Archiv der Kategorie: Interviews

Interview mit Sascha Vennemann zu seinem PR-Atlantis Band 3 „Fluchtpunkt Venus“

Sascha Vennemann verrät im Interview mit Roman Schleifer, wieso er so spät zu RHODAN gestossen ist und was ihn mit der Atlanterin Caysey verbindet.

Sascha, du hast für „Sternenfaust“, für „EON“ und für „Maddrax“ eine Unmenge an Heftromanen geschrieben. Du bist also kein Neuling im Geschäft, dennoch ist es dein erster Beitrag zum RHODAN Kosmos. Wieso hat es so lang gedauert?
Und wie kam es dazu?

Na, dass ich eine „Unmenge an Heftromanen“ geschrieben habe, würde ich so nicht sagen – da gibt es durchaus Kollegen, die in kürzerer Zeit weit mehr Heftromane rausgehauen haben. In den letzten rund zehn Jahren sind aber immerhin gut 50 Romane bei mir herausgekommen.
Warum bislang noch kein PR-Roman dabei war?
Nun, weil ich die Serie bis auf die Miniserien bislang nur sporadisch verfolgt habe, daher bin ich selbst gar nicht auf die Idee gekommen, in diesem Franchise aktiv zu werden. Ich hatte immer die Vorstellung, dass ich über das Perryversum gar nicht genug weiß, um da überhaupt einen adäquaten Text abliefern zu können. Das änderte sich, als Ben Calvin Hary mich letztes Jahr fragte, ob ich bei der nächsten Miniserie, die er betreuen würde, mitmachen möchte. Das Format kannte ich ja und Ben und ich kennen uns schon so lange, dass ich wusste: Wenn der dich fragt, lässt er dich zum einen nicht im Regen stehen mit dem, was mir an Wissen noch fehlt, und zum anderen traut er mir zu, dass ich das hinbekomme. Da fiel die Entscheidung dann leicht.

Wie groß war dein Respekt vor der Aufgabe? Ich mein, es ist immerhin RHODAN… 🙂

„Respekt“ ist gut … Ich hatte ziemlichen Bammel, es zu nicht hinzubekommen. Alles, was mit PR zu tun hat, hat einen riesigen Nimbus an SciFi-Geschichte und Bedeutung, gerade im Heftromanbereich. Aber das muss man dann irgendwie erst einmal von sich wegstoßen und sagen: Ich probiere das jetzt. Und so ist es dann ja auch gekommen. 🙂

Wie bist du mit dem Umfang des Expos umgegangen? Und wie war es im Vergleich zu den Maddrax-Expos?

Bei MADDRAX schreiben die Autoren ihre Exposés selbst – in Absprache mit dem zuständigen Redakteur. Man überlegt sich gemeinsam die Grundstruktur, aber das Ausarbeiten liegt dann bei dem, der den Roman schreibt. Das gilt für das Kurzexposé ebenso wie für die Szenenexposés. Das kann dann, je nach dem, wie kompliziert man die Handlung gestaltet, auch schon recht ausführlich werden. Für meinen PR-ATLANTIS-Roman hatte ich Ben um ein ausführliches Exposé mit vielen Details gebeten, damit ich mich in den Kosmos noch besser einfinden konnte. Aber das hat mir gefallen, denn die Geschichte ließ, wenn auch nicht bei der grundsätzlichen Handlung, so doch bei der Ausgestaltung von Gedanken und Details zu den Figuren, genug kreativen Spielraum für mich selbst.

Wie konntest du deine bisherigen Erfahrung im Heftroman-Bereich bei der Arbeit an dem PR-Atlantis-Roman ausspielen?

Es hilft sehr, wenn man mit dem Prozedere, wie solche Romane entstehen, bereits vertraut ist. Ich meine damit dieses Konzept, nach genauen Exposés zu arbeiten und zu wissen, wie man die Szenen jeweils perspektivisch aufbaut. Außerdem hilft die Erfahrung, die Geschichte in dem zur Verfügung stehenden Platz, also mit einer bestimmten Zeichenzahl pro Szene oder eben pro Band, zu erzählen. Meine Manuskripte geraten in der Regel etwas zu lang, aber es ist definitiv einfacher, den Text zu kürzen, als am Ende noch etwas „dranstricken“ zu müssen. Außerdem hilfreich: Zu wissen, wie es ist, unter Zeitdruck zu arbeiten. Aber das mache ich in meinem Hauptjob als Zeitungsredakteur jeden Tag, also…

Du kennst nur die PR-Miniserien … wie war dein Gefühl für die Figur Perry Rhodan?

Ich habe mich da an dem Miniserien-Perry orientiert, hauptsächlich. Und natürlich an dem Rhodan, den ich aus den wenigen Erstauflagenromanen kenne, die ich gelesen habe. Durch das Lesen bekommt man ein Bild, das einerseits recht konkret, andererseits ziemlich diffus ist – weil natürlich auch die Rhodan-Figur je nach Kontext immer etwas anders rüberkommt. Ich habe all diese Eindrücke zusammengenommen und mich dadurch beim Schreiben der Szenen mit ihm leiten lassen. Ob das funktioniert hat, müssen andere beurteilen. 🙂

Wieso hast du um die Erstauflage bislang einen Bogen gemacht?

Einfache Antwort: Ich würde es nie schaffen, da am Ball zu bleiben. Ich lese zwar viel und gerne, aber mit der EA würde ich mich darauf festlegen, jede Woche mindestens zwei Abende mit Perry zu verbringen. Mal abgesehen davon, dass meine Frau das wohl nicht so gut fände: So gute Freunde sind der Terraner und ich dann doch noch nicht. 🙂
Meine Interessen sind außerdem breit gefächert: Ich schreibe und lese nicht nur, ich mache auch Musik, bin gerne draußen unterwegs, schaue Serien und Filme. Deswegen: Perry darf gerne ab und zu zu Besuch kommen, und mit Blick auf die Miniserien, auch mal ein paar Wochen bleiben. Komplett einziehen soll er hier aber nicht.

In deinem Roman macht Rhodan das, was er am besten kann: er klaut mal wieder ein Schiff, das er jedoch davor mehr oder weniger reparieren muss. Wie ist dein Verhältnis zur Technik allgemein und zur RHODAN-Technik im besonderen?

Das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum ich bislang keinen RHODAN-Roman geschrieben habe: Es gibt eine Unmenge an Technikkram zu beachten, gerade bei den Raumschiffen. Ich wusste ja, dass das alles von Fachleuten durchdesignt ist und bestimmten Logiken folgt, aber das hat mich dann doch schon vor große Vorausforderungen gestellt. Dabei hatte ich zum Glück fachkompetente Unterstützung. Mehr dazu, warum mir in Science Fiction-Romanen die Technik eigentlich nie so wichtig war, erzähle ich auch in dem Interview, das der „Warp-Core“-Podcast mit mir geführt hat. Hört doch mal rein!

https://warpcast.podigee.io/170-neue-episode

Caysey hat auch ihren Auftritt, kämpft sie doch heroisch und erfolgreich gegen die Kralesin Rowena. Wie realistisch ist das?

Das musst du den Exposé-Autor fragen! 🙂
Ich denke, Caysey macht durch ihre Beherztheit und ihren etwas naiven Mut einiges wett. Sie reagiert intuitiv – und damit anders, als eine geübte Kämpferin wie Rowena es vielleicht erwartet. Dadurch ergeben sich für sie ungeahnte Chancen.

Wie gut bist du mit der Atlanterin zurecht gekommen?

Caysey ist wohl meine Lieblingsfigur in meinem Roman. Sie ist sehr vielschichtig, und viel von ihrem Blick auf Rhodan und Sichu deckt sich mit meinem: Wir sind beide noch unerfahren mit ihnen. Caysey lernt sie immer besser kennen, und das tue ich auch. Zudem verstehe ich Cayseys Motivation, warum sie tut, was sie tut, sehr gut. Mit Blick auf die Emotionen, die sie ausmachen, konnte ich ganz wunderbar mit ihr arbeiten.

Auch Sichu Dorksteiger geht allein in den Einsatz, auch dort dominiert die Technik. Hättest du dir gern ein anderes Thema gewünscht?

Sichu ist technisch natürlich extrem bewandert. In meinem Roman muss sie ein paar Mal in die Tiefen von Positroniken eintauchen und dort herumfuhrwerken, damit sie sich und ihr Team voranbringt. Im PRAT-Macher-Team gibt es zum Glück auch Menschen, die sich mit Programmierungen auskennen, und die konnten mir bei der Ausgestaltung dieser Szenen zur Hand gehen. Wenn es um Hardware geht, komme ich aber auch ganz gut alleine klar. Wenn ich das Exposé selbst geschrieben hätte, wären diese Technik-Passagen aber sehr wahrscheinlich etwas mehr in den Hintergrund gerückt. Aber: Der Roman besteht ja aus viel mehr als nur diesen Szenen… Da gibt es den Venus-Dschungel, eine Verfolgungsjagd im All… Massenweise weiteres cooles Zeug! 😉

Es gibt Autoren, die lesen jedes Feedback von Lesern, das es im Netz gibt. Wie gehst du da ran?

Ich schaue mir natürlich auch Rezensionen und Bewertungen meiner Romane an. Ich möchte schließlich wissen, wie das, was ich schreibe, bei den Lesern ankommt. Ist das Feedback positiv, freue ich mich natürlich. Es gibt natürlich auch das Gegenteil. Aber: Wenn ich mich da fair behandelt fühle, es nicht ausfallend und gut begründet wird, warum jemandem etwas nicht gefallen hat, finde ich das auch gut. Ich schreibe ja selbst häufig Rezensionen, die manchmal zum Fazit haben: Eigentlich nicht schlecht, ich hätte die Geschichte vielleicht anders erzählt oder habe etwas anderes erwartet, es trifft nicht ganz meinen Geschmack. Wenn man mir das auch so mitteilt, ist das völlig in Ordnung. Aber klar: Lob macht mehr Spaß.

Du hast bei allen möglichen Heftserien mitgeschrieben – wann kommt ein Buch?

Gibt es schon: Ich habe zwei Begleitromane zu MADDRAX und einen zu STERNENFAUST geschrieben, die jeweils als Hardcover bzw. Taschenbuch herausgekommen sind. Außerdem gab es die ersten vier Romane meiner sechsbändigen Serie EON – DAS LETZTE ZEITALTER ebenfalls in zwei Taschenbücher. All diese Titel sind leider inzwischen vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich. Aber klar: Sollte ich einmal eine gute Idee für ein weiteres Buch haben und einen Verlag finden, der es bringen will, wäre ich natürlich stark interessiert!

Werden wir noch einen weiteren Band bei Atlantis von dir lesen?

Das wird spätestens dann klar, wenn der Verlag bekannt gibt, welche Autor*Innen die übrigen Bände verfasst haben. 🙂

Und was sagst du, wenn man dich bei der nächstjährigen Miniserie fragt, ob du auch mit dabei sein willst?

