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Fangrafiken und Videos

EXODUS-Magazin Nr. 40 & 41 – das Interview zum Magazin

Seit gut 17 Jahren ist das Magazin EXODUS ein fixer Bestandteil der deutschen Science-Fiction-Kurzgeschichten-Szene. Es wird also Zeit, René Moreau, Gründer und einer von vier Herausgebern, zu interviewen.

 

Roman Schleifer: René, was genau findet der Science-Fiction-Interessierte in EXODUS?

René Moreau: Erst einmal ausgewählte Stories, die thematisch ein möglichst breites und interessantes Spektrum der Science-Fiction und Phantastik abdecken. Die Texte sollen gut lesbar, möglichst anspruchsvoll – dabei aber trotzdem spannend und unterhaltend – sein. Wir legen dabei großen Wert auf ein professionelles Lektorat, was in der semi-professionellen Szene nicht immer selbstverständlich ist. Die Kurzgeschichten bilden das Haupt-Standbein des Magazins.
Nebenher ist es aber vor allem auch die besonders stark ausgeprägte grafische Seite, die EXODUS schon lange als besonderes Magazin auszeichnet. So wird jede einzelne Geschichte im Magazin adäquat illustriert, was das gesamte optische Erscheinungsbild enorm aufwertet. Da sind schon seit langer Zeit ebenso arrivierte Künstler wie auch wirklich tolle Newcomer dabei. Zur ständigen Einrichtung in der Heftmitte gehört unsere »GALERIE«. Sie bietet jeweils einem Künstler die Möglichkeit, sich mit seinen Werken ausführlich vorzustellen. In EXODUS 40 ist das beispielsweise Dirk Berger, in der Nummer 41 Rainer Schorm, um nur die zwei aktuellen Namen zu nennen. In der Ausgabe 39 Jan Hoffmann, den wir zudem auch mit einer abgeschlossenen Comic-Geschichte vorstellten. Somit findet auch die Neunte Kunst, ebenso wie die vielfach vernachlässigte lyrische Seite des Genres Eingang ins Magazin. Von Zeit zu Zeit bringen wir auch interessante Essays zu Themen rund um die Science-Fiction. Aktuell: Dirk Alt mit dem zweiten Teil zu seiner Betrachtung »Jenseits der Betondecke – SF in aktuellen Literaturzeitschriften«.

Roman: Was war euer Motiv für die Gründung des Magazins?

René: Das wäre ganz sicher eine viel zu lange Geschichte!
In der Kurzform: EXODUS  erschien, eigentlich als Nachfolger zu einem zuvor herausgegebenen und eingestellten Fanzine namens PROCON, erstmals im Jahre 1975 mit einer als Einzelausgabe geplanten »Nullnummer«. Damit wollte ich meine Aktivitäten in diesem Bereich endgültig abschließen. – Dass es anders kam, ist inzwischen Geschichte: Denn bis 1980 folgten 13 Ausgaben und ein weiterer Sonderband zusammen mit der PHALANX-Redaktion aus Freiburg. Nach 23 Jahren Abstinenz vom SF-Geschehen juckte es mich dann doch wieder. 2003 wurde das Magazin mit der Ausgabe 14 von mir wiedererweckt. Und seitdem hat sich verdammt viel getan …

Roman: Das Magazin wurde mit dem Kurt-Laßwitz-Sonderpreis für langjährige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF geehrt. Auch veröffentlichte Geschichten werden laufend mit dem KLP- oder dem DSFP prämiert. Wie stolz seid ihr darauf?

René: Natürlich erachten wir dies als eine besondere Auszeichnung, beweist sie doch, dass unsere Aktivitäten über die Jahre hin beim Fachpublikum wahrgenommen und entsprechend gewürdigt werden. Für die vielen Autoren und Künstler, die mit ihren Beiträgen im Magazin nominiert wurden und dabei oftmals punkten konnten, freut es uns allerdings noch sehr viel mehr! Schließlich arbeiten alle Beteiligten zum Nulltarif, und sie sind es letztlich, die das Magazin zu dem zu machen, was es inzwischen ist.

Roman: Erkennt ihr bereits beim Lesen potenzielle Preisanwärter?

René: Klingt es vermessen, wenn wir sagen, dass jede Geschichte, die es ins Magazin schafft, bereits per se preisverdächtig ist? – Aber im Ernst: Wir veröffentlichen nur, wovon wir überzeugt sind. Was bei der Vielzahl der veröffentlichten Geschichten in der Szene am Ende mit einem Preis gekrönt wird, lässt sich nicht vorhersehen. Auf der Zielgeraden braucht es nicht nur innere Qualität, sondern wie immer auch Glück. Und natürlich spielen auch menschliche Faktoren eine Rolle wie etwa der Bekanntheitsgrad des Autors oder auch, was vielleicht ein bekannter Meinungsmacher der Szene über diese oder jene Geschichte gesagt hat. Wenn eine Story allgemein viele positive Reaktionen bekommt, ist das genauso viel wert wie ein Preis. Bei so mancher Perle ist man allerdings hin und wieder verwundert, dass ihr Glanz offenbar nicht allgemein erkannt worden ist.

Roman: Wie viele Stories habt ihr im Laufe der Jahre veröffentlicht? Und wie viele wurden prämiert?

René: Zu viele, als dass ich das ohne aufwendige Recherche benennen könnte.  Jedes Jahr gibt es nur einen ersten Platz bei den einschlägigen Preisen. Dem stehen enorm viele Veröffentlichungen sowohl aus den regulären wie auch den vielen Kleinverlagen gegenüber. Sehen wir es so: Seit dem Neustart von EXODUS sind inzwischen schon wieder 17 Jahre ins Land gegangen. Die ersten Jahre sind wir mangels Bekanntheit kaum beachtet worden. Ab 2007 aber hat es zweimal den Deutschen-Phantastik-Preis, fünfmal den Kurd-Laßwitz-Preis für Kurzgeschichten sowie zweimal für Illustrationen, einmal den Deutschen-Science-Fiction-Preis und dreimal den Traumkristalle-Preis für die beste Anthologie des jeweiligen Jahres gegeben. Hinzu kommen noch einige knappe Verfehlungen des ersten Platzes. Wichtiger ist uns auf jeden Fall, dass es uns gelungen ist, mit sehr viel Mühe die Startauflage von 200 auf 500 gesteigert zu haben. Mit jeder Ausgabe gibt es einen neuen Rekord der direkt am ersten Tag versandten Hefte. Bedenkt man, wie klein der engere Kreis an Interessierten in Deutschland ist, erreichen wir verhältnismäßig viele Leute.

