Den zehnten Band der von Uschi Zietsch konzipierten Miniserie OLYMP, »Adarem antwortet nicht«, schrieb Dennis Mathiak . Er gab dem Geisterspiegel bereits ein Interview zu Band 2.
(Erstveröffentlichung des Interviews auf Geisterspiegel.de)
Alexandra Trinley: Dennis, dein wievielter Band innerhalb einer PERRY RHODAN-Miniserie ist das nun?
Dennis Mathiak: Puh, der 6,5te, wenn ich den ARKON-Roman mitzähle, den ich mir mit meinem Freund Marc A. Herren geteilt habe. Angefangen hat es mit »Marhannu die Mächtige« und »Das Seuchenschiff« für die STARDUST-Miniserie. Ich konnte eine der Immateriellen Städte erkunden und eine gefährliche Seuche schildern, die ein exzentrischer Ara für eine ordentliche Summe bekämpfte. In »Unternehmen Archetz« (ARKON) führte ich den Mehandor Sverlon durch die Trümmerwüste des Planeten. Und die »Flucht durch Terrania« mit zwei dabrifanischen Agenten sowie die Geschichte des Vario-400 in »Gestohlene Erinnerung« waren meine Beiträge zu TERMINUS. Für OLYMP durfte ich dann in Band 2 unter anderem Piri Harpers und Frank Sulus erstes Aufeinandertreffen schildern.
Alexandra Trinley: Was gefällt dir an OLYMP besonders?
Dennis Mathiak: Vor allem in Band 2 hatte ich viele Freiheiten. Es machte mir viel Spaß, so viele Figuren selbst kreieren zu können und sie ihre Umwelt entdecken zu lassen.
Alexandra Trinley: Dabei steckt Perry Rhodan immer noch im Gefängnis.
Dennis Mathiak: Ja, der Gute hat es nicht leicht. Aber ich denke, das ist ein guter Mittelweg, um sowohl die Leser zufriedenzustellen, die sich weniger Fokus auf Perry gewünscht haben, als auch diejenigen, die Perry Rhodan dabeihaben wollen. Jetzt muss der Gute mal zusehen, wie er sich aus dem Schlamassel befreit.
Alexandra Trinley: Und auf Olymp geht auch alles drunter und drüber.
Dennis Mathiak: Es kommt immer mehr Bewegung in die Sache und die Geschehnisse spitzen sich zu. Onara Gholad will endlich Tatsachen schaffen.
Alexandra Trinley: Shoraz wird bombardiert.
Dennis Mathiak: Und unsere Helden eilen zu Hilfe. Schließlich verbindet die Wissenschaftler auf Shoraz und Sichu Dorksteiger eine gemeinsame Geschichte. Und wenn es um das Retten von Leben geht, sagt sie sowieso nicht nein.
Alexandra Trinley: Eine Hauptperson deines Romans ist der Mausbiber Gucky. Wer ist das eigentlich?
Dennis Mathiak: Gucky ist einer der ältesten Freunde Perry Rhodans, der Letzte des Volkes der Ilts, das einer Mischung aus Maus und Biber gleicht. Er beherrscht Telepathie, Telekinese und Teleportation. Und vor allem hat er immer einen flotten Spruch auf den Lippen.
Alexandra Trinley: Und was magst du an Gucky?
Dennis Mathiak: Trotz der vordergründigen Heiterkeit und den teilweise flapsigen bis albernen Sprüchen hat diese Figur eine enorme Tiefe.
Alexandra Trinley: Wer ist eigentlich die Frau auf dem Titelbild?
Dennis Mathiak: Die Diskussion hatten wir bereits im PERRY RHODAN-Forum. Uschi denkt, es sei Mahé Elesa, weil der Name Adarem im Titel auftaucht. Meiner Meinung nach ist es Onara Gholad. Das weiß am Ende nur Arndt Drechsler, da er seine Titelbilder sehr frei von uns Autoren gestaltet hat. Mit super Ergebnissen! Ich bleibe jedoch bei Onara, da nur sie in dem Roman auftaucht.
Alexandra Trinley: Gibst du uns eine Textprobe?
Dennis Mathiak: Gerne.
