst als »Maximaldestruktor« – bahnt sich da ein Wettbewerb mit dem »Überall-zugleich-Töter« an? Wie wird Gucky auf so eine Ansage bzw. Herausforderung reagieren?

Ich sehe da kein großes Problem. Gucky wird Tenga telekinetisch alle Pralinen wegnehmen, und gut ist.

Der Ara Roba-Kerum möchte die Mausbiber neu aufleben lassen. Das ist natürlich eine Anspielung auf Bernd Robker, der als Robert Corvus schreibt. Wie sehr war Robert, der ja bekennender Gucky-Hasser ist, am Rande des Nervenzusammenbruchs, als er von diesen Plänen erfahren hat?

Gar nicht. Er hat es mit Humor genommen. Es ist eine alte Tradition bei RHODAN, Kollegen liebevolle Auftritte zu ermöglichen, und Robert hat einen ähnlichen Humor wie ich. Er war begeistert. Ich zitiere auszugsweise aus einer Mail: “Das ist ja witzig – vielen Dank dafür! Damit machst Du mich unsterblich … Vielleicht hole ich mir dieses spezielle Heft gleich doppelt …” Für solch eine Auflagensteigerung wäre ich natürlich dankbar.

Sechs Fragen an Andreas Brandhorst zu seinem PR-Roman 3005 mit Spoilergefahr samt fünf Fragen zu seinen drei Büchern, die 2019 erscheinen.

Band 3005 »Wiege der Menschheit« ist ein Gastroman von Bestsellerautor Andreas Brandhorst. Auch er stellte sich den Fragen von Roman Schleifer.

Andreas, mit dem PR-Heft 3005 kehrst du gleich auf mehrere Arten in deine Jugend zurück. Vor vierzig Jahren hast du als Schriftsteller dein erstes professionelle Werk veröffentlicht: einen Heftroman. Zeitgleich hast du die RHODAN-Serie verschlungen. Diese jugendlichen Gefühle hast du mit der Erinnerung an Tro Khon einfließen lassen – was hat dich an den Bestien fasziniert?

Den Begriff »Bestien« habe ich damals gar nicht gemocht, »Zweitkonditionierte« oder »Schwingungswächter« gefiel mir viel besser. Mich hat die Andersartigkeit dieser Wesen fasziniert, ihre technische Überlegenheit, ihre Übermacht, die allein schon in ihrem imposanten Erscheinungsbild zum Ausdruck kam. An einer Stelle im Roman ist von einem erwachenden Giganten die Rede, was natürlich eine Anspielung auf »Ein Gigant erwacht« ist. Tro Khon war damals eine meine Lieblingsfiguren. Überhaupt war der dreizehn- oder vierzehnjährige Andreas Brandhorst damals von den 300er-Bänden begeistert, sie gefielen mir ebenso gut wie die 200er des legendären Meister-der-Insel-Zyklus.

Bis zu welchem Heft hast du gelesen?

So bis zum Ende der 400er-Bände, wenn ich mich richtig erinnere.

Wie in den Heften davor trifft Perry Rhodan auf Menschen, die ihn nur als Legende kennen. Du hast seine Wirkung auf diese Menschen beschrieben: »Plötzlich schien dort ein anderer Mensch zu stehen, dessen Blick aus den Tiefen von Raum und Zeit zu ihnen reichte.« Denkst du, dass Perry seine Mitte gefunden hat?

Sollte er nach mehr als 3000 Jahren nicht seine Mitte gefunden haben? Man stelle sich einen Menschen vor, der mehr als drei Jahrtausende gelebt und so viele Erfahrungen gesammelt hat wie Perry Rhodan. Ein solcher Mensch muss eine enorme Ausstrahlungskraft haben, und die setzt er in der von dir genannten Szene ein, um zu beweisen, dass er ist, was er zu sein behauptet. Wir alle kennen das: Ältere Menschen, die viel erlebt, gesehen und erfahren haben, verhalten sich anders als junge Leute, denen es an Erfahrung mangelt. Man stelle sich jemanden vor, der alle Länder der Erde bereist und ihre Kulturen kennen und verstehen gelernt hat. Und man vergleiche einen solchen Reisenden mit jemandem, der nie sein kleines Dorf verlassen hat. Der Unterschied ist spürbar.

An anderer Stelle stellt Perry fest, dass die Geschichte Terras mit viel Blut und Tränen geschrieben wurde und dass seine Hände dieses Blut und diese Tränen berührt haben. Wie viel Zweifel hat deiner Meinung nach der Optimist Perry Rhodan?

Man kann Optimist und nachdenklich sein. 🙂 Auch hier spielen langes Leben und große Erfahrung wieder eine wichtige Rolle. Und Verantwortung, ein bedeutsames Wort. Wer so viel Verantwortung trägt wie Perry Rhodan, hat gelernt abzuwägen, die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Er dürfte längst über eine egozentrische Sichtweise hinaus sein (weil er sich selbst und anderen nichts mehr beweisen muss) und die Wahrheit als solche erkennen können, auch wenn sie unangenehm sein mag.

Du hast in einem Interview mit Klaus N. Frick (link am Ende des Textes) gesagt, dass du Lust auf einen richtig dicken Wälzer hättest, der im Perryversum spielt. Eine Antwort aus dem Bauch: Welche Epoche würdest du darin gern beleuchten und warum?