Roman: Aus all den veröffentlichten Stories: Welche drei sind dir da besonders in Erinnerung geblieben und warum?

René: Das ist nun wirklich kaum zu beantworten, dazu haben wir im Laufe der Jahre einfach zu viele Texte veröffentlicht.

Roman: Wie haben sich die Themen der Stories im Laufe der 17 Jahre gewandelt? Hat sich die Grundstimmung der Stories verändert? Kann man darin ablesen, ob die Autoren positiv oder negativ in die Zukunft blicken?

René: Das ist eine interessante Frage. Ich denke, dass wir mit den Kopf zu nah am Geschehen und deshalb vielleicht ein wenig betriebsblind sind. Es wäre spannend, wenn eine Analyse dazu von außerhalb kommen würde. Unser Eindruck ist aber, dass generell zukunftskritische Texte dominieren, was angesichts des Zustandes unserer Welt aber auch nicht überraschen wird. Fröhliche oder humorvolle Texte finden da eher weniger Beachtung.

Roman: Gab es auch kontroverse Stories?

René: Auf jeden Fall! Das lässt sich immer sehr schön an den Leserkommentaren selbst oder aber an den kontroversen Meinungen in den einschlägigen Diskussionsforen erkennen. Sehr oft deckt sich das mit unseren eigenen vorausgegangenen und unterschiedlichen Einschätzungen innerhalb des Herausgeberteams. Für uns bleibt so etwas stets sehr spannend. Eine kontroverse Diskussion zu jedwedem Thema sollte immer möglich sein. Da wir finanziell nicht auf Profit ausgelegt sind, brauchen wir da auch keinerlei kommerzielle Rücksichten zu beachten. Zumindest verschafft uns das ein Stück weit verlegerische Freiheiten.

Roman: Gab es schon mal Stories, die ihr mit Bauchweh veröffentlicht habt?

René: Ja, natürlich hat es das schon gegeben, wie aus der vorherigen Antwort herauszulesen ist. Dann wartet man neugierig auf Feedback aus der Szene. Im Großen und Ganzen sind wir aber ganz ehrlich keine Redaktion, die sich über mögliche Kritik arg den Kopf zerbricht. Wer will schon aalglatt sein? Da sind uns die eben erwähnten Freiheiten schon sehr viel wichtiger.

Roman: Apropos kontroverse Stories: SF zeichnet sich ja dadurch aus, mögliche Entwicklungen der Menschheit vorauszudenken. Welches Thema wäre für euch ein No-Go?

René: Grundsätzlich dürfte man da eigentlich kaum etwas ausschließen. Nicht einmal, wenn es um Religion oder ähnliche Themen geht. Menschenverachtende oder frauenfeindliche Positionierungen allerdings würden wir ganz sicher nicht publizieren. Ebenso hat rechtes Gedankengut in EXODUS nichts verloren.

Roman: Und welches Genre lehnt ihr definitiv ab?

René: Elfen, Drachen, Zwerge, sprich: jeglichen Fantasy-Zauber. Ganz sicher auch die klassischen Zombie- und Vampir-Geschichten. Nicht, dass wir dagegen etwas einzuwenden hätten, aber wir wollen nun einmal gezielt die SF-Story fördern. Eine gute Phantastik-Story darf es hingegen, neben puristischeren Texten der erkennbaren Science-Fiction (die dabei aber auch sehr gerne realitätsnah sein darf) durchaus sein. Weird-Fiction, im Stile Lovecrafts, Kafkas, Poes o. ä. ist uns aber ebenso willkommen, wenn der Autor es schafft, uns da zu überzeugen. Wir hatten schon den Fall, dass wir eine unglaublich gut geschriebene Geister-Geschichte abgelehnt haben, weil sie nun mal nicht wirklich in unseren Rahmen passte. Das war einer der Fälle, über die wir sehr lange diskutiert haben und zu keinem übereinstimmenden Ergebnis gekommen sind. Aber schließlich hat niemand behauptet, dass es einfach ist, ein Literaturmagazin herauszugeben. Unsympathische Entscheidungen gehören nun mal dazu.

Roman: Wie wählt ihr die Schwerpunkte der Stories aus?

René: Das ergibt sich zwangsweise von allein und liegt am eingehenden (und ausgewählten) Material. – Thematische Vorgaben gibt es nur, wenn ein Themenband (von denen es bislang nur einige gab) geplant ist.

Roman: Wie reicht man Stories ein?

René: Am besten per Mail an: stories@exodusmagazin.de
Allerdings weise ich ausdrücklich darauf hin, dass es immer wieder zu ganz erheblichen Wartezeiten kommen kann, bis wir uns rückmelden … Wir schieben ständig einen Berg an Manuskripten vor uns her, und es kostet naturgemäß sehr viel Zeit alles zu sichten. – Wir wählen Geschichten, die es ins Magazin schaffen, im Herausgeber-Kollektiv aus. Von daher muss jeder von uns vieren auch jeden Text lesen und bewerten.

Roman: Welche Vorlaufzeit habt ihr, sprich wie viele Stories liegen derzeit in der Warteposition?