»Was sollen wir tun?« Dja Dibaba sah direkt zu ihr, als erwarte sie, von Sichu Dorksteiger eine Lösung auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Im Ansatz verstand die Ator mittlerweile, wie sich die Verantwortung anfühlen musste, die Perry Rhodan stets trug. Dorksteiger rieb über ihr Kinn und musterte die Darstellungen und Daten im Hologlobus der Zentrale der IBANI GALOA. »Das ist eine gute Frage«, sagte sie. »Gucky und ich wollen die Shoziden-Box nach Shoraz bringen, um damit Onara Gholad davon abzuhalten, den Planeten in Schutt und Asche zu legen. Die Wissenschaftler müssen trotzdem in Sicherheit gebracht werden. Eine Garantie gibt uns das nämlich nicht.« »Dann beeilen wir uns besser und halten weniger Pläuschchen«, krähte Gucky. »Denn wenn wir noch länger warten, ist Shoraz bereits Schutt und Asche!« »Die Frage ist nur«, warf Madulu Fontak ein, »wie sollte euch das gelingen?« Er fixierte Guckys dunkelbraune Augen, deren üblicher fröhlicher Schimmer stumpf geworden war. Dorksteiger gab dem Kommandanten der IBANI GALOA insgeheim recht; die Situation war heikel. Aber sie wollte Gucky nicht in die Parade fahren. Er wirkte zwar oft vorlaut, hatte jedoch meist eine Idee in der Hinterhand.
Mehr Leseproben zur Miniserie OLYMP gibt es auf der PERRY RHODAN-Website.
Die DINO III war ihr Schicksal
Die GOOD HOPE ihre Chance
von
Michael Pfrommer und Kurt Kobler
Viele Kommandounternehmen waren heroisch, doch nur wenige schrieben Geschichte, so wie die Besatzung des Flottentenders DINO III.
Als die CREST III mit Perry Rhodan im Jahr 2404 n. Chr. in Andromeda von dem Zeittransmitter Vario in das Jahr 49.988 v. Chr. versetzt wurde, startete das Flottenkommando eine verwegene Rettungsmission. Mithilfe einer Finte schickte man auch die DINO III in die alt-lemurische Vergangenheit, um das Flaggschiff mit dringend benötigten Kalup-Konvertern auszustatten. Das Unternehmen war letztlich erfolgreich, doch die Besatzung des Tenders zahlte einen dramatischen Preis.
Den neunten Band der von Uschi Zietsch konzipierten Miniserie OLYMP, »Rückkehr ins Chaos«, schrieb Olaf Brill. Er gab dem Geisterspiegel bereits ein Interview zu Band 6.
(Erstveröffentlichung des Interviews auf Geisterspiegel.de)
Alexandra Trinley: Olaf, du hast Sachbücher und Sachtexte geschrieben, kamst spät zum fiktionalen Erzählen …
Olaf Brill: Darf ich da kurz einhaken? Ich bin zurückgekommen zum fiktionalen Erzählen! Das war einfach das Liebste, das ich in meiner Kindheit und Jugend gemacht habe, damals natürlich nicht auf professioneller Ebene. Lesen und Schreiben – das gehörte für mich einfach immer zusammen. Und gelesen habe ich ja unter anderem PERRY RHODAN. Ich bin superfroh, dass gerade diese Serie mir heute die Gelegenheit gibt, der alten Leidenschaft zu folgen … und zwar als berufsmäßiger Autor.
Alexandra Trinley: Seit anderthalb Jahren bist du für die STELLARIS-Geschichten zuständig, die regelmäßig in der Heftmitte der PERRY RHODAN-Erstauflage erscheinen. Der achte Band von TERMINUS war dein erster Roman, der sechste Band von OLYMP dein zweiter. Nach Band 6 gleich Band 9 – hast du beide Romane direkt nacheinander geschrieben?
Olaf Brill: Fast. Ein paar Wochen lagen schon noch dazwischen, weil das Exposé für den neunten Band noch nicht vorlag. Zeit zur Erholung gab’s aber keine: Ich habe dazwischen einen Artikel für phantastisch! geschrieben und eine Sendung Serienkiller gemacht.
Ursprünglich wurde ich übrigens sogar gefragt, ob ich nicht die direkte Fortsetzung zu Band 6, also Nr. 7, schreiben wollte. Da hab ich in meinem jugendlichen Leichtsinn gleich gesagt: »Klar kann ich das machen!« Vorsichtshalber habe ich nachgeschoben: »Aber muss das sein?« Madeleine Puljic war dann so nett, mit mir zu tauschen. Im Nachhinein glaube ich, es war ganz gut, dass für mich ein bisschen Luft zwischen den beiden OLYMPs lag. Übrigens kannten weder Madeleine noch ich damals die Handlung unserer Bände 7 und 9, wir wussten also nicht, worauf wir uns da eingelassen haben. Stell dir vor: Hätte ich Band 7 und sie Band 9 geschrieben, wären das bestimmt vollkommen andere Romane geworden.