Meine erste, instinktive Antwort auf diese Frage wäre: Ich würde einen solchen Roman irgendwo zwischen Band 200 und 399 ansiedeln wollen. Aber wenn ich dann genauer darüber nachdenke … Infrage kämen auch Zeiträume, die in der Serie »unerzählt« blieben, weil es zu Zeitsprüngen kam. Oder warum nicht eine große Geschichte aus einem parallelen Perryversum, in dem die Geschichte, wie wir sie von Perry Rhodan kennen, ganz anders verlief? Auf jeden Fall sollte es etwas Kosmisches sein, wie ich es liebe, eine große Geschichte mit der Milchstraße oder dem ganzen Universum als Bühne.

Wie ging es dir mit dem RHODAN-Heft, dessen Umfang für dich ja eher eine Kurzgeschichte ist?

Das war ganz und gar nicht einfach. Meine Romane sind normalerweise fünf- oder sechsmal so lang wie ein Heftroman und wesentlich breiter angelegt, mit einem längeren Spannungsbogen und einer wesentlich tieferen Figurenentwicklung. Die Umstellung war nicht leicht. Ich habe zuvor ein Handlungsgerüst angefertigt und beim Schreiben gemerkt, dass ich gern mehr Platz für die detailliertere Darstellung bestimmter Personen gehabt hätte, zum Beispiel Tholia Turan. Oder man denke nur an die angedeutete Beziehung zwischen Amma Vargas und Zafer Young. Oder an den Zweitkonditionierten – ich hätte gern einen längeren Blick in sein Innenleben geworfen.

»Legenden entstehen nicht einfach aus dem Nichts«, erklärt in deinem PR-Band der junge Galakto-Archäologe Felix Ghiss. Legenden und Mythen sind auch immer Bestandteil deiner SF-Romane. Was fasziniert dich an Mythen?

Es ist das Staunen über die darin beschriebenen Welten und Ereignisse, das Staunen auch angesichts der epischen Breite solcher Geschichten. Schon als Kind bin ich immer gern in so etwas eingetaucht, zum Beispiel in die Mythen von Tausend-und-einer-Nacht und etwas später, mit elf oder zwölf Jahren, in die Nibelungensaga. Dieses Staunen, neudeutsch »sense of wonder«, habe ich damals als Kind und Jugendlicher geliebt. Heute versuche ich daran festzuhalten und meinen Lesern ein ähnliches Gefühl zu vermitteln.

Auf den 3. PERRY RHODAN-Tagen in Osnabrück Ende Mai (http://prtag.prfz.de/home.html) präsentierst du exklusiv deinen wenige Tage später erscheinenden Roman »Eklipse«. In dem Roman kehrt ein Raumschiff zur fast gänzlich entvölkerten Erde zurück und muss das Geheimnis um das Verschwinden der Menschen, so der Teaser. Verrate uns etwas über den Helden.

Es gibt keinen einzelnen Helden , sondern mehrere, die Crew der »Eklipse«, auf die ich detailliert eingehe – hier hatte ich genug Platz! 🙂 –, und eine gewisse Rebecca auf der Erde, eine Heranwachsende, die auf der Flucht ist und gelernt hat, dass es keinen Sinn hat, sich etwas vorzumachen. Auch bei »Eklipse« gibt es einen kosmischen Hintergrund, der eine wichtige Rolle spielt. Mehr verrate ich hier nicht.

In deinem im August erscheinenden Thriller »Das Flüstern« schreibst du über einen autistischen Jungen. Wie hast du dafür recherchiert?

Gerade bei meinen Thrillern ist die Recherche immer sehr aufwendig, weil sie viel näher am Heute sind und damit auch viel realistischer. Ich habe mich lange und ausgiebig mit Autismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen auseinandergesetzt, mit Literatur und in Gesprächen mit Fachleuten und Betroffenen, aber im Roman selbst erscheint darin nur die metaphorische Spitze des Eisbergs, denn: Es geht nicht um Autismus, sondern um das Leben von Nikolas, genannt Nick, der vom Jungen zum Mann heranwächst. Und es geht um Sonja, die schon als Kind eine besondere Rolle für Nick spielt. Ich habe lange und intensiv über Autismus recherchiert, weil es wichtig ist, dass der Autor weiß, worüber er schreibt, dass er das richtige Gefühl für seine Figuren bekommt und sie plausibel agieren und fühlen lassen kann. Wer ein Lehrbuch über autistische Phänomene befürchtet, den kann ich beruhigen: Es ist ein Thriller über das menschliche Leben und seine Wechselfälle.

Mit dem im Dezember erscheinenden Buch »Das Netz der Sterne« erwartet uns erneut Science Fiction. Gib uns doch hier die ersten Infos.

In »Das Netz der Sterne« geht es um eine junge … Sängerin. (Dazu muss ich sagen: Der ursprüngliche Titel lautete »Gesänge von Unendlichkeit«, was es ziemlich gut trifft.) Sie wird in Ereignisse verstrickt, die nicht nur ihr Leben gründlich verändern, sondern auch für die Erde, ihre Kolonien im All und die Zukunft der Menschheit eine wichtige Rolle spielen. Mit dem »Netz der Sterne« ist das Hyperon gemeint, ein als überlichtschnelles Transportsystem dienendes Gespinst im Hyperraum, mit dem es eine besondere Bewandtnis hat …

Besonders gespannt bin ich auf die Fortsetzung deines Spiegel-Bestsellers »Das Erwachen«, der im Herbst 2020 veröffentlicht wird. Wird die Marsmission eine Rolle spielen? Und werden Außerirdische eine Rolle spielen? Und wie entwickelt sich die Künstliche Intelligenz weiter?