Im Rahmen einer Miniserie kann ich mir schon vorstellen, weitere Romane für PR zu schreiben – wenn man mich fragt. Oder wenn es nach „Galacto City“ eine weitere Runde Storys geben sollte – die fand ich nämlich wahnsinnig gut! Das hängt aber auch davon ab, ob es zeitlich passt. Mein Hauptjob lässt mir seit einigen Jahren leider nicht mehr sonderlich viel Zeit zum Schreiben. Da muss ich meine Ressourcen etwas einteilen.

Welche Eigenschaft von  Matthew Drax, der Hauptfigur bei „Maddrax“, sollte sich Rhodan aneignen?

Schwierige Frage… Ich glaube, die sollten beide so bleiben, wie sie sind. Aber vielleicht gibt es etwas, dass ich bei beiden gerne öfter sehen bzw. lesen würde: den ein oder anderen Absatz mehr Selbstreflektion…

Sascha, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845351636/atlantis-3-fluchtpunkt-venus-von-sascha-vennemann-e-book-epub

Und hier geht’s zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900007695/atlantis-3-fluchtpunkt-venus-von-sascha-vennemann-heft

Hier zur PR-Atlantis-Info in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Atlantis_(Serie)

Hier zur Autorenseite auf der PR-HP:
https://perry-rhodan.net/infothek/team/aktive-autoren/sascha-vennemann

Interview mit Lucy Guth zu Band 2 der PR-Miniserie Atlantis

Lucy Guth verrät im Interview mit Roman Schleifer, ob es bei den Arkoniden auch eine Me Too-Initiative gab und wie sie die Zusammenarbeit mit dem Expokraten Ben Calvin Hary empfunden hat.

Tanja, nach deinem Betrag zu PR-Miniserie WEGA bist du nun auch bei PR-Atlantis dabei. Dürfen wir dich als Stammautorin der Mini-Serien begrüßen?

Das habe ja nicht ich zu entscheiden 🙂
Atlantis hat mir aber genau wie WEGA sehr viel Spaß gemacht, wahrscheinlich noch mehr, weil ich die Atlantis-Thematik schon immer sehr mochte. Also wenn es thematisch und vor allem zeitlich passt und vor allem, wenn ich gefragt werde, bin ich gerne wieder dabei.

Mit Ben kennst du nun fünf Exposè-Autoren – wo liegen seine Stärken?

Vielleicht auch, weil wir uns gut kennen, gab es von Anfang an einen regen und intensiven Austausch, schon während das Expo entstanden ist. Er geht auf Wünsche und Stärken ein und sucht den Dialog mit den Autoren, das ist super.

Womit ich jetzt nicht sagen will, dass das andere Expokraten nicht auch gut machen, aber das ist bei Ben eben auffällig.

Ich habe vernommen, dass Ben je nach Wünschen mehr oder weniger Freiraum gibt. Wolltest du mehr oder weniger Freiraum bei Band 2?
Und was war jeweils der Grund?

Ben hat gefragt »wie ich es gerne hätte«, und ich habe um eine Art Mittelding gebeten. Ich mag es, eigene Ideen einzubringen, und schweife da manchmal etwas aus. (hüstel).
Andererseits mag ich an anderer Stelle klare Vorgaben haben, gerade in Szenen, die für die weitere Handlung wichtig sind. Deswegen finde ich es gut, wenn in einem Expo steht: »Hier darfst du dich austoben« oder »Das sollte möglichst so und so laufen.«

Dürfen wir mit noch einem Band von dir rechnen?

Das wissen nur die Redaktion, der Expokrat und die Götter von Atlantis.

Vorlaufzeit und RHODAN ist immer ein spezielles Thema, auch, weil du zusätzlich PR-NEO schreibst. Wie war der Zeitrahmen bei Atlantis?

Ursprünglich war der gut – bis mir gewisse Neo-Expokraten mit einem Roman dazwischen gegrätscht sind 🙂
Aber zum Glück ist die Redaktion in beiden Fällen sehr flexibel. Und so musste ich auch nur ein paar Nachtschichten dranhängen …

Deine Mutter liest ja ebenfalls RHODAN … wenn sie die Story von PR-Atlantis kennen würde, was würde sie dazu sagen?

Dazu habe ich Christian Wähner in seinem Interview für Warp-Core geantwortet – hört doch mal ‚rein!

Hier findet ihr jeweils zum Erscheinungstag ebenfalls ein Interview mit den Atlantis-Autoren.  https://warpcast.podigee.io/

Du übernimmst mit Band 2 das Staffelholz von Ben. Band 2 ist ja immer eine Herausforderung. Die Leser erwarten, dass das Tempo und der Erzählstil von Band 1 zumindest beibehalten wird. Wie bist du damit umgegangen?

Echt? Das war mir gar nicht so bewusst. Und wir haben ja auch eine Weile nebeneinander hergeschrieben, so dass ich gar nichts über Bens Tempo und Erzählstil wusste, ich kannte ja nur das Expo. Ich habe also einfach so geschrieben, wie ich es für meinen Roman für die Handlung angemessen hielt, ganz ohne den Gedanken an Erwartungsdruck oder ähnliches.

Mit dem Wissenschaftler Quartam da Quertamagin betritt eine … nennen wir sie orginelle Figur die Bühne. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, du kennst solche Leute.

Kennen wir die nicht alle? 🙂
Falls du wissen willst, ob es eine reale Vorlage gab: Nein, ich habe nicht meinen Onkel Hugo in diesem Roman verwurstet. Wenn ich mir Figuren ausdenke, dann nehmen sie nach und nach Gestalt an, entwickeln ihre Marotten und machen manchmal nicht mal mehr das, was ich von ihnen will. Das ist echt fies, die dann wieder in die Spur zu bekommen.

Bei Quartam war es nicht ganz so extrem; die grobe Figur dieses exzentrischen Wissenschaftlers, der am Unvermögen der Welt verzweifelt, ist tatsächlich schon nach wenigen Sätzen für mich greifbar geworden. Dass er seinen Assistenten Flox selbst konstruiert hat und somit auch ein Bastler ist, so eine Art Universalgenie à la DaVinci, habe ich erst so nach und nach herausbekommen. Der erzählt mir schließlich auch nicht alles, der Quartam! Ich könnte ja vom Geheimdienst sein …

Rowena als einzige Bösewichtin (äh, wie ist das richtig gegenderte Wort) bezirzt den Gouverneur, sprich die Waffen einer Frau wirken auch bei Arkoniden. Was denkst du? Hat es im arkonidischen Reich auch eine Me Too-Debatte gegeben?

Ich hoffe zumindest, dass es im arkonidische keine Genderdebatte gibt …
Warum sollten denn die Waffen einer Frau bei Arkoniden nicht wirken? Die sind doch auch nur Männer.
Spaß beiseite, ich will die Me Too Bewegung nicht ins Lächerliche ziehen, denn sie war und ist wichtig, bis zu einem gewissen Grad, an dem es ins Hysterische kippt. Es kommt immer auf die Situation an: Wenn mir jemand im Bademantel die Tür öffnen würde, würde ich ihn heute auslachen und weggehen. Ob ich das als junges Mädchen auch gemacht hätte? Kann ich nicht sagen.
Mich hat mal ein Typ auf offener Straße begrapscht – da war ich etwa 25 – da konnte ich nichts anderes machen, als abhauen. Heute würde ich dem gehörig eine pfeffern, bevor ich ihn stehen lasse. Da liegen eben einige Jahre Erfahrung dazwischen. Eine Intention der Me Too-Deabtte ist sicher, solche hilflosen Opfer zu schützen. Wenn allerdings gestandene Frauen den Hashtag für sich beanspruchen, weil ihnen ein Bauarbeiter hinterhergepfiffen hat, finde ich persönlich das überzogen. Aber ich stecke nicht in ihren Schuhen, also was weiß ich schon über ihre Beweggründe?
Das Problem ist auch, dass sich angesichts dieser und anderer Themen Frauen anmaßen, anderen Frauen vorschreiben zu wollen, wie sie sich zu fühlen und zu benehmen haben. Es gibt nun mal Frauen, die damit zufrieden sind, klassische Rollenmodelle auszufüllen, und dann darf frau sie dafür weder verurteilen, noch auf sie herabschauen. Genau das bedeutet nämlich Emanzipation, dass eine Frau ihr Leben genauso gestalten darf, wie sie es aus freien Stücken will. Das kapieren viele nicht.
Wenn also eine Rowena für sich entscheidet, ihre weiblichen Reize einzusetzen, um damit ans Ziel zu kommen, dann tut sie das nicht, weil sie ein hilfloses Weibchen ist – sondern weil sie eine Taktikerin ist, die ihr Vorgehen genau plant.

In deinem Band schlagen sich Perry, Sichu und die schwangere Atlanterin Caysey durch den Kontinent Atlantis. Hätte dich eine Szene gereizt, in der Rhodan und Sichu Geburtshelfer spielen müssen?

Vielleicht kommt diese Szene ja noch, wer weiß?
Aber ernsthaft: Wer will denn so was lesen?

Caysey trifft die Entscheidung, dass sie auf eine Heilung verzichtet, um Perry und Sichu vor der Exekution zu retten. Wärst du auch so selbstlos?

Ich gebe gern zu, dass ich ein egoistischer Mensch bin, also denke ich, dass ich das gemütliche Krankenhaus einer kopflosen Flucht vorgezogen hätte 🙂
Aber ich denke, man weiß nie, wie man in Extremsituationen reagiert. Caysey ist so ein loyaler Typ, sie entscheidet sich für ihre Freunde. Man könnte ihr mangelnden Mutterinstinkt vorwerfen, schließlich bringt sie durch diese Entscheidung ihr Ungeborenes in Gefahr. Ihr Verhalten ist meiner Meinung nach aber nicht unrealistisch, denn es ist ihr erstes Kind. Solange man mit dem ersten Kind schwanger ist, ist der Gedanke, dass da tatsächlich irgendwann ein richtiges, echtes Kind herauskommt, sehr abstrakt. Wenn man das erste Mal erlebt hat, dass man plötzlich einen lebendigen kleinen Menschen im Arm hält, der völlig auf dich angewiesen ist, betrachtet man das bei einer weiteren Schwangerschaft viel vorsichtiger – also, das ist zumindest meine Erfahrung. Insofern wäre ich in Cayseys Situation aber mit meiner Erfahrung als Zweifach-Mama sicherlich nicht so selbstlos gewesen. Tja, dann wäre die Miniserien nach zwei Teilen schon vorbei gewesen.

Das Talagon wandert von Rhodan ungewollt zurück zu Rowena. Liege ich richtig, dass es im Laufe der Handlung noch öfter den Besitzer wechseln wird?

Da gibt’s nur eins: weiterlesen!

Tanja, danke für deine Zeit.