Alexandra Trinley: Trotzdem bist du der Autor mit dem kürzesten Abstand zwischen seinen beiden OLYMP-Romanen. Schließt die Handlung also einigermaßen direkt an?
Olaf Brill: Ja. Band 8 bedient eine ganz andere Handlungsebene, und ich schließe mit Band 9 wieder an die Ereignisse an, die Madeleine in Band 7 beschreibt. Ich konnte also fast die direkte Fortsetzung meiner eigenen Geschichte schreiben, mit den gleichen Figuren.
Alexandra Trinley: OLYMP zeichnet sich durch ausgesprochen lebhafte Charaktere aus, Talin Buff, Piri Harper und viele andere. Wer ist dein Favorit?
Olaf Brill: Generell, mit der gigantischen Erfahrung von drei PERRY RHODAN-Romanen (und ein paar Comics), möchte ich sagen, dass ich sehr gerne Gucky schreibe. Da darf der Autor freche Sprüche raushauen, ohne dass der Redakteur motzt – weil es einfach zu Guckys Charakter gehört! Nun kommt Gucky in meinen beiden OLYMP-Romanen ausgesprochen selten vor (obwohl er in Band 9 eine wichtige Rolle hat) … Da sage ich, dass mir bei OLYMP besonders die starken Frauenfiguren gefallen. Die Exposés stammen ja von Uschi Zietsch, und ehrlich gesagt bin ich superfroh, als Autor angefragt worden zu sein … denn psst, nur unter uns: Das wäre doch eine prima Gelegenheit gewesen, eine Miniserie nur von Frauen schreiben zu lassen. Im PERRY RHODAN-Team gibt es ja noch ein paar weitere ausgezeichnete Schriftstellerinnen! Aber vielleicht wurden die ja gefragt und hatten keine Zeit, ich weiß es nicht.
Also, um deine Frage zu beantworten: Derin Paca, die Geheimnisvolle – Onara Gholad, wer liebt nicht eine böse Frau? – und Piri Harper, sie allerdings eine Figur, die von Dennis Mathiak erfunden wurde. Wenn du nach einer einzigen Lieblingsfigur fragst, muss es inzwischen wohl Piri Harper sein, denn sie ist die »Normalo-Figur«, durch deren Augen die anderen Figuren beschrieben werden. So macht das Schreiben (und hoffentlich Lesen) einfach Spaß!
Alexandra Trinley: Das habe ich mir gedacht. Kommen wir zur Graphik: Dein Kult um die Brille, die zu deinem Namen passt, fiel mir von Anfang an auf. Im Titelbild gibt es auch so eine auffällige Brille. Wie kam das denn?
Olaf Brill: Ha ha, aufgrund des Titelbilds von Arndt Drechsler hat jemand in einem Forum oder auf Facebook mal gefragt: »Ist das eine Gurkenbrille?« Ich fand das sehr witzig! Tatsächlich handelt es sich um eine Datenbrille, die zu der dargestellten Figur gehört. Ich sollte hier nicht viel dazu sagen, denn wer diese Figur ist, gehört zu den kleinen Geheimnissen der Serie. Genau dieses Geheimnis wird übrigens auf Seite 7 von OLYMP 9 enthüllt!
Alexandra Trinley: Und welcher der beiden OLYMP-Romane hat dir persönlich mehr Spaß gemacht?
Olaf Brill: Auf jeden Fall Band 9! Bei Band 6 habe ich mich in Inhalt und Aufbau stark ans Exposé gehalten. Bei Band 9 hatte ich wesentlich größere Freiheiten.
Alexandra Trinley: Und wie hast du diese Freiheiten genutzt?
Olaf Brill: Der Inhalt war natürlich im Exposé vorgegeben. Der Roman erzählt im Kern die Lebensgeschichten der beiden Figuren, die auf dem Cover abgebildet sind. Es gibt eine Rahmenhandlung, da sitzen Gucky und ein paar andere Leute in einem Wohnzimmer und hören den beiden Geschichten zu. Aber die Gewichtung, die war nicht vorgegeben. Welchen Raum sollten die einzelnen Abschnitte im Heft einnehmen? Das hätte man so lösen können: Die Rahmenhandlung wird ganz kurz abgehandelt und die Lebensgeschichten quasi 50:50 über den Roman verteilt. Dann gibt es also ganz am Anfang ein kleines Kapitel im Wohnzimmer und die erste Geschichte läuft etwa bis zur Mitte des Heftes. Dann wieder ein kleines Übergangskapitel im Wohnzimmer. Und dann kommt die zweite Geschichte in der zweiten Hälfte des Heftes.