Ich stecke mitten in der Recherche, mit dem Schreiben möchte ich Ende Mai beginnen. Der Roman wird mich dann fast ein Jahr beschäftigt halten, und das meine ich tatsächlich so: Meine Gedanken werden sich fast immer um ihn drehen. Konzept und Handlungsgerüst sind fertig, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich hier und dort etwas ändere, das durchaus Einfluss auf den gesamten Handlungsverlauf nehmen könnte. Worum geht’s? In »Das Erwachen« erzähle ich, wie aus Künstlicher Intelligenz echte Maschinenintelligenz wird und was das für uns Menschen bedeutet. Der nächste Roman schildert, was nach dem Erwachen mit unserer Welt, unserer Zivilisation und uns Menschen geschieht. Nein, Außerirdische erscheinen nicht, das wäre zu sehr Science Fiction. Eine wichtige Rolle spielt die Frage: Wie reagieren Menschen, wenn eine übergeordnete Instanz, in diesem Fall die Maschinenintelligenz, alle wichtigen Entscheidungen für sie trifft, ohne sie vorher nach ihrer Meinung zu fragen? Ist es nicht das, was sich manche Menschen wünschen, wenn sie nach einem »starken Mann« rufen oder einen Gott um Hilfe bitten? – Wenn wir uns Ende Mai in Osnabrück treffen, habe ich vermutlich die ersten Seiten des Romans geschrieben.

Andreas, danke für deine Antworten  und deine Zeit. Ich freue mich schon auf deinen Programmpunkt auf dem Con in Osnabrück, auf dem wir eine Stunde auf der Bühne über deine Projekte plaudern werden.

Das Interview mit Andreas Brandhorst, geführt von Klaus N. Frick findet sich hier: https://perry-rhodan.net/aktuelles/news/%C2%BBmit-heftromanen-hat-f%C3%BCr-mich-alles-begonnen%C2%AB

Die Homepage von Andreas Brandhorst:
http://www.andreasbrandhorst.de

Fünf Fragen an Christian Montillon zu Band 3004 plus Fünf Fragen den Expokraten in IHM

»Frieden bedeutet, die Situation unter Kontrolle zu halten.«
Dieser Satz wird Caluroc, dem ersten Cairaner, der sich an die Milchstraßenvölker gewandt hat, zugeschrieben. Die Angst, die Kontrolle zu verlieren, kann auf eine Angst- oder Panikstörung hindeuten. Haben wir es bei den Cairanern mit einem Volk zwanghafter Persönlichkeiten zu tun?

Das ist glaube ich zu menschlich-terranisch gedacht. Die Cairaner mögen eine ganz andere Psychologie haben. Und das Zitat umrahmt ja mit einem zweiten den Roman (siehe unten, das ist dir ja auch schon aufgefallen :-)).
Wie die Cairaner ticken, wird sich freilich zeigen. Es sind schon Exposés erstellt, in denen auch aus der Innensicht über dieses Volk geschrieben wird. Das wird in vielerlei Hinsicht erhellend.

Die Cairaner zapften den Gefangenen die Vitalenergie ab und sammeln sie im Vital-Supressor. Was machen die Cairaner mit dieser Energie? Davon müsste Perry Rhodan doch ebenfalls Gerüchte aufgefangen haben?

Ups: Ich glaube nicht, dass sie es im Vital-Suppressor sammeln. Ätsch.

Was machen sie mit der gesammelten Vitalenergie?

Das ist die große Frage, die sich nicht nur Perry stellt. Hier gilt: Abwarten und weiterlesen.

Unter dem Einfluss des Vitalenergie-Supressors denkt Perry Rhodan darüber nach, ob er es nicht auch verdient hätte, sich zur Ruhe zu setzen. Was würde Perry denn in der Pension machen?

Das Universum retten, denke ich. Ich sehe ihn nicht als Pensionär. Aber wenn er mal vieeeeel Zeit hat, glaube ich, wird er viele Bücher lesen. Und dann, wenn er erstmal genug davon hat, naja, das Universum retten.

Perry ZA sitzt in deinem Roman im Brustbein statt in der Schulter. Wie sehr ärgert es dich, dass so etwas durch alle Kontrollinstanzen rutscht?

Es ärgert mich, dass ich das offenbar geschrieben habe. Aber ich gucke jetzt gar nicht nach.
Gegenfrage: Wie sehr ärgert es dich, dass du einen Tippfehler in deiner Frage hast, den ich nicht verbessert habe (wie ich es oben getan habe), sondern den du dank meiner perfiden Rückfrage nun stehenlassen musst? Har, har! (<– fieses Kater-Karlo-Lachen)

Oh, da fällt mir der miese Witz ein: Schreibt der eine Autor an seinen Kollegen: Du hast in deinem Text einen Feler … 😉

»Die Kontrolle zu verlieren, bedeutet Krieg.«
Dieser Satz wird ebenfalls Caluroc zugeschrieben. Angenommen, die Cairaner verlieren die Kontrolle über die Milchstraße – gegen wen kämpfen sie dann?