Hier gehts zum ebook, zur Lese- und Hörprobe
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845351629/atlantis-2-festung-arkonis-von-lucy-guth-e-book-epub

Hier zum Heft
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900007688/atlantis-2-festung-arkonis-von-lucy-guth-heft

Mehr von der Lucy Guth
https://perry-rhodan.net/infothek/team/aktive-autoren/lucy-guth

Interview mit PR-Atlantis Expo-Autor Ben Calvin Hary

PERRY RHODAN-Atlantis Expoautor Ben Calvin Hary verrät im Interview mit Roman Schleifer unter anderem, welcher Teil der Recherche ein Hirnbrecher war und wie er an Band 1 herangegangen ist. 

 

Ben, die PR-Miniserie ist deine erste Expo-Arbeit für PERRY RHODAN.
Wie erreichte dich der Ruf aus Rastatt?
(und sag jetzt nicht per mail )

Tatsächlich per Mail. Klaus Frick, der Chefredakteur, schrieb mich im April 2021 an, erzählte, dass er gerade erste Vorbereitungen für die kommende Miniserie betreitet und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, die Expos zu verfassen. Dazu sagst du natürlich nicht »Nein«.

Und … wie war das Gefühl, nachdem der Auftrag an dich  herangetragen wurde?

Das wird jetzt ein Festival der Plattitüden, es ist die selbe Antwort, die jeder andere Expokrat dir geben wird: Stolz, eingeschüchtert, glücklich und ängstlich. Vor Herausforderungen fühlt man sich ja häufig so.

Wenn man so ein Projekt beginnt, hat man ja bestimmte Vorstellungen, wie es sein wird. In welchen Bereichen haben sich deine Vorstellungen bewahrheitet?

Eigentlich war mir von vornherein klar, dass das Ganze mit einer Lernkurve verbunden sein wird. Dass ich neues kennenlernen und vor Grenzen geführt werde, deren Existenz mir bislang nicht klar war. Das gehört zum Wachstum und ist Teil der Herausforderung. Ein bisschen Schmerz ist immer dabei. Als Autor wie auch als Verantwortlicher musst du ein Stück weit Masochist sein.

Und wo bist du aber so was von daneben gelegen?

Auch wenn mir das natürlich klar war, musste ich mich von dem Gedanken verabschieden, dass diese fertigen Romane dann auch »meine« Romane sein würden. Das sind sie nicht. Ich liefere nur die Vorgaben, aber nach Hause gehen sie mit demjenigen, dessen Name auf dem Cover steht – im Positiven wie im Negativen.

Du bist ja auch berufstätig – wie geht sich das alles zeitlich aus?

Schwierig bis nicht. Es gibt mehr als einen Tag, wo du dich nach 12 – 18-stündiger Arbeit fragst, warum du dir all das antust. Letztlich ist es das Wert, weil es deinen Lesern ja hoffentlich eine gute Zeit bereiten wird. Aber ein Autorenleben ist ohnehin ein ständiger Tanz mit dem Burnout. Die Mehrbelastung macht das nicht einfacher.

Nachträglich betrachtet – welche Erkenntnis nimmst du für dich mit?

Wieso »nachträglich«, noch stecke ich ja mittendrin! Frag mich das nach Band 12 nochmal! Bis dahin habe ich für mich persönlich einen Schluss gezogen. *grinst*

PR-Atlantis spielt in der Vergangenheit der Serie, konkret fünf Jahre bevor Atlantis untergeht. Das schreit förmlich nach einer Beteiligung des jungen Atlan. War das von Beginn an geplant? Also gehörte es zur Grundidee?

Ja. Mehr kann ich leider nicht verraten, ohne zu spoilern.

BTW: Wie verhindert Rhodan eigentlich, dass Atlan ihn sozusagen nachträglich 2040 nicht erkennt?

Das Perryversum ist ja reich an Methoden, so etwas zu verhindern, das reicht vom Psychostrahler über Gedächtnismanipulation bis hin zu alternativen Zeitlinien und Paralleluniversen. Für welche wir uns entscheiden? Das wird man in den Romanen erlesen können.

Sichu Dorksteiger ist auch mit von der Partie – was war die Überlegung sie statt zum Beispiel Gucky mitzunehmen?

Gucky find ich doof, das stand nie zur Debatte. *grinst*
Ernsthaft: Sichu ist eine tolle Figur, die einfach nicht genug Raum bekommen kann. Und Gucky, Bully und Co. hatten wir in den Miniserien auch schon wirklich oft – Sichu nicht so sehr.

Stories mit einer Zeitreisekomponente bergen immer die Gefahr eines Zeitparadoxon. Eigentlich dürfte Rhodan ja in der Vergangenheit keine Handgriff machen, um ein Zeitparadoxon zu vermeiden. Wie geht Perry damit um?

Er hat da ja schon Erfahrungen damit, ist da sozusagen der Experte. Aber natürlich wird das ein ständiges Thema in unserer Miniserie sein. Er wird sich öfter als einmal fragen müssen, ob das, was er da treibt, immer so richtig ist.

Band 1 ist erschienen, an welchem Expo schreibst du gerade?

In dem Moment, wo ich das hier tippe, finalisiere ich gerade Expo 10 und mache mir bereits ernsthaft Gedanken über 11.

Was darfst du uns von der weiteren Handlung erzählen?

Ziemlich wenig, wie du dir natürlich denken kannst. Die Zeitreise gibt ja einige Dinge schon vor. Arkoniden, Venus, Maahks und andere Details gehen einfach aus dem Setting hervor. Wir werden außerdem ein Viererteam aus Figuren haben, das im Lauf der Handlung zusammenfindet, ein mysteriöses Artefakt, das Talagon, hinter dem alle her sind und eine geheimnisvolle Macht im Hintergrund. Neugierig geworden?

Warum muss man die Miniserie gelesen haben?

Man muss gar nichts, außer sterben. Man kann die Miniserie lesen, wenn man zwölf Wochen lang die Welt um sich herum vergessen und ein wenig Ablenkung vom Alltag haben möchte. Mit PERRY RHODAN-Atlantis wird die Welt für kurze Zeit ein wenig bunter und die Erde etwas runder, war gibt’s da nicht zu lieben?

Mit der Arkonidin Rowena positionierst du in Band 1 Rhodans Gegnerin. Wie wichtig war dir, dass es eine Frau ist?

Ich verstehe die Frage nicht. Warum sollte es keine Frau sein dürfen?

Auch die Atlanter sind durch die schwangere Caysey vertreten. Ich hoffe, Sie bleibt uns mit ich ihrer erfrischend positiven Art bis zum Ende der Serie erhalten – trotz der Tragik, die sie umgibt.

Das ist ein spannender Widerspruch, oder? Neues Leben kontra Weltuntergang. Lebenslust kontra drohendem Tod. Du kannst nicht über einen zum Untergang verdammten Kontinent schreiben, ohne dieses Spannungsfeld anzusprechen.

Apropos: Dank Caysey wissen wir, dass Rowena doch nicht die knallharte Mörderin ist – nimmst du dir damit nicht die Spannung?

Findest du es denn spannend, eine Figur zu haben, die gewissenlos tötet? Ohne jede Grauzone und jede Hoffnung, sie vielleicht doch noch dazu zu bringen, das richtige zu tun? Liegt nicht darin die eigentliche Spannung verborgen? Wir schreiben ja keinen Cartoon hier. Nuancierte Figuren sind immer interessanter als Schwarzweiß-Bösewichte.

Du machst ja zu PR-Atlantis auch einen Videoblog auf der Perryversum youtube-Seite. Du stellst Hintergründe vor (z.B.: Was macht der Expo-Autor der PR-Miniserie, wenn er feststellt, dass es unterschiedliche Angaben zur Insel Atlantis in den Heften gegeben hat?) und interviest die PR-Miniserien Autoren. Bislang hast du mit Autorin von Band 2, Lucy Guth, auch zwei Interviews geführt. Wie geht es auf dem Channel weiter?
(https://www.youtube.com/c/perryversum)

Das kommt drauf an, wie ich die Zeit finde, ehrlich gesagt, Ich will nichts versprechen, das ich nicht halten kann.

Ich weiß, aus der Arbeit bei der PR-Miniserie Terminus, dass Recherche im PR-Serienkosmos auf gut wienerisch zach sein kann, weil man auch viele Logikfehler entdeckt, die damals nicht bedacht wurden. Wo hast du dir die Haare gerauft?

Das mit der Geografie von Atlantis selbst hattest du ja eben schon angesprochen, das war ein Hirnbrecher. So, wie Scheer sich das ausgedacht hat, passt das vorn wie hinten nicht zusammen, wir mussten tricksen. Da stecken drei Monate Nachdenken drin aber ich finde, wir haben das jetzt ganz charmant gelöst. Ansonsten gehört das aber zum Job, finde ich. Lieber der Chefautor bekommt graue Haare als der Autor oder – schlimmer! – der Leser.

Falls KNF kommt und zu dir sagt: Ben, ich möchte, dass du die nächsten zehn Miniserien machst – was antwortest du ihm?

»Bitte keine Zeitreisen mehr.«

Mit Sascha Venneman wird es einen neuen PR-Miniserien Autor geben, der jedoch bereits eine Unmenge an Heftromanen geschrieben hat. Wie hat er sich – aus Sicht des Expokraten geschlagen.

Sascha stand vor einer besonders schwierigen Aufgabe, weil er sich ja in ein, aus seiner Sicht vielleicht nicht komplett neues, aber immerhin unvertrautes Universum einarbeiten musste. Als PR-Autor musst du vieles wissen, was dir als Nur-Leser vielleicht gar nicht bewusst ist – das gaht bei bestimmten, technisch bedingten Satz-Besonderheiten in deiner Manuskriptdatei los und endet bei Fragen wie »welche Farbe hat ein Thermostrahl, und wenn ja, wie viele?« Außerdem musste er mein üblicherweise hyperkritisches Feedback ertragen. Dafür, finde ich, hat er sich wacker geschlagen.

Und wird es in den Nachfolgebänden noch weitere neue Autoren geben?

Das weiß der Himmel. Und ich, aber ich bin halt nicht der Himmel.

Nun zum Roman und dem Autor in dir: Wie war die Zusammenarbeit mit dem Expokraten?

Es ist eine Hassliebe. Aber ich komme mit ihm klar, wenn er sich mit seinen ultrahohen, unerfüllbaren Ansprüchen zurückhält.

Der erste Roman einer Mini-Serie gibt immer auch Tempo und Stil fest. Wie bist du da herangegangen?

Mit Tempo und Stil.
Ernsthaft, ich habe es wie immer gemacht: Einen Roman geschrieben, von dem ich denke, dass ich ihn selbst gern lesen würde und der mich bei der Stange halten würde. Das ist immer ein ganz guter Ansatz, finde ich. Da mit lag ich bislang selten verkehrt.

In deinem Roman erfahren wir viel über die Landschaft Atlantis. Wie genau waren die Recherchevorgaben des Expokraten?