Alexandra Trinley: So hast du es nicht gemacht.
Olaf Brill: Nein, das kam mir zu starr vor. Mir war sofort klar, dass die einzelnen Abschnitte unterschiedlich gewichtet werden mussten. Zum einen waren die beiden Lebensgeschichten unterschiedlich bedeutsam: An der einen Figur liegt uns mehr als an der anderen (Stichwort tolle Frauenfiguren). Das musste sich auch in der Länge der Abschnitte niederschlagen. Zum anderen hatte ich das Gefühl, auch die Rahmenhandlung sollte ein stärkeres Gewicht bekommen, statt einfach nur als Übergang zu den Binnenerzählungen zu fungieren. Da sitzen nicht einfach nur Gucky und ein paar andere im Wohnzimmer und hören Geschichten zu. Da passieren interessante Dinge! Da werden zum Beispiel die Beziehungen dieser Leute definiert!
Deswegen habe ich, als ich das Exposé bekam, etwas Ungewöhnliches gemacht: Ich habe einfach mal angefangen, Kapitel 1 zu schreiben. Normalerweise brauche ich nach dem Erhalt des Exposés ein paar Tage, um mir die Handlung, Figuren, Arbeitsplan, Recherchebedarf und Gewichtung der Handlung zurechtzulegen – bevorzugt verwende ich dafür eine ganze Woche …, wenn die Zeit dafür da ist. Wie Michael Marcus Thurner sinngemäß mal geschrieben hat: »Am Roman soll in der Zwischenzeit gefälligst das Unterbewusstsein arbeiten!« Diesmal hatte ich aber für die erste Szene alles da, was ich brauchte: Ich kannte die Vorgängerromane und die Hintergründe der Figuren, wusste genau, wo sie standen und was sie zu tun hatten. Also habe ich einfach mal das erste Kapitel geschrieben, um herauszufinden, ob es funktionierte, die Figuren etwas länger miteinander interagieren zu lassen. Und es funktionierte! Da passierte immer noch nichts weiter, als dass ein paar Typen im Wohnzimmer saßen. Aber es war spannend!
Mit Uschi diskutierte ich noch ein paar Actionelemente, und wo im Roman wir sie bringen könnten. Als sie meinte, ich sollte vielleicht die erste Szene besonders kurz halten, um schnell zur Action zu kommen, schrieb ich zurück: »Du, ich hab die erste Szene schon geschrieben, und sie ist eher lang geworden …« Ich schickte ihr die Rohfassung der Szene (ebenfalls etwas, das ich sonst nie mache) und bekam einen »Daumen hoch« zurück: Jawoll, so konnte man den Roman beginnen!
Nun hatte ich einen Roman, bei dem alle Elemente zueinander passten und das richtige Gewicht hatten: Eine interessante Rahmenhandlung, eine etwas längere erste Lebensgeschichte und eine etwas kürzere zweite Lebensgeschichte. Wenn man einen längeren Text mit drei so unterschiedlichen Elementen schreibt, dann muss man unbedingt darauf achten, dass die drei Elemente zueinander in Beziehung stehen. Ich hoffe, das ist gelungen.
Übrigens habe ich beim Schreiben noch etwas gemacht, das ich nie zuvor so gemacht hatte: Ich habe den Roman konsequent in der »richtigen« Reihenfolge geschrieben. Ich habe also vorne angefangen und dann alle Kapitel direkt hintereinander geschrieben, bis ich ganz zum Schluss der Arbeit am Ende des Romans angekommen war.
Alexandra Trinley: Was du bis jetzt beschrieben hast, sind formale Freiheiten. Welche hattest du beim Inhalt?