Vielleicht fürchten sie ja, gegen die Terraner kämpfen zu müssen, wenn sie die Kontrolle verlieren? Oder gibt es womöglich etwas ihn ihrer Vergangenheit, das ******* (zensiert)

Und nun fünf Fragen an den Expokraten:
Der Zyklus ist fünf Bände alt und derzeit ist Perry Rhodan mit der Bestandsaufnahme beschäftigt. Was ist in der Milchstraße in den 500 Jahren passiert und wie konnte es zum großen Vergessen kommen? Gib uns einen Spoiler: Wann trifft Perry auf Bully, der ihm diese Fragen beantwortet?

Mit Band 3050.

Nein, Spaß!
Viel früher. In Exposés, die längst geschrieben sind. Könnte sogar sein, dass die Romane schon geschrieben sind. Ja, ich glaube, das sind sie.

Eine Frage, die ich auch MMT letzte Woche gestellt habe, nämlich zur möglichen Entfremdung von Perry und Bully. Hartmut Kasper hat in München gesagt, dass PERRY RHODAN eine Geschichte über fünf Freunde ist. Jede dieser fünf Figuren hat seine bestimmte Rolle, aber manchmal können sich diese Rollen verschieben. Was kommt da auf Bully und Perry zu?

Die fünf Freunde, waren das nicht Julian und Dick, Anne und Georg, und Timmy der Hund?
Egal.
Stell dir nur mal vor: Bully war 500 Jahre in der Milchstraße und hat hier alles miterlebt. Perry nicht. Bull hat 500 Jahre Erfahrung mit dieser Situation, Perry nicht. Bull hat sicher vieles gemanagt in dieser Zeit.
Das finde ich spannend, darüber nachzudenken, was das bedeutet.

Offenbar baut der Zyklus darauf auf, dass Perry Rhodan die Erde suchen, finden und dann zurück ins Solsystem bringen muss. Erinnert im ersten Reflex an den Mahlstrom-Zyklus. Was wird anders?

Ja, dieser Reflex ist verständlich und auch gewollt. Genau wie es einen Reflex gibt oder geben könnte, der sagt: Dieser »Zeitverlust« ist ja ähnlich wie bei PR 1400, Cantaro-Zyklus. Die Ausgangssituation von PR 3000 vermischt diese Motive, fügt schon in der Ausgangssituation Neues dazu … und dann ist alles völlig anders als damals. Finde ich schon — echt alles.

An welchem Expo arbeitest du gerade?

Das verrate ich nicht.

Verrätst du uns zumindest die Hauptfigur?

Hauptfigur: Da bin ich mir nicht sicher. Vielleicht Perry. Oder irgendwer aus seinem Team, das ihn begleitet – das liegt beim Autor. Im Roman könnte sogar eine Figur die Hauptfigur sein, die vielleicht im Expo nur mal durchs Bild läuft oder gar nicht auftaucht. Das kommt vor; ich selbst habe das mit Kapitänin Florence Hornigold im letzten Zyklus so gemacht, weil ich mit dem Expo, das ich mir ja (mit Wim gemeinsam) selbst geschrieben hatte, nicht zurechtkam, solange Florence eben nicht die Hauptfigur war.

Das Doppelleben von Michael Marcus Thurner

Michael, nächtens tauchst du als PERRY RHODAN-Autor ins 6. Jahrtausend ein, doch am Tag kann man dich jetzt gegen Bezahlung mieten. Neben Schreibcamps mit Co-Referenten, die schon einige Profi-Autoren hervorgebracht haben, ist dein neuestes Steckenpferd das »Lektorat«.

Beginnen wir aber mit den Schreibcamps – wann ist das nächste und wer ist diesmal dein Co-Referent.

Das nächste Schreibcamp findet bereits Ende April in Wiener Neustadt/Ö statt (29. April – 4. Mai), Star-Referent ist bereits zum zweiten Mal der Spiegel-Bestseller-Autor Andreas Gruber.  

Wie muss ich mir die Schreibcamps vorstellen? Wie laufen sie ab?

Sie sind stressig, nervenzerrüttend und machen dennoch viel Spaß. Sofern ich den Aussagen meiner bisherigen Teilnehmer trauen darf.

Zu Beginn steht die Analyse der eingereichten Texte. Jeder Teilnehmer musste eine mehrseitige Leseprobe einreichen, die wir gründlich und in der großen Runde durcharbeiten. Gründlich bedeutet: Mehr als drei bis vier Texte können an einem Arbeitstag nicht begutachtet werden.

An den Tagen darauf gibt es meist Übungen, um die Schreibsinne der Autoren zu schärfen und mit ihnen an jenen Problemzonen zu arbeiten, die Andreas und mir im Reader besonders aufgefallen sind. Sprich: Kein Schreibcamp ist wie das andere, es werden immer andere Schwerpunkte gesetzt.

Welches Thema gibt es diesmal? 

Keines im Speziellen. Allerdings ist dieses Frühjahrs-Schreibcamp für erfahrene Autoren ausgeschrieben. Da geht es viel mehr ins Detail als bei unerfahrenen Autoren, einige Kenntnisse setzen wir daher voraus. Und Andreas wird vermutlich viel über seine Erfahrungen mit Verlagen, mit der Expo-Arbeit etc. reden. Unsere »Schüler« werden also mit dem konfrontiert, was sie bei der Suche nach einem Agenten oder einem Verlag erwartet. 

Hat jedes Schreibcamp ein anderes Thema?