Du unterstellst mir hier eine gewisse Schizophrenie, aber das ist vermutlich angemessen. Ich sag’s mal so: Bei sechzig Jahren Kanon prüfst du lieber dreimal, bevor du irgendwas dazuerfindest.

Und hast du dich an einer bestimmten Gegend von Terra orientiert?

Ja, an Atlantis. *grins*

Wie schwer oder wie leicht fällt dir als Autor Sichu Dorksteiger?

Analytisch, verschlossen, nach außen Abweisend aber innerlich emotional und zu Leidenschaftlich für ihr eigenes wohl? Das hätte auch über mich geschrieben worden sein können, TBH.

Am Ende taucht mit Logan Darc noch eine mysteriöse Figur auf, die zwar Kommandant ist, aber noch einen Meister hat. Und die Launen dieses Herren währen eine Lebenszeit. Das klingt nach einem kosmischen Hintergrund von PR-Atlantis. Liege ich da richtig?

Wer weiß? Dieser Meister wird sicher noch ein paar Mal erwähnt werden.

Ben, danke für deine Zeit.

Jederzeit.

PERRY RHODAN-Atlantis im Abo inkl exklusiver Kurzgeschichte
https://perry-rhodan.net/shop/subscription/Atlantis

PR-Atlantis 1: Im Land der Sternengötter als epub inkl. Lese- und Hörprobe.
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845351612/atlantis-1-im-land-der-sternengotter-von-ben-calvin-hary-e-book-epub

PR-Atlantis 1: Im Land der Sternengötter als Heft
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900007671/atlantis-1-im-land-der-sternengotter-von-ben-calvin-hary-heft

PR-Atlantis in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Atlantis_(Serie)

 

Interview mit PR-Redakteur Klaus N. Frick zum ersten Viertel des Chaotarchen-Zyklus

Roman Schleifer bittet PR-Chef-Redakteur Klaus N. Frick zum Mini-Interview.

Klaus, im Abschlussinterview zum Mythos-Zyklus hast du unter anderem gesagt: „Leider haben wir es nicht immer geschafft, die Spannungskurve so zu gestalten, dass es den Lesern gefällt.“ Was habt ihr im Chaotarchen-Zyklus anders gemacht, dass die Spannungskurve den Lesern gefällt?

Möglicherweise sind es zwei ganz einfache Gründe: Die Handlung konzentriert sich auf zwei Schauplätze – die Galaxis Cassiopeia und im wesentlichen das Solsystem –, wobei es natürlich immer Abweichungen gibt, und wir haben von Anfang an eine klare Bedrohung für unsere Figur. Damit haben wir die Leser offensichtlich stärker gepackt als mit der Rätselstruktur des »Mythos«-Zyklus. Wobei uns ja klar sein muss: Wir wissen nur das, was uns die aktiven Leser schreiben und sagen. Was die »breite Masse« denkt und fühlt, erfahren wir vielleicht nie.

Welche Idee aus der Expokratenschmiede hat dich in den ersten 25 Heften am meisten fasziniert?

Das Trojanische Imperium fand ich schön – eine konsequente Weiterentwicklung aus dem klassischen Zyklus um die Meister der Insel.

Bei welcher Idee hattest du Bauchweh?

Mir war nicht klar, welche Informationen die drei Deserteure haben würden und ob es glaubhaft genug für die Leser wäre, aufgrund von wenigen Informationen eine Expedition nach Cassiopeia zu unternehmen.

Bei der laufenden PR-Miniserie WEGA kam unter anderem Gilian Wetherby sehr gut an, die aus den Tagen der Dritten Macht in die Zukunft geschleudert wurde. Sofern sie WEGA Band 12 übersteht … gibt es eine Chance, dass sie in der EA eine Rolle spielt?

Das war am Anfang einer der Wünsche von Michael Marcus Thurner. Man muss sehen, ob sie die zwölf Romane übersteht und wie es dann mit ihr weitergeht. Ich mochte die Figur in den bisherigen Romanen ja auch sehr.

PR wird im September 60 Jahre jung, dazu gibt es auch einen Online Jubliäumsabend, in dem unter anderem auch Anekdoten aus der Redaktion und den Autoren auf den Programmpunkt stehen. Du bist seit mehr als zwei Jahrzehnten Redakteur – was wird dir ewig in Erinnerung bleiben?

Es gibt so viele Begegnungen und Ereignisse, dass es mir schwerfällt, einzelne Ereignisse herauszugreifen. Es sind dann oft Vermischungen aus Privatem und Beruflichem: mit H. G. Francis im Partykeller sitzen, mit Robert Feldhoff auf ein Punk-Konzert gehen, mit Ernst Vlcek zusammen in einem See zu planschen, mit den Autoren bei den WeltCons in den Jahren 1999 und 2011 auf der Bühne stehen und sitzen, mit Miriam Hofheinz in einer Fähre über den Rhein zur Buchmesse fahren, mit Eckhard Schwettmann in einem Western-Saloon in Texas sitzen, mit Klaus Bollhöfener bei einer »Zipfeltrinken«-Veranstaltung sein, mit Kurt Mahr auf dem WorldCon in Den Haag die Beine baumeln lassen und so weiter … ich könnte Bücher schreiben.

Klaus, danke für deine Zeit.

Weitere Infos zum offiziellen Online-Jubiläumsabend:
https://www.proc.org/perry-rhodan-online-geburtstagsabend/

Interview mit den Expokraten zum Chaotarchen-Zyklusviertel

Nach dem großen Erfolg der Interwiewserie zum „Mythos“-Zyklus folgt nun die Interviewserie light zum „Chaotarchen“-Zyklus. Die Expokraten Wim Vandemaan und Christian Montillon beantworten unter anderem, wieso Sichu Dorksteiger in der Milchstraße geblieben ist und wann Atlan in die Handlung eingreift.

Was war eure Erkenntnis aus dem Mythos-Zyklus und wie habt ihr das in den Chaotarchen-Zyklus einfließen lassen?

WV: Wir versuchen, für jeden Zyklus einen eigenen Rhythmus, eine eigene Erzählweise zu finden, um nicht in eine Wiederholungsfalle zu tappen. Insofern spielt der jeweilige Vorgängerzyklus keine Rolle.

Bislang gibt es zwei Handlungsebene – Milchstraße und Cassiopeia, sprich, die Helden wurden aufgeteilt. Welche Überlegungen standen hinter der Aufteilung?

WV: Jede Geschichte kann prinzipiell diese zwei Erzählstrategien verfolgen: einsträngig oder mehrsträngig, meist zweisträngig. Generell scheint mir: Hauptfiguren brauchen große Spielräume. Man stelle sich einen James Bond vor, der gemeinsam mit Iron Man und Jack Ryan agiert: Sie würden einander die Handlungsräume nehmen.

CM: Der Cassiopeia-Handlungsstrang hat eher das Entdecker-Element, die fremde Umgebung. Bei der Planung stellt sich also die Frage: Welche Figuren wollen wir da nutzen? Theoretisch passt das für alle, aber … nun, Figuren haben manchmal Vorlieben. Und dann gibt es ja noch den Blick in die Zukunft – den können die Figuren zwar nicht werfen, aber die Exposéautoren schon. Und wenn man weiß, welche Aufgaben warten, gibt das Hinweise darauf, welche Figuren man gerne mitnimmt. Weil man sie braucht. Oder welche man zu Hause lässt – weil man sie brauchen würde, es aber doch spannend ist, wenn sie nicht dabei sind. Aber zu sehr durchplanen darf man es auch wieder nicht. Es ist lebendig, nicht starr.

Der wissenschaftlliche Verstand von Sichu Dorksteiger wird offenbar in der Milchstraße aus eurer Sicht mehr gebraucht als in der Zwerggalaxis Cassiopeia. Sind das Überlegungen, die ihr im Vorfeld anstellt?

WV: Sichu Dorksteiger ist als Ministerin in der Regierung gebunden; Perry Rhodan folgt seinem neuen Amt.

In der Milchstraßen-Ebene mischt die Superintelligenz ES wieder in einem Langzeitplan mit, da sie eine Gefahr in der Zukunft erkannt hat. Es geschieht, weil es geschah, ist ja vorbei, die Scheerung  Scherung hat auch jeden Vorausblick unmöglich gemacht, wie also kann der Wanderer von zukünftigen Entwicklungen etwas wissen?


WV: Das ist nicht korrekt. ES hat keinen konkreten Plan, sondern eine Vorsorge getroffen, das ist etwas anderes. Pläne müssen nun die Kastellane machen – sie setzen nicht einfach einen Langzeitplan um.

CM: Verzeih mir, dass ich deine Frage korrigiert habe: du hattest dort die „Scheerung“ stehen, aber Kollege KHS hatte die gar nicht entwickelt.

In 3112 erfahren wir die Entstehung des Dolans Jason – wie wichtig sind euch solche Querverbindungen zu vorherigen Zyklen?

WV: Wir finden sie schön.

CM: Außerdem ist das gute alte PERRY RHODAN-Tradition. Rückgriffe sind hin und wieder das Salz in der Suppe.

Dass FENERIK von einem neuen Chaotarchen Zou Skost getränkt worden ist, erstaunt mich. Bekommen es die Galaktiker mit einem Chaotarchen und mit der Materiesenke aus dem Mythos-Zyklus zu tun?

CM: Ach, das wird sich weisen. Und das ist ja schön, wenn du überrascht bist. So soll das sein.

So fremdartig Jochzor auch ist, am Ende zeigt er Mitgefühl und ermöglicht er Posmi und Ballard die Flucht – wie wichtig ist es euch, die Diener des Chaos differenzierter darzustellen?

WV: Wichtig.

CM: Die bösen Heftromanschurken, die schurkisch sind, weil sie die Schurken sind … die finde ich nicht ganz so prickelnd.

Bullys negativ geprägter Zellaktivator verspricht einiges an Konflikt. In der Miniserie WEGA hat Expokrat MMT Gucky und Bully aufeinander gehetzt. Wie sehr reizt es euch, Perry und Bully auf einander zu hetzen?

WV: Wir mögen Hetze generell nicht.

CM: Dem ist nichts hinzuzufügen.

Könnte durch einen Konflikt die beiden Charaktere geschärft oder vertieft werden?

WV: Im Prinzip: ja.

CM: Figuren reiben sich aneinander, indem sie Konflikte austragen. Atlan hat nicht zuletzt deshalb ja gleich zu Anfang, als er in der Serie auftauchte, Profil gewonnen.

FENERIK errichtet Präliminare Bastionen – das klingt für mich so, als soll Cassoipeia abgeschottet und verwandelt werden. Wie richtig oder falsch liege ich da?

CM: So richtig und so falsch, wie es die Zukunft der Serie zeigen wird, wenn wir alle weitergearbeitet, weitergeschrieben und/oder weitergelesen haben.

Unter uns, wer hatte die Idee zu den Galarien der Gharsen?