René: Das mögen gerade zwanzig, dreißig Stories sein, die bereits zugesagt sind und auf eine Veröffentlichung warten. Dazu gibt es den Stapel an Geschichten, der noch gelesen werden will und die neuen, die uns indes ständig zugeschickt werden. Im Moment muss man im Extremfall damit rechnen, zwei bis drei Jahre auf eine Veröffentlichung zu warten. Das ist für niemanden eine befriedigende Situation – auch für uns Herausgeber nicht. Aber schneller können wir – zumindest im Magazin – nicht veröffentlichen und ich bin mir auch nicht sicher, ob der Markt mehr haben will … Sonst gäbe es evtl. ein, zwei weitere Kurzgeschichten-Magazine auf diesem Sektor. Das würde zumindest diese missliche Lage für die schreibende Zunft ein wenig entzerren.

Roman: Als Autor lohnt es sich, bei euch zu veröffentlichen, denn viele der großen Verlage gehören zu euren Abonnenten. Habt ihr Rückmeldungen von Autoren, dass Verlage an sie dezidiert wegen EXODUS an sie herangetreten sind?

René: Das wäre mal schön! Aber nein, so ein Fall ist uns zumindest (offiziell) noch nicht bekannt geworden. Schaden wird es gewiss nicht, EXODUS in seiner Bibliographie stehen zu haben. Einige Illustratoren konnten allerdings schon bei verschiedenen Verlagen Buchcover gestalten nachdem sie in EXODUS vorgestellt wurden.

Roman: Jede Story enthält mindestens eine oder mehre Illustrationen – sprechen sich Grafiker und Autor ab?

René: Das kommt schon mal vor, ist aber eher die Ausnahme. Meistens arbeiten die Illustratoren allein nach dem Text. Eine gewisse künstlerische Freiheit bei der grafischen Umsetzung des Textes ist sogar ein Stück weit gewünscht. In der Regel überlege ich selbst zunächst einmal, welcher Zeichenstil wohl am besten zu welchem Text passt. Dann kontaktiere ich die Illustratoren und spreche mich mit ihnen ab.

Roman: Ihr bringt Newcomer, aber auch renommierte Autoren, wie zum Beispiel Andreas Eschbach. Tretet ihr an die Autoren heran? Kommen Sie zu euch, sprich: wie kommt ihr zu euren Stories?

René: Bekannte Autoren muss man natürlich gezielt ansprechen. Andreas Eschbach war damals, als wir ihn in Wetzlar kennenlernten, sofort hellauf begeistert von EXODUS und ist übrigens auch im aktuellen MARS-Themenband wiederum mit einer Erstveröffentlichung vertreten: »Mars One Way«. Darüber freuen wir uns natürlich … und seine Fans ganz sicher auch! Andere Autoren, die wir angesprochen haben, zeigten wenig Neigung fürs Magazin – ohne Bezahlung – eine exklusive Story zu schreiben, was wir natürlich nachvollziehen können.
Zumindest hat sich dieses Thema teilweise aber erledigt, seitdem wir im Hirnkost Verlag eine neue EXODUS-Buchreihe etablieren konnten: Mit einem Verlag im Rücken kann man anders agieren und auch ein Honorar anbieten!
Ansonsten werden wir aber nach wie vor mit Story-Angeboten überflutet, was sicherlich auch daran liegt, dass es hierzulande so wenig lohnende Veröffentlichungsplattformen in unserem Literaturgenre gibt und die Szene zudem sehr klein ist. Dennoch hat sich im Laufe der Zeit eine beachtenswerte Gruppe von AutorInnen herausgebildet, die regelmäßig bis häufig bei uns veröffentlichen und immer eine gute Qualität liefern. In der Szene sind dies durchaus keine unbekannten Namen. Es mangelt also wirklich nicht an Material. Wie schon erwähnt: wir kommen kaum nach!

Roman: Erzähl uns mehr zu der eigenen EXODUS-Buchreihe.

Der Hirnkost Verlag hat bereits durch die Fortführung des traditionsreichen Jahrbuchs »DAS SF JAHR 2019« hohes Ansehen bei den Lesern gewonnen. Hirnkost-Chef Klaus Farin ist nicht nur ein sehr agiler und rühriger Herausgeber, sondern legt auch großen Wert auf ein qualitativ hochwertiges und thematisch vielseitiges Verlagsprogramm. Vor einigen Monaten erschien dort die erste EXODUS-Anthologie: »DER GRÜNE PLANET – Zukunft im Klimawandel« und schon am 01. Oktober folgt die zweite Anthologie in der Reihe: »PANDEMIE – Geschichten zur Zeitenwende«, die für Vorbestellungen bis zum 30.09.2020 sogar noch zum Subskriptionspreis bezogen werden kann. Hans Jürgen Kugler, inzwischen auch EXODUS-Herausgeber, betreut diese neue Buchreihe gemeinsam mit mir. Und wie im Magazin üblich wird jede Geschichte separat illustriert und die Titel erscheinen jeweils als hochwertige Hardcover mit Lesebändchen. Natürlich auch in den bekannten eBook-Formaten. Gerade gehen wir an den dritten Band heran, der im Frühjahr 2021 erscheinen wird.

Roman: Welche Kriterien gilt es für ein Titelbild zu erfüllen?

René: Das ist einfach: Es muss uns bloß umhauen! Das Cover verkauft.
In der Redaktion ist es auch schon mal zu einem großen Streit wegen des Covers gekommen. Das war besonders schlimm bei der Ausgabe 30, dem Themenband »Revival-SF, Retro-Futurismus & Steampunk«, für den ursprünglich ein ganz anderes Bild vorgesehen war. Kollege Olaf Kemmler probiert meistens mehrere Illustrationen aus und spielt mit der Farbe unseres Schriftzugs. Dann wird darüber diskutiert. – Letztlich gewann dieses Cover von Angelo Boog, einem wirklich großartigen Künstler, dem ich gerne noch einmal eine »GALERIE« in EXODUS widmen würde, den Kurd-Laßwitz-Preis.

Roman: Bekanntlich kann man bei so einem Projekt nie genug Mitarbeiter haben. Welches Aufgabengebiet wäre zu haben?