Olaf Brill: Wie gesagt wird der Inhalt durch das Exposé vorgegeben. Aber diesmal gab es auch viele schöne Elemente, die ich mir selbst ausdenken durfte. Ich glaube, der Leser wird nicht erraten können, welche Handlungen und Figuren tatsächlich von der Exposéautorin im Detail vorgegeben waren und welche der Autor sich ausgedacht hat. Jedenfalls habe ich diesmal auch viele Dinge eingebracht und recherchiert, die nicht in Exposé und Datenblättern erfasst waren. Ich glaube, ich hatte noch nie so viele PERRY RHODAN-Hefte auf meinem Schreibtisch liegen! Übrigens aus den verschiedensten Phasen der Heftserie. Ich hab Dinge nachgeschlagen, die viele hundert Nummern zurücklagen. Interessant übrigens: Du musst bei solchen Recherchen tatsächlich direkt in die Hefte gucken, und nicht etwa bloß Daten in der Perrypedia vertrauen. Da findest du einfach mehr!
Alexandra Trinley: Die Perrypedia sucht ständig Mitarbeiter zum Ergänzen. Sie ist ein Wiki. Zu deinem Roman: Kannst du ein konkretes Beispiel für eine Handlung geben, die nicht im Exposé stand?
Olaf Brill: Da kann ich etwas über unseren »Guru« Ram Nanuku erzählen. Im Exposé stand in der einen Lebensgeschichte quasi: »Ram Nanuku sagt Tschüss.« In Band 6 hatte ich bereits beschrieben, dass Ram Nanuku in der Vergangenheit eine besondere Beziehung zu Derin Paca hatte. Ich hatte darin sogar eine lange zurückliegende Abschiedsszene zwischen den beiden angedeutet, die auf einem fernen Planeten spielte. Als ich für Band 9 nochmal im Datenblatt zu Ram Nanuku nachlas, stellte ich mit Erstaunen fest, dass da stand: »Ram Nanuku ist noch nie mit einem Raumschiff geflogen, er hasst das.« (Kein wörtliches Zitat.) Ich hatte das ehrlich gesagt einfach überlesen, denn beim Schreiben klebt man nicht immer am Exposé.
Nun gab mir OLYMP 9 die Gelegenheit, diese Szene etwas genauer zu schildern und zu erklären, warum er eben doch mit einem Raumschiff geflogen ist, um Derin Paca zu treffen. Zum Glück passte das genau in die vorgegebene Handlung.
Alexandra Trinley: Wie schön! Es passt ja nicht immer alles hinein. Im Interview zu Band 6 gabst du uns einen sogenannten Outtake, eine nicht in den Endroman übernommene Passage, als Leseprobe. Gab es diesmal auch so was?
Olaf Brill: Diesmal gab es weniger Passagen, die ich tatsächlich geschrieben, aber hinterher verworfen habe. Dafür gab es sehr viele Ideen, die ich erwogen, dann aber nicht umgesetzt habe. Allein die beiden Lebensgeschichten, die über Jahrzehnte gehen, hätten jede für sich zu einer eigenen Miniserie ausgebaut werden können, und ich musste sie beide in einem Roman unterbringen! Das habe ich natürlich durch elliptische Erzählweise gemacht: Ich erzähle den Anfang und das Ende und lasse viel aus, was dazwischen passiert sein muss.
Im Exposé stand zum Beispiel, dass Krystophar am Ende mit einem Springerschiff zurück nach Olymp kommt, das ist die »Rückkehr ins Chaos« aus dem Titel. Das Verkehrsmittel, das er dabei benutzt, war aber nicht weiter wichtig. Also hatte ich die Idee, er könnte, statt im Walzenraumer zu fliegen, doch eine Passage auf der STELLARIS buchen, dem Raumschiff aus der Kurzgeschichtenreihe in der PERRY RHODAN-Serie, für deren Betreuung ich verantwortlich bin. Ich hätte den Raumschiffsnamen gar nicht explizit erwähnt, aber den erfahrenen PERRY RHODAN-Lesern genug Hinweise gegeben, um welches Schiff es sich handelt … eine kleine, kaum versteckte Anspielung für alte Fans. Doch als ich beim Schreiben an die betreffende Stelle kam, stellte sich heraus, dass die Geschichte – eben wegen der elliptischen Erzählweise – schnell abgeschlossen werden musste und der Rückflug gar nicht groß beschrieben werden darf. Also fiel diese Idee raus.
Alexandra Trinley: Vielleicht kommt das ja mal in STELLARIS. Als Erinnerung an OLYMP. Welche Passage favorisiert du dann?