WV: Galeria Kaufhof (Vorsicht, Fake News!).

Mit dem Geheimsatelliten Troja greift ihr ein weiteres Teil aus der Vergangenheit der Serie auf. Sucht ihr gezielt danach? Fällt euch das spontan ein?

WV: Wir gehen wie unsere Kollegen vom Chaoporter nach dem Serendipitätsprinzip vor.

CM: DEINE Kollegen vom Chaoporter, lieber Wim! Meine Kollegen wohnen in der LEUCHTKRAFT.

Hartmut, ich erinnere mich an eine Aussage von dir auf einem Con, dass du Alaska nicht mehr in die Handlung hineinschreiben möchtest. Nun kommt zumindest sein Name und eine Aktion von ihm im aktuellen Zyklus vor. Hast du es dir anders überlegt?

WV: Ja.

CM: So kann’s kommen. Wäre ja auch traurig, wenn das nicht der Fall wäre. Also, dass man seine Meinung mal ändert.

Der Chaoporter vor der Havarie kurz vor einer Entdeckung gestanden, die fatale Folgen für die verwaiste Mächtigkeitsballung von ES und insbesondere für die Milchstraße gehabt hätte. Jetzt stellt sich mir die Frage, wieso ES das nicht einfach beseitigt ….

WV: ES ist nicht da.

Und eine letzte Frage … wann kehrt Atlan in die Handlung zurück?

WV: Zu gegebener Zeit.

Danke für eure Zeit.

Mehr zum gerade laufenden Erstauflage Zyklus „Chaotarchen“ findet iher hier:

https://www.perrypedia.de/wiki/Chaotarchen_(Zyklus)

Am 10. September 2021 findet der PERRY RHODAN Online Geburtstagsabend statt.
Mehr Infos hier:
https://www.proc.org/perry-rhodan-online-geburtstagsabend/

Interview mit Roman Schleifer zur STELLARIS 79 „Das Erbstück“

Uwe Anton revanchierte sich bei Roman Schleifer für die Interviewserie zum Mythos-Zyklus und stellte ihm einige Fragen zur STELLARIS 79. Unter anderem verrät der Wiener, warum er an einer Kurzgeschichte länger schreibt als an einem Roman und wie sich sein wahres Wesen in seinen Stories widerspiegelt.

 

UA: Roman, bist du der gekrönte oder ungekrönte König der STELLARIS? Ich beziehe mich auf die reine Zahl deiner diesbezüglichen Veröffentlichungen. So viele STELLARIS-Geschichten wie du hat sonst niemand geschrieben. Es dürften so um die 15 sein, die in den RHODAN-Heften veröffentlicht wurden. Liege ich da richtig?

RS: Bislang hat mir noch niemand eine Krone überreicht, daher der *ungekrönte* König. Allerdings habe ich nur deshalb die meisten STELLARIS-Stories geschrieben, weil sich Hartmut Kasper aus dem STELLARIS-Team zurückgezogen hat. Wäre er noch aktiv, hätte er vermutlich schon weit über zwanzig Geschichten verfasst.

Hier die Statistik: https://www.perrypedia.de/wiki/Autorenstatistik_der_Stellaris-Serie

UA: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär … Was macht für dich den Unterschied zwischen einer Kurzgeschichte und einem Roman aus, ganz zu schweigen von einer Romanserie mit 3102 Folgen?

RS: Ich brauche für eine Kurzgeschichte länger als du für eine Erstauflage-Roman. Warum? Weil ich keinen Abgabeschluss habe und mir so viel Zeit mit der Konzeption lassen kann, wie ich möchte. Und beim Schreiben bin ich Perfektionist – ich konzipiere eine Story so lange, bis ich sie dramaturgisch nicht mehr steigern und annehmen kann, dass meine Testleser auch nichts mehr finden.

UA: Mit anderen Worten, du trödelst also herum. Bist du ein Anhänger der Kurzform? Oder unterwirfst du dich eher den Sachzwängen? Für einen PERRY RHODAN braucht man schon ein paar Tage oder Wochen, eine Kurzgeschichte schreibt man wesentlich schneller.

RS: Ich trenne zwischen der Konzeption einer Kurzgeschichte und dem Schreiben nach der Konzeption. Bei 5000 Zeichen am Tag (oder 1,5 bis 2 Stunden Schreibzeit) braucht man etwa sieben Tage, bis sie fertig ist. Davor konzipiere ich manchmal auch drei Monate, weil ich das nur in einem kleinen Zeitfenster machen kann. Es gibt ja noch anderes zu tun – Hauptjob, Familie und so weiter.

UA: Eine Kurzgeschichte setzt völlig andere Akzente als ein Roman. Was macht für dich den Reiz einer Story aus? Du kannst in STELLARIS ja nur Schlaglichter werfen …

RS: Ich konzipiere eine Kurzgeschichte wie einen Roman. Die Plot Points sind bei beiden gleich, nur kann ich halt nicht alles ausufernd beschreiben, sondern pro Plot Point eine Szene. Eine Kurzgeschichte ist die Verdichtung eines Romans. Und in der Summe ist sie dann doch schneller geschrieben als ein Roman …

UA: Erkläre uns bitte mal, was du mit „Plot Point“ meinst. Das hört sich ja verdächtig nach Schreibratgebern an. Bist du ein Fan von Schreibanleitungen?

RS: Ich bin ein Fan von Dingen, die funktionieren. Und keine gute Story kommt ohne Plot Points aus. In jeder Story gibt es bestimmte Stellen, die sich gleichen. Zuerst zeigt man den Held in seiner normalen Umgebung. Dann passiert etwas, was diese normale Welt zerstört, der auslösende Moment. Da der Held seine normale Welt wieder zurückhaben möchte, ergibt das sein Ziel oder Want etc.
Aber was erzähle ich da jemandem, der in all seinen Romanen immer 10 Kapitel verwendet …

UA: Siehst du es als Vorteil an, dass du dich in den STELLARIS-Geschichten in einem genau definierten Universum bewegen kannst, ohne dem eigentlichen Handlungsverlauf der Serie folgen zu müssen, oder engt dich das eher ein? Schließlich kannst du nicht mal eben die Menschheit untergehen lassen, wie du es neulich in einer Mars-Geschichte getan hast …

RS: Einerseits bin ich bei der STELLARIS freier, weil die Serienzwänge mich nicht betreffen, anderseits sind die Rahmenbedingungen des RHODAN-Kosmos natürlich einzuhalten. Und ja, bei Storys außerhalb von RHODAN gibt es natürlich keine Beschränkung.

UA: Bist du per se ein Anhänger der pointierten Kurzform, oder legst du bei deinen Stories eher Wert auf andere Dinge? Wichtige Merkmale einer Kurzgeschichte sind ja, dass sie keine ausführliche Vorstellung der Figuren oder des Handlungsortes vornimmt und sich auf wenige Figuren und auf ein zentrales Thema oder einen zentralen Konflikt beschränkt. Da bietet dir der vorgegebene STELLARIS-Umfang ganz andere Möglichkeiten

RS: Ach, weiß ich gar nicht. Ich möchte einfach eine gute Geschichte erzählen. Zum Beispiel ist doch das Aussehen der Figuren – sofern nicht handlungsrelevant – gleichgültig. Für den Leser ergibt sich ohnehin durch die Stimmung der Story und der Figur ein Aussehen. Die Figur muss in ein Dilemma hineinmanövriert werden und sich am Ende entscheiden. Das sind die Stories, die uns mitfiebern lassen.

UA: Wie sieht der Weg von der zündenden Idee bis zur Veröffentlichung aus? Schreibst du eine erste Fassung der Geschichte, die du an den STELLARIS-Redakteur Olaf Brill schickst, oder schickst du ihm eine Idee und wartest ab, bis er dir grünes Licht gibt?

RS: Ich habe entweder eine Idee oder ein Bild oder einfach nur einen Satz. Die Idee, die ich gerade gedanklich bearbeite, beginnt z. B. mit dem Satz „Mama ist jetzt mein Schutzengel, oder?“

Die aus der Idee erwachsende Story beginne ich mir gedanklich selbst zu erzählen. Ich lote das Leben des Protagonisten aus, überlege, wie seine Welt aussieht, und komme dann irgendwann zu einer gedanklichen Szenenabfolge. Das mache ich immer, wenn gerade mal Zeit ist, unter der Dusche, auf dem Weg in die Arbeit etc. Sobald ich gedanklich damit fertig bin, schnappe ich mir meine selbst erstellte Plotplanung-Datei und beantworte Fragen zum Plot. Danach folgt das Plotraster und die Szenenübersicht. Und wenn ich damit zufrieden bin, folgt das Schreiben an sich.

Olaf erhält ein Kurzexpo von etwa einer halben bis ganzen Seite, damit ich weiß, dass das Thema nicht bereits von einem anderen Autor belegt ist. Er gibt dann grünes Licht – unter dem Vorbehalt, dass die Story das hält, was das Expo verspricht.

Bei STELLARIS 79 zum Beispiel bin ich bei der Hälfte der Story falsch abgebogen. Olaf Brill meinte nach dem Lesen: „Roman, da passt was nicht.“ Und bei der Analyse bin ich dann darauf gekommen, wo der Hund begraben liegt. Also habe ich die Geschichte umgeschrieben, und dann war sie stimmig.

UA: Musst du oft auf Änderungswünsche eingehen?

RS: Schon einige Male. Der Redakteur hat ja die Aufgabe, durch seine Hinweise die Story besser zu machen. So habe ich z. B. bei STELLARIS 66 eine Szene neu geschrieben, weil Olaf einen besseren Vorschlag hatte.

UA: Deine neueste Geschichte, Das Erbstück in PERRY RHODAN 3102, ziert ein sehr schönes Titelbild des Schweizers Dominic Beyeler. Ich bin schon lange der Auffassung, dass es auch in PERRY RHODAN ein wenig menscheln muss, und Dominic hat das schön umgesetzt. Hast du irgendeinen Einfluss auf die Gestaltung der Titelillustration, oder bist du da völlig außen vor?

RS: Ich schicke dem Titelbildzeichner immer vier, fünf Vorschläge aus der Story, die ich für umsetzbar halte. Ich beschreibe dann das Bild, das ich vor Augen habe, und die Kameraposition. Meistens nehmen die Zeichner das auch auf.

UA: Die STELLARIS gibt es auch als ebook-Paket.

RS: Ja, sozusagen die gesammelten Werke.

UA: Von dir erschienen nicht nur in den RHODAN-Heften STELLARIS-Geschichten, sondern auch in der SOL, dem Magazin der PERRY RHODAN-Fanzentrale, und du hast zum AustriaCon 2016 sogar einen STELLARIS-Sammelband mit mehreren Geschichten veröffentlicht. Was hat es damit auf sich? Hast du diese Geschichten eigens für diese Publikationen geschrieben?