René: Lektorat geht immer. Wenn aber jemand ein Genie im Umgang mit Webseiten ist, und so etwas gerne macht, ist er uns mehr als nur willkommen – denn ich kann auch das als »One-Man-Show« schon lange nicht mehr aktuell begleiten. Von daher bin ich schon einmal froh, dass wir soeben einen neuen Mann für unsere Facebook-Seite gewinnen konnten. Sollte auch  jemand das Programm InDesign besitzen und Lust verspüren, jede Woche viele Stunden ohne Bezahlung in das Layout eines großartigen Science-Fiction-Magazins zu investieren, sehen wir uns auch eine solche Bewerbung sehr wohlwollend an. – Allerdings ist es wahrscheinlich eher Fiction, auf solch unwahrscheinliche Ereignisse zu hoffen. Manchmal denke ich, es wäre besser das Magazin in die Hände eines Verlages zu geben, der all diese „Hintergrund-Arbeiten“ (denn auch der gesamte Vertrieb hängt ja da noch hinten an) komplett übernimmt …

Roman: Gibt es so etwas wie ein Probeexemplar, wenn man erst mal reinschnuppern will?

René: Verschenken kann man so ein hochwertiges Printprodukt natürlich nicht. Wir verdienen allemal keinen Cent, aber draufzahlen wollen wir bestimmt nicht. Es gibt aber zurzeit eine sogenannte »Paket-Aktion«, in der wir 3 Ausgaben zur Wahl für 27,–€ anbieten. Das ist, denken wir, ein faires Angebot für neue Leser oder auch für die, die ihre Sammlung vervollständigen wollen. Die Anzeigen hierzu sind derzeit geschaltet. Man kann aber auch hierfür den Shop direkt kontaktieren: shop@exodusmagazin.de

Roman: In den beiden Ausgaben 40 und 41 habt ihr das Thema »Mars« als Schwerpunkt, unter anderem Stories von Andreas Eschbach, Uwe Hermann, Horst Pukallus u.v.a.m.

René: Ja, und auch dein Name steht ja in der langen Autorenliste. Und gerade deine Geschichte »Der letzte Tag« ist ein gutes Beispiel für den internen Ablauf. Obwohl mir persönlich deine Story sofort gefallen hatte, wurde sie von einigen Redakteuren zunächst abgelehnt. Das Thema war dem einen oder anderen Kollegen vielleicht zu heikel. Doch nach einigen Diskussionen haben wir uns dann doch entschieden, sie in den Mars-Band mit aufzunehmen.
Der Rote Planet hat die Phantasie der Menschen schon über Jahrtausende hinweg beschäftigt. Der Wettlauf dorthin ist gerade in diesen Tagen in vollem Gange. Also auch hier einmal mehr realitätsnahe Fiction!
Die geladenen AutorInnen haben hier ganze Arbeit geleistet und dem Thema faszinierende und neue Facetten abgewinnen und hinzufügen können. Im Übrigen ist der Mars in der Science-Fiction schon immer ein »literarischer Ort« gewesen. Daran hat sich (und wird sich) nichts ändern. Im Gegenteil: jetzt, wo er allmählich immer weiter in greifbarer Nähe rückt, wird das Thema noch einmal viel, viel spannender!
Die Leserinnen und Leser dürfen sich also auf einen wirklich starken »EXODUS-Doppeldecker« freuen!

Roman: Na, dann bring ich doch gleich mal den »Teaser« zu meiner Story.
Die Menschheit hat es geschafft – sie ist auf dem Mars gelandet. Doch die Mission ist anders verlaufen als geplant. Zwölf Jahre nach der Landung steht die Kommandantin auf dem Mars und lässt die dramatischen Ereignisse Revue passieren …

Roman: Fast zeitgleich mit dem EXODUS-Doppelpack 40/41 erschien auch COZMIC 2 – worum gehts bei dem Magazin?

René: COZMIC ist kein Magazin, sondern eine »Phantastische Comic-Anthologie«. Womit wir schon beim Inhalt sind: COZMIC bringt Comic-Storys aus dem phantastischen Bereich. Das können ebenso kurze wie längere in sich abgeschlossene Geschichten sein; ebenso gibt es aber auch den gelungenen Ein-Seiter oder die klassische Fortsetzungsgeschichte, die über drei oder vier Ausgaben erzählt wird. Zudem bringen wir auch in jedem Band einen sekundärliterarischen Genre-Artikel: In COZMIC 3, die noch in diesem Jahr erscheinen wird, ist dies beispielsweise ein ausführliches Feature zur Fantasy-Reihe »THORGAL«. Viel aussagekräftiger ist aber sicherlich diese LESEPROBE oder aber auch eine ganz aktuelle Kritik auf comic.de.
Diese hochwertige Hardcover-Reihe gebe ich gemeinsam mit Michael Vogt (»Mark Brandis«, »Ein seltsamer Tag«) im Atlantis Verlag heraus und ist mir – als Liebhaber der Neunten Kunst – ein wahres Herzensprojekt geworden! Im Grunde ist ja der Schritt von einer guten Kurzgeschichte zu einem künstlerisch anspruchsvollen Comic (oder aber auch der umgekehrte Weg) ein sehr kurzer. Wir haben inzwischen bemerkt, dass viele EXODUS-Leser, die ja seit jeher die ebenso starke grafische Ausrichtung des Magazins goutieren, inzwischen auch COZMIC begleiten. Die beiden Projekte scheinen also gegenseitige Synergien zu entwickeln.

Roman: Lassen wir zum Abschluss noch einen jahrelangen Leser zu Wort kommen, nämlich PR-Autor Uwe Anton.

Uwe, seit wann liest du das Exodus-Magazin?

Seit der ersten Ausgabe. Und damit meine ich jetzt nicht die neue
»Staffel«, die seit 2003 erscheint, sondern die erste (1975 – 1980). Schon damals zählte Exodus zu den besten literarischen Magazinen in diesem unserem Lande, auch wenn es noch ein Fanzine war. Das war in etwa die Zeit, als ich auch noch Fanzines machte.

Was ist der Grund, dass du schon so lange die Treue hältst?