Olaf Brill: Einige Lieblingsszenen kann ich hier nicht bringen, da sie Aha-Elemente enthalten und besser im Fluss des Romans gelesen werden sollten. Aber vielleicht gefällt dir diese Stelle, es ist eine Szene mit Piri Harper und Gucky:
Der berühmte Mausbiber und Multimutant würde sie mitnehmen auf einen Sprung durch den Hyperraum. Er konnte mit zwei Personen gleichzeitig teleportieren, das hatte jedes olympische Kind in der Schule gelernt. Aber wie viele hatten es schon erlebt? Gucky griff nach ihren Händen und blickte grinsend erst an ihr, dann an ihm hoch. Bereit?, sagte die Miene des Mausbibers.
Harper schluckte und nickte. Sie spürte, wie Guckys Pfote sich um ihr Handgelenk schloss, und dann …
Mehr Leseproben zur Miniserie OLYMP gibt es auf der PERRY RHODAN-Website.
Das Jubiläumsheft hat den Schwerpunkt PERRY RHODAN-International. Von Japan bis Brasilien berichten mehrere Artikel von Fans und Machern aus den Ländern, in denen die PERRY RHODAN-Serie erscheint und erschien.
Hinzu kommen:
– die Kolumnen zur Erstauflage und zu NEO,
– Interviews mit Christian Montillon und Klaus N. Frick,
– eine Betrachtung zum Genesis-Zyklus
– die Perryversische Städtereise nach London
und vieles mehr.
Das Cover stammt von John Buurmann aus den Niederlanden.
Dietmar Schmidts Roman »Die Herren von Adarem« erscheint als Band 8 der PERRY RHODAN-Miniserie OLYMP. Er gab dem Geisterspiegel bereits ein Interview zu Band 4, »Im Netz von Adarem«
(Erstveröffentlichung des Interviews auf Geisterspiegel.de)
Alexandra Trinley: Dietmar, gibt es etwas Neues?
Dietmar Schmidt: Ja. »Die Herren von Adarem« war mein vierter Roman für PR-Miniserien und ist trotzdem in mehreren Hinsichten eine Premiere. Zum ersten Mal gibt es keine Raumschiffmanöver, zum ersten Mal trägt sich fast die ganze Handlung unterirdisch zu – in den Gängen der tefrodischen Geheimstation auf Adarem. Nur in den Erzählungen des Prospektors Ypheris Bogyr sehen wir fremde Welten, eine Supererde, eine geheimnisvolle Urwelt und Lepso. Trotzdem stoße ich in diesem Roman in Neuland vor. Ich übernehme Perry Rhodan am Eingang eines Forschungsinstituts und lasse ihn kleine Teile einer gigantischen Anlage kennenlernen, die in künstlichen Kavernen und natürlichen Höhlen unter der Oberfläche Adarems errichtet worden ist.
Alexandra Trinley: Und dort muss er sich zurechtfinden.
Dietmar Schmidt: Niemand erklärt ihm mehr als das Allernötigste; man versucht ihn einzuschüchtern, indem man ihm finstere Ausblicke in seine Zukunft als Versuchskaninchen – Verzeihung, als Proband – gibt, aber was man ihm als Zweck des Forschungsvorhabens nennt, kann nicht alles sein. Er muss sich selbst zurechtfinden und lernt wenige freundliche, hilfsbereite Personen kennen – allen voran den Dookie Tarald, der Rhodan in die Gepflogenheiten der Wohnquartiere einführt. Vor allem aber sind es ziemlich unangenehme Zeitgenossen, mit denen er es zu tun bekommt.
Alexandra Trinley: Wie viele sind es denn?
Dietmar Schmidt: Die »Schurkendichte« in diesem Roman ist jedenfalls höher als in allem, was ich bisher geschrieben habe. »Die Herren von Adarem« sind ausnahmslos Personen mit Abgründen, und ihre direkten Untergebenen sind auch nicht besser, ob sie anderen nun aus fehlgeleitetem Wissensdurst schaden oder weil sie eigene Erniedrigung ausagieren. Und dass mit der »Oberherrin« von Adarem nicht gut Kirschen essen ist, wissen wir schon lange.
Alexandra Trinley: Und was geschieht anderswo?
Dietmar Schmidt: Während Rhodan ins ihm Unbekannte vorstößt, müssen Ypheris Bogyr und Mahé Elesa, die schon lange im Geheimgefängnis festgehalten wird, an bekannte Orte zurückkehren und einen alten Feind schachmatt setzen, ehe auch sie in Neuland vorstoßen – obwohl man bei Mahé nie wissen kann, wo sie schon gewesen ist.
Alexandra Trinley: Danke für die Auskünfte. Gibst du uns eine Textprobe?