RS: Die STELLARIS-AustriaCon-Edition geht unfreiwillig ein wenig auf den ehemaligen STELLARIS-Redakteur Hartmut Kasper zurück. Drei Stories aus der AustriaCon-Edition hat Hartmut abgelehnt, weil sie für ihn nicht ins STELLARIS-Konzept gepasst haben. Da ich die Stories nicht auf meiner Festplatte versauern lassen wollte, bot sich eine AustriaCon-Editon an, zu der ich zwei neue Stories geschrieben habe. Die Edition ist im SpaceShop erhältlich:  http://www.prfz.de/weitere-publikationen/articles/perry-rhodan-edition-austriacon-2016.html

UA: Meine Damen und Herren, nach unserer Werbeeinblendung nun weitere Fragen. Roman, du schreibst nicht nur für STELLARIS, sondern auch für das Computermagazin c’t und das Exodus-Magazin. Bei letzterem hast du in Band 40 eine Mars-Story mit einer ziemlich bösen Wendung geschrieben. Da war ich im ersten Moment richtig sprachlos und verblüfft. Auch in c’t bringst du gelegentlich traurige Enden, in einschlägigen Schreiblehrbüchern „sad endings“ genannt. Hältst du dich bei RHODAN zurück? Zeigst du nur außerhalb der Serie dein wahres Wesen?

RS: Mein wahres Wesen … *ggg* Ich denke, dass das Ende einer Story bereits in der Story selbst liegt. Wobei ich als Autor natürlich eingreifen könnte. Ich suche schon bei der Konzeption nach einem ironischen Schluss, denn das Leben ist genau das. Ironisch und manchmal grausam.

Es gelingt mir nicht immer, und ich habe manchmal den Eindruck, dass die Menschen sich eher nach einem happy end als nach Realität sehnen. Was auch verständlich ist, denn das Leben ist anstrengend genug. Und ich lese, um abzuschalten. Abschalten kann ich in einer Welt, die nichts mit der Realität zu tun hat.

Andererseits … wenn ich an den Schluss von „NSA“ von Andreas Eschbach denke, hat dieses Ende das super Buch für mich noch erhöht. Aus der Metaebene betrachtet bin ich sicher von sad endings mehr fasziniert als von happy endings. Einfach, weil letztere für mich unrealistisch sind. Also ja, ich halte mich bei RHODAN zumeist zurück.

UA: In der „Raumschiff STELLARIS“-Facebook-Gruppe gibt es zu jeder STELLARIS eine Live-Lesung von Gerhard Huber. Wie geht es dir damit, dass du erlebst, wie ein Leser die Story wahrnimmt?

RS: Oh, das finde ich eine tolle Aktion von Gerhard. Als Autor erhält man ja selten Rückmeldung. Und bei der Live-Lesung liest man nach jeder Szene die Gedanken von Gerhard. Manchmal bin ich erstaunt, was er in den Text hineininterpretiert, woran widerum ich nicht gedacht habe. Wirklich eine spannende Sache und für alle Leser empfehlenswert. Auch im Vergleich zu den eigenen Gedanken und Empfindungen.

UA: Im Exodus Nr. 40 kommt deine Story gleich hinter der von Andreas Eschbach. Wie geht’s dir damit?

RS: Oh, da habe ich zuerst mal blöd geschaut. Ich in einem Magazin mit Andreas Eschbach? Coole Sache das ist. (Das Themen-Magazin mit den Marsstories gibt es hier: https://www.exodusmagazin.de/exodus-ausgaben/exodus-40.html)

UA: Vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner ironischen und manchmal grausamen Fragen, Roman!

RS: So ironisch und grausam waren sie gar nicht. Immer wieder gern!

Zwölf Fragen an Michael Marcus Thurner zu seinem Band 3099

Michael Marcus Thurner verrät im Interview mit Roman Schleifer, wieso der »Mythos«-Zyklus für ihn zu einem der liebsten Zyklen gehört und wie der erste und letzte Satz von PERRY RHODAN-Wega Band 1 lautet.

Michi, hattest du gefühlt zu viel oder zu wenig Platz, um alles in 3099 zusammenzuführen?

Viel zu wenig. Aber das Problem hab ich eigentlich immer.

Zitat Bully: »Und ich, wie so oft, am Rand des Geschehens.«
Hm … er ist ein paar Monate über 18, er könnte es ja auch ändern. Was, denkst du, hält ihn davon ab?

Bully ist nun mal eine großartige Nummer Zwei. Das weiß er eh auch selbst, aber er meckert halt gern.

Zitat Bully: »Es gibt immer noch Perry Rhodan. Wenn jemand diese
Situation bereinigen kann, dann er.«
Bully zeichnet sich nicht gerade durch geringes Selbstvertrauen aus. Wieso denkt er, dass er das nicht könnte, was Perry Rhodan kann?

Nun, ES hat einstmals Atlan und Perry »auserwählt«. Ich bin mir sicher, dass Bully sich dessen sehr wohl bewusst ist und dementsprechend agiert.

Ich bin irritiert. Bei dir hat Opt-Atlan (oder OpA wie ihn im GalFor ein User genannt hat) einen Extrasinn. Ich dachte, der hätte keinen. Äh …?

Ja, da gab es einige Verwirrung deswegen. Sorry für den Fehler.

So genial ich die Idee mit dem Zeittorpedo finde (die dann ja nicht
funktioniert hat), erinnert mich das doch ein bisschen an Deus ex
Machina. Mal ehrlich und ganz unter uns: War bereits in Band 3000 klar, dass die Beschädigungen von Opt-Atlan aus der Zukunft stammen?

Das weiß ich wirklich nicht. Das ist eine Frage für die Expokratur.

Ich kann mich an keinen Zyklus erinnern, bei dem der Gegner »plötzlich« hilflos dastand und ihm Perry sogar helfen musste. Ist das ein Konzept, das Zukunft hat?

Das war eine Lösungsvariante für diesen einen Zyklus. Nicht mehr, nicht weniger.

Opt-Atlan wurde am Ende von Jasmyne vorgeführt und die wiederum von der Positronik der Opt-THORA – und das alles innerhalb eines Heftes. Es haben sozusagen die »Bösen« dreimal gewechselt. Perry Rhodan war auch eher Zuseher als aktiv am finalen Showdown beteiligt. Jeder Schreibratgeber sagt da das Gegenteil. Du machst auch Schreibcamps (den nächsten im Frühjahr mit Spiegel-Bestsellerautor Andreas Gruber), was sagst du als Dozent dazu?

Nun ja. Du weißt, dass Heftromanserien wie PERRY RHODAN eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen. Außerdem bilden die Handlungsfiguren Opt-Atlan, Opt-THORA und Jasmyne da Ariga gewissermaßen eine Einheit. Sie sind die »andere Seite«.

In deinem Blog schreibst du, dass dir der »Mythos«-Zyklus als einer der liebsten von denen in Erinnerung bleibt, die du mitgestalten durftest – nenn uns den Grund.

Die Antwort ist banal: Ich habe relativ viel Text zum Zyklus beigetragen und dementsprechend mehr Einfluss auf die Geschehnisse gehabt. Dementsprechend waren auch einige Romane dabei, mit denen ich einigermaßen zufrieden war.

Mit 3099 endet auch die Interviewserie – wie erleichtert bist du, dass du keine Fragen mehr von mir erhältst?

Ach, ich rechne fix damit, dass du dich in der einen oder anderen Form weiterhin mit den PERRY-Geschehnissen auseinandersetzen wirst. Dir entkommt man nicht.

3099 ist geschrieben – kannst du dich jetzt zur Gänze auf die im März 2021 erscheinende Miniserie Wega konzentrieren?

Es würde mich gehörig nerven, wenn ich mich ausschließlich auf eine Sache fokussieren müsste. Das kann ich einfach nicht. Dementsprechend werde ich weiterhin lauthals über zu viel Arbeit jammern und trotzdem nebstbei andere Dinge machen.

Gib uns mehr als bislang auf der Verlags-Homepage veröffentlicht …

Weil?

Band 1 ist sicher schon geschrieben – verrätst du uns den ersten und den letzten Satz?

Gerne.

Erster Satz: »›Es ist der richtige Ort, es ist die richtige Zeit‹, sagte der eine zum anderen.«

Letzter Satz: »Rhodan würde ihm nicht entkommen.«

Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst? Ich muss rasch Anfang und Ende des ersten Wega-Bandes ein klein wenig umschreiben.

Michi, danke für deine Zeit. 

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360997/perry-rhodan-3099-die-kinder-der-milchstrae-von-michael-marcus-thurner-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005837/perry-rhodan-3099-die-kinder-der-milchstrae-von-michael-marcus-thurner-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3099

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12616

Homepage von Michael Marcus Thurner:
http://www.mmthurner.at/

Infos zur Miniserie WEGA:
https://perry-rhodan.net/aktuelles/news/perry-rhodan-wega-erscheint-ab-m%C3%A4rz-2021

https://www.perrypedia.de/wiki/Wega_(Serie)

Neun Fragen an Leo Lukas zu seinem Band 3098

Leo Lukas verrät im Interview mit Roman Schleifer seine ersten Gedanken, nachdem er das Expo zu 3098 gelesen hat und seine Highlights des »Mythos«-Zyklus.

Leo, was waren deine ersten Gedanken, als du das Expo gelesen hast?

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich Gucky »klassisch« in Aktion zeigen und sogar die ganze Real-Handlungsebene aus seiner Perspektive schildern konnte. Quasi als Wiedergutmachung für 3072.

Es gibt eine Legende, die vom Ende allen Lebens im Kosmos spricht, sollte TRAITOR fallen.
Hm … das müsste die Chaotarchen doch freuen?

Die vielleicht schon, aber nicht ihre im Zitat erwähnten Hilfsvölker. Darüber werden wir im kommenden Zyklus wohl mehr erfahren.

Du als RHODAN-Fan, den du dir trotz deines Autorenseins bewahrt hast: Wie gefällt dir, dass das Expoteam die Serienhistorie aufgreift und ergänzt? Immerhin gab es zum Zeitpunkt von Atlans Weg hinter die Materiequellen keine Mu Sargai.

Ich finde, dass Wim und Christian (zusammen mit Verena und Klaus, deren Beiträge man nicht unterschätzen sollte) das großartig machen. Für meinen Geschmack stimmt die Mischung zwischen Serientradition und ganz neuen Ideen perfekt. Und selbstverständlich gab es damals schon Mu Sargai, sie wurde bloß nicht erwähnt, weil Atlan sich ja nicht erinnert hat …  ;o)

Im Heft relativiert Mu Sargai die Legende, dass die Sterne erlöschen, wenn der letzte Ritter der Tiefe, also Atlan, gestorben ist. Was ist der Grund, dass ihr mit dieser Legende aufgeräumt habt?