Herausgeber René Moreau und das Team macht einfach einen guten Job. Er hat einen zielsicheren Geschmack für die Auswahl guter Geschichten, er hat einen Blick für gute Graphiken, die dann die Galerien bilden, er hat die nötigen Kontakte zu bekannten Autoren und Malern und entdeckt immer wieder unbekannte, die durchaus überzeugen können. Natürlich ist nicht jede Geschichte der absolute Renner, aber das durchschnittliche Niveau ist sehr hoch. Bei dem heutigen Kurzgeschichtenmarkt könnte man durchaus sagen: Wenn
ich Stories lese, dann die in Exodus.

Wie haben dir die Mars-Sonderbände gefallen?
Obwohl das Thema ja eigentlich begrenzt ist, bin ich beeindruckt von der Vielfalt, mit der man es angehen kann. Und die Galerie von Dirk Berger war einfach nur gut.

Also ein Pflichtkauf aus deiner Sicht?
Auf jeden Fall!

Uwe und René, danke für eure Zeit.

René und Uwe: Gern.

Hier gehts zur Homepage des EXODUS-Magazins samt Bestellmöglichkeit
https://www.exodusmagazin.de

RISSZEICHNUNGS-Journal

Georg Joergens, Mastermind hinter dem RZJ beantwortet im Interview mit Roman Schleifer Fragen nach der Faszination von Risszeichnungen,  der  Recherche und versteckten Gimmicks. 

Georg, du bist von Beruf Koch – wie bist du zum risszeichnen gekommen? Wie ist diese Leidenschaft entstanden?

Daran ist eigentlich die Bundeswehr schuld. Als ich in der Grundausbildung war, erschienen gerade die ersten Bände der TERRANAUTEN Roman-Serie. Auch hier wurden nach kurzer Zeit verschiedene Zeichnungen und Leserzeichnungen veröffentlicht. Eine davon war in meinen Augen so schlecht, dass ich mir sagte – dass kannst du auch.
Durch PERRY RHODAN kannte ich mich einigermaßen mit dem Aufbau einer solchen Zeichnung aus, und im Zeichnen hatte ich schon in der Schule immer eine Eins.
So entstand meine erste Risszeichnung in den abendlichen Stunden auf der Stube in einer Kaserne in fernen Rheine, nur mit Filzstift und Lineal. Mit einem kurzen Leserbrief schickte ich sie an den Bastei-Lübbe Verlag.
Nur wenige Wochen später erschien doch tatsächlich meine Zeichnung mit Brief auf der Leser-Kontaktseite. Das machte Mut, und so schickte ich weitere Zeichnungen an der Verlag.
Durch den Kontakt zu anderen Terranauten-Zeichnern (einer war Bauzeichner) erweiterte ich schnell mein Basiswissen und so konnte ich später regelmäßig Risszeichnungen in den Terranauten veröffentlichen.

Was fasziniert dich an Risszeichnungen?

Vor allem das Design, Innen wie Außen. Aus diesem Grund mag ich auch mehr die kleineren Objekte, denn da sehe ich mehr vom Interior. Der Auslöser hiefür war die MULTIRASTA von Günter Puschmann aus PR Band 1131.

Beschreib uns den Weg von dem mit Worten beschriebenen Raumschiff zur Risszeichnung.

Da in den Exposés zumeist schon eine Beschreibung der Form vorliegt, ist eine Visualisierung diese zumeist sehr einfachen Grundform recht leicht.
Ich für meinen Teil versuche dann dem Objekt (sofern das Exposé es zulässt) etwas von der Herkunft bzw. der Rasse mitzugeben. Ein terranisches Schiff sieht von der Form und dem Design her auf jeden Fall anders aus, als ein Reptiloiden oder Insektoidenschiff. Hier recherchiere ich zumeist die Form der Rasse und etwas den kulturellen Hintergrund, denn der kann sehr viel über Lebensgewohnheiten aussagen und damit Rückschlüsse auf ein mögliches Design zulassen.

Wie viele RZ schaffst du pro Jahr realistischerweise?

Auch hier kommt es auf die Größe und die damit benötigte Zeit an. Hier ist von 40 bis 400 Stunden alles möglich, da ich ja nicht kontinuierlich jeden Tag acht Stunden an einer solchen Risszeichnung sitze.
Früher habe ich zehn und mehr in einem Jahr gemacht. Heute sind es meist nur eins bis drei Risszeichnungen, aus verschiedenen Gründen.



Wer sind deine Vorbilder?

In Punkto PERRY RHODAN-Risszeichnungen sind meine großen Zeichenvorbilder: Günter Puschmann, Jürgen Rudig, Gregor Sedlag, Manuel deNaharro und natürlich Oliver Scholl.
Auf dem Gebiet des Designs Leute wie Syd Meat, Peter Andrew Jones, Ron Cobb etc.

Auch keiner der anderen Risszeichner hat diese Profession gelernt. Abgesehen von der Faszination der visuellen Umsetzung der RHODAN-Technik – was denkst du, verbindet euch?

Auf jeden Fall mal die Liebe zum Detail, dem Design und der Technik. Zu sehen was machbar ist und die Faszination eine Welt zu visualisieren, die Ihres Gleichen sucht!

Wo sind die Grenzen einer Risszeichnung?

Limitiert sind die Details. Je größer ein Objekt wird, desto größer sind auch die Details. Nehmen wir eine Space Jet – hier kannst du Sitze, Schränke, Personen und ggf. sogar Alltagsgegenstände darstellen. Bei einem Objekt wie z.B. der »Basis« oder »Der Klotz« kannst du nicht mal eine Space-Jet darstellen, da diese im Maßstab noch nicht einmal einen »Fliegenschiss« also kleinen Punkt abgeben wurde.
Hier dienen andere Mechanismen, um eine solche Zeichnung für den Betrachter interessant zu machen.

Der KLOTZ war ja eine Gemeinschaftsarbeit. Würdet ihr so ein Projekt noch einmal machen?