Dietmar Schmidt: Gerne. Wie wäre es hiermit?
»Stell dich dorthin!« Die junge Frau sprach mit einem melodischen Alt, aber in ihrer knappen Anweisung schwang nichts mit, keine Freundlichkeit, keine Distanz, kein Gefühl. Genauso gut hätte ein Roboter ihm sagen können, was er tun sollte, nur achtete man bei den meisten Robotern auf mehr Empathie. Perry Rhodan trat an die Stelle, auf die sie gezeigt hatte, und ein Summen und Wimmern verriet ihm, dass ein Ganzkörperscanner zu arbeiten begann. Vor der Tefroderin erschien ein Holo, das die Umrisse seines Körpers zeigte. Bevor er weitere Einzelheiten erkennen konnte, trat ein Einblickschutz in Aktion und verschleierte die Darstellung für ihn und den Wärter, der drei Schritt rechts von ihm verharrte. Die Abtastung dauerte dreimal so lange wie die vorherige. Offenbar wurden mehr Messungen angestellt als beim Betreten des Labortrakts. »Soll ich mal husten?«, fragte Rhodan. Die Frau hob den Kopf und sah ihn stirnrunzelnd an. »Wozu? Wir sind hier fertig.« Das Betriebsgeräusch des Scanners verstummte, das Hologramm erlosch, und das Schott fuhr auf. »Mitkommen!« Die Frau ging los, Rhodan und der Wärter folgten ihr.
Mehr Leseproben zur Miniserie OLYMP gibt es auf der PERRY RHODAN-Website.
Cover zu DORGON 102 – Chaos im Kreuz der Galaxien. (C) John Buurman
DORGON 102 ist online! Anknüpfend an den Vorgängerroman (»Schwarze Seele« von Roman Schleifer) erzählt Leo Fegerl von den dramatischen Ereignissen im Kreuz der Galaxien.
Die Covergrafik stammt von John Buurman. Band 102 enthält eine Innenillustration ebenfalls von John Buurman. Das Lektorat wurde von Alexandra Trinley durchgeführt, das Layout von René Spreer erstellt.
Im Jahre 1307 NGZ tobt ein intergalaktischer Krieg.
Gelenkt von den Söhnen des Chaos, haben das Imperium Dorgon und das Quarterium die estartischen Galaxien, Cartwheel, M 100, M 87 und die Lokale Gruppe ins Chaos gestürzt.
Während Perry Rhodan Seite an Seite mit dem Saggittonen Aurec gegen das Quarterium und MODRORS Armeen in der Lokalen Gruppe kämpfte, standen die Zellaktivatorträger Atlan, Alaska Saedelaere und Icho Tolot vor ihrer Exekution durch die Alysker. Ein Widersinn, denn DORGON plante einst, dass die Alysker eine Allianz mit den Terranern schmieden sollten, um gegen MODROR zu kämpfen.
Durch die Ankunft von Osiris wurde die Exekution in letzter Sekunde verhindert. Es gelang den Galaktikern, unter ihnen die resolute Plophoserin Denise Joorn, Rodrom gefangen zu nehmen: Sie verhören nun die unbesiegbar scheinende erste Inkarnation MODRORS und erhalten weitere Informationen über das CHAOS IM KREUZ DER GALAXIEN …
Stefan Wepil hat drei Grafiken zur Perry Rhodan Serie Olymp gezeichnet.
Elysion auf Olymp (C) Stefan WepilDas Messezentrum von Trade-City auf Olymp (C) Stefan WepilDer Platz der Morgendämmerung in Trade-City auf Olymp. (C) Stefan Wepil
Madeleine Puljic, die Autorin von »Land der Seligen«, gab dem Geisterspiegel bereits ein Interview zu Band 3 der PERRY RHODAN-Miniserie OLYMP, in dem wir die umkämpfte Shozidenbox sehen können, und ein weiteres Interview zu ihrer Mitarbeit bei PERRY RHODAN NEO.
Heute erfahren wir die Geheimnisse der Miniserie von Uschi Zietsch, die als Expokratin die Geschehnisse um Olymp konzipiert und koordiniert. Der siebte Band der Serie kam am 6. April 2018 in den Handel.
(Erstveröffentlichung des Interviews auf Geisterspiegel.de)
Alexandra Trinley: Der Roman trägt den Titel »Land der Seligen«. Welcher der drei Schauplätze deiner Miniserie ist da gemeint: die Freihandelswelt Olymp, die Museumswelt Shoraz oder die Gefängniswelt Adarem?