Ich würde sagen, wir haben sie ein wenig zurechtgerückt. Ich war sehr froh, endlich folgenden Dialog mit Argumenten, die mir schon lang auf der Zunge lagen, schreiben zu können: »Sonst wären die Kosmokraten geradezu sträflich leichtsinnig, nicht wahr?« – »Das habe ich mir auch schon oft gedacht. Eigentlich müssten sie mich längst isoliert, ja konserviert haben, um dieses Ereignis nicht eintreten zu lassen.« – »Richtig. Wäre dem so, hätten sie dich als vermeintlich letzten Ritter sofort und für immer aus der kausal orientierten Raumzeit entnommen und an einen sicheren, raumzeitlosen Ort verbracht. Dass dies nicht erfolgt ist, sollte deine Frage beantworten …«

Noch ein Zitat: »Der Mensch, der Terraner namens Perry Rhodan ist ein anderes Kaliber als du. Sicherlich, ihr wurdet beide auserwählt. Aber an ihm hängt mehr als an dir.«
Hm … Perry hat ja nicht mal mehr die Ritteraura. Was genau hängt an ihm?

Steht doch da: mehr.

Mu Sargai meint, dass die Cairaner ihrem Auftrag gerade nachkommen, die letzten Artefakte von verstorbenen Superintelligenzen zu entsorgen.
Äh … habe ich das was verpasst? Die Cairaner sind hilflos und brauchen Unterstützung von Perry. Wie können sie da ihrem Auftrag nachkommen?

Ob sie es alleine oder mit Perrys Hilfe schaffen, dürfte einer Kosmokratin ziemlich egal sein. Es zeigt wieder mal, in welch unterschiedlichem Zeitrahmen und Abstand zum Fußvolk die Hohen Mächte planen und operieren.

Der Zyklus endet in einem Heft. Wenn du den »Mythos«-Zyklus Revue passieren lasst, was waren deine Highlights?

Ich hatte große Sorgen, wie es nach 2999 weitergehen würde. Wir konnten ja nicht gleich wieder so einen gewaltigen Bogen aufspannen wie den eben abgeschlossenen. Andererseits musste es interessant genug sein, dass die Leser nicht sagten: »Ach, eigentlich reicht’s mir mit 3000 Heften.«
Ich finde, das ist uns mit dem Zeitsprung und Perrys Rückkehr in eine stark veränderte Milchstraße recht gut gelungen. Und trotzdem war Mythos ein relativ »kleiner« Zyklus, der auch, glaube ich, mit 3099 zufriedenstellend abgeschlossen wird, sauber und doch ohne »Total-Reset«. Zemina Paath hat gehalten, was sie im Auftaktband versprochen hat, und mit Iwan/Iwá Mulholland werden wir hoffentlich noch viel Freude haben – um nur zwei neue Hauptfiguren dieses Zyklus zu nennen, die IMHO gut funktioniert haben.

Die Interviewserie endet mit 3099. Wie erleichtert bist du, dass du vor mir jetzt Ruhe hast?

Ich kann’s irgendwie noch gar nicht recht glauben … Vielleicht lässt du dich ja doch zu einer Fortsetzung breitschlagen.

Leo Lukas hat seinen ersten Krimi »Mörder Quoten« veröffentlicht, den ich mit vergnügen gelesen habe. Das Interview dazu gibt es hier:
https://www.proc.org/interview-mit-leo-lukas-zu-seinem-krimi-moerder-quoten/

Leo, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360980/perry-rhodan-3098-letzte-rast-bei-mu-sargai-von-leo-lukas-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005820/perry-rhodan-3098-letzte-rast-bei-mu-sargai-von-leo-lukas-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Quelle:PR3098

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12600

 

Fünfzehn Fragen an Uwe Anton zu seinem Band 3097

Uwe Anton verrät im Interview mit Roman Schleifer, wieso achtunddreißig Seiten aus dem Manuskript gestrichen wurden und wieso Perry Rhodan immer der Heilsbringer am Zyklusende sein muss.

Uwe, wenn ich das richtig gesehen habe, hast du die Nachnamen von BVB-Spielern für den Roman verwendet. Ich dachte immer, du bist Bayern München-Fan?

Bin ich auch. Das Raumschiff, dessen Besatzung eventuell Anklänge an Namen von BVB-Spielern vermuten lässt, geht unter, die Besatzung kommt ums Leben. Das wollte ich den Bayern-Spielern nicht antun, dafür war die letzte Saison zu erfolgreich. Sie haben ja alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Borussia Dortmund mag ich aber auch, solange sie einigermaßen spannende Titelkämpfe um die deutsche Fußball-Meisterschaft liefern und am Ende mit schöner Regelmäßigkeit Zweiter werden, meinetwegen auch Dritter oder Vierter. Das muss man auch mal wertschätzen!

Du kannst das jetzt einem Psychotherapeuten zur Ferndiagnose geben, als gegeben hinnehmen oder lustig finden. Dieser Roman bietet für jeden Leser etwas.

Auch den Bundestrainer Löw hast du eingebaut. Hast du den Band in der zeitlichen Nähe zu jenem denkwürdigen Fußballspiel geschrieben?

Denkwürdige Fußballspiele habe ich in letzter Zeit mehr als genug gesehen. Ich frage mich, wieso unsere netten spanischen Nachbarn jetzt immer so mitleidig lächeln, wenn sie mich auf der Straße sehen. Vielleicht haben sie während des Spiels meine Kommentare gehört?

Der Löw, den du hier meinst, ist allerdings nicht Jogi, sondern Rabbi. Besser ausgedrückt: Er praktiziert weder Yoga, um besser mit schmerzlichen Niederlagen im Fußballsport fertig zu werden, noch lehrt er es. Rabbi Löw ist vielmehr ein hochverehrter Gelehrter des Judentums. Roman, Roman! Die Geschichte von Rabbi Löw und dem Golem, den er geschaffen hat, gehört zum österreichisch-tschechischen Weltkulturerbe! Du kennst doch wohl den Kafka Franzl? Nein, nein, ich habe diese Legende, die sich nur 291,6 Kilometer (über die Route 38 und D1/E65) von Wien entfernt zugetragen und dem Roman seinen Titel gegeben hat, wirklichkeitsgetreu wiedergegeben. Rabbi, nicht Jogi!

Laut dem Jülziish bekommen Menschen im Normalfall ein Baby. Dann müsste sich die Menschheit ja rasch halbieren und wäre in weiterer Folge rasch reduziert und im galaktischen Großkonzert unmaßgeblich.

Da habe ich mich unklar ausgedrückt. Pro Wurf, meinte ich. Hier im Regelfall ein Nachkomme nach neun Monaten, dort nach einer Schwangerschaft von drei Monaten sechs bis acht. Mein Fehler, sorry. Das Fortpflanzungsverhältnis beträgt also etwa eins zu vierundzwanzig pro Jahr. Was aber wiederum wohl davon abhängig ist, wie lange die Bluesmutter stillt.

Ich freue mich, dass der PR-Stammtisch Wien Einfluss auf das Heft gehabt hat. Wie am Stammtisch vereinbart, hast du den Babyelefanten ins Heft gebracht, der in Österreich seit Corona-Anfang als Abstandmaß gilt. Wie schwer war es, den zu positionieren?

Gar nicht. Ich habe Erfahrung mit kleinen Elefanten. Hier in Deutschland nennt man das Norman-Abstand.

(Anmerkung: Zwei weitere PR-Autoren werden zwei weitere Begriffe von jenem Stammtisch in ihre Hefte schmuggeln.)

Du hast eine köstliche Anspielung auf Star Trek im Roman. Wie viel Spaß hast du an solchen Anspielungen?

Eine Anspielung auf Star Trek? Was meinst du damit? Ruffrequenzen geöffnet! Nun ja, die Arkoniden haben kein Interkom auf der Brust, auf das sie tippen müssen, um in unendlichen Weiten mit fernen Welten zu kommunizieren, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat. Die müssen ihre Armbandgeräte nutzen. Aber das ist Opt-Atlan ja noch gerade rechtzeitig aufgefallen.

Im Übrigen hasse ich Anspielungen. Es ist ja nicht so, dass sie einem zugeflogen kommen, es ist echt harte Arbeit, sich so etwas einfallen zu lassen. Ich habe noch eine Anspielung bewusst eingebracht, den Namen des Jülziish-Schiffes: KÜTZMYTÜ. Das habe ich eigentlich KÜTZMÜTZ nennen wollen, aber das wäre wohl gestrichen worden.

Die Jülziish haben im Vergleich zu uns Menschen keine religiöse Sicht zum Tod. Wie geht’s dir mit diesem Thema?

Wie den Jülziish. Sie greifen auf Kreaturen zurück und sind nicht von ungefähr eins der beliebtesten Alien-Völker in PERRY RHODAN. Die von mir erwähnten Kreaturen sind übrigens nicht frei erfunden, sondern insofern Kanon, als dass sie alle in der Perrypedia aufgeführt sind.

Opt-Atlan erweist sich in deinem Band nicht gerade als Party-Crasher. Wie hätte der echte Atlan Leben in diese Trantütenparty gebracht?

Er wäre mit dem Cityroller bei dieser scheiß Party vorgefahren, in das Window von diesem Bando gejumpt und dann wie ein Ninja hinter die Couch. Er hätte »Beastboy!« geschrien, wäre durch den Raum gesprungen und hätte das Mic in die motherfucking Anlage eingepluggt. Da er aber nicht der Coolste auf dieser Erde ist, wär’ er gleich enthauptet worden.

Nachdem die Bioduplikate der THORA-Besatzung Spaßbremsen sind und nur an die Optimierung von Technik denken … wie soll so eine Zivilisation überleben? Die haben ja vermutlich nicht mal Bock, sich zu vermehren.

Oh doch, ganz im Gegenteil! Sie haben ausgeklügelte Techniken zur Optimierung von Kamasutra-Stellungen entwickelt und verbringen ihre Freizeit damit, sie auszuprobieren. Die achtunddreißig Seiten, die ich dazu geschrieben habe, wurden allerdings aus mir völlig unerfindlichen Gründen aus dem Roman gestrichen. Naja, wenigstens hat die Recherche Spaß gemacht.

Opt-Atlan hat ja keinen Extrasinn – wie kann er sich ohne den im Vergleich zu Atlan optimiert fühlen?

Gute Frage. Hybris? Überlegene Intelligenz, die dermaßen gesteigert wurde, dass er den Extrasinn gar nicht vermisst? Ein kleiner Patzer im Roman?

Opt-Atlan hätte sich die Begegnung mit Rhodan gern fürs furiose Finale aufgespart. Nimmst du da gar etwas von Band 3099 vorweg? Muss Perry Rhodan am Ende in jedem Zyklus die Finger im Spiel haben? Muss er der Heilsbringer sein?

Würde Atlan am Ende die Kastanien auf dem Feuer holen, hieße die Serie: Atlan – der Retter des Universums. Würde Gucky am Ende die Kastanien aus dem Feuer holen, hieße die Serie: Gucky – der mächtigste Multimutant und Retter des Universums. Würde Bully am Ende die Kastanien auf dem Feuer holen, hieße die Serie: Reginald Bull – die Knallcharge des Universums. Würde Alaska Saedelaere am Ende … okay, das Prinzip ist klar. Aber die Serie heißt Perry Rhodan. Was schließen wir daraus? Yes, he can!