Der Klotz war schon eine ziemlich extreme Erfahrung. Sowohl was die Arbeitsteilung, als auch was die Dimensionen angingen. Als wir diese RZ gemacht haben, wohnten viele der Beteiligten relativ nahe zusammen. Dadurch waren mehrere Treffen kein Hindernis. Heute würde sich das anders darstellen – aber durch das Internet und seine Möglichkeiten, sind auch wieder neue Wege der Kommunikation offen.
Also – ich denke – machbar wäre es.

Im KLOTZ versteckt sich unter anderem die Skyline von New York. Was hat ihr heimlich in die Risszeichnungen eingebaut.

Gags und Gimmiks gibt es in sehr, sehr vielen Risszeichnungen. Auch heute noch!
Man könnte beim Klotz sagen – je größer die Zeichnung, desto mehr Gags enthält sie – aber das lag sicherlich an der Anzahl der Zeichner und nicht nur an der Zeichnungsgröße. So feierte nicht nur PR seinen 1400sten Band, sondern die Zeichner feierten gleichzeitig Ihren Ausbruch humoristischer Einlagen. Ein Wunder, das noch so viel ernstzunehmende Technik vorhanden war.

Apropos Kollegen: Auf welche RZ eines Kollegen bist du neidisch?

Neidisch wäre das falsche Wort. Ich bewundere sehr, sehr viele Arbeiten meiner Kollegen. Dies hier weiter auszuführen würde aber den Rahmen sprengen.

Es gab immer wieder Poster von einzelnen RZ – wann können wir mit der nächsten rechnen?

Das entscheidet der Verlag und mir sind zur Zeit keine weiteren Pläne in der Richtung bekannt.

Im RZ-Journal und in der Perrypedia finden sich manche Risszeichnungen in Farbe. Wie schade findest du den Schwarzweiß-Druck?

 Gar nicht, denn ursprünglich kommt die RZ aus der klassischen, metrischen s/w Darstellung und wir wissen um die Vorgaben zum s/w Druck. Wir haben das Genre weiterentwickelt und immer neue Darstellungsformen ausprobiert und etabliert. Da einige von uns ihre Risszeichnungen mit dem PC erstellen, ist es nur logisch, dass diese farbig gestaltet werden. Das macht dann auch die Präsentation auf der RZ-Journal Homepage etwas exklusiver, wenn wir hier die farbige Version einer RZ anbieten können.

Was wünscht du dir in Punkto RZ-Vorgaben von den Expokraten und von Verena?

Hier ist nach meinem Empfinden alles so, wie es sein sollte. Ich hätte da zur Zeit keine Wünsche oder Verbesserungsvorschläge.

Du hast das RZ-Journal im Jahr 2000 gegründet. Was war damals dein Beweggrund?

Das RZ-Journal war die Clubinterne Zeitschrift der RZCD (Risszeichner Club Deutschland) und die erste Ausgabe erschien am 24.1.1982 in einer Auflage von maximal 10 Stück. Damals tatsächlich nur Clubinterna und wechselnder Redaktion unter den Zeichnern.
Später habe ich des öfteren die Redaktion übernommen und irgendwann wurde aus dem Clubinternen Heft ein für interessierte Abonnenten beziehbares Heft mit einer Maximalauflage von 500 Stück. Im Jahr 2000 erschien dann parallel die erste Webseite zum Journal, welches mit Ausgabe 124 im Jahr 2006 eingestellt wurde.

Im Interview in der SOL 46 hast du gesagt, dass du lieber kleinere Objekte zeichnest – ist das gleich geblieben? Hat sich da etwas geändert?

Das ist tatsächlich immer noch so. Das kannst du anhand meiner letzten Risszeichnungen aus den Bänden 2935, 2643, 2611, etc. ersehen. Zur Zeit habe ich eine neue Risszeichnung fertig gestellt die in Band 3059 erscheinen wird. Auch wieder eines meiner bevorzugten, kleineren Objekte.

Normalerweise kommen die Ideen zu Raumschiffen vom Expoteam oder von Verena. Bei welchen Objekten gab es den umgekehrten Weg, sprich vom RZ zum Expoteam?

Da bin ich leider nicht ganz auf dem Laufenden, da das die einzelnen Zeichner direkt mit dem Expoteam machen.

Wie gefällt dir der Zyklus bislang?

Ich hinke schwer hinterher, und bin noch gar nicht beim aktuellen Zyklus angekommen.

Auf der RZJ-Homepage gibt es 15 Folgen von »Freihand zur Folie«, beginnend mit 1983. Wann kommt Folge 16?

Die Artikel stammen allesamt aus den Risszeichnungs-Journalen. Aktuell komme ich nicht dazu weitere Artikel zu verfassen und habe das auch erstmal nicht geplant.

Im Netz findet sich Titelbild-Animationen von Thomas Röhrs und Raimund Peter. Was sagst du zu solchen Animationen?

Tolle Arbeit! Da ich selber noch nicht mit 3D Programmen arbeite, aber hier und da schon einmal reingeschnuppert hatte, haben die Beiden meinen allergrößten Respekt für Ihre Arbeiten!

Raimund Peter plant Animationen auf Grundlage von Risszeichnungen – welche Ideen hättest du für ihn?

Damit habe ich mich gedanklich noch nicht befasst.

Von all deinen RZ – auf welche bist du besonders stolz und was ist der Grund dafür?

Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich bin auf jede einzelne meiner Arbeiten stolz. Zu jeder RZ gibt es eine Geschichte und jede war in Ihrem Bereich einmalig.
Wenn es eine solche RZ von mir überhaupt gibt, dann würde ich sie aber eher bei meinen Arbeiten für den Kantaki-Zyklus von Andreas Brandhorst, oder meiner U.S.S. Defiant, die ich für Dirk Bartholomäe gemacht habe, ansiedeln.

Wie oft werden RZ abgelehnt?

Bis dato habe ich keine angelehnt bekommen. Es soll aber schon vorgekommen sein, mir ist nur kein Bespiel gerade bekannt.

Was war die verrückteste RZ, die du jemals gezeichnet hast?