Eigentlich ja. Es gab bereits Schwerpunkte zu den Themen Action, Dialoge, Perspektive, Handlungsaufbau etc. Man glaubt gar nicht, wie vielfältig die Arbeit als Autor eigentlich ist. Vielleicht trifft es der Vergleich mit einem Sportler, der unendlich viele Dinge beachten muss, um seine maximale Leistung innerhalb kurzer Zeit zu erbringen. Darauf trainiert er jahrelang hin. Schreiben als Beruf bedeutet enorm viel Geduld, Ausdauer und Training.

Sind beim nächsten noch Plätze frei?

Für Schnellentschlossene – ja. Ein Mail an scrapid@gmx.at reicht. Auf meiner Homepage www.mmthurner.at kann man sich vorab über die Schreibcamps informieren.

Welcher Co-Referenten wäre dein absoluter Wunschtraum?

Neil Gaiman wär nicht schlecht … Stephen King würde ich auch nehmen.

Du hast ja einige Dark-Fantasy-Bücher veröffentlicht. Was tut sich auf diesem Sektor bei dir?

Leider nicht viel. Dark Fantasy ist halt eine Nische innerhalb einer Nische. Aus kaufmännischer Sicht bedeutet es für jeden Verlag ein Risiko, mich mit meinen eher düsteren Themen mit einem Vertrag auszustatten.

Ich hätte früher mal die Gelegenheit gehabt, Liebesromane mit Vampiren und  High Fantasy über Helden mit hehrem Ansinnen zu schreiben. Das ist alles legitim und ich will das keinesfalls schlecht reden – aber ich hab halt persönlich einen anderen Zugang zur Fantasy. Das fällt mir leider auf den Kopf.

Welche Projekte hast du von RHODAN noch außer Schreibcamps und Lektorat?

Viele. Manche von ihnen sind reine Spintisierereien, manche werden auch mal was, im Kleinen wie im Großen. Routinearbeiten machen mich unruhig, ich suche die Abwechslung. Ich hoffe, heuer oder nächstes Jahr im Bereich Selfpublishing eine Erzählung anbieten zu können, die mir persönlich sehr am Herzen liegt.

Kommen wir zum Lektorat – wie ist dieses dritte Standbein entstanden?

Im Prinzip war es der Hinweis eines guten Freundes, der mich fragte, warum ich das nicht auch anbiete. Die Analyse von eingereichten Schreibproben bei meinen Schreibcamps gehe ja in eine sehr ähnliche Richtung. Dieser gute Freund hatte recht.

Wie ist der Ablauf?

Ich finde mich grad in die professionellen Abläufe ein und muss feststellen, dass auch hier die individuelle Betreuung ganz, ganz wichtig ist. Schablonenhafte Bearbeitung von Texten ist nicht das, was ich als Vision vor Augen habe. Ich muss wissen, wie mein »Kunde« tickt, was er braucht, was er mit seinem Manuskript vor hat.

Ich mache auf Wunsch ein Probelektorat über einige Seiten und sage ihm, was er von mir erwarten kann und wie mein preislicher Gestaltungsspielraum ist. Mag sein, dass es darum geht, ein bereits fertiges Buch durchzuarbeiten. Oder darum, ein Plotgutachten abzuliefern. Oder darum eine 50seitige Leseprobe so intensiv zu überarbeiten, dass der Kunde daraus seine Lehren ziehen und sie auf den Rest des Manuskripts übertragen kann. Oder darum, die Problemzonen in einem Text zu lokalisieren und mit meinem Gegenüber nach Lösungen zu suchen …

Wie gesagt: Ich möchte jedermann das geben, was er braucht. 

Gibt es bei deinem Lektorat Genrebegrenzungen?

Nein, die sehe ich eigentlich nicht. Ich hab mich selbst schon in so ziemlich jedem Genre herumgetrieben. Und bei den Schreibcamps gibt’s sowieso alles.

Mir fällt grad auf, dass ich es noch nie mit einem Western-Autor zu tun hatte. Darüber würde ich mich mal freuen!

Wer ist deine Zielgruppe?

Jedermann zwischen 18 und 108. Schreiben ist doch so was Schönes und im Leben von so vielen Leuten unendlich wichtig. Das klingt so fürchterlich abgedroschen, ich weiß – aber ich hab nun mal Spaß dran, in die Universen anderer Menschen vorzudringen. 

Ich drück die die Daumen, dass du mit der Arbeit nicht nachkommst.

Seufz, danke. So ist es eh jetzt schon. 

Fünf Fragen (und eine Zusatzfrage) an PR-Autor Michael MArcus thurner

Auch diese Woche stellt sich PR-Autor Michael Marcus Thurner den Fragen von Roman Schleifer. Dieses Mal zu Band 3003.

Michael, dein Band 3003 ist so lang geworden, dass die LKS, der Glossar und die Rißzeichnung gestrichen werden musste. Für jene Fans, die die RZ vermissen: Erklär ihnen doch, was Osmund Solemani mit derTransregressiven Spannungsregel meint.

Das würde ich Dir ja gerne beantworten, aber Solemani hat es nicht geschafft, mir das autorengerecht zu erklären.

Was die Länge des Romans betrifft: meine Schuld. Ich hab es einfach nicht geschafft, die Handlung ausreichend zu verknappen. 

In deinem Band hat Perry Rhodan Angst davor, dass sich Bully und er entfremdet haben können. Dazu passt Hartmut Kaspers Aussage von München, dass PERRY RHODAN eine Geschichte über fünf Freunde ist. Jede dieser fünf Figuren hat seine bestimmte Rolle, aber manchmal können sich diese Rollen verschieben. Was kommt da auf Bully und Perry zu?