Opt-Atlan vermutet, dass Rhodan Atlans Tod nicht in Kauf nehmen würde. Wie würdest du entscheiden? Atlans Tod und dafür Ruhe vor den Cairanern oder …?

Perry Rhodan ist Perry Rhodan. Diese Entscheidung stellt sich nicht. Ohne jetzt zu spoilern: Selbstverständlich wird er Atlan retten und den Cairanern eins auf die vielen Fingerchen geben.

Das gab es, glaube ich, noch nie bei einem RHODAN-Zyklus: dass der vermeintlich Böse (also die Cairaner) am Ende hilflos und zum Erreichen seines Ziels auf Rhodan angewiesen ist. Löst Opt-Atlan im letzten Moment die Cairaner als Bösen ab?

Du brauchst das personifizierte Böse. (Frag mal die Abruse!) Beschwerst du dich jetzt darüber, dass wir mal was anders machen? Außerdem gibt es noch einen größeren Zusammenhang. Band 3100 wird allerdings mehr Fragen aufwerfen als beantworten.

Der Zyklus endet in drei Wochen – wie wehmütig bist du?

Sehr. Aber wie weder Jogi noch Rabbi Löw, sondern Titan Olli schon sagte: »Es geht weiter, immer weiter.« Und wenn ich die Zeilen über Perry Rhodans Zuchtprogramm durchlese, das ich in Band 3106 beschreibe, muss ich schon sagen: Der neue Zyklus beginnt grandios!

Auch die Interviewserie endet. Wie sehr werden dir meine Fragen fehlen?

Sehr. Sehr sehr. Ich bedauere das ernsthaft. Ich werde auf jeden Fall einer der ersten Unterzeichner der Petition »Roman, mach weiter! Ein Leben ohne deine Interviews ist möglich, aber sinnlos! Du bekommst auch den Ehrenmops des Universums!« sein.

Brachten sie Licht in deinen tristen Autorenalltag?

Muss ich diese Frage noch gesondert beantworten? Wir haben jetzt 2:32 Uhr an einem frühen Morgen zwischen den Jahren, draußen herrscht klirrende Kälte, leise rieselt der Schnee, aber ich sitze am Schreibtisch, neben mir dampft ein heißer Grog, und ich könnte mir Sissi oder Der kleine Lord oder Blacklist ansehen. (Raymond Reddington ist richtig schön gemein!) Und ich denke: »Vorbei! Vorbei! Es ist vorbei!« Und tiefe Traurigkeit erfasst mich.

Und dann setzt sich die Erkenntnis endgültig durch: »Gott sei Dank! Mir fällt absolut nichts mehr ein! Immer diese gemeinen Fragen! Wie willst du dich da denn noch einmal herauswinden? Dagegen ist Blacklist ja harmlos! Es ist vorbei!«

Mach weiter, Roman! Was soll ich ohne deine Interviewfragen nachts um 2:32 Uhr nur tun? Bitte!

Uwe, danke für deine Zeit.

Hier geht’s zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:<
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360973/perry-rhodan-3097-der-golem-von-uwe-anton-e-book-epub

Hier zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005813/perry-rhodan-3097-der-golem-von-uwe-anton-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Der_Golem

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12587

 

 

 

Zehn Fragen an Michelle Stern zu ihrem Band 3096

Michelle Stern verrät im Interview mit Roman Schleifer, ob sie die Serie überhaupt liest und wie sie als Perry Rhodans Frau mit seinem Drang umgehen würde, sich ständig in Gefahr zu bringen.


Michelle, das ist dein letzter Roman für den Zyklus – spürst du Wehmut? 

Ja, ein wenig schon. Auch wenn ich gerade den ersten Roman für den neuen Zyklus beendet habe. Dort ging es um zwei durchaus interessante Figuren.

Es ist auch dein letztes Interview zur Interviewserie. Wie ging es dir mit meinen Fragen? 

Manchmal hast du mich schon ins Schwitzen gebracht. Meistens ging es mir damit aber ganz gut. Ich hoffe, die Antworten waren interessant für unsere Leser, und ich finde, du machst das richtig toll.

Zitat: »Es war gut, Gucky an seiner Seite zu wissen. Ebenso Sichu Dorksteiger die ihm jederzeit Halt gab und ihn nie vergessen ließ, warum er das alles auf sich nahm.«
Nun, warum nimmt Perry das alles auf sich? 

Was denkst du?
Kann er nicht anders? Ein Helden-Gen? Ist die Umwelt schuld daran? Ist er notorischer Einmischer, der ganze Galaxien durcheinanderwirbelt? Ist ES schuld oder seine Ritteraura? Hat er das Falsche gegessen?
Und noch eine Gegenfrage: Wenn du er wärst … würdest du irgendetwas anders machen?

Angenommen, du wärst Perrys Ehefrau – wie würdest du damit umgehen, dass er sich immer in Gefahr begibt?

Sichu wusste, worauf sie sich einlässt, und das hätte ich in dem Fall ja auch gewusst. Trotzdem bin ich schon manchmal so ein wenig kontrollierend und erkläre auch mal anderen ganz gern ihren Job, wenn ich nicht aufpasse. Also ich würde meinem Perry ganz genau sagen, was er zu tun und zu lassen hat – und dann innehalten und ihn einfach machen lassen. Natürlich würde ich ihn so gut es geht unterstützen.

Zemina Paath untersteht nicht Perrys Kommando, dennoch fügt sie sich. Was hat Perry an sich, dass alle … nennen wir es mal provokant … kuschen?

Das kann man sehr schön im Roman von Andreas Eschbach nachvollziehen. Perry ist charismatisch, er kann überzeugen und er weiß – meistens – was er tut.

Wie interessant wäre eine Figur, die ihm Paroli bieten würde?

So eine wie Atlan? Hm. Ich glaube, ich fände so eine Figur ziemlich interessant.  😉

Zemina bevorzugt die Gesellschaft von Monkey lieber als die von Gucky, weil ihr der Kleine zu aufgedreht ist. 
Wenn du wählen könntest – mit wem würdest du lieber einen Abend verbringen? Monkey oder Gucky?
Und weswegen? 
Und was wären deine Erwartungen an den Abend?

Ich würde mit Gucky Möhrensaft trinken, ein veganes Gericht kochen, zusehen wie Bully eine Runde fliegt und über Monkeys Humorlosigkeit lästern. Dann würde ich bezeugen, wie Gucky das Universum rettet.

Und warum Gucky? Nun ja. Mit Monkey in einem Raum zu sitzen, könnte recht still sein. Auch wüsste ich ja nicht, was ich kochen soll, außer vielleicht viel. Vielleicht würde ich Monkey lieber bei einem Kampftraining zusehen. Aus sicherer Entfernung. Mit einem Prallschirm dazwischen.

Mit dem Satz »Um sich weiter zu entwickeln, muss Phaatom ihr Meisterstück beenden: unsre restlose Vernichtung.« ist doch soeben der nächste Zyklus beendet worden. Oder sinnt Phaatom auf Rache, weil Perry vermutlich den Cairanern im Band 3099 hilft, ins Dyoversum zu wechseln? 

Ja, ja, da sind sie wieder: Die Ansätze, mich ins Schwitzen zu bringen. Kommt das Thema irgendwie noch mal? Oder auch nicht? Könnten die Exposéautoren hier irgendetwas vorbereiten – oder auch nicht?
Ich flüchte mich mal wieder in Gegenfragen. Ich könnte auch politisch antworten: Ich bin sicher, dass die PERRY RHODAN-Macher Maßnahmen ergreifen werden, um dieser Form von Unwissen zu einem späteren Zeitpunkt zu begegnen. Oder so.
Sprich, du wirst es wohl nach dem nächsten Zyklus wissen, ob das Thema vorkommt oder eben nicht. Und um dir deinen Job zu erklären: Stell nicht immer so gemeine Fragen.

Perry hat Dancer und Schlafner versprochen, ihnen Vitalenergie zu beschaffen. Wird das bis 3099 noch thematisiert?

Ich fürchte, das Thema ist hinten heruntergefallen. Aber nicht, weil es gar nicht mehr in den Köpfen ist. Manchmal passen Dinge einfach nicht mehr hinein, weil dann alles zu viel wird. Aber ob da nun noch etwas ergänzt wird oder nicht, das ist eine Frage an die Exposé-Redaktion. Auch hier hatte ich als gute Besserwisserin zwischendurch einmal daran erinnert, dass dieses Thema noch existiert. Gewusst hätten sie es aber auch ohne mich.

Im GalFor wird dir unterstellt, dass du die Serie nicht liest. Wie kann das sein? Geht das überhaupt? Die Serie nicht zu lesen und Hefte beizusteuern?

Ha! In einer relativen Welt ist vieles möglich und vermutlich ebenso vieles wahr wie unwahr. Ich lese die Hefte oft tatsächlich nicht. Zum Beispiel diese tolle Nebenserie SOL. Die höre ich als Hörbuch. Ich bin ja überzeugter Höchbuchfan. Die Hefte vor meinen lese ich natürlich alle – oder ich lese die Expos und höre dann die Romane, wenn ich auf einer anderen Handlungsschiene unterwegs bin. Was meine Romane angeht, sind einfach oft die Vorgängerromane noch nicht fertig. Das liegt am parallelen Schreiben. Gerade habe ich 3105 abgegeben. Vier und drei sind noch nicht final fertig. Nach der Abgabe gehen ja alle Romane in die Überarbeitung. Wenn mir hier die Exposes reichen, lese ich nicht immer Vorab-Versionen. Fragen, die sich ergeben, muss man dann halt absprechen. Und ja, es gibt immer noch Romane aus der Serienvergangenheit, die ich nicht kenne. Ich denke nicht, dass ich die alle lesen muss, um gute Romane zu schreiben. Aber auch hier: Vielleicht bin ich bloß eine Besserwisserin! Ob das nötig ist oder nicht, entscheidet jeder einzelne Leser für sich, wenn er sich dazu berufen fühlt. Und wer mir meinen Job erklären möchte, für den habe ich volles Verständnis.

In diesem Sinn: Viel Freude beim Lesen oder Hören der PERRY-Romane!

Michelle, danke für deine Zeit.

Hier gehts zum ebook, zur Lese- und Hörprobe:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9783845360966/perry-rhodan-3096-das-meisterstuck-von-michelle-stern-e-book-epub

Hier gehts zum Heft:
https://perry-rhodan.net/shop/item/9999900005806/perry-rhodan-3096-das-meisterstuck-von-michelle-stern-heft

Hier zur Handlungszusammenfassung in der Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Das_Meisterstück

Hier zur Diskussion im Galaktischen Forum:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?f=4&t=12579