Atlan Band 760 – Schwerer Erkunder der Tessaler. Sie war komplett freihändig gezeichnet, ohne jegliches Hilfsmittel und eine Homage an Jürgen Rudig’s Redhorse Jäger.

Was ist der Unterschied zwischen RZ und Datenblättern?

Risszeichnungen zeigen wie es in einem Objekt aussieht, die Datenblätter waren zumeist Mehrseitenansichten, oder grafische Außenansichten von Raumschiffen und Objekten. Es wurden auch Risszeichnungen als Datenblätter veröffentlich, dies aber nur, weil diese vom Interesse oder dem Aufwand her, es nicht in die Heftmitte der Erstauflage geschafft haben.

Du zeichnest ja alles am Computer – wenn ich dir den wegnehmen würde …

Dann hätte ich bald einen Neuen – aber ich kann es auch noch ohne. Am PC kann ich jedoch besser und schneller Änderungen vornehmen und viel mehr ausprobieren, als wenn ich klassisch mit der Hand zeichne und dann radieren darf.

Auf der RZJ-HP gibt es einen RZ-Kurs. Wie viele haben ihn absolviert?

Darüber gibt es keine Dokumentationen, aber es gibt schon einige Zeichner, die sich dadurch haben inspirieren lassen. Ich glaube Gerhard Weidenthaler gehört dazu.

Wenn du eine Risszeichnung mit einem Gericht vergleichen müsstest … was wäre dann die RAS TSCHUBAI? Und die THORA? Und was wäre die APPU?

Das sind zwei komplett unterschiedliche Genre, die ich gedanklich noch nie miteinander in Bezug gebracht habe.

Wo nimmst du die Ideen für die Aggregate her? Immerhin sind die selten im Heft beschrieben?

Verschiedene Aggregate sind schon durch andere Zeichner definiert worden. Ansonsten versuche ich durch Funktion und »Wichtigkeit« das Aggregat zu gestalten. Gregor Sedlag hat in diesem Bezug mal von »form follows function« gesprochen.

Orientiert ihr euch beim Aufbau der Raumschiffe an See-Schlachtschiffen?

Mittlerweile eigentlich mehr an unseren vielen Risszeichnungen, oder anderen Raumschiffszeichnungen anderen Serien.

Für mich als Laien haben Jürgen Rudig & Gregor Sedlag einen anderen Stil. Gibt es bei den RZ so etwas wie Diskussionen über Purismus?

Eine Diskussion darüber gibt es nicht, jedoch erfordert der doch recht einfach s/w Druck klare Linien. Wenn eine Zeichnung zu viele Grauflächen enthält, wird sie gerasterd und im Heftabdruck sehr undeutlich – wie unlängst wieder bei der THORA aus Band 3039 geschehen. Daher sind die klassischen Rasterfolien oder Handlinien wie Jürgen Rudig und Gregor Sedlag sie verwenden am besten für eine gute Druckqualität.

Wie haben sich die RZ im Laufe der Jahre verändert?

Das wäre ein Thema für eine eigene Vortragsreihe. Aber bei den Arbeiten der letzten Jahre ist ein deutlicher Trend »Back tot he Roots« zu beobachten. Nicht zuletzt wegen der Einschränkungen, die der Druck uns setzt.

In der SOL 46 wollte deine 15järhige Tochter so gut zeichnen wie du, doch sie hing zu oft in Chats – was hat sich da geändert?

Sie ist nunmehr 28 Jahre, hat einen eigenen Hausstand und zeichnet nicht mehr.

Georg, danke für deine Zeit.

Hier gehts zum Risszeichnungs-Journal
http://www.rz-journal.de/

Hier zu Georgs  farblichen Projekten:
https://www.deviantart.com/paul-muad-dib/gallery/70498037/colored-ink-drawings

Hier zur Perrypedia-Übersicht aller Risszeichnungen: 
https://www.perrypedia.de/wiki/Risszeichnungen

Zemina Paath

Die Künstlerin Gaby Hylla (DORGON) hat einen Entwurf zur Figur der Zemina Paath aus der aktuellen Perry Rhodan Handlung gemacht. Was haltet ihr von dem Entwurf?

Gaby schrieb dazu:

Ich habe nachdem ich die 3000 gelesen habe, angefangen Zemina umzusetzen. Bei mir schaut sie ganz anders aus. Jeder hat beim Lesen eben eine andere Vorstellung der Figuren.

Zemina Paath aus der Perry Rhodan Serie (C) Gaby Hylla

Herzlichen Glückwunsch PERRY RHODAN NEO

PERRY RHODAN Neo feiert ein großes Jubiläum. Band 200 „Der Mann aus Glas“ von Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm ist ab heute im Handel erhätlich.

PERRY RHODAN Fan Raimund Peter hat ein tolles CGI Video als Tribut an die Serie gerendert. Auf den PERRY RHODAN Tagen in Osnabrück vom 25. bis 26. Mai könnt ihr die Neo-Autoren übrigens live sehen und natürlich sprechen sie über 200 Romane PR-NEO.

Außerdem hat er ein paar tolle Animationen zum neuen Raumschiff CREST II gerendert.

Raimund Peter – Der Mann, der PERRY RHODAN verfilmt

Raimund, seit Jahren sind deine Animationsfilme fixer Bestandteil des Perryversums. Ursprünglich kommst du aus der Modellbauer-Szene. Spontan fallen mir deine unzähligen Star Wars-Modelle, die GALACTICA und schließlich Kugelraumer, Space-Jets und die Festung der Inquisition ein. Wie bist du vom Modellbau zum Animationsfilm gekommen?

Nun ja. Direkt aus der Modellbauer Szene ist vielleicht nicht ganz korrekt. Meine ersten Modelle entstanden schon Ende der 60er Jahre, immer mit dem Hintergedanken einen Film damit zu machen. Da war ich vermutlich ähnlich motiviert wie Joachim Thunak, ohne von seinem Projekt zu wissen oder ihn zu kennen. Wer weiß? Hätte wir uns gekannt, hätten wir vielleicht zu dieser Zeit schon etwas Gemeinsames gemacht. Auf jeden Fall war der Wunsch einer Verfilmung schon damals präsent. Jedoch konnte ich diesen Wunsch erst im Jahr 2005 realisieren, als es halbwegs erschwingliche Programme dafür gab.