Ich bin ja schon ein bisschen weiter als die Leser mit dem, was ich weiß. Ich beschäftige mich grad mit diesem Thema. Jedenfalls mag ich das Spannungsfeld Bully/Rhodan sehr. Der Zeitsprung über 500 Jahre wirft da einige interessante Fragen auf. Das sind gar nicht so sehr Dinge, die die Expokraten vorgeben. Aber wie ist das, wenn einer der  beiden auf einmal fünfhundert Jahre mehr Erfahrung angesammelt hat? Wie groß ist da der Wissensvorsprung? Was hat Bully dazugelernt? Ist er jetzt der Reifere im Vergleich zu Perry – oder machen die paar Jahrhunderte angesichts der ungeheuren Lebensspanne der beiden eh nix mehr aus?

Es gibt auch noch Nebenaspekte, die nicht unmittelbar mit dem Verhältnis Perry/Bully zu tun haben, die ich aber auch für sehr interessant (und wichtig) halte: Wie klingt das Interkosmo für Perry in dieser neuen Zeit? – Sprachen entwickeln sich ja nun mal weiter. Wie ist das mit der Architektur? Mit der Weiterentwicklung von Haushaltsgeräten und Hauspositroniken? Sind Bedienungselemente in Raumschiffen  noch an derselben Stelle wie vor fünfhundert Jahren? – Der Vergleich hinkt ein wenig, aber versetz mal einen Menschen des Jahres 1519 in die Jetztzeit und unterhalte Dich mit ihm. Ihr werdet euch völlig fremd sein.

Die Serie PERRY RHODAN ist da leider ein wenig statisch. Veränderungen dieser Art können gar nicht richtig in die Serie einfließen, sonst hätten wir mit fast jedem Zyklus einen Erklärungsnotstand, was sich wieder alles weiterentwickelt hat. Aber ich halte es für wichtig, zumindest mal darüber nachzudenken und es beiläufig in den Romanen zu erwähnen. 

Ich glaube, ich habe noch nie so oft »Bauchgefühl« im Zusammenhang mit Perry Rhodan in einem Roman gelesen. Wie stark beeinflusst Perry Rhodan das Bauchgefühl im Vergleich zu seiner Erfahrung?

Rhodan besitzt natürlich immens viel Erfahrung. Dennoch ist ihm die Milchstraße ziemlich fremd geworden. Die oben angesprochenen Veränderungen, die stattgefunden haben müssen, erschweren es ihm natürlich, seine Erfahrungswerte einzusetzen. Die gefangenen Terraner in PERRY RHODAN 3003 leben darüber hinaus in einer Art Sektenumgebung. Ich glaube nicht, dass er sich da viel auf seine Erfahrungen verlassen kann. 

Ich gebe zu, dass ich dieses Bauchgefühl sehr oft im 3003er-Roman eingesetzt habe und damit womöglich nicht immer richtig gelegen bin. Das ist halt meine Interpretation von Perrys Verhalten. 

Bei dem Dialog Gag »Ich bin Pau.« – »Ich bin der Duke. Recht so?« habe ich laut aufgelacht. Wie war das bei dir, als du es geschrieben hat?

Ganz ehrlich? – Das war nicht ich, das war der Lektor. 

In 3003 reflektieren die Figuren über die Unsterblichkeit. Du wirst in vier Jahren sechzig. Wie gehst du mit dem altern um?

Ich bin übrigens froh drüber, daß es keine Zellaktivatoren gibt. Sie würden das Leben auf eine gewisse Weise entwerten. 

Es ist eigentlich so, wie ich’s befürchtet habe: Der Fünfziger war für mich überhaupt kein Problem, aber der Sechziger bringt mich ganz schön ins Grübeln. Das ist schon verdammt nah am offiziellen Pensions- bzw. Rentenalter dran. Ich spür das Alter auch allmählich in den Knochen. Mehr als vierzig Jahre Sport/Fußball einerseits und nicht immer der gesündeste Lebenswandel  andererseits hinterlassen einige Spuren. Ich werd mich damit arrangieren müssen, dass mir manche Dinge nimmer so locker von der Hand gehen wie früher. So wie jeder Mensch halt. Aber es ist halt nicht leicht.

Eine Zusatzfrage habe ich noch: Deine Kurzgeschichte zu den Dunklen Jahrhunderten »Die Leben des Blaise O’Donnell« handelt von einem der Figuren von Band 3003. Was erwartet den Leser dort? Wie ergänzt es den 3003er?