Uschi Zietsch: Hauptsächlich spielt es auf Olymp. Gucky ist in geheimer Mission unterwegs. Aber auch unsere Nebenfiguren Piri Harper und Frank Sulu haben einen wichtigen Auftrag des Gurus Ram Nanuku erhalten – sie müssen einen geheimnisvollen Mann namens Krystophar finden, der für den Widerstand gewonnen werden soll. Dieser soll sich im Touristikzentrum Olymps befinden – dem Land der Seligen.
Alexandra Trinley: Was für eine Welt ist das?
Uschi Zietsch: Alles, was das Herz begehrt für den Urlaub. Nicht von ungefähr heißt der Ort Elysion, im Zentrum des Hauptkontinentes Hermeias gelegen. Zu Roi Dantons Zeiten gab es hier riesige naturbelassene Wälder, die im Verlauf der Jahrtausende großteils zerstört wurden, aber nun renaturiert werden. Es gibt sanften Tourismus, und daran angedockt eben das Urlaubsparadies mit allen Vergnügungen und Freizeitaktivitäten. Und natürlich auch Schummler, Betrüger, Dealer …
Alexandra Trinley: Man hört, der Mausbiber Gucky sei in geheimer Mission unterwegs?
Uschi Zietsch: Ganz genau. Er geht heimlich nach Olymp, wo der Widerstand gegen die Tefroder wächst – und stellt fest, dass er dringend gebraucht wird. Das fordert ihm einiges ab, aber am Ende wird er auch bedeutende Informationen für Sichu Dorksteiger haben.
Alexandra Trinley: Was magst du an Gucky?
Uschi Zietsch: Er darf alles sein, was ein Perry Rhodan nicht sein darf – gefühlvoll, schnoddrig, witzig, frech, auch schon mal aus der Rolle fallend, und er darf das Universum auf seine ganz einzigartige und spezielle Weise retten.
Alexandra Trinley: Und was magst du an Onara Gholad?
Uschi Zietsch: Alles. Sie ist absolut skrupellos, um ihr Ziel zu erreichen, und das ganz ohne Entschuldigung. Sie hatte ein tolles Elternhaus, nie einen Mangel erlitten, ihr Vater unterstützt sie. Sie tut all das, weil sie es will. Jedes Mittel ist ihr recht. Gewissen? Fehlanzeige. Moral? Guter Witz. Dabei sieht sie auch noch toll aus, verführerisch und leidenschaftlich hinter dem Vorhang.
Alexandra Trinley: Nach wie vor jagt alles die Shoziden-Box. Was erhoffen sich die Konfliktparteien von diesem Artefakt?
Uschi Zietsch: Onara Gholad erhofft sich etwas ganz Bestimmtes, aber das wird sie uns sicher noch nicht verraten. Sichu möchte zuerst einmal wissen, was die Box ist, um überhaupt zu erfahren, ob man sich etwas davon erhoffen kann. Immerhin war es ein Geschenk an die Shoziden im Kampf gegen die Kybb – das muss aber nicht unbedingt etwas Gutes für die Menschen bedeuten.
Alexandra Trinley: Die Zusammenarbeit mit Madeleine Puljic scheint dir Spaß zu machen. Worin liegt ihre besondere Stärke?
Uschi Zietsch: Sie schafft spannende, stimmungsvolle, atmosphärische Szenarien, man kann mit ihren Charakteren mitleben und erlebt das Geschehen hautnah mit. Das »Zwischenmenschliche« bildet das Fundament, und das mag ich persönlich als Leserin besonders gern.
Alexandra Trinley: Und wie geht die Miniserie aus?
Uschi Zietsch: Schlecht. Sehr, sehr schlecht. Das Universum wird explodieren.
Alexandra Trinley: Schade. Gibst du uns eine Textprobe?
Uschi Zietsch: Das letzte Wort heißt »Ende«. Ach so, du meinst zu Band 7? Hier, bitteschön, der erste Absatz:
Piri Harper erwachte in absoluter Finsternis. Ihr Rücken schmerzte, und ihr fehlte jede Orientierung. Wo war sie? Verwirrt tastete sie umher, fand eine Decke und flache Matten, aber keinen Anhaltspunkt.
Alexandra Trinley: Mehr finden wir dann wohl in der Leseprobe. Vielen Dank, Uschi.
Die Perry Rhodan Online Gemeinschaft
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