Du hast einerseits »Meister der Insel«, andererseits »Operation Tempus« aus dem NEGASPHÄRE-Zyklus als Animationsfilme gewählt. Was war der Grund, dass du diese beiden ausgewählt hast?

Die Meister der Insel erfreuten sich Mitte der 60er Jahre größter Beliebtheit. Das war auch der Zyklus, mit dem ich eingestiegen bin. Daher auch die Begeisterung für dieses Thema. Außerdem war das damals ein echter Höhepunkt in der Serie. Sogar beim Bundesheer habe ich Leute getroffen, die das mit Begeisterung gelesen haben. Ich hatte während meiner Ausbildung Dienst am Kolomannsberg in der Radarstation. Dort kam ich mir vor wie in der Leitzentrale der CREST.

Der NEGASPHÄRE-Zyklus hat sich dann aus der laufenden Handlung ergeben. 2007 ist das MdI-Video in Garching so erfolgreich gelaufen, dass ich an ein weiteres Video dachte. Allerdings war ich unschlüssig. Sollte ich eine Fortsetzung der Meister drehen oder doch lieber etwas aus der damals aktuellen Handlung?
Robert Feldhoff hat schließlich mit seiner Beschreibung vom Bau der JULES VERNE im Heft 2400 den Ausschlag gegeben. Ursprünglich wollte ich ja nur einen kurzen Clip von der Entstehung des Kugelraumers erstellen, höchstens ein paar Minuten.
Was daraus geworden ist, kann man inzwischen eine Stunde lang auf Youtube sehen. Das Projekt hat eine gewisse Eigendynamik entwickelt und ist entsprechend ausgeufert, wie es bei mir so halt ist. Während der Arbeit kommen immer wieder neue Ideen und es ergeben sich laufend neue Szenen. Ende nie. Sozusagen.

Sowohl MdI als auch Operation Tempus sind jeweils 60 Minuten lang. Wie lange hast du daran gearbeitet?

Von einem Garching Con zum nächsten hatte ich zwei Jahre Zeit. Das ist sich immer ausgegangen.

Die PR-Miniserien »«TERMINUS« und »OLYMP«hat dich zu einer Bilderstrecke animiert. Was war da der Auslöser?

 Terminus geht auf deine Kappe, denn von dir haben ich von der Miniserie am PR-Stammtisch Wien erfahren. Und als Alexandra Trinley von mir bestehendes Bildmaterial für die Sonderpublikation »Gespräche über Termius« haben wollte, habe ich mich von der Storyline inspirieren lassen.
Olymp zu verfilmen hat sich als Trailer für den GarchingCon angeboten. Außerdem hat mich die Visualisierung von Sichu Dorksteiger immer schon gereizt , die bei dieser Miniserie eine Hauptrolle spielt.

Welches Programm benutzt du?

Cinema 4D

 

Was für einen Rechner hast du? Was war die längste Renderzeit?

Inzwischen habe ich acht Rechner und vier Laptops mit den verschiedensten Betriebssystemen. Die längste Renderzeit hatte neben Gucky der kleine Laosoor mit seinem Fell. Da ist mir auch zum ersten mal (nach drei Jahren) der Rechner abgestürzt, als ich versucht habe, den Haaren eine gewisse Dynamik zu verleihen. So wie ich es bei Sullivan (in Monster AG) gesehen habe. Meines Wissens war auch bei PIXAR dieses Fell eines der stärksten Probleme. Aber im Vergleich zu denen, kann ich da natürlich nicht mitreden.

Auf youtube hast du mit deinen Filmen die 100.000er Marke geknackt. Wie war da das Gefühl?

Unbeschreiblich! Und an der Stelle nochmals viele Dank an alle, die auf die Videos geklickt und sie sich angesehen haben. .

Falls jemand Lust bekommt, sich auch an einem eigenen PR-Animationsfilm zu versuchen: Was rätst du ihm?

Nun das kann pauschal gar nicht beantwortet werden. Jeder hat da seine eigenen Vorstellungen und muss selbst seinen Weg finden. (Wie man bei Thomas Zeug sehen kann). Es kommt auch auf das jeweilige benützte Programm an. Wenn jemand Fragen für C4D hat, bin ich gern bereit, meine Erfahrungen beizusteuern und Hilfe zu leisten. So wie immer wieder Anfragen von der Modellbauseite kommen, wegen meines Papier-Todessternes, der schon vor vielen Jahren auf phoxim.de veröffentlicht wurde.

Mit Thomas Röhrs hast du den Trailer für die PR-Tage gemacht. Also eigentlich habt ihr eure Filme einfach aneinandergeschnitten. Thomas haucht den Titelbildern Leben ein. Reizt dich so etwas auch?

Ja, Thomas hat die animierten Tibis beigesteuert. Das ist eine recht aufwendige Arbeit, weil das jeweilige Bild in seine sämtlichen Bestandteile zerlegt werden muss. Das habe ich früher auch mal gemacht.

Was sind deine nächsten Projekte?

Da gibt es vorläufig noch gar nichts. Mal sehen, was die laufende Handlung an Anregungen bringen wird. Auch bei NEO könnten sich Szenarien ergeben. Diese Serie hat sich in letzter Zeit schön herausgeputzt. Eventuell inspiriert mich wieder der neue Kurzzyklus SOL. Mal sehen, was Kai Hirdt so alles einfällt….

Raimunds Animationsvideo findet ihr hier:

Youtube:
https://www.youtube.com/results?search_query=Raimund+Peter+

https://www.proc.org/tribut-zu-perry-rhodan-3000-von-raimund-peter/

PERRY RHODAN-Terminus:
https://www.frostrubin.at/projekte/terminus

https://www.proc.org/impressionen-zur-perry-rhodan-miniserie-olymp/

https://www.proc.org/tribut-zu-perry-rhodan-3000-von-raimund-peter/