Ich hab mich riesig gefreut, als ich das Exposé von Christoph Dittert bekommen habe. Es erlaubte mir, eine der Figuren näher zu charakterisieren, die in Band 3003 ja eigentlich eine Hauptrolle spielte. Ich musste sie aus Platzgründen im Hintergrund halten, seufz.  Ich durfte also ein wenig darüber schreiben, was mit den Wesen geschah, die von den Gemeni im 2900er-Zyklus mit Zellaktivatoren bedacht worden waren.
Was macht die Unsterblichkeit aus einem Menschen? Führt sie zu Tristesse, zu Monotonie, zu einem langen Leben voller Abenteuer – oder der Ängste?
Würde jemand, der weiß, dass er nun eine doppelte oder gar dreifache Lebensfrist hat, sich zu Hause einsperren, so dass ihm nur ja kein körperlicher Schaden zugefügt werden kann?
Würde er langfristiger planen oder sind wir Menschen, genetisch bedingt, gar nicht dazu in der Lage?
Ich hatte im Kurzroman »Die Leben des Blaise O’Donnell« die Gelegenheit, drei Unsterbliche zu beschreiben. Jeder von ihnen hatte einen geringfügig anderen Zugang zu diesem Thema. Das Individuelle wollte ich in meinem Text ein wenig herausstreichen. Auch deswegen, weil bei den uns bekannten Unsterblichen eine ziemliche Einigkeit herrscht.
Perry Rhodan, Bully & Co. sehen die moralische Verpflichtung, ihr Wissen und ihre Tatkraft uneigennützig der Menschheit zur Verfügung zu stellen. Sie sind nun mal Heldenfiguren. Aber ich denke, dass in der Realität Egoismus und Individuailität eine wesentlich prominentere Rolle spielen würden – und das wollte ich in dem Kurzroman ein bissl herausarbeiten.

Michael, danke für die Antworten und deine Zeit.

Fünf Fragen an PR-Autor Michael Marcus Thurner

Die Interviewserie »Fünf Fragen an … « geht weiter mit Michael Marcus Thurner, dem Autor von Band 3002.

 

Michael, die PR-Serie hat Band 3000 erreicht – was bedeutet dieses Jubiläum für dich?

Viel Ehrfurcht vor den altvorderen Autorenkollegen und ein klein wenig Stolz, dass ich am Gesamtkunstwerk PERRY RHODAN mitarbeiten darf. 

Du hast seinerzeit Ronald Tekener gekillt – in Band 3002 hat sich der Siganese Sholotow Affatenga daran erinnert, dass er die vorgebliche Wiedererweckung Ronalds Tekeners auf Lepso untersucht hat.
Auf einer Skala von Null bis Zehn – wie diebisch freust du dich über den Hoffnungsschimmer der Leser?

Ein Hoffnungsschimmer?
Oje, das wollte ich nicht. Wirklich nicht. 🙂 

Ich lass das jetzt mal so stehen. Pralinen mit allen möglichen Geschmacksrichtungen sind in deinem Roman sehr präsent – wie hast du dafür recherchiert? Und welche wäre deine Lieblingspraline? Und welche hätte Perry Rhodan Tenga aufs Grab legen sollen?

In dem Fall war keine Recherche notwendig. Und da ich Tenga recht gut kenne, weiß ich, dass er entsetzt wäre, würde ihm jemand eine Praline aufs Grab legen. Was für eine Verschwendung!

Auf deiner Homepage (http://www.mmthurner.at) gibt es einen Bericht über deine Arbeit an Band 3002. Du schreibst, dass du dir Ladhonen ganz anders visualisiert hast, als er letztendlich auf dem Titelbild gelandet ist. Wie hast du dir Ladhonen vorgestellt?

Ich hatte kein deutliches Bild von den Ladhonen vor Augen, sondern bloß eine Art Gefühl für sie.  Und das stimmt halt nicht mit der Ladhonen-Interpretation von Arndt Drechsler überein. Das ist auch völlig normal. Arndt sieht nicht, was ich sehe – und umgekehrt.

Wie geht es in Band 3003 – Triumvirat der Ewigen weiter? Was dürfen wir erwarten?

Ernsthaft? Das soll ich Dir jetzt verraten? 
3002/3003 bilden ja keinen Doppelband im klassischen Sinne. Anders gesagt: Ich durfte zwei Einzelromane hintereinander schreiben. Also geht es in 3003 an einem ganz anderen Schauplatz mit einer ganz anderen Dramaturgie weiter. Es geht in dieser frühen Phase des Zyklus ja auch darum, die Milchstraße neu zu »erklären«. Stammleser und Neuleser sollen das Perryversum, seine geänderten Bedingungen, seine neuen Figuren fühlen und begreifen. Und natürlich geht es darum, die Handlung ein kleines Stückchen weiter zu bringen. Also wird man ein wenig mehr über Zemina Paath erfahren. 

Michael, danke für deine Zeit.

Fünf Fragen an PR-Autor Oliver Fröhlich

Mit Band 3001 startet die Interviewserie »Fünf Fragen an …«, die nach jedem Heft des aktuellen Zyklus erscheinen soll. Oliver Fröhlich, Autor von Band 3001, stellte sich den Fragen von Roman Schleifer.

 

Oliver, was bedeutet es für dich, dass die RHODAN-Serie Band 3000 erreicht hat?

