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Neun Fragen an Susan Schwartz zu Band 3017

In Band 3017 gelangt Perry Rhodan endlich ins Solsystem. Susan Schwartz erzählt im Interview, wieso die Cairaner die THORA samt Bull mit ihrer Flotte nicht einfach festsetzen und wieso Perry Rhodan ein Chaosbringer ist.

Uschi, seit Band 3015 wissen wir, dass die Zweifel an der Existenz von Terra durch eine Strahlung entsteht, die aus dem Solsystem kommt. Wieso wirkt diese sechsdimensionale Strahlung nicht auf die Besatzung der RAS TSCHUBAI?

Wahrscheinlich wirkt sie, aber nicht sofort. Das wird nicht wie bei einem Lichtschalter funktionieren, der angeschaltet wird und dann ist es sofort hell. Es wird ein schleichender Vorgang sein. Das ist kein Thema meines Romans gewesen, deswegen kann ich dazu nicht mehr sagen.


Und wieso hat die THORA diese Strahlung im Solsystem nicht angemessen?

Hat sie vielleicht sogar, aber auch das war nicht Thema meines Romans.


Die Cairaner machen Jagd auf Unsterbliche, vermutlich auch wegen ihrer Vitalenergie. Wieso rotten sich die Cairaner nicht zusammen, als sie die THORA vor dem Solsystem orten und nehmen Bull gefangen? Genügend Raumschiffe wären vor Ort.

Das schon, aber wenn sie einen offenen Konflikt mit der LFG wollten, hätten sie den schon lange, bzw. ab Zeitpunkt der Invasion, haben können. Bei früheren Gelegenheiten haben sie ja auch nichts gegen Bull unternommen. Es macht zu diesem Zeitpunkt keinen guten Eindruck auf das gesamte »Friedensgefüge« der Galaxis, auch außerhalb des LFG-Bereichs, wenn das Flaggschiff der LFG aufgebracht und der Resident verhaftet wird.
Weswegen denn?
Womit wollen die Cairaner sich vor der Öffentlichkeit rechtfertigen?
Natürlich »müssen« sie das nicht, aber sie müssen mit Unzufriedenheit, Fragen, Widerstand rechnen. Sobald das beginnt, beginnt auch der Kontrollverlust.
Vermutlich haben sie mit Bull etwas ganz anderes vor, erkennen ihn als Staatschef an und wollen auf politische Weise mit ihm verhandeln und ihn ruhigstellen.

Bull hatte 400 Jahre Zeit von den Cairanern den Einflug ins Solsystem zu fordern. Wieso braucht er dazu ausgerechnet die »Drohung«, dass Rhodan ihm seinen Job abspenstig machen möchte? Ist ihm in den letzten 400 Jahren nichts gescheites eingefallen?

Offenbar nichts, mit dem er Erfolg hatte. Aber die Drohung mit Perry ist ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern sehr akut. Er hat ein mächtiges Schiff und Bull hat deutlich gemacht, dass Perry als alter Staatsmann in der Lage ist, die Massen zu begeistern und auf seine Seite zu ziehen – ob nun die Vergangenheit ausgelöscht ist oder nicht. Er kann Zwietracht und Zweifel säen und das Gleichgewicht empfindlich stören. Der cairanische Frieden ist durch Perry eindeutig in Gefahr.
Diese Argumente ziehen sehr wohl – wohingegen in den vorherigen 400 Jahren Bull nur auf sich als Drohung verweisen konnte, und seine unsterblichen Gefährten. Da ihm aber nicht am Krieg gelegen war, wie auch den anderen Unsterblichen, herrscht ein Patt, sodass er auf den Goodwill der Cairaner angewiesen war, die ohne nachvollziehbare Gründe den Teufel getan haben, seinen Wunsch zu erfüllen. Durch Perrys Rückkehr haben sich die Verhältnisse aber extrem verschoben und Bulls Seite hat eindeutig an Gewicht gewonnen.

Im Prinzip wirft Bully seinem Kumpel Perry vor, dass er mit seinem Auftauchen und seinen zukünftigen Handlungen einen Trümmerhaufen hinterlassen kann. Perry, der Chaosbringer?

Ja klar. Das ist doch eine superspannende Konstellation: Perry kommt nach Hause und will weitermachen wie bisher, und selbst sein bester Freund sagt zu ihm, dass die Dinge inzwischen anders laufen. Das ist ein Riesenkonflikt, der letztendlich sogar diese Freundschaft zerstören könnte. Vielleicht nicht auf Dauer, aber für eine Weile. Denn Perry kann und wird das nicht einsehen und alles unternehmen, dass wieder alles wie früher wird – ohne die Friedensdiktatur einer außergalaktischen Spezies.
Perry wird zudem niemals akzeptieren, dass die Erde nicht mehr da ist und per Fremdbeeinflussung als Mythos dargestellt wird. Er wird die Lüge aufdecken und er wird Terra zurückholen. Das kann nicht auf sanftem und friedlichem Wege geschehen, da er dazu die Cairaner in ihre Schranken weisen muss. Das haben sie bereits erkannt und ihn zur persona non grata, wenn nicht zum Feind, deklariert. Chaos wird die Folge sein.
 

Bull wirkt entschlossen, seine Bemühungen auch gegen Perrys Ansichten durchzuboxen – nötigenfalls auch mit dem Bruch der Freundschaft?

So wie ich ihn kenne, ja. Er wird die Interessen der LFG, wenn nicht der Galaxis, über die Freundschaft stellen. Genau wie Perry auch geht ihm der Frieden und die Freiheit über alles, aber er hat durch die 500 Jahre eine andere Perspektive als sein Freund.

Gibt uns einen Appetithappen auf Band 3018 »Welt der fünf Augen«.

Die KYNAYASH hatte keinerlei Chance auszuweichen. Die Gondel des verunglückten Luftschiffes donnerte mit voller Wucht in sie hinein, und diesmal barst die Glaskuppel, wurde in tausende Teile zersprengt, während unterschiedlich große Metallteile durch das Deck flogen und in die Kommandobrücke einschlugen.

Hartmut als auch Monti haben gesagt, der Zyklus könnte anders ausgehen, als die Leser es vermuten oder erwarten. Wird die Erde vielleicht gar nicht gefunden?

Wer weiß? Ich jedenfalls nicht. Ich halte alles für möglich.

Du beschreibst die Fauna und Flora der Erde ausführlich – im Laufe deiner 27 Jahre, die du für PR schreibst, welches wissenschaftliche Thema hat dich in den Heften am meisten fasziniert?

Stets das Leben von Fremdvölkern auf Fremdwelten. Ganz ausführlich durfte ich die Aarus beschreiben (ich weiß, ich überstrapaziere das, aber auch die Herreach waren nicht so ausführlich), das war toll.

Danke für deine Zeit.