Ehrlich gesagt finde ich die Zahl 3000 irgendwie surreal. Einerseits eine schlichte Nummer, die andeutet: »Ja, diese Serie gibt es schon ein Stück lang.« Wenn man die Zahl aber hinterfragt, kommt man ins Staunen. 3000 Wochen? Fast 60 Jahre? Eine Serie, die es gibt, seit mein Vater 35 Jahre jünger war, als ich es jetzt bin? Und das Woche für Woche? Irre! Ich habe vor einigen Tagen Band 3000 und 3001 jemandem geschenkt, der langsam auf die 30 zugeht. Er hat von Rhodan wohl schon mal gehört, die Serie aber bisher nie bewusst zur Kenntnis genommen. Als ich ihm die Romane gegeben habe, sind seine Augen groß geworden. »3000 schon?«, hat er gefragt. In dem Augenblick ist mir klar geworden, wie ich Rhodan wahrgenommen habe, selbst zu einer Zeit, in der ich die Serie noch nicht gelesen habe (geschweige denn dafür geschrieben). Sie war etwas, das es »schon immer gab«. Seit meiner frühesten Erinnerung an Schreibwarenhändler, Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen lagen da diese bunten Heftchen in den Regalen. Und egal, was in den Jahrzehnten meines Lebens geschah, während modischem Wagemut in den Achtzigern, während Neuer Deutscher Welle, während erster Liebe und erstem Herzschmerz, während Bundeswehrzeit, Ausbildung, dem Sammeln erster Berufserfahrung, während weltpolitischen Krisen, Kriegen irgendwo auf der Welt, wechselnden Regierungen und was noch alles – stets lagen diese bunten Heftchen in den Kiosken. Wie ein ewige Konstante, ein Anker, der einen glauben macht, dass sich manche Dinge trotz allem Wandel in der Welt eben doch nie ändern. Wie die Tagesschau um 20 Uhr, Fußball oder Coca Cola und wie alle anderen Dinge, von denen man weiß, dass es sie keineswegs »schon immer« gibt, die sich aber so anfühlen.

Und dann auch noch die Ehre zu haben, bei dieser ewigen Konstante ein bisschen mitspielen zu dürfen, das ist schon … wow! Wie gesagt: ein bisschen surreal.

Band 3000 ist aufgrund der Nummer ein Einstiegsband, für Neu- wie für Altleser. Wie groß war der Druck, den Anschlussband 3001 zu schreiben? Und wie bist du damit umgegangen?

Dass ich den Band schreiben darf, wusste ich ja schon lange, ehe Band 3000 oder ein Expo für Band 3001 vorlag. Während dieser Zeit fand ich es ein wenig einschüchternd, denn mir war bewusst, dass der erste Band nach dem großen Jubiläum ein wenig undankbar ist. Denn während der Jubiläumsband neue und ehemalige Leser anlockt, muss der Roman danach, die neu oder wieder Hinzugekommenen halten. Er darf also nicht so kompliziert ausfallen, dass er die Neuleser verschreckt, aber auch nicht so einfach, dass er Altleser unterfordert. Als es dann aber mit dem Schreiben losging, habe ich versucht, mich davon zu befreien, um nicht zu verkrampfen. Damit wäre keinem geholfen. Ab diesem Moment war es also ein Roman wie jeder andere.

Du hast die Gedanken einiger Besatzungsmitglieder eingebaut, wie sie mit dem Verlust von 500 Jahren umgehen. Was wären deine Gedanken, wenn du 500 Jahre „verloren“ hättest?

Sie wären ein Mittelding aus allen Gedanken, die ich im Roman geschildert habe. Warum? Na ja, schließlich habe ich diese Zwischenszenen geschrieben – und mich vorher immer gefragt: »Wie erginge es dir selbst?« Da eine solche Situation aber eine wäre, die man ohnehin nicht ändern kann, würde ich es wohl am ehesten mit denen halten, die nicht darauf schauen, was sie verloren, sondern was sie gewonnen haben. Besondere Aufmerksamkeit verdient meines Erachtens die Aussage von Muntu Ninasoma. Denn stell dir mal vor: 500 Jahre! Das wären rund 26.000 Wochen. Perry Rhodan würde also geradewegs auf Band 30.000 zumarschieren. Wie sollte man all die Romane innerhalb eines Lebens nachlesen können?

Der Siganese, Major Affatengo, hat eine Schwäche für Pralinen. Welche ist seine Lieblingspraline. 

Das hat er mir noch nicht verraten. Ich vermute aber, dass er keine Lieblingspraline hat, denn dass würde ja bedeuten, dass er alle anderen Pralinen weniger mag. Das ist etwas, was er den armen Dingern nie antun würde.

Der Zyklus ist zwei Hefte jung: Was kommt da auf uns zu?  Gib uns doch bitte einen Ausblick!

Schwierig. Würde ich schon alles erzählen, was ich weiß (und das ist gar nicht soooo viel), müsstet ihr die folgenden Bände ja nicht mehr lesen. Band 3000 hinterlässt viele offene Fragen.

Was ist mit der Erde geschehen? Wie kann es sein, dass sich niemand mehr an sie erinnert? Wo ist sie überhaupt?
Haben die Cairaner etwas damit zu tun oder kamen sie erst später? Welche Rolle spielt Zemina Path? Was hat es mit ihrem Koffer auf sich?

Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass Perry Rhodan Antworten auf all diese Fragen haben möchte – und sie wohl auch bekommen wird. Allerdings ist er bedächtig genug (Atlan würde wohl sagen: zögerlich), um nicht blind vorzupreschen. Er muss sich also zunächst einen Überblick verschaffen, wie sich die Lage in der Milchstraße verändert hat.

Wird er viel Bekanntes antreffen? Oder mehr Neues? Wie hat sich die Technik verändert? Haben sich neue Völker etabliert?

Ich glaube, ihm steht eine spannende Reise bevor.
Das ist dir zu vage?
Du willst es genauer wissen?

Dann habe ich eine gute Nachricht für dich: Woche für Woche wird Perry neue Eindrücke sammeln, neue Informationen bekommen und so das Puzzle langsam zusammensetzen. Am besten ist es, du verfolgst ihn auf seinem Weg.

Oliver, danke für die Antworten und deine Zeit. Nächste Woche stellt sich Michael Marcus Thurner meinen Fragen zu Heft